Eine Raucherkarriere ging zu Ende, aber plötzlich kommt der Entzug?

Verfasst am: 22.02.2018, 20:17
Furia
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150 Tage!
Das ist wahrlich stark.

Bleib stark und clean.

Viele Grüße an Frau, Nachwuchs und Dich.
FuRia

Verfasst am: 17.02.2018, 13:38
Desis86
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Hallo Detten,

Ich gratuliere dir; zum Nachwuch und zu 145 Tagen Nichtraucher sein!

Ich habe auch die diskussion gern gelesen! Ich hab in jedem ein Stück Wahrheit gelesen!
In deine Worte ist vielleicht etwas Wut über den Verlust bzw das Leid, dass deine Frau erlebt?

Leider weißt du selbst, dass der „puzzle“ fertig sein muss, um aufzuhören und manche erreichen es vielleicht nicht (rechtzeitig). Das muss man glaub ich verstorbenen verzeihen!

Ein guter Grund ist es dennoch und ich spreche aus Erfahrung (war mein Grund bei Versuch nr1) so steht es auch Auf meine Liste! Dennoch nehme ich auch mit, mit mir selbst mehr zu schimpfen

Ich bin sehr beeindruckt über deine Worte, dass du aufhörst um keine Minute zu verpassen, das habe ich meiner Liste gleich hinzugefügt! Wie recht du damit hast, seit dem denk ich darüber nach!
Als du schrieb, du liegst auf den dickenbauch die Scheine hin, war ich wieder beeindruckt! Sehr schön!

Ich hab mich ehrlich gefragt, wie es deine Frau erging, mit dem nicht rauchen?

Verfasst am: 03.02.2018, 22:47
Furia
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Hi Detten,
schau mal - du hast mir gut getan.

ich hab schon 2 Tage auf dem Zähler, dabei wollte ich erst morgen beginnen.

Jede Sichtweise hat sicher ihre Berechtigung und regt uns zum Nachdenken an.
Daraus wird manchmal ein Vorteil. ;--)

Dir, Detten, Danke für Deine Zeit und Dein spürbares Engagement bei mir im Post.
dANKE.
Das ist nicht selbstverständlich, dass sich jemand soviel Zeit nimmt.

Wünsch Dir richtig gutes Gelingen, ganz viel Freude und eine wunderbare VorBabyzeit.

Furia, die Dankbare

Verfasst am: 30.01.2018, 15:50
VenezianischerKarneval
VenezianischerKarneval
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Mit sehr großer Freude habe ich mich durch eure Diskussion durchgelesen und gratuliere jedem einzelnen Beteiligten hier für die Art und Weise aufeinander ein- und miteinander umzugehen. Das hatten wir schon anders!
There are really fifty shades of grey: wenn ich auch zu der ein- oder anderen Meinung mehr hintendiere, war doch jede einzelne aufgrund der persönlichen Darstellung nachvollziehbar, bedenkenswert und bereichernd. Supi!!!
Wenn ich am Wochenende Zeit habe, nehme ich vielleicht auch noch Stellung. Um hier en passant ein statement hinzupfeffern, habe ich einfach zu viel Respekt vor dem Niveau der Diskussion.
Seid lieb gegrüßt von Claudia

Verfasst am: 30.01.2018, 14:58
Sonnenschein66
Sonnenschein66
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Danke Detten für deine Gedankengänge.
Ich hatte nur einen Grund aufzuhören und das war die Diagnose von meinem Arzt, keinen einzig weiteren hatte ich.
So ist jeder verschieden und so soll es auch bleiben.

