Depressionen

Verfasst am: 12.06.2017, 15:27
zefix55
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[quote="Schandhaft"]
Hallo ihr!

Ich habe etwas im Internet recherchiert und dort sehr oft gelesen, dass Menschen die bereits an einer Depression gelitten haben oder leiden, diese entweder durch einen rauchstopp verschlimmern oder aber eine erneute Phase auftritt. Genau davor habe ich Angst. Hat jmd von euch mit dieser Situation Erfahrung oder kennt er jmd der diese Erfahrung gemacht hat? Gerne lasse ich mich auch vom Gegenteil überzeugen. Ich bin gespannt auf eure antworten.

Gruß flo
[/quote]

Hallo flo, hallo zusammen
Bei meinen kurzen Versuchen mit dem Rauchen aufzuhören bin ich jedesmal auch ziemlich depressiv geworden und hab halt immer wieder angefangen damit.
Ich MUSS aufhören, wenn ich noch ein paar Jährchen leben möchte, weil mir vor einigen Monaten COPD Stufe 2 diagnostiziert (Lungenemphysem) wurde. Das mit dem depressiv werden beim Rauchstopp ist bei mir nochmal ein spezielles Problem, ich bin nämlich von Haus aus meistens depressiv (Bipolar 2, manisch-depressiv Typ 2), bin deshalb schon lange Frührentner.
Keine Ahnung wie ich einen Ausstieg angehen und schaffen soll.

Grüße / Norbert

Verfasst am: 09.06.2017, 09:28
Rutschenbär
Rutschenbär
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Oh, jetzt habe ich mich aber um eine ganze Woche verhauen. Hab ja schon am 15.05. mit dem Rauchen aufgehört. Also sind es ja jetzt schon fast vier Wochen.

Aber jetzt habe ich mal eine Frage. Habe dieses Thema als "verfolgen" angeklickt. Wie und wo kann ich auf das Thema dann jetzt schnell zurückgreifen? Ich sehe hier nix, wie 'Lesezeichen' o.ä.

Verfasst am: 08.06.2017, 23:02
Rutschenbär
Rutschenbär
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Ich habe tatsächlich in den jetzt fast drei Wochen zwei ganze Zigis geraucht, eine davon in zwei Etappen, heißt, 3 mal dran gezogen und dann aus gemacht.

Seltsamerweise konnte ich dann malochen wie ein Stier. Da war die alte Schaffenskraft plötzlich wieder da. Ist doch echt verrückt, was so ein Kraut so alles mit einem macht. Und das eigentlich ein Leben lang.

Ich bin jetzt einfach mal ganz frech und stell den Zähler auf den 22.05. ein. Die zwei Ausrutscher zähle ich jetzt einfach mal nicht und weitere sollten jetzt echt nicht mehr hinzu kommen.

Was mich allerdings auch stört, ist, daß ich nicht mehr vernünftig schlafen kann. Wurde ja so schon immer mind. 2 mal in der Nacht wach - Decke weg, Decke wieder drüber , wenn du weißt, was ich meine.
Aber jetzt werde ich sicher alle ein bis zwei Stunden wach und hab Probleme, wieder einzuschlafen. Da bin ich aber mal gespannt, wie sich das auswirkt, wwenn ich wieder um 6 Uhr aufstehen muß. Dann aber prost Mahlzeit.

[quote="Maroditis"]
Liebes Rutschelchen ;-)
Bewegungsaparat marode? schreibst Du? Na, da kenn ich mich aus. Heiße ja deshalb schon MARODITIS. Mit Rheuma weiß ich, wovon ich spreche....
[/quote] Irgendwie flüsterte mir da schon was ins Ohr, daß mit deinem Bewegungsapparat auch nicht alles so in Ordnung ist. Na ja, irgendwann werde ich den Sport vielleicht auch für mich entdecken. Nur momentan mag ich davon echt nix hören. Aber in der Reha werden sie mir wohl die Flötentöne beibringen. Denn die steht auch noch an. Da werde sie mich ganz sicher auf Diät setzen. Wird schon schwierig genug, daher will ich vorher wenigstens mit der Rauchentwöhnung halbwegs klar kommen.

