aus dem Plänterwald

Lieber Daniel,

herzlichen Glückwunsch zum Erreichen der Trauminsel wünsche ich dir.

Danke das du an meinen einundelfzigsten Tag gedacht hast.

Der Tag verspricht hervorragend zu werden.

Viel Spass beim ersten Urlaubstag, auch mit deinen Katzen.

Lass die Seele baumeln, wie man so schön sagt.

Ich denk' an dich. Ein halbes Jahr hast du geschafft.

lg Heide

Hallo, guten Morgen alle zusammen,

nun ist es also soweit, seit einem halben Jahr bin ich NichtMehrRaucher. Damit habe ich also meine Probezeit bestanden, in der Arbeitswelt wäre es jedenfalls so. In diesem Projekt habe ich aber gleicherweise die Absicht, meinen Vertrag als NichtMehrRaucher in einen unbefristeten Vertrag zu wandeln. Gewiss, diese Absicht hatte ich zwar schon am 12.09.2015, als ich die letzte Zigarette ausdrückte, aber wer weiß schon von sich immer genau, wie er/sie einst denkt?

Wer mir vor Jahresfrist gesagt hätte, dass ich mein Weihnachtsfest 2016 als NichtMehrRaucher mit etwas über 90 Tagen erleben würde, wer mir vor Jahresfrist gesagt hätte, dass ich meinen 55sten Geburtstag in Kürze als NichtMehrRaucher mit etwas über 180 Tagen begehen würde, dem hätte ich mit großen Augen anblickend stumm eine unfreundliche Geste gemacht, unter Einbeziehung des Zeigefingers und meiner Stirn.

Unter dem Strich betrachtet lief der Löwenanteil dieser Zeit super, ich habe den größten Teil der Zeit als werdender und wachsender NichtMehrRaucher als Genuss und Bereicherung meines Lebens erlebt. Sicher, auch ich habe den ein oder anderen Kampf mit der Sucht kämpfen müssen. Ich konnte und kann diese Erlebnisse jedoch auch als Lehren und somit durchaus hilfreiche Ