Der Affe rüttelt am Käfig...

Verfasst am: 24.08.2020, 18:07
Valemo
Valemo
Dabei seit: 06. 08. 2020
Rauchfrei seit: 1574 Tagen
Beiträge: 68 Beiträge

Hallo, ich wollte dich mit meinen Stimmungsschwankungen nach 14 Tagen nicht mehr rauchen nicht verängstigen. Ich glaub das ich die Stimmungsschwankungen immer habe aber sie jetzt mehr wahrnehme. Hab sie normal immer mit Zigaretten und abends gerne mit nem Bier vernebelt. Jetzt mit der Klarheit im Kopf gehe ich jetzt endlich die Dinge an die mich genervt haben.
Wie geht es dir aktuell?
Gruß
Marco

Verfasst am: 23.08.2020, 22:46
Lindelith
Lindelith
Dabei seit: 09. 08. 2020
Rauchfrei seit: 1576 Tagen
Beiträge: 49 Beiträge

Liebe Lolle,
wie schön du deine Suchtattacken und deinen Gemütszustand beschreibst...
ich kann mich super hineinversetzen. Meine ersten Tage waren-milde ausgedrückt - einfach nur bäh. Müde, verpeilt, depri und ständig diese Leier im Kopf, dass es jetzt viel cooler wäre, eine zu rauchen. Vorher hab ich auch gedreht und ca 10 Zigaretten am Tag geraucht.
Glaub mir, es wird besser, Tag für Tag. Am Anfang ist viel Aussitzen, Aushalten und Ablenken gefragt, doch nach und nach wird der Affe ruhiger.
Ich hab jetzt drei Wochen geschafft und kann besser atmen, schmecken (und essen ;)), und bin stolz auf mich, stärker als diese unnötige Sucht zu sein.

Am Anfang hat mir das Stöbern im Forum viel geholfen. Im Garten zu werkeln auch. Und ein paarmal Laufen war ich bisher. Wir renovieren außerdem gerade fieberhaft (mein Mann ist übrigens auch Nichtraucher).

Liebe Grüße und komm gut in die neue Woche

Kim

Verfasst am: 23.08.2020, 20:47
rauchfrei-lotsin-silke
rauchfrei-lotsin-silke
Dabei seit: 11. 03. 2018
Rauchfrei seit: 2460 Tagen
Beiträge: 2751 Beiträge

Hallo liebe Lolle,

also als erstes mal- Deine Mam hat recht- kann ich bestätigen .
Denn auch mir hat das Forum geholfen!

Herzlich willkommen hier, schön dass Du da bist!
Und Glückwunsch zu Deinen fünf Tagen in Rauchfreiheit, das ist doch schon mal eine klasse Leistung, die wir hier natürlich absolut zu würdigen wissen!

Ich lese bei Dir so raus, dass es wohl ein bisschen "ans Eingemachte" geht, richtig?
Was diese Gefühlsregungen angeht, dieses latente Unkontrollierbare, den Hulk und den Affen- das kennen ganz viele von uns, wenn auch in verschiedenen Ausdrucksweisen....
Um mal gleich was vorweg zu nehmen- es wird sich alles wieder normalisieren, aber das braucht ein bisschen.
Sei nachsichtig mit Dir, wenn der Staudamm bricht, ist es auch gut. So eine Entwöhnung nach jahrzehntelangem Nikotinkonsum ist einfach auch Arbeit, aaaaber eine, die sich lohnt. Sage ich aus voller Überzeugung.

Was machen Menschen, die nicht rauchen?

Das ist eine richtig gute Frage, die ich mir als Raucherin auch schon öfter mal gestellt habe. Geht das überhaupt? (Ja, sehr gut sogar :wink
Wenn Du es (wie ich vorher auch) noch nie probiert hast rauchfrei zu werden, kannst Du es ja auch kaum wissen. Denn die meisten von uns kennen sich selbst als Erwachsene nur rauchend.
Soll heißen, dass sich Dein Alltag jetzt gerade sehr verändert. Und Du kannst aktiv dazu beitragen, dass Dir das leichter fällt.
Deine bisherigen Rauch- Routinen/ Momente umgestalten ist wichtig. Du lernst quasi um, änderst gewisse Verhaltensweisen. Zum Beispiel die morgendliche Tasse Kaffee mit Zigarette, eine ganz typische Situation. Verändere daran etwas- trink den Kaffee woanders in der Wohnung, oder ersetze ihn durch Tee, nimm`Dir eine Zeitung oder ein Rätsel dazu- was auch immer.
So machst Du es mit vielen anderen Routinen auch. So löst Du Verknüpfungen auf. Das dauert natürlich, ist aber sehr nachhaltig.

