Die neue Leichtigkeit

Verfasst am: 06.03.2020, 05:33
rauchfrei-lotse-andreas
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Halle Oboe, wie war der gestrige Tage, wenn man Fragen darf?

Die bisherigen Anläufe haben Dir ja gezeigt, dass man es grundsätzlich schaffen kann. Wie hast Du dich auf den gestrigen Tag vorbereitet? Vielleicht magst Du ja was darüber schreiben.

Bei meinem letzten Anlauf gab es auch Situationen, wo ich am liebsten zur Zigarette gegriffen hätte, denn nichts ist belastender als Sorgen um die Familie, Kinder... Aber auch in diesen schwierigen Momenten war ich mir doch sicher, dass es nichts verbessern würde, wenn ich wieder zur Zigarette greifen würde. Ganz im Gegenteil: der Stress bleibt, man fällt eventl. zurück ins alte Muster und ist eh noch frustriert.

Ich wünsche Dir ein tolles Wochenende, mit viel Sturheit.

Viele Grüße

Andreas

Verfasst am: 04.03.2020, 10:39
Lesirma
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Hallo Oboe,
herzlich willkommen zurück im Rauchfrei-Forum. Ja, so geht das mit der Sucht. Sie schleicht sich ein. Aber du bist ja gut auf der Hut und achtsam und hast sie bemerkt, wie sie durch die Hintertür sich wieder Eintritt in dein Leben verschafft hat. Finde ich gut, dass du morgen am 5.3. einen Ausstiegstermin gesetzt hast. Das ist wohl immer der erste Schritt. Den hast du also gemacht. Mach dir bewusst, dass du aussteigen kannst. Das ist dein Pfund. Du hast es schon einmal geschafft und du kannst es wieder. Lass dich nicht nervös machen oder von ihm en: einreden, du könntest es nicht, weil du nicht durchgehalten hast.

Ich bin auch schon ein zweites Mal Nicht-Mehr-Raucherin und neige dazu, wie du rückfällig zu werden, wenn ich richtig Probleme habe. So fing ich nach neun Jahren wieder zu rauchen an, als mein Vater starb. Damit konnte ich überhaupt nicht umgehen, weil wir eine ganz eigene Beziehung zu einander hatten. Nach nun mehr als 7 Jahren, die sein Tod zurückliegt, muss ich noch immer trauern, weil ich mich einfach nur eingenebelt habe anstatt die anstehende Trauerarbeit zu leisten. Ich benutze Zigaretten, um der Wahrheit nicht ins Auge schauen zu müssen, um nicht fühlen zu müssen. Was mir jetzt bei meinem Neustart geholfen hat, war eben das Wissen, dass ich aufhören kann. Das das geht. Das ich es schon einmal gemacht habe. blassenas hat mir ganz doll geholfen.

Was hat es mit deinem Namen für eine Bewandtnis? Die Oboe ist eins meiner Lieblingsinstrumente. Der neue Wohnzimmername gefällt mir auch gut. Ich drücke dir für morgen die Daumen. Ist kein Ponyhof, aber es lohnt sich ungemein.
Morgen rauchen wir nicht, meine liebe Oboe.
Liebe Grüße
Lesirma

Verfasst am: 04.03.2020, 10:13
oboe
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Hallo an alle, Ihr Lieben,

ein gutes halbes Jahr ist mein Start nun her. Die Rückfälle mehren sich.
Und ich will wieder durchstarten. Einige Monate habe ich es geschafft, fast nicht zu rauchen, zumindest nicht im Alltag. In manchen Fällen großer Verzweiflung in meiner Beziehung - mal nach 3, mal nach 6, mal nach 8 Wochen - bin ich geflüchtet, habe eine Schachtel gekauft, 3 geraucht und den Rest auf der Parkbank liegen gelassen. Da konnte mich auch kein Kaugummi überzeugen. Diese Momente konnte ich mir erstaunlicherweise ganz gut verzeihen, das ist nicht selbstverständlich für mich, da ich mich gern mal selbst schreddere. Das ist eine tiefer liegende Baustelle, die mehr Zeit und Auseinandersetzung braucht, ich bin dran.
Nun, inzwischen hat mich die Sucht wieder, ganz schnell und ich bin voll dabei. Der erste Gedanke morgens, wann kann ich rauchen. Die letzten 3 Tage keine Ruhe, wann kann ich Pause machen und rauchen.

Der Zuspruch im Forum hier hatte mir für die ersten Wochen letzten Sommer sehr geholfen, meine Gedanken zu fokussieren und mich über meine Erfolge zu freuen.
Mir gefällt aber der Name meines Wohnzimmers gar nicht mehr, das hab ich damals nicht gecheckt (sozialdigitaler Laie). Das neue heißt jetzt schöner.

Ich möchte den heutigen Tag zur Vorbereitung nutzen und ab morgen früh wieder dabei sein.
Ich wünsche mir wieder mehr selbst geschaffene Struktur im Alltag und keine kalten Hände mehr. Die Baustellen als genau solche anzunehmen und trotzdem nicht zu rauchen.

Ich würde mich wahnsinnig über ein paar aufbauende Worte freuen.
Jetzt wo ich wieder hier reingeschaut habe, fällt mir das alles wieder ein, so viele Menschen, jeder mit einer eigenen Geschichte.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen zu Rückfällen in ganz bestimmten, vom Alltag abgrenzbaren emotional sehr herausfordernden Situationen?

Ich grüße Euch,
oboe