Verfasst am: 08.06.2017, 22:21
Maroditis
Maroditis
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Liebes Rutschelchen ;-)
Bewegungsaparat marode? schreibst Du? Na, da kenn ich mich aus. Heiße ja deshalb schon MARODITIS. Mit Rheuma weiß ich, wovon ich spreche....
Sicher gibt es auch eine Bewegungsart für Dich wie Schwimmen, Walken, Rheha-Sport...
Auf jeden Fall ist Nicht-Mehr-Rauchen eine gute Wahl für ein längeres, zufriedeneres Leben. Die anderen Baustellen machst Du nach und nach. Alt bist Du auch nicht, wenn Du Dich auch manchmal so fühlen magst. Und stell Deinen Zähler so ein, dass Dein Gewissen rein ist. Wie klein oder große die Aussrutscher waren, wirst Du als Rutschenschon wissen.
Ich wünsche Dir einen ganzen Sack voll Guter Laune, Hoffnung, Zuversicht und viel Freude mit einem Blick auf die schönen Dinge und Menschen, die Dir begegnen, Tag für Tag, Atemzug um Atemzug.
Ganz herzlich,
Maroditis

Verfasst am: 08.06.2017, 22:08
Rutschenbär
Rutschenbär
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Danke, Maroditis, für deine aufmunternden Worte.

Das mit dem steigenden Gewicht ist für mich schon deshalb dumm, weil mein Bewegungsapparat ja auch inzwischen marode ist. Zu viel Gewicht bei Bandscheibenvorfall mit Spinalkanalstenose ist auch nicht grad förderlich und meine Gymnastik kriege ich grad nur wenig hin. Überall ist die Wampe im Weg.

Boah, wenn ich hier so drüber schau und all meine "Gebrechen" lese (das ist noch lang nicht alles), hab ich das Gefühl, als sei ich eine alte, gebrechliche Frau. Hiiiiiilfe.

Aber ja, ich hab mich schon den ganzen Abend hier mit Lesen beschäftigt und es hat mir Mut gemacht.

Was kann ich eigentlich in den Zähler eintragen? Gilt das Rauchfrei eigentlich schon seit dem 22. mit den beiden Ausrutschern oder muß ich seit gestern wieder von vorn anfangen zu zählen?

Verfasst am: 08.06.2017, 21:39
Maroditis
Maroditis
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Hallo, Du liebe Bärin,
na, Du hast es nicht leicht gerade! Und wie es zu Deinem Nichtraucherwunsch gekommen ist, ist auch nicht von schlechten Eltern! Dass Du gerade einen Durchhänger hast, ist nicht unüblich und geht meist wieder vorbei. Auch ich hing in den Seilen und sah Garten- und Haushalt passiv an mir vorbeiziehen, hatte nicht viel Antriebskraft.
Mit depressiven Stimmungen hatte ich auch zu tun und wollt mal aufhören zu rauchen. Mein damals toller Hausarzt riet mir, nicht alles gleichzeitig zu wollen. Tatsächlich können Depressionen und Suchtverhalten zusammenhängen und deshalb ist die Begleitung durch einen Arzt sehr wichtig.
Bei Dir kommt jetzt noch die Herzgeschichte dazu.
Es ist völlig normal, dass Du gerade jetzt nicht in die Puschen kommst (was für ein herrlicher Ausdruck!).
Du machst es genau richtig: schreib hier im forum. Da ist fast immer jemand, der Dir hilft. Und: Du bist abgelenkt von Garten und Haushalt. Das darf jetzt mal echt liegen bleiben! Du gewinnst an Gesundheit und holst das irgendwann nach. Wichtig ist nur JETZT.
Und wenn Du jetzt weinen musst, tu es! (Ich habe mich neulich bei einer Familienfeier rausgezogen, habe Rotz und Wasser geheult und dann weiter getanzt). Du hast gut entschieden. Hast für das Leben entschieden. Für die rauchfreie Bude! Bravo!!!!
Bis Montag hast Du noch etwas Zeit. Und dann kann Dir die Arbeit auch wirklich helfen. Da bist Du abgelenkt. Mir scheint aus Deinen Zeilen, dass Dir die Arbeit Spaß macht.
Und was die 3 kg angeht: die habe ich auch zugenommen. Gemein so was, aber: völlig normal! Das gehst Du als nächsten an.
Wegen der depressiven Stimmung: Arzt mit ins Boot holen.
Wie schön, dass Du hierher gefunden hast
HugsMaroditis

