Eine Woche trockener Raucher

Verfasst am: 26.11.2013, 05:40
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Silke, das klingt doch alles sehr gut. Du scheinst Deinen Weg gefunden zu haben, das ist Super. Die ersten Vorteile des nicht rauchens darfst Du ja bereits erleben. Klar wirst Du noch mit Schmachtattacken rechnen müssen, aber das wirst Du wohl hinkriegen und Stur bleiben. Der gestreckte Mittelfinger kann hier auch sehr hilfreich sein.
Wünsche Dir noch viele rauchfreie Wochen

LG

Andreas

Verfasst am: 25.11.2013, 21:12
silke1
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Danke der Nachfrage . Schlafprobleme haben sich gelegt. Ich habe mal nachgeforscht und erfahren, dass Nikotin Koffein schneller abbaut. Ich trank sonst immer sehr spät Kaffee und lasse den jetzt einfach weg Ansonsten ist alles gut. "Schmacht" ist zumeist nur nach dem Essen spürbar und die Feuerprobe "Weihnachtsfeier" habe ich auch überstanden... ohne zu rauchen, obwohl ich mit den Rauchern draußen war, frische Luft schnappen
Um meine Lungenfunktion zu verbessern (oder zumindestens bilde ich mir das ein ), gehe ich jetzt 3-4 Tage die Woche morgens eine Stunde joggen (oder so der Vorsatz lol. Klappt aber bis jetzt ganz gut).
Bisher habe ich gemerkt, dass meine Atemwege sehr viel freier sind, was alleine schon das Nicht-Rauchen wert macht. "Fressanfälle" habe ich auch keine, eher im Gegenteil. Generell glaube ich, dass ich es ganz gut getroffen habe, da ich bisher weder an den Punkt noch nahe des Punktes der Verzweiflung gekommen bin. Nikotinpflaster und Kräuterzigaretten benutze ich auch nicht mehr. Ich hoffe innigst, dass alles so relativ entspannt bleibt
Als sturer Widder allerdings stellt sich für mich die Option des Scheiterns nicht. Auch wenn ich es nicht ausschließe, dass ich vielleicht irgendwann nochmal auf eine Kräuterzigarette zurückgreifen werde (natürlich habe ich es nicht vor, aber mal gesetzt den Fall, dass...), schließe ich es doch vehement aus, dass ich nochmals eine "richtige" Zigarette rauche

Verfasst am: 25.11.2013, 20:46
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Hallo Silke, wie hast Du denn das Wochenende erlebt? Hoffe die Schlafprobleme haben sich gebessert.

Verfasst am: 22.11.2013, 20:35
silke1
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Lieber Stoffel, leider finde ich erst jetzt die Zeit dir zu antworten. Ich habe mich für Pflaster und Kräuterzigaretten entschieden, da ich momentan, wie gesagt, in der Prüfungsphase bin und ich mir so wenig stress wie möglich machen wollte. Seit drei Tagen habe ich das Pflaster allerdings völlig weggelassen und mir geht es so gut oder so schlecht wie mit den Pflastern. Also brauche ich sie wohl doch nicht
Eigentlich habe ich kaum Entzugserscheinungen. Manchmal ist mir schwindelig, essen macht nicht so viel Spaß und ich schlafe nicht so gut. Aber nichts, was man nicht aushalten kann. Ich glaube, dass es doch auch irgendwie was mit dem Kopf zu tun hat. Wenn man denkt, dass es einem schlecht gehen wird, geht es einem auch schlecht. Ich mache mir einfach so wenig wie möglich Gedanken darüber und wenn ich dann doch mal Lust verspüre oder es mir physisch schlecht geht, erkläre ich mir selbst warum es so ist, und nach ner viertel bis halben stunde ist es dann wieder vorbei. Hoffen wir, dass es so weiter geht und noch besser wird.

Verfasst am: 20.11.2013, 09:39
Stoffel
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[quote="silke1"]
Auch wenn es anscheinend durchaus Menschen gibt, die sogar relativ regelmäßig rauchen können ohne eine Sucht zu entwickeln, gehöre ich dieser Kategorie leider nicht an.
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Gibt es langfristig sehr aber wirklich sehr sehr wenige und auch bei denen weißt du nicht ob sie nicht früher oder später mehr rauchen. Viele ehemalige Schulfreunde welche (während ich schon gequalmt habe) früher wirklich Gelegenheitsraucher waren verputzen nun auch relativ locker eine halbe bis ganze Schachtel am Tag.

