Die Bedeutung der berühmten letzten Zigarette

Seltsamerweise wird in Ratgebern oft dazu geraten, die letzte zu zelebrieren. Und als ich mich in den Jahren zuvor aufs Nicht-mehr-rauchen gedanklich vorbereitet habe, hatte ich so ein Bild vor Augen: Ich in einem Paddelboot rauche diese letzte und werfe das letzte nicht gerauchte Drittel ins Wasser, schaue der letzten Rauchwolke nach und rudere dann gemütlich in die Freiheit.
Ich habe hundert letzte Zigaretten geraucht und habe sie zelebriert, bei Sonnenuntergang, bei Mondschein, bei Eis und Schnee. ich habe Sie genüßlich geraucht oder angewidert oder zehn hintereinander in einer halben Stunde.
Ich habe die Schachtel zerquetscht, ersäuft, verschenkt, eine geraucht und neunzehn weggeschmissen (sollte den Geizhals in mir auf die Palme bringen) und immer wieder gab es nach der wirklich, wirklich letzten dann doch eine neue Erste.
Es hat nicht funktioniert. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich den falschen Ratgeber gelesen hatte, bzw. dem Autor beweisen wollte, dass er unrecht hat, ich weiß es nicht.
Ich habe mir seit heute morgen über Deinen Gedanken Gedanken gemacht und glaube, dass ich zu dem Zeitpunkt meiner letzten Zigarette an einem Tiefpunkt meiner Sucht angekommen war, dass ein "zelebrieren" nicht der richtige Ausdruck dafür gewesen wäre.
Ich weiß aber wer Ihre letzte Zigarette zelebriert hat!
ich werde sie mal anschreiben, vielleicht erzählt sie davon
LG Paul

Wir haben doch alle schon die letzte Zigarette gehabt. Außer, man hat nie geraucht. Aber dann braucht man ja auch nicht aufhören. Wie also könnte man die letzte Zigarette vermissen? Es gab sie doch.

Puh... Nun wollte ich was von mir zitieren, aber das finde ich per Handy wohl erst nächstes Jahr in meinem Zug wieder, da ich keine Ahnung habe auf welcher Seite das steht ...
Liebe Adriane
Ich wollte zelebrieren. Oh ja!!!! Ich hatte ordentlich Muffensausen vorm Aufhören und habe mich auf Grund der Tatsache, dass Nachts schon ein paar Stunden gewonnen werden und ich daher abends aufhöre , voll und ganz darauf eingestellt.
Und dann passierte mir - so habe ich es zu dem Zeitpunkt empfunden - etwas furchtbares. Ich schlief ein bis 1 Uhr nachts oder so und dann war ich ganz aufgelöst.
Entweder mein Datum verschieben und die letzte rauchen oder aber die letzte wäre eben die gewesen, die ich bereits gestern geraucht habe...
Ich blieb bei meinem Datum, haderte aber tatsächlich mindestens 1 Woche lang mit dieser Entscheidung.Ich fand das richtig gemein. Und auch noch öfter mal zwischendurch.
Ich kann dir das total nachempfinden, habe mir dieselben Fragen gestellt und wie du dennoch nicht geraucht.
Gute Nachricht zum Schluß :heute ist es mir echt egal, diese eingeplante letzte Zigarette nicht geraucht zu haben.
Es wäre mir wahrscheinlich auch egal sie doch geraucht zu haben - aber nur, weil es bisher funktioniert hat.
Und hätte ich zu dem Zeitpunkt einmal verschoben - wahrscheinlich hätte ich das dann öfter gemacht und es hätte nicht funktioniert
Das wiederum wäre mir nicht egal.
Zum letzten Beitrag angezeigt bekommen : ich öffne mir den thread dann immer ein zweites Mal in einem neuen Tab.... Dann kann ich weiter runter scrollen. Ist zwar auch umständlich, weil man zum antworten wieder wechseln muss, aber immerhin kann ich dann noch nachlesen.
Liebe Grüße
Ulrike

