Das wäre doch gelacht ...

Verfasst am: 27.07.2024, 13:24
rauchfrei-lotse-klaus
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Liebe Caro

Deine Geschichte lässt mich sprachlos traurig werden.
Diese Sucht ist einfach unglaublich brutal
und die Folgen sind schrecklich.

Du hast mit 12 angefangen,
so war das bei mir auch.
Das bedeutet auch, das wir das Leben
als Nichtraucher gar nicht kennen.
Mein Vater und mein ältester Bruder sind an Lungenkrebs gestorben.
Meine Mutter hat nicht geraucht.

Dein Kasperle ist in höchster Alarm Stimmung.
Das kennt der nicht. Kein Nikotin
Das gibt es nicht für ihn.
Jetzt tobt er.
Lenk ihn ab,
Du machst das großartig.

Bewegung und Kopfnahrung.

Jetzt hast du schon 72 Tage auf deinem Konto.
Das ist eine tolle Leistung.
Lass nicht locker!
Ich drücke dir beide Daumen
Liebe Grüße Klaus

Verfasst am: 27.07.2024, 13:23
rauchfrei-lotse-paul
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Beiträge: 412 Beiträge

Hallo Caro,

ach der Nikotinkasper ist schon so ein hartnäckiger Geselle.
Für mich war dieses Bild einer imaginären Persönlichkeit meines Nikotinkaspers sehr hilfreich. Ich nannte ihn Paulchen und habe mich wochenlang mit ihm gestritten. Ich habe diese Suchtgedanken immer ganz klar ihm zugeordnet und konnte dadurch besser verstehen, dass es in mir zwei, sich widersprechende Wünsche gibt.
Paulchen ist bedürfnisgesteuert und will nur jetzt und sofort seinen Wunsch erfüllt bekommen, er will belohnt werden (das ist ja unser Belohnungszentrum) aber der rational denkende Paul macht sich Gedanken über Suchtverhalten und Krankheiten die dadurch entstehen können.

Dieser nervige Nikotinkasper ist so alt, wie du warst als du mit dem Rauchen angefangen hast und hat seitdem nicht ein Fitzelchen dazugelernt.
Willst du dem Kasper noch einmal die Entscheidung überlassen was richtig und was falsch ist für dein Leben?

Paulchen bleibt natürlich ein Teil von mir, aber nach sechs Jahren hat er gelernt, dass die Raucherzeiten vorbei sind.

Ich hatte mein letztes Wohnzimmer nach Rio Reisers Lied benannt
„Es ist vorbei, bye, bye Junimond“
https://m.youtube.com/watch?v=X6VIYLmS6vM

LG von Paul
mit Blumen für die Fensterbank

Verfasst am: 27.07.2024, 13:00
Caro2.0
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Hallo Zusammen,

ich bin die Caro, bin schon eine Weile im Monatzug Mai dabei. Ich habe für mich gemerkt, dass das Schreiben mir gut tut. Die Zeiten sind für mich gerade mehr als herausfordernd. Aber ich will nicht rauchen. Also dachte ich mir, ich versuch es mal mit meinem eigenen Wohnzimmer. Da kann ich mir die Sachen, die mir so durch den Kopf gehen, von der Seele schreiben, wie eine Art Tagebuch.

Bisschen zu mir: Ich bin 55 Jahre, rauchte seit ich 12 Jahre bin. Ich hab immer wieder mal aufgehört, das längste waren 1 2/2 Jahre. Wie ich das hingekriegt habe, das war 2017, ist mir heute ein Rätsel. Ich hatte damals noch einen kettenrauchenden Freund. Jetzt bin ich Single. Da sollte es mir doch einfacher fallen.

Wenn ich aufgehört habe, ist es mir meist die ersten 1 bis 2 Wochen sehr gut gegangen. Ich finde es regelrecht einfach. Und dann plötzlich geht es los. Ich habe richtigen innerlichen Stress. Ich kann nicht mehr entspannen, ich habe einen Druck auf der Brust, einen Kloß im Hals und wenn es ganz schlimm ist, könnt ich auch nur noch weinen.

Im Februar diesen Jahres habe ich meine jüngere Schwester verloren. Sie hatte COPD im Endstadium. Mit einem Infekt wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. Es war alles sehr schlimm. Ich habe sie, als man die Maschinen abgeschaltet hat, bis zum Schluss begleitet. Die Bilder werde ich wohl nie mehr aus meinem Kopf bekommen.

Meine Mama ist auch schwer lungenkrank, hängt am Sauerstoff und kann sich kaum mehr bewegen, ohne sofort schwere Atemnot zu haben.

Jetzt im Moment kommt das alles hoch. Mein kleines Nikotinkasperle zieht gerade sämtliche Register und versucht mir das Leben schwer zu machen.
Da ich selbst auch schon unter COPD leide, ist es auf jeden Fall klar für mich: Ich will und darf nicht mehr rauchen. Ich will es schaffen. Ich will leben.

Eigentlich ist es schon unglaublich. Ich kann es nicht fassen, dass ich ernsthaft in Erwägung ziehe, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Manchmal kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen und in der Arbeit mich nicht mehr richtig konzentrieren. Wie dumm von mir.

Ich gehe täglich mind. 10.000 Schritte seit meinem Rauchstopp am 16.05.2024, ich lese viel, ich lenke mich sehr viel ab. Das mit dem Entspannen macht mir noch echte Probleme. Hab schon so viel ausprobiert, aber das richtige noch nicht gefunden.

Aber: Ich mach weiter! Das wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffe !!!!

Ich würd mich freuen, wenn mich der ein oder andere in meinem Wohnzimmer besucht.

Liebe Grüße
Caro