Der Anfang ist gemacht, aber.....

Verfasst am: 16.04.2017, 21:09
LisNeu
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Heute schwanke ich sehr. 9 Wochen Nichtmehrrauchen weiter einhalten? Warum? Die Welt geht den Bach runter. Populisten jubeln. Egal, daran kann ich sowieso nichts ändern und wegenErdogan wieder anfangen zu rauchen? Never!
Ich fühle mich attackiert wegen meiner Lebensweise. Ist es so dumm und weltfremd, wenn man sein Essverhalten in Bezug auf Tierfreundlichkeit kontrolliert? Ich will niemand meine Lebensweise aufschwätzen oder zu etwas zu zwingen. Dann könnte ich ja noch verstehen, dass andere sich dagegen wehren, aber mich einfach als weltfremd und naiv hinzustellen,weil ich meinte Bio-Eier wären besser. Die Hühner hätten mehr Auslauf und gesundes Futter. Auch wenn die Kritik an mir noch so lustig verpackt sein sollte, hat sie mich zutiefst getroffen. So tief, dass ich erstmal heulen musste und an allem zweifeln musste.
Noch eine kleiner Schmerz. Wenn ich nach dem Mittagessen von meiner Tochter höre, dass jetzt, wenn sie zu Hause ist, endlich Oster-Entspannung beginnt. Ich will mit meinem Essen niemand stressen und Besuche bei mir sind kein Zwang. Ich habe gekocht, weil wir uns über drei Wochen nicht gesehen hatten und Ostern ein geeigneter Termin war.

Warum interessiere ich mich politisch? Warum versuche ich Bekanntschaften zu pflegen? Warum versuche ich, die ohnehin kleine Familie zu pflegen?

Die Lungenfachärztin hatte mir im vergangenen Jahr ein Medikament empfohlen, das bei der Raucherentwöhnung helfen soll. Ich hatte es mir nicht verschreiben lassen, weil bei den Nebenwirkungen relativ häufig „psychische“ Erkrankungen mit Suizidgedanken vorkommen. Davor hatte ich Angst, da mir mein Suizidversuch von 1972 heute noch im wahrsten Sinne des Wortes in den Knochen steckt (Trümmerfraktur eines Fußes, Versteifung des Sprunggelenks, Hinken).
Heute habe ich den Zettel mit dem Namen des Medikaments gesucht, damit ich es mir doch vorschreiben lassen kann. Ist doch eh alles egal, wenn ich jetzt wieder rauche.
Nachdem ich alles runtergeschrieben habe, ist es etwas besser. Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Lis aus dem Tal der Tränen

Verfasst am: 15.04.2017, 21:30
LisNeu
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Na, bravo....ich bin 66 Jahre alt und habe nun 66 rauchfreie Tage geschafft, damit ich die Möglichkeit habe, noch etwas mehr als 66 Monate zu leben.
Dankeschön für eure lieben Glückwünsche.
Noch ein Jubiläum: Vor genau 2 Monaten habe ich mich hier im Forum angemeldet.
Auch das wirft Fragen auf. Als ich mich anmeldete, stand da oben, wo jetzt mehr als 121.000 Menschen steht, die Zahl ca. 117.000. Also haben sich in den zwei Monaten 4.000 Menschen hier gemeldet. Aktiv beteiligt sind deutlich weniger. Ich frage mich, ob die es alle nicht schaffen, ob die Angst haben, sich irgendwie zu äußern oder was auch immer.
Ich wünsche allen schöne Osterfeiertage.

Verfasst am: 15.04.2017, 16:29
Socke123
Socke123
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Ja suuuuper.... 66 Tage...

Hey Lis, wa kennen uns noch nich; jestatten: Söckchen...

bin ich grad wo über dein 66 rauchfreie Tage jestolpert, un da wollt ich ja doch ma gratulieren...

