Die Fee gewinnt
Hey Fee
Ist ja wie früher auf der Hasenheide bei dir
Schön, das du hergefunden hast.
Und gleich mit Schwung deine Bude öffnest.
Ich bring dir ein paar Blümchen mit die machen sich bestimmt gut.
Drei Wochen sind schon ein stattlicher Anfang.
Gut, das du den Rückfall gleich übertölpelt hast.
Sehr gut gemacht Fee!
Das geht jetzt so weiter..... immer weiter und es wird besser immer besser.
Weil die Fee gewinnt. Na klar gewinnt die Fee!
Das Leben in Freiheit ist genau das Ziel von allen hier.
Ich drücke dir die Daumen
Und wünsche Mut und Kraft
Klaus
Gewinne, Gewinne, Gewinne.... Komm'se rein und räumen Sie den Hauptpreis ab.... denn hier können Sie nur gewinnen
So, ihr Lieben... jetzt hab ich endlich die "Institution" Wohnzimmer kapiert, hat etwas gedauert - aber immerhin ist meins jetzt auch fertig. Deshalb herzlich willkommen in meiner kleinen, aber schnuggeligen Bude.
Was ihr hier findet?
Meine Gedanken, Emotionen, Ansichten, Ängste, Freuden in Bezug auf das Leben ausserhalb eines selbst gebauten Gefängnisses von dem ich mal dachte, dass es die Freiheit wäre.
Seit nunmehr 3 Wochen mache ich tapsige, unsichere Schritte in der wirklichen Freiheit und muss mir immer wieder die Augen reiben, weil ich lange nicht kapiert habe, in welcher Knechtschaft ich gelebt habe. Zugegeben... ich hab es geahnt. Wahrscheinlich auch gewußt. Aber die Angst vor der wirklichen Freiheit war einfach zu groß.
Irgendwann mit 14, 15 lag die große weite Welt der Erwachsenen vor mir und da alle Erwachsenen in meinem Umfeld rauchten, fand ich es total klasse, dass ich mir die Raucherei auch beigebracht habe. War richtig stolz auf mich und hab mehr oder weniger alle verachtet, die rauchen doof fanden. Ich war sooooo cool.... dachte ich....
Irgendwann mit 20, 21 wollte ich dann eigentlich schon nicht mehr rauchen. War ja so teuer. Und wenn man sich ein Leben aufbauen möchte und Geld sparen möchte, dann kostet rauchen echt viel zu viel. Also hörte ich auf... so 2, 3 oder auch 4 Wochen und dann kam irgendwann wieder der Punkt, wo es in mir dachte, dass rauchen ja doch gar nicht so schlecht wäre.
Weiter geraucht bis Kind 1 sich ankündigte, aufgehört ohne Probleme, abgestillt, geraucht.
Weiter geraucht bis Kind 2 sich ankündigte.... ihr wisst, was jetzt hier stehen sollte....
Immer wieder habe ich aufgehört, wieder angefangen, aufgehört, wieder angefangen. Zum Schluß wollte ich es schon gar nicht mehr versuchen, weil ich dachte, dass ich eh scheitere. Frust, Zigaretten, noch mehr Frust, noch mehr Zigaretten.
In der Zwischenzeit habe ich mich immer wieder verurteilt, klein gemacht, innerlich runtergeputzt.
So konnte es nicht mehr weiter gehen. Hinzu kam, dass ich kaum noch den Berg hochlaufen konnte, wenn ich mit unserem Hund draussen war. Herzrasen, hoher Puls, hoher Blutdruck, Angst vor einer schweren Krankheit, Angst vor Herzinfarkt, Schlaganfall und so weiter und so fort.
Kurzum... mir ging es dreckig. Körperlich und Psychisch erkannte ich mich nicht mehr.
Am 15.04. ging es mir so schlecht, dass ich dachte, ich hätte einen Herzinfarkt. Nach diesem denkwürdigen Abend schaffte ich 19 Tage ohne Zigarette. Dann ein blöder Rückfall und nun habe ich mich inzwischen selbst wieder eingeholt und überholt.
3 Wochen nun. Und so langsam fange ich an zu verstehen, dass ich mir mein Gefängnis selbst gebaut habe. Ich bekomme eine Ahnung davon, wie es sein kann auch ohne Zigarette zu leben. Ich hoffe, auch glücklich zu leben.
Schritt für Schritt möchte ich einfach gerne das Leben gewinnen, dass ich mir selbst versagt habe. Ein Leben ohne Diktat von einem fiesen Biest. Ein Leben in Freiheit mit viel frischer Luft und Kraft und Selbstbewußtsein.
Die Fee gewinnt