Viele Grüße
Claudia

Verfasst am: 30.01.2018, 14:31
doro_66
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....ja, und das ist das A und O.... man braucht viele gute Gründe zum Aufhören!
Du sagst, du verstehst die Sucht nicht...:riesengrinseru liebe Güte, das tut keiner!! Bis heute nicht!
Und der einzelne, Du und ich und alle anderen bestehen doch nicht nur aus ihrer sucht, das kommt dazu!
Also, das eine ist: Wenn einen die Sucht furchtbar nervt und man sie loswerden will, dann ist das schon mal eine gute Voraussetzung. Und wenn man schöne Ziele hat, die man mit der Abstinenz verbindet, ist das noch besser! Die Kombination aus diesen beiden, wie gesagt, das ist das A und O!
Und dann: Wie gesagt, bei allen Parallelen ist doch auch jeder, auch jeder abhängige Mensch, anders, und jeder bringt seine eigene Geschichte und sein Wesen mit. Der eine entscheidet lieber völlig selbstbestimmt, der andere fragt lieber und richtet sich nach anderen. Der eine hat vieles, wofür es sich loht, der andere nicht. Der eine ist disziplinierter, der andere weniger. Mit dem einen wurde schon als Kind zu verständnisvoll (i.S.v. zuwenig Grenzsetzung) umgegangen, mit dem anderen zu hart und zu wenig ´verständnisvoll. Und und und... Also: Wenn Du einen weg für Dich gefunden hast, egal wie er aussieht, super. Und danke für die "Zutat", ich finde es wirklich wertvoll.

Verfasst am: 30.01.2018, 13:44
Sonnenschein66
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Hallo Detten,

wahrscheinlich ist es wie immer im Leben, es gibt kein nur Schwarz oder nur Weiss. Ich muss und will andere Meinungen repektieren und tolerieren , ansonsten funktioniert das Miteinander nicht. Aber man muss nicht einer Meinung sein.

Man sieht virtuell auch nicht in das Innere von Mitglieder oder kennt die ganze Geschichte von ihnen.
Ich bin jetzt fast ein 1 jahr rauchfrei und mir fiel es relativ leicht. das muss nicht heissen , dass es anderen auch so gehen muss und die die leiden, nichts aushalten können.
Oft kommen auch psychische Probleme/Krankheiten nach Rauchstopp vehement zurück oder an die Oberfläche. Oder man hat einen sehr starken Willen, der einen durch den Alltag rauchfrei schafft, nur für einen Schicksalsschlag reicht der Wille nicht aus.
Du bist der Meinung, dass vielleicht mehrer Gründe helfen nicht rückfällig zu werden. Man sollte an die Familie, das Leid der Angehörigen, Gesundheit , etc denken und dann wird das was mit dem standhaft bleiben. Und man darf einmal schwach werden. Einmal ist keinmal, aber jedes weitere mal darf nicht sein.
Ach, das Leben wäre so einfach, wenn so gehen würde.
Keine Raucher, Keine Trinker, keine Fettleibige, usw. Sorry, mach jetzt Sarkasmus wieder aus.

Zur Klarstellung: ich will Dir ganz bestimmt nicht deine Meinung verbieten sondern nur meine mit dir teilen.

Viele Grüße
Claudia

Verfasst am: 30.01.2018, 13:31
doro_66
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Genauso ist es, lieber Hans!
Und daher, vielleicht noch zur Ergänzung: Auch hier im Forum entscheidet doch jeder selbst was er für sich mitnimmt!
Ich kann bei denen, die rückfällig sind, lesen und denken "ach es hat ja keinen Zweck, man schafft es ja doch nicht...", das wäre dann eine Entscheidung (und das heißt auch, einen Grund zu suchen wieder zu konsumieren, auch das kennt jeder Abhängige, hihi!). Oder ich kann diese Beiträge lesen und daraus entnehmen, welche Fehler ich selbst vermeiden kann oder sollte. Und vor allem habe ich die Wahl, ob ich nur diese Beiträge lese oder die vielen vielen Erfolgsgeschichten hier im Forum und (so mache ich es zum Beispiel) mir daraus immer wieder die Bestätigung hole, dass es zwar nicht leicht ist, aber möglich!

