Bei mir gehts ab morgen los????

Liebe Sanja,

zu meiner Freude habe ich gesehen, dass Du immer noch zu uns "Forianern" gehörst. Können wir Dir vielleicht ein wenig Schützenhilfe leisten, wenn es darum geht, einen neuen Anlauf zu wagen? Es sieht erst unwahrscheinlich schwer, fast unmöglich aus, aber wenn Du den Sprung gewagt hast, wird Dir in wenigen Monaten klar, dass es die beste Entscheidung Deines Lebens war.

[color=green]Toi, toi, toi für´s Nachdenken! [/color]

Liebe Grüße und hoffentlich bis bald, Brigitte

Guten Morgen, liebe Sanja,

gestern Nacht war ich leider so hundemüde, dass ich schon geschlafen habe, als Deine Antwort kam. Wie geht es Dir denn heute Morgen? Hast Du den Suchtsabberer gestern noch von der Schulter schmeißen können? Falls nicht, mach´ bitte gleich heute einen Neustart, Du wirst es schaffen! Alles Gute und toi, toi, toi für den heutigen Tag..

Sabine hat völlig recht: Rituale aus Raucherzeiten machen es - besonders abends! - anfangs fürchterlich schwer, konsequent zu bleiben. Alles ist mit dem Griff zur Kippe innerlich verbunden, alles wirkt so erschreckend neu und spröde ohne diesen Schnuller für Erwachsene. Der körperliche Entzug ist eine Sache, die psychische Verhaltensänderung eine andere. Verhaltensforscher sagen, dass man jede altbekannte Rauchersituation etliche Male bewußt ohne Kippe erlebt haben muß, damit sich diese fatale Koppelung in Luft auflöst. Anfangs ist es leichter, sich ungewohnte Rituale auszudenken, die eben nicht mit einer Kippe verknüpft sind, sondern von Anfang an bewußt ohne Qualm genossen werden können. Hast Du Dir einmal überlegt, in welchen Situationen Du ganz besonders an die Zigarette erinnert wirst? Und was Du anders machen könntest, um nicht ans Rauchen zu denken?

Einige Bespiele aus meiner eigenen Einstiegszeit ins Nicht-mehr-Rauchen: Früher habe ich mich zu Beginn des Feierabends erst einmal gemütlich in meine Raucherecke gesetzt, Kaffee getrunken und einige(!) Zigaretten geraucht. Als ich aufgehört hatte, waren diese Momente eine echte Herausforderung für mich, also habe ich mir meinen Wuffi geschnappt und bin ebenfalls eine halbe Stunde lang strammen Schrittes mit ihm über die Wiese getobt - und der Suchtie war wie weggeblasen! Und bei abendlichen Telefonaten oder vor dem Fernseher hatte ich auch immer gequalmt, also habe ich zu diesen Gelegenheiten meine neu kreierte Teezeremonie abgehalten: Telefon auf Lautsprecher gestellt und jeden Abend einen anderen Tee ganz bewusst verkostet, mal mit, mal ohne Honig usw. usf. Wenn´s ganz schlimm wurde, habe ich mir eine Wellness-Runde in der Badewanne gegönnt: Auch dafür hatte ich mir lauter einzelne Badesalz-Päckchen geholt und habe mich richtig gefreut, dass ich alle diese Aromen Tag für Tag besser wahrnehmen konnte.

Hör bitte einmal ganz tief in Dich hinein: Welche neuen Rituale würden Dir Spaß machen? Was würde Dich ablenken und Dir deutlich vor Augen führen, dass Du Dir und Deinem Körper gerade hier und jetzt etwas Gutes tust? Womit kannst Du selbst am besten erleben, wie schrittweise Deine sonst ständig zugequalmte Wahrnehmung wieder zurückkehrt und was für großartige Erlebnisse damit verbunden sind, wenn Du wieder alles schmecken und riechen kannst? Jeder Mensch ist einzigartig, also kannst nur Du selbst die Antwort auf diese Fragen finden - und Du wirst sie finden, wenn Du Dir die Zeit nimmst, Dich mit Dir selbst zu beschäftigen.

Ganz, ganz liebe Grüße und ein herzliches TOI, TOI, TOI! Brigitte

Entzugssymptome habe ich momentan noch keine,dies fängt bei mir erst ab dem 3.tag an ungefähr....zur zeit sind es die gedanken...gefühlt habe ich jede 2 minuten an zigaretten gedacht!

Gerade eben erst habe ich Deinen heutigen alarmierenden Post gelesen - wie geht´s Dir inzwischen?

Google doch mal nach der Sendung "Nichtraucher in fünf Stunden" von Dr. Stefan Frädrich - wenn Du Dir das angeschaut hast, hast Du Deinen inneren Schweinehund einen kleinen Tick besser im Zaum...

Du schaffst es!

Liebe Grüße und toi, toi, toi, Brigitte