Verfasst am: 08.06.2017, 21:04
Rutschenbär
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Hallo Gleichgesinnte,
ich bin sozusagen Quereinsteiger hier, weiblich, 60 Jahre jung und seit dem 22.05. übe ich mich im Nichtrauchen. Zwei mal jedoch bin ich in der Zeit wieder schwach geworden.
Ich habe meine Zigaretten immer selbst gestopft. Eigentlich hab ich allen Tabak in den Müll geworfen, aber die letzten Krümel hab ich jeweils zusammengekratzt und es hat für je eine Zigi gereicht. Wenn das keine Sucht ist, dann weiß ich auch nicht. Aber ich will die wirklich los werden. Eigentlich ist es schon eine sehr schöne Vorstellung, die Bude rauchfrei zu halten, keinen Nebel mehr vor den Augen, nicht mehr alle zwei Jahre die Küche tapezieren müssen (hab nur in der Küche geraucht) und keinen Nikotingestank mehr in der Bude. Und der Zwang, ständig hinter dem "Stoff" herzurennen und bloß immer was im Haus haben zu müssen, ist natürlich schon ein Gewinn.

Zuerst aber mal meine Geschichte vorweg. Ich rauche seit meinem 15. Lebensjahr (weil ich "dazu gehören" wollte auf unserer Abschlußfahrt der Schule). Bin leider bis heute dran hängen geblieben.
Seither habe ich es zwei mal versucht, aufzuhören, ohne Erfolg, wie man sieht.

Am 18.05. dann mußte ich eine Herzkatheteruntersuchung über mich ergehen lassen, bei der mir gleich zwei Stents in ein Koronargefäß eingesetzt wurden. Schöne Sch.... Hab ich mir mit 60 auch nicht träumen lassen. Bin noch immer davon ausgegangen, daß meine - eigentlich richtig erkannten - Symptome einer Angina Pectoris doch eher von der Brustwirbelsäule her kommen.

So hat der jahrelange Zigarettenkonsum bei mir schon seinen Tribut gefordert. War ein gewaltiger Schuß vor den Bug.

Hieß aber für mich: sofort mit dem Rauchen aufzuhören. Kollegen, Ärzte und Familie haben mich natürlich auch entsprechend unter Druck gesetzt.

Hab mich gar nicht lang drauf vorbereitet, sondern gleich Nikotinpflaster und ein Buch ( jenes bekannte Buch, das verspricht, daß man, wenn man es gelesen hat, gar nicht anders kann, als mit dem Rauchen aufzuhören) gekauft.

Der Anfang war tatsächlich gar nicht so schwierig. Konnte sogar meiner Friseurin drei Tage später mühelos die Zigarette ausschlagen, die sie mir anbot und hab ganz trotzig gesagt:" Nein danke, ich rauche nicht mehr." Habe sogar streckenweise nicht mal die Pflaster gebraucht.

Seit zwei Wochen allerdings sitze ich nur noch lethargisch in der Ecke rum, kann mich zu nix aufraffen und somit funktioniert die Ablenkung nun mal gar nicht. Werde immer depressiver und könnte nur noch heulen. Dabei hätte ich im Garten noch sooooo viel zu tun und Ablenkung mehr als genug.

Mit meinem HA habe ich schon gesprochen, aber da habe ich grad auch nicht viel Hilfe. Habe gerade gewechselt und der kennt mich eher als Kollegin, weniger als Patientin. So weiß der auch nicht so genau, daß es mir psychisch mal ziemlich schlecht ging. Immerhin hat er mir für den Reha - Antrag ein Burn out attestiert.

Eine Depression ist bei mir noch nicht wirklich diagnostiziert, aber ich weiß, daß ich zu depressiven Verstimmungen neige und Depressionen auch familiär nicht ganz auszuschließen sind. Zumindest habe ich auf Betablocker seinerzeit mit Depressionen reagiert, die verschwanden, als ich die Betablocker abgesetzt und ein neues Medikament bekommen habe.