Ablenkung- auch hilfreich.
Mir haben Puzzle, Rätsel, Sport (bin mit dem Rad fahren wieder angefangen, da war keine Verbindung zu Zigaretten) enorm geholfen.
Was würde Dich gut ablenken?

Außerdem kannst Du Dir das kostenlose Buch von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug" als PDF runterladen. Einfach in die Suchmaschine eingeben. Oder folgenden Link benutzen:
http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Ist in kurze Kapitel unterteilt und liest sich sehr gut. Macht einem die Sinnlosigkeit des Rauchens sehr deutlich, und das ist genau das, was richtig gut hilft! Ich habe das insbesondere dann gelesen, wenn ich Schmachtattacken hatte, das hat mich immer wieder zurück in die Spur gebracht!

Auch die Broschüre "Ja, ich werde rauchfrei" ist wirklich sehr hilfreich. Findest Du hier:
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/

Und wir haben unsere "Monatszüge". Das ist ein offener Thread, in dem sich jeweils die Leute treffen, die in selbigem aufgehört haben. Da findet natürlich reger Austausch statt. Hier entlang:
http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=9092

Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen.
Wenn Du noch Fragen hast, melde Dich gerne.
Freue mich, von Dir zu hören,

LG, Silke

Verfasst am: 23.08.2020, 17:22
DieLolle
DieLolle
Themenersteller/in
Dabei seit: 21. 08. 2020
Rauchfrei seit: 1560 Tagen
Beiträge: 4 Beiträge

Hallo Ihr Lieben,

laut meiner Mam, seid ihr eine echte Hilfe, wenn es ums Aufhören geht.

Ich rauche seitdem ich 11 oder 13 bin regelmäßig. Es waren mal 30 am Tag und dann vor ungefähr 7 Jahren, bin ich aufs Drehen umgestiegen und kann keine Zahlen nennen. Ausser, dass ich eigentlich immer geraucht hab. Immer und überall und das auch gern. Zuletzt bin ich vor 2 Jahren auf Mentholfilter umgestiegen und dann waren die Zigaretten sogar lecker und führten zum besseren durchatmen.

Ich hatte mal einen "Pakt" mit dem lieben Gott geschlossen: Wenn ich schwanger bin, dann höre ich auf!

Konnt ja keiner Ahnen, dass ich mit fast 37 noch kinderlos bin

Ich glaube eh mehr ans Universum und das alles zur richtigen Zeit passiert. Und mit dem Mann, der verspricht der Richtige zu sein (Nichtraucher), waren wir bei einer Dame, die Eulen <3 pflegt und auswildert. Diese Dame erzählte von einer Hypnose in Warstein, die bei ihr gewirkt hat, obwohl sie weder vor hatte aufzuhören, noch daran geglaubt hat...als starke Kettenraucherin. Das hat mir imponiert und hoffnung gegeben. Ich will ja sogar aufhören und bin empfänglich für die Arbeit mit dem Unterbewusstsein.

Was soll ich sagen?! Seit Dienstag nach der Hypnose rauche ich nicht mehr. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Hypnose mich unterstützt, aber so wie der Affe täglich rüttelt.... reicht sowas allein definitiv nicht aus!
Die größte Motivation ist es, die 250€ nicht in den Gulli zu werfen ...

Ich habe Stimmungsschwankungen, einen Staudamm hinter den Augen, einen Hulk in mir, den bösen Blick und einen sehr stark rüttelnden Affen im Kopf...

Was machen Menschen, die nicht rauchen? Essen? Sport? Haushalt?.... Ahhhhh.... Ich bin zwar extrem Willensstark, wenn ich mir etwas vornehme, aber bin ansonsten nicht gerade diszipliniert.

Ich hoffe auf Erfahrungsberichte, Tipps, Ablenkung und eine geheimwaffe gegen den Affen

Lieben Gruß
Lolle