[quote="silke1"]
Entgegen mancher Meinung hilft das Nikotinpflaster wirklich. Aus Neugierde habe ich es bisher einen Tag ganz weg gelassen und muss sagen, dass an dem Tag der Entzug schlimmer war, als an den anderen Tagen.
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Frag dich mal ob diese Aussage in sich schlüssig ist. Natürlich helfen Pflaster. Aber lediglich gegen die Entzugserscheinungen. Logisch dass du dann keine spürst wenn du die Pflaster klebst. Ich persönlich halte nichts von Pflastern oder Nikotin-Kaugummis, da sie meiner Meinung nach die Lösung deines Problems eher verzögern. Ich habe allerdings auch die Bücher von Joel Spitzer (Nie wieder einen einzigen Zug) und Allen Carr (Endlich Nichtraucher) gelesen. Deren Meinung zu Ersatzdrogen während man das Rauchen aufgibt ist da relativ eindeutig.

Ich habe den Entzug vollkommen unvorbereitet gemacht. Alles was ich über Rauchentwöhnung, Entzug und die Gefahr eines Rückfalls weiß habe ich mir in den ersten 1-2 Tagen meines neuen Lebens angeeignet. Das Forum hier hat mir enorm geholfen meine Entzugserscheinungen richtig zu deuten und was soll ich sagen. Ich fühle mich mittlerweile wirklich großartig.

[quote="silke1"]
Und nun zu den Kräuterzigaretten. Ich habe bisher 2 Mal auf sie zurück gegriffen, am ersten Tag in der Arbeitspause und dann nach einer Konfliktsituation. Allerdings schmecken diese Dinger so scheußlich,
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sie schmecken genauso wie deine normalen Zigaretten auch, der Unterschied liegt in der Wirkungsweise.
In dem Moment wenn du an einer normalen (nikotinhaltigen) Zigarette rauchst registriert dein Körper natürlich dass es absolut widerlich schmeckt und der Rauch deine Lunge vergiftet. Wenn er könnte würde er dir die Zigarette aus der Hand schlagen. Kann er aber nicht, denn leider rückt das komplett in den Hintergrund angesichts des kleinen Nikotinmonsters das gerade jubelnd durch dein Gehirn rennt und Freudesprünge macht weil es endlich wieder mit Nikotin versorgt wurde. Es signalisiert deinem Körper "Alles super, mach weiter!" Genau diesen Punkt leistet die Kräuterzigarette nicht. Deshalb verabscheuen wir sie.

Ich weiß die Meinungen zu Nikotinpflastern und Nikotinkaugummis sind sehr unterschiedlich. Aber man sollte sich, wenn man sie einsetzt, bewusst sein für was man sie einsetzt. Meiner Meinung nach können sie nur dazu dienen den geistigen Entzug, also das Ablegen von Rauchgewohnheiten zu unterstützen. Beim eigentlichen Entzug helfen sie nicht. Wie denn auch, du versorgst deinen Körper ja weiter mit dem Stoff den du eigentlich loswerden willst. Meine ersten Tage waren auch nicht leicht. Ich hatte Schwindelgefühle, Schweißausbrüche und wirklich schlechte Laune, aber es ging relativ schnell vorbei und auch wenn mich gelegentliche Schmachtattacken heimsuchen so begegne ich ihnen mittlerweile komplett entspannt und freue mich dass ich von dem Zeug los bin. Jeden Tag. Ich bin so unglaublich stolz und glücklich. Gleichzeitig kann ich nicht fassen mich so lange an diese ekelhaften Dinger gebunden zu haben. Ich kann dir nur wünschen dass du konsequent deinen Weg gehst. Die Bücher oben waren mir eine große Hilfestellung und beide sind kostenlos im Netz zu bekommen. Links stelle ich mal nicht rein, da ich mir nicht sicher bin ob es legale Quellen sind, Google hilft auf jeden Fall ;-)

Gruß Stoffel

Verfasst am: 19.11.2013, 22:20
silke1
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Ich bin mit dem stärksten Pflaster eingestiegen. Morgen benutze ich das letzte davon (da ich es ja einen Tag ganz ausgesetzt habe, bin ich damit einen Tag im Rückstand ;) ) Hole mir dann morgen die niedriger dosierte Version. Ich hoffe wirklich, dass der körperliche Entzug nicht allzu schlimm wird So langsam komme ich mir doch vor wie ein Junkie Ich werde mal bescheid sagen, wie die Nikotin-Reduktion läuft.

