blue
Verfasst am: 07.03.2024, 13:17
Fiordaliso
Themenersteller/in
Dabei seit: 15. 10. 2023
Rauchfrei seit:
Beiträge: 584 Beiträge
Für mich, zum nicht mehr vergessen:
Zitiert von:
Dubidu :-)
Raucherkabinen an Flughäfen.
Wunderbar beschrieben von
Benjamin von Stuckrad-Barre
An manchen Flughäfen gibt es Raucherkabinen, ich habe es ein paarmal probiert, aber so gern ich auch rauche, dort geht es nicht. Keine Werbekampagne des Gesundheitsministeriums, keine Preiserhöhung, kein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, keine großlettrige Warnung auf der Zigarettenpackung hat so viel Kraft, einem das Rauchen zu vermiesen, wie diese Kabinen, die die Behaglichkeit eines Gefangenentransporters in einem Unrechtsstaat verströmen. Man steht in einem blindgerauchten Glaskasten, registriert durch den Nebel aber noch die völlig zu Recht mitleidigen Blicke der drum herum von da nach dort Eilenden, niemand spricht ein Wort in diesen Kabuffs des Grauens, es ist die reine Sucht, die da verwaltet wird, die in diesen Kabinen tapfer gerauchten Zigaretten sind keine Anlass-Zigaretten, sie stehen für nichts als sich selbst, werden nur um des Rauchens willen geraucht, ohne jeden Zauber. Man blickt sich um in diesem unmenschlichen Freak-Terrarium und denkt, exakt so sieht es wahrscheinlich im Kopf von Helmut Schmidt aus. Man erkältet sich sofort dort, weil der Rauch mittels rabiater Entlüftungsanlagen weggesaugt wird. Die Zigaretten schmecken anders als sonst in diesen Kabinen, nämlich gar nicht, kaum einer dort raucht seine Zigarette zu Ende, aus den Aschenbechern qualmt es, weil die Raucher nicht mal den normalerweise so kontemplativen Moment des Zigaretteausdrückens hier erleben wollen, gedemütigt und mit tränenden Augen wanken die Raucher hinaus, noch deprimierender ist das Rauchen wirklich nur noch neben an Beatmungsschläuchen angeschlossenen, bademanteltragenden Rauchern, am Hintereingang einer Krebsstation.
Wunderbar beschrieben von
Benjamin von Stuckrad-Barre
An manchen Flughäfen gibt es Raucherkabinen, ich habe es ein paarmal probiert, aber so gern ich auch rauche, dort geht es nicht. Keine Werbekampagne des Gesundheitsministeriums, keine Preiserhöhung, kein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, keine großlettrige Warnung auf der Zigarettenpackung hat so viel Kraft, einem das Rauchen zu vermiesen, wie diese Kabinen, die die Behaglichkeit eines Gefangenentransporters in einem Unrechtsstaat verströmen. Man steht in einem blindgerauchten Glaskasten, registriert durch den Nebel aber noch die völlig zu Recht mitleidigen Blicke der drum herum von da nach dort Eilenden, niemand spricht ein Wort in diesen Kabuffs des Grauens, es ist die reine Sucht, die da verwaltet wird, die in diesen Kabinen tapfer gerauchten Zigaretten sind keine Anlass-Zigaretten, sie stehen für nichts als sich selbst, werden nur um des Rauchens willen geraucht, ohne jeden Zauber. Man blickt sich um in diesem unmenschlichen Freak-Terrarium und denkt, exakt so sieht es wahrscheinlich im Kopf von Helmut Schmidt aus. Man erkältet sich sofort dort, weil der Rauch mittels rabiater Entlüftungsanlagen weggesaugt wird. Die Zigaretten schmecken anders als sonst in diesen Kabinen, nämlich gar nicht, kaum einer dort raucht seine Zigarette zu Ende, aus den Aschenbechern qualmt es, weil die Raucher nicht mal den normalerweise so kontemplativen Moment des Zigaretteausdrückens hier erleben wollen, gedemütigt und mit tränenden Augen wanken die Raucher hinaus, noch deprimierender ist das Rauchen wirklich nur noch neben an Beatmungsschläuchen angeschlossenen, bademanteltragenden Rauchern, am Hintereingang einer Krebsstation.
Merci, Dubidu, und Merci, Benjamin von Stuckrad-Barre