Muss ich sagen, janz großes Kino, wie du dat nach soo langer Rauchkarriere trotz weiterrauchendem Mann durchziehs... Da gehört meiner Meinung nach verdammt viel Kraft dazu. Und wenn ich dein Schreiben richtig interpretiere, dann hast du auch gerne geraucht und den Schwachsinn nur drangegeben, weil es gesundheitlich notwendig war? Chapeau! Bin ich von den Socken, ich glaub, das hätte ich nicht geschafft.

Ich lese davon, wie frustriert du feststellst, dass es hier VERMEINTLICH allen so leicht fällt. Dass dies nicht auf alle zutrifft hast du ja jetzt schon mitbekommen. Ich denke, auch ich gehöre zu denen, die sich nicht allzu sehr quälen müssen; trotz Hardcorerauchen... Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich das Rauchen wirklich nur noch ekelhaft fand? Ich fands nur noch blöd zu rauchen; egal wo... Genuss stellte das schon zu Rauchzeiten für mich nicht mehr da. Vielleicht also liegts daran, dass es manchen leichter fällt? Nimm als anderes Beispiel mal den Alkohol: Manche Leute können saufen, so oft und viel sie wollen und werden nicht körperlich abhängig. Vielleicht sind wir auch beim Rauchstopp einfach in den Genen unterschiedlich veranlagt? Ich persönlich glaube, dass es auch viel eine Einstellungssache ist und wie man damit umgeht (glaube ich; glauben heißt nicht wissen!). Aber so können wir lange herumspekulieren; es ist wie es ist und du merkst doch sicher selbst, dass es besser wird, oder? Wenn dich so ein Verlangen packt; vergleiche doch dieses Gefühl mal damit, wie die ersten Tage waren...

Nimm dich so, wie du bist; denn du bist du und du bist gut. Und wem du so nicht passt, den brauchst du auch nicht!

Ich finde es ganz große Klasse, wie du das für dich tapfer durchziehst ohne zu stolpern und wünsche dir von ganzem Herzen gutes Gelingen. Irgendwann gehen auch dir die Kippen knapp am Allerwertesten vorbei.

Also auf 66... müsst ma ja ma anstoßen, mach ich ja für mein Leeeeben jerne, bissjen Pröstachen ... stell dir ma wat dahin


Ich finde, du bist eine verdammt starke und tolle Persönlichkeit. Bleibt so Wir alle hier können verdammt stolz auf uns sein

Frohe Ostern - wünscht et Söckchen

Verfasst am: 14.04.2017, 21:51
LisNeu
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Danke, liebe Vallensana, für die verständnisvollen Worte.
Heute war eindeutig besser. Ich darf mir so einen Mist im Radio oder sonstwo nicht so zu Herzen nehmen. Ich bin doch auch wer, auch wenn meine Erfolge nicht so direkt in Heller und Pfennig auf der Hand liegen. Heute hatte ich ein wunderbares Erlebnis, was mich bestätigt hat. Bin doch nur gelegentlich ein "Loser". Heute auf der Winner-Seite grüße ich in die Runde
Lis

Verfasst am: 13.04.2017, 21:09
LisNeu
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Bei mir ist leider heute einer der weniger guten Tage.
Ich bin wegen eines Radiobeitrags, den ich eigentlich nur mit halben Ohr hörte, in eine depressive Phase gekommen. Der Kernsatz des Beitrags war die Frage "Was hast du aus deinem Leben gemacht? Hast du deine Möglichkeiten genutzt?" Meine Antworten darauf:"Nicht viel. Ich habe mich treiben lassen. Nein, ich hätte mehr Möglichkeiten gehabt". Dann noch meine jahrelange Qualmerei dazu, die ein Fehler war. Da falle ich sofort in ein Loch.
In dem Loch sage ich mir "Ist doch eh egal. Bist zu blöd. Rauch dich doch tot."
Solange ich hier noch darüber schreiben kann, bin ich noch zu retten.
Ach, alles Mist.

Morgen ist ein neuer Tag und ich rauche nur die nächste nicht.

Verfasst am: 11.04.2017, 11:44
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Ja, Lis,

ich versteh deine überschäumende Freude darüber, dass du wieder singen kannst, sehr gut. Wie heilsam und Lebensfreude schenkend doch der Rauchstopp sich bei dir auswirkt.