Verfasst am: 19.11.2013, 22:10
CaptainMu
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Hallo Silke,

vielleicht hast du ja schon gelesen, dass ich es ähnlich angegangen bin. Insbesondere die psychische Entwöhnung hat so bei mir sehr gut funktioniert. Bei der körperlichen Entwöhnung kommt allerdings noch was auf dich zu. ;)

Bist du mit dem leichten oder dem mittleren Pflaster eingestiegen?

Ich würde die Pflasterreduktionen definitiv so legen, dass du im Zweifelsfall danach so 3-4 Tage nicht gerade größten Stress hast. Dann wirst du den Nikotinentzug auch gut überstehen.

LG und viel Erfolg!

Chris

Verfasst am: 19.11.2013, 21:44
silke1
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Seit einer Woche bin ich nun offiziell "trocken". Ursprünglich wollte ich nach meinem Magister-Prüfungsverfahren aufhören, doch dann wurde mir klar, dass es immer irgend einen Grund gibt, um den Rauch-Stop zu verschieben. Und so habe ich vor ca. 2 Wochen angefangen alle möglichen Infos rund ums Thema Zigarette und Nikotinentzug zu sammeln. Danach war schnell klar, dass ich dies meinem Körper nicht weiter antun möchte. Und so setzte ich mir einen Tag X!
Auch wenn es anscheinend durchaus Menschen gibt, die sogar relativ regelmäßig rauchen können ohne eine Sucht zu entwickeln, gehöre ich dieser Kategorie leider nicht an. Ich bin süchtig Ich habe mit relativem Genuss eine Schachtel am Tag geraucht. Mir war zwar immer klar, dass ich nicht ewig rauchen möchte, allerdings habe ich es nie versucht, da es a) wie schon gesagt, immer einen Grund gibt, warum man jetzt gerade nicht aufhören kann und b) weil ich dachte, dass ich es eh jetzt nicht schaffe. Da ich aber Dank Stress mit relativ starkem Herzrasen (und das mit 25) zu kämpfen hatte, stellte die Vernunft die Sucht dann doch in den Schatten.
Da ich mir meiner Sucht bewusst bin, war mir von Anfang an klar, dass ich es nicht ganz ohne Hilfe probieren will. Also ging ich zur Apotheke und holte mir Nikotinpflaster und für den äußersten Notfall Kräuterzigaretten. Entgegen mancher Meinung hilft das Nikotinpflaster wirklich. Aus Neugierde habe ich es bisher einen Tag ganz weg gelassen und muss sagen, dass an dem Tag der Entzug schlimmer war, als an den anderen Tagen. Allerdings lasse ich das Nikotinpflaster nie 24 Std drauf, sondern höchsten 10-12. Ich werde auch die nächste Woche schon eine geringer dosierte Packung kaufen... schließlich möchte ich ja davon loskommen Und nun zu den Kräuterzigaretten. Ich habe bisher 2 Mal auf sie zurück gegriffen, am ersten Tag in der Arbeitspause und dann nach einer Konfliktsituation. Allerdings schmecken diese Dinger so scheußlich, dass man keine ganze rauchen kann. Beide habe ich nach 3-4 Zügen ausgemacht. Allerdings wirken sie super für den Placebo-Effekt. Obwohl kein Nikotin und Tabak (und nur sehr wenig Teer) enthalten ist, befriedigen sie irgendeine psychische Sucht. Allerdings habe ich kein Interesse daran, Zigaretten durch Kräuterzigaretten zu ersetzen und so halte ich sie wirklich nur für den äußersten Notfall bereit, da ich AUF KEINEN FALL nochmal zu einer richtigen Zigarette greifen will
Die erste Woche war zusammenfassend eigentlich ziemlich erträglich. Verlangen verspüre ich wenn nur nach einer Mahlzeit und in einer richtigen Stress-Situation. Mein neuer bester Freund ist der Kaugummi, der überall mit mir hingeht Der schlimmste Tag war wohl gestern. Mir war schwindelig und ich kam mir irgendwie betrunken/high vor. Irgendwie ließen sich meine Gedanken nicht zusammenhalten Auch habe ich vermehrt Kopfweh und Heiserkeit, was mich schon irritiert, da man meinen sollte, dass gerade dies Symptome sind, die durch Zigaretten verursacht werden und nicht durch die Abstinenz der selben lol. Heishungerattacken und schlimme innere Unruhe sind eigentlich bisher kaum aufgetreten.
Bleibt zu hoffen, dass es so weitergeht bzw. besser wird. Allerdings muss ich sagen, dass ich durchaus auf Schlimmeres gefasst war und daher sehr dankbar, dass es sich bisher so im Rahmen hielt. Ich hoffe es bleibt so! Viel Erfolg wünsche ich allen Mitleidenden