Verfasst am: 30.01.2018, 13:05
doro_66
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Hallo,
ich hatte gerade mal ein bisschen Zeit hier reinzukucken, habe die Diskussion gespannt verfolgt, und nochmal: Ich finde es gut, dass hier auch kontrovers diskutiert werden kann.
Und gern würde ich nochmal einwerfen, dass es nicht den EINEN Weg gibt, der zum Ziel führt.
In 25 J. Suchtarbeit (vornehmlich mit alkoholkranken Menschen) habe ich dafür zu viel gesehen und gehört.
Daher hier nochmal ein paar Statements:
Zum einen gebe ich Hans recht insofern, dass Sucht eine Krankheit ist!! Das gilt für Alkohol, Drogen, Medikamente, Glücksspiel... und eben auch für Nikotin; wobei man heute sogar davon ausgeht, dass die Nikotinsucht die stärkste von allen ist, sogar mehr als bei Heroin (nicht die körperliche, aber die psychische Abhängigkeit)! Dass es immer noch nicht in den köpfen der Menschen angekommen ist, dass das eine Krankheit ist, führt zu unendlich viel Leid. Schon insofern, dass gerade Alkoholkranke erst gar keine Hilfe annehmen oder erst wenn sie schon sehr krank sind, und das nur wegen der Scham! Jetzt gibt es aber bei jeder Sucht einen besonders perfiden Mechanismus: Je größer die Scham, aber auch: je größer die Angst, desto größer der Drang bei einem Süchtigen, wieder zum Suchtmittel zu greifen! (Deswegen auch "suchttypischer Teufelskreis) Deswegen funktioniert Abschreckung auch nicht, wie Claudia schon gesagt hat, und Schuldzuweisungen oder jemanden runtermachen oder so, das funktioniert schon mal gar nicht.
Insofern tue ich mich auch ein bisschen schwer, Detten, wenn Du von deiner Familie berichtest und welches Leid die Raucher über andere gebracht haben; denn Abhängigkeit ist eine Krankheit, die sich keiner aussucht, genauso wenig wie Pest oder Cholera.
Gleichzeitig bedeutet der Krankheitsbegriff natürlich auch: Krank werden kann jeder, das ist keine Schande (!!!), allerdings trägt man für die Gesundung auch (Mit-)Verantwortung. Und genau das ist meines Erachtens der Punkt, worum es hier geht und wo es zur Uneinigkeit kommt: Einerseits kann niemand etwas für seine Krankheit, andererseits wäre es auch nicht richtig, wenn man sich nur darauf beruft und - überspitzt formuliert - sagt "ich kann ja nix dafür, ich bin krank"... Ich glaube, da sind wir uns alle einig.
Was aber nun der richtige Weg ist, mit Rückfällen umzugehen, da hab ich schon vieles erlebt: manche sagen, erst als sich alle abgewandt haben, als sie ganz allein dastanden, da konnten sie sich von ihrer Sucht befreien. Andere sagen, nur die Zuwendung und das Verständnis anderer habe beim Weg in die Abstinenz geholfen.
Das ist genauso unterschiedlich wie die Wege des Aufhörens: In dem Buch, das Powli angegeben hat, steht zum Beispiel, nur das Vernichten sämtlicher Raucherutensilien sei der richtige weg. Ich kenne viele, hier aus dem Forum und auch privat, da war es anders. Mein Vater hat z.B. nach jahrzehntelangem Kettenrauchen mit 50 J. aufgehört, er hatte jahrelang noch 1 Schachtel Kippen in seiner Schreibtischschublade liegen. Na und? Bis zu seinem Tod 29 J. später hat er nie wieder geraucht. Ich finde diese Art Bücher, die so kategorisch diktieren, was richtig ist, zum Gruseln. Andere finden sie hilfreich, da haben wir´s wieder
Jeder muss seinen Weg finden!!!!
LG....

Verfasst am: 30.01.2018, 11:03
Sonnenschein66
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Hallo Detten,

Hans war etwas schneller und ich stimme im Grunde Hans zu.
Auch ich finde dass es nicht wirklich weiterhilft, wenn man Raucher die Stories von Tod, etc. erzählt.
Wenn ich früher Sendungen über Lungenkrebs im Fernsehen gesehen habe, habe ich mir erst mal eine angesteckt.
Wenn ich jetzt auf den Zigarettenpackungen die Bilder sehe, ekelt es mich. Als Raucher habe ich die Packung umgedreht (als nur auf einer Seite war) oder danach umgepackt,
Hat zu mir einer gesagt, boah du qualmst aber viel und rauche doch weniger, zack habe ich mir mindestens eine angesteckt.
War ich stolz auf mein Verhalten? Nein, aber die Sucht wollte es oft so.
Also ich denke auch nicht, dass Massregeln hilft
Ich denke die Schmach hier einzugestehen, dass man schwach war und umgefallen ist, ist "Strafe" genug.
Und wir sind alle erwachsen, da muss keiner kommen und mit mir schimpfen.

Viele Grüße
Claudia