Ich konnte eine lange Zeit auch nicht singen (aus anderen Gründen) und als das wieder möglich war, war ich auch so happy. Weißt was, ich bin gar nicht religiös, aber manchmal hole ich die Gesangsbücher der Evangelen und der Katholiken und schmettere die alten Kirchenlieder. Die sind so gefühlig, so zu Herzen gehend, das ist so befreiend und aufbauen. Kennst du: wer nur den lieben Gott lässt walten? Einfach himmlisch!

Viel Freude weiterhin am Singen wünscht dir
Andrea

Verfasst am: 10.04.2017, 16:52
Habenichts
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Hallo Lis
Danke für deinen Besuch bei mir und Gratulation zu deinen 61 Tagen ohne Gift.
Du brauchst keine Angst zu haben vorm Giftmonster.
Es ist normal das hier und da mal Tage sind die nicht so einfach sind.
Ich habe ca. 40 Jahre geraucht und das nicht zu knapp.
Nun bin ich ein trockener Raucher und kämpfe weiter für jeden Tag ohne Gift.
Es gibt viele Vorteile als Nichtraucher und die sind gut

Ergo: weiter geht's ohne Gift
Lg. Habenichts

Verfasst am: 09.04.2017, 22:21
Onkels
Onkels
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Liebe Lis!

Was sehen meine müden Augen hier?
[color=red]60 Tage [/color]ohne Giftröllchen

Meine Güte, du kannst wirklich stolz auf dich sein...
Und was hab ich irgendwo anders gelesen? Dein Mann qualmt noch eure Hütte voll???
Boah, du bist echt stark! Wahrscheinlich hast du deshalb noch ab und an Schwierigkeiten...
Aber, entschuldige dass ich das jetzt mal so schreibe: ein wenig rücksichtslos finde ich das schon von deinem Mann
Was würde er denn dazu sagen, wenn du ihm mitteilst, dass du eine Nichtmehrraucher Wohnung willst? Könnte er gleich mit dem Renovieren anfangen
Und ich kann dir versichern: ich hab zwar nach 10 Jahren wieder angefangen (totaler emotionaler Error :oops. Aber ich hatte wirklich jahrelang überhaupt kein Verlangen oder einen Gedanken daran! Eher nur so: ach ja, da war ja mal was!
Will nur sagen: halte durch, es lohnt sich!
Und jetzt bin ich schlauer: es gilt nur die eine nicht zu rauchen

Ach ja, und mit dem Singen: super!!!

Verfasst am: 07.04.2017, 22:48
LisNeu
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Was für'n schöner Tag heute. Der hat zwar ein paar mal versucht mich zu irritieren, ließ sich aber gut "wegdrücken".
Unsere Nachbarin feierte heute ihren 80. Geburtstag. Sie ist sehr christlich und der Geburtstag war nicht nur Essen und Trinken, sondern auch eine kleine Andacht mit Gesang. Leute, ich konnte heute zum ersten Mal nach Jahren wieder singen. S I N G E N. Ich bin so glücklich. Ich habe gesungen....trallala.
Ob jemand versteht, wie sehr ich mich darüber freue?

Verfasst am: 07.04.2017, 15:55
srrauchfrei
srrauchfrei
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Hallo Lis,

bei Deiner nächsten "Null" bin ich nicht hier, weißt ja...Wochenende offline.
Daher auf Vorrat:

Zu der Episode mit den Bekannten, denen Du so vorbildlich höflich, klar und bestimmt Contra gegeben hast *Chapeau!*
möchte ich Dich fragen, ob Du das ebenso getan hättest, als Du noch geraucht hast.

Oder ob sich da in Dir etwas verändert hat oder eine Veränderung beginnt?
Hast Du auch bei blöden Bemerkungen Deinen Ärger eher "weggeraucht", anstatt den Mund aufzumachen und
klar zu sagen, was Du meinst?
Ich selbst lass mir nämlich auch inzwischen viel weniger gefallen als noch zu Rauchzeiten.

Herzliche Grüße von der
Silke