Das Tolle an Sackgassen ist, dass sie einen Wendehammer haben

Liebe Mäggi,

sorry, dass ich jetzt erst schreiben kann, aber ich komme gerade erst nach Hause und habe als erstes Deinen ehrlichen, aber nicht ganz erfreulichen Post von heute morgen gelesen. "Nicht ganz erfreulich" einfach deshalb, weil Du Dir damit selber das Leben endlos schwer machst - ob daraus jetzt ein Ausrutscher oder ein Rückfall wird, entscheidest Du doch ganz alleine.

Bei einem Ausrutscher tust Du das, was Dir ausnahmslos alle raten, die Dir geantwortet haben:
Aufstehen, weiterwatscheln, ohne einen einzigen Gedanken an verschütteten Wein zu verschwenden.

Bei einem Rückfall bleibst Du in der negativen Trias hängen:
Ablenken lassen, schleifen lassen, ganz bleiben lassen.

Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, wieviel schwerer es ist, nach einem Rückfall wieder die Kurve zu kriegen und noch einmal von vorne anzufangen? Vergleiché es doch einfach mit einer Wandergruppe, die gemeinsam ganz langsam eine leichte Steigung hinaufgeht - wer in die Büsche geht und nicht aufpaßt, kullert die Böschung hinunter, muß wieder nach oben klettern und ist eigentlich schon völlig erschöpft, wenn er zu den anderen zurückkehrt. Für wen war die Wegstrecke denn jetzt leichter? Für die, die weitergeschlendert sind, oder für den Rutsch- & Klettermaxe?

Deine Idee, Dir eine erholsame Mütze Schlaf zu gönnen, finde ich sehr gut.

Liebe Grüße, Brigitte

Liebe Mäggi,
ich finde, dass du zu streng mit dir bist. Mein Eindruck ist, dass du für deine Mitmenschen ein ganz großes Herz und noch mehr Verständnis hast. Hab' es doch auch mit dir selbst und mach' dich nicht so klein; das hast du dir gegenüber nicht verdient! Schau doch einmal, was du alles[u]nicht [/u] geraucht hast, ist das denn gar nichts? Bestimmt sind auch die rauchfreien Perioden mit der Zeit länger geworden. Kein Grund zum Verzweifeln und zur Selbstzerfleischung.
Mit deinem "ha-ha-ha" liegst du völlig richtig, auch ich gehöre zu den "Ausrutschern". Wenn ich mir jedoch mein "nichtgeraucht-Konto" ansehe, von dem ersparten angezeigten Betrag die gerauchten Zigaretten abziehe, ist das Ergebnis immer noch beeindruckend. Und, wie oben bereits erwähnt, die rauchfreien Perioden werden immer länger, der Zig. -konsum weniger. Ist doch auch schon 'was. Ich sehe Licht im Tunnel , und wenn das so weiter geht, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis zum Nichtmehrraucher. Weil ich auch Schwierigkeiten habe, habe ich mir meine Ziele nicht zu hoch gesteckt, sondern so, dass ich sie auch einhalten kann, und dann freue ich mich wie jeck. Wie heißt es hier doch immer und immer wieder? Schritt für Schritt! Kleine Berge lassen sich eben besser bezwingen als ein hoher Fels.
Keep cool, liebe Mäggi, das wird, heute, morgen, nächste Woche, nächsten Monat, da bin ich mir bei dir ganz sicher.
Chakka, chakka, chakka
Ganz liebe Grüße und toi, toi, toi
Rita

Ach Mäggi,

als ich das mit dem Unterhaken und gemeinsam Gehen geschrieben habe, meinte ich nicht, dass Du mir jeden Sch*** nachmachen sollst...

Und wenn schon, dann bitte auch alles davon! Also, aufstehen, Krönchen richten, einmal laut "F***" gebrüllt und weiter geht's

Einmal feste

der Stefan

Liebe Mäggi,
liebe Beaune,

wenn ich Eure klasse Beiträge lese, freue ich mich, dass meine erste Fremdsprache Hochdeutsch war - sonst hätte ich ziemlich schlechte Verständniskarten (von wegen Ableiten und so). Bitte weiter so, es macht riesigen Spaß!

Schrittchen für Schrittchen weiter ist eine gute Wanderart, denn hätte ich am ersten Tag den gesamten Weg betrachtet, der heute bereits hinter mir liegt, hätte ich wohl niemals angefangen - immer eins nach dem anderen, und siehe da, es läuft perfekt! Deine Idee, Dich das nächste Mal hier oder beim BZgA-Telefon zu melden, bevor Du wieder eine rauchst, ist ausgezeichnet - aber bitte nicht Schummeln, innerhalb von 30 Sekunden ist keine Antwort möglich...

Auf jeden Fall freue ich mich, wie gut Du unterwegs bist, denn Dein neuer Ansatz, dass es Dir rauchfrei sehr gut gehen darf, ist revolutionär positiv - bitte weiter so!

Liebe Grüße, Brigitte

Liebe Mäggi,

oh wie schön, dass du den Absprung wieder geschafft hast! Ich drücke dir sehr die Daumen , dass dich Kraft und Sturheit begleiten wird!

Und obwohl ich damals kurz nach dem Rauchstopp ein paar völlig intakte Zigaretten auf der Straße gefunden habe, die jetzt immer noch in meiner Schublade liegen (ich sie also trotz Obersucht ignorieren konnte), möchte ich doch an dich und vor allem an deine Frau appellieren, die Zigaretten eben anfänglich NICHT herumliegen zu lassen. Es kann doch nicht so schwer sein, die Schachtel bei sich zu tragen und eventuelle Reserven bei der Arbeit oder bei Freunden zu deponieren? Oder eben keine Reserven zu haben, sondern bei Bedarf zum Automaten zu gehen oder oder oder? Man kann es einem auch künstlich erschweren, was aber meiner Meinung nach nicht so sehr förderlich ist.
Natürlich musst du früher oder später mit Situationen klar kommen, in denen du uneingeschränkt Zugang zu Zigaretten hast, doch besser man zögert diese Momente so lange wie möglich heraus. Es ist schon schwer genug, an Rauchern vorbei zu gehen ohne zu schnorren oder die Supermarktkasse zu überwinden, ohne sich von der bunten Vielfalt der Kippenschachteln überrumpeln zu lassen!
Deswegen , liebe Mäggi, mein innigster Rat: rede mit deiner Frau und bitte sie, ernsthaft alles Rauchbare weg zu räumen, um dich auf diese Weise zu unterstützen!!!

Jetzt aber wünsche ich dir auf deinem Weg viel Erfolg, gute Besserung was die Schmerzen anbelangt und dass dir dein Humor erhalten bleibt!

Ganz liebe Grüße und verzeih bitte meine Offenheit!

dein böhnle