Aber jetzt muß ich wegen der Herzgeschichte natürlich auch wieder Betablocker nehmen. Ich denke, da kommt grad einiges zusammen, was meine Depressionen bestärkt.
Momentan bin ich noch krank geschrieben, aber Montag möchte ich wieder arbeiten, um da wenigstens wieder Ablenkung zu bekommen.

Mein GG ist passionierter Nichtraucher bzw. hat in jungen Jahren das Rauchen aus Trotz dem Vater gegenüber, wieder aufgegeben. Von ihm kann ich keine Hilfe erwarten. Der begreift das nicht mit den Depressionen.

Dabei hätte ich eine ganze Menge Möglichkeiten, mich gut abzulenken - Gartenarbeit, Nähen, Malen - also Hobbys hätte ich genug anzubieten.

Mich macht dieses Nichtstun richtig krank. Es ist grad so, als würde mich eine unsichtbare Hand in den Stuhl zurückdrücken, um mich am Aufstehen zu hindern. Und je länger ich sitze, um so größer wird mein Verlangen nach der Zigarette. Da holt mich der gewohnte Kreislauf ein: noch eben schnell eine rauchen und dann gehts ran an die Arbeit. Da aber keine geraucht wird, gibt es auch keinen Grund, mit der Arbeit anzufangen. Mich macht das wahnsinnig. Wann hört das mal endlich auf?

Wenn ich jetzt den Zettel ausfüllen sollte, was sich inzwischen alles positiv bei mir verändert hat, könnte ich noch nicht mal so wirklich was eintragen. Für mich hat sich bisher nix verbessert, eher noch verschlimmert. Von besser Riechen oder Schmecken merk ich gar nix, 3 kg hab ich bereits zugenommen (und habe eh schon Kopfkissenformat - hoch wie breit) , besser Luft krieg ich auch keine, hatte ja vorher keine Probleme damit und besser bewegen schon erst recht nicht aufgrund der steigenden Leibesfülle. Könnte eigentlich nur hämisch lachen. Ich brauche den richtigen positiven Kick, um endlich aus dem Tief aufzusteigen. Und dazu brauche ich eure Hilfe.

Kann es sein, daß ich einen denkbar schlechten Start hatte und deshalb nicht so richtig in die Puschen komme?

Verfasst am: 17.05.2017, 11:50
miezhaus
miezhaus
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Hallo Flo,

ich habe Dir in Deinem Aufhör-Thread schon ein paar Zeilen zu diesem Thema geschrieben. Ich stelle Dir auch hier noch einmal den Link auf den Newsletter "Rauchen und Depressionen" ein:

http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/rauchen-und-depression/

Wenn Du befürchtest, aufgrund des Rauchstopps in eine depressive Phase zu gleiten, dann hol doch bitte den Arzt Deines Vertrauens ins Boot. Daran gibt es nichts zu kritisieren, diese Hilfe ist völlig legitim!

Stimmungsschwankungen im Entzug sind nicht selten. Sogar bei unvorbelasteten Menschen kann sie schon mal Züge von Traurigkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen annehmen. Wenn Du entsprechende Neigungen hast, möchte ich Dich schon einladen, Dich ärztlich unterstützen zu lassen. Du schlägst damit bis zu drei Fliegen mit einer Klappe: Du linderst, eventuell vermeidest sogar depressive Phasen, kannst Dir möglicherweise auch Hilfe gegen den Entzug dabei sichern, und auch gegen Deine Angst wirst Du in dieser Form aktiv, da Du Dich von ihr nicht lähmen läßt. Bitte scheue Dich nicht, Dir ärztlichen Beistand zu sichern.

Es finden sich hier immer wieder einmal Menschen mit Depressionen ein, die dem Rauchen den Kampf angesagt haben und ihn schließlich gewinnen. Du kannst das auch. Bitte nimm Dir dazu jede Hilfe in Anspruch, die Du kriegen kannst, scheue Dich da nicht.

Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 16.05.2017, 22:30
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