Ich habe die Bedeutung der berühmten letzten Zigarette jahrelang recht hochgehängt. Es hat schon fast etwas komisches, wie oft ich mich mit großer Geste und am besten noch in den Sternenhimmel blickend von der vermeintlich letzten Zigarette verabschiedet habe, denn jetzt sollte es wirklich, wirklich die letzte sein. Geklappt hat das nie.
Und heute? Es ist verrückt, aber ich erinnere mich tatsächlich nicht an meine letzte Zigarette, auch nicht an meine ersten Tage als Nichtraucherin. Ich war total einverstanden, nicht mehr zu rauchen und so gab es auch kein Versprechen, keine Wehmut oder sonst was. Ich war total berauscht von dem Gefühl, dass es ohne geht und ich das Heft in der Hand halte. Bislang hielten sich auch die Versuchungen in Grenzen, doch stimme ich Spitzer vollkommen zu, "einmal ist keinmal" gilt nicht für Suchtkranke!
Habt alle einen guten Tag!
Liebe Grüße
Johanna

Lieber Klaus,
keine Angst, ich werde nicht rauchen. Heute zumindest nicht und morgen auch nicht und so weiter und so fort.
Mir ist schon bewusst, dass es die Sucht ist, die mir solche Gedanken zuflüstert. Es fängt ganz harmlos an.
In diesem Falle mit einem Lied von Reinhard Mey, das mir plötzlich durchs Hirn wabberte "Gute Nacht Freunde".
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Dennoch finde ich das Thema an sich interessant.
Bislang haben nur Menschen berichtet, die nicht bewusst diese berühmte letzte Zigarette geraucht haben.
Und interessant finde ich auch, dass auch da (was für ein Scheiß, dass man beim Schreiben immer nur den letzten Beitrag sieht) der Gedanke daran, wie diese wohl wäre, manchmal auftaucht. Und toll, dass erkannt wird, dass es die Sucht ist, die da spricht.
Seltsamerweise wird in Ratgebern oft dazu geraten, die letzte zu zelebrieren. Und als ich mich in den Jahren zuvor aufs Nicht-mehr-rauchen gedanklich vorbereitet habe, hatte ich so ein Bild vor Augen: Ich in einem Paddelboot rauche diese letzte und werfe das letzte nicht gerauchte Drittel ins Wasser, schaue der letzten Rauchwolke nach und rudere dann gemütlich in die Freiheit.

Hier hilft vielleicht ein Zitat von Spitzer
Man kann das Ausmaß
einer Sucht nicht daran messen, ob das Aufhören leicht oder schwer fällt.
Was die Sucht wirklich veranschaulicht, ist, dass es so ungeheuer leicht ist,
wieder anzufangen. Ein Zug, und die ganze Entwöhnung war für die Katz

Als ich meine letzte Zigarette geraucht hatte, wusste ich nicht das es die Letzte war. Erst als sie aus war habe ich mir gesagt, dass ich nie mehr rauchen will und das ist jetzt über 4,5 Jahre her.

Oh Oh Oh
Uwaga - Attention - Achtung
Die letzte nachzuholen wäre ein fataler Fehler.
Völlig gleichgültig ob sie 'schmeckt'
oder ob euch speiübel davon wird.
Sie ist wie eine Anlasser im Motor.
Das Suchtgedächtnis springt voll an
und ihr seid sofort oder sehr bald
in den alten Strukturen.
Denkt bitte richtig nach
und prüft eure Entschlossenheit nicht mehr rauchen zu wollen.
Wenn ihr dazu gerade keine Zeit habt oder gerde nicht in der Lage seid irgendwas zu denken,
dann hört auf Onkel Klaus!
Schluss damit....jetzt und für immer!!!!!
Liebe Grüße

Moin Adriane,
ich kann mich Anke anschließen. Es gab mal eine Letzte, aber ich konnte mir nicht sicher sein, dass es die letzte ist. Und würde ich die bewusst Letzte nachholen wollen, wäre die Letzte nicht mehr die Letzte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas verbessern könnte, nochmal eine Letzte zu rauchen, um sich an den Moment zu erinnern oder so. Ich erinnere mich gerne an das Gefühl, das ich hatte, als ich das erste Jahr rauchfrei gewesen war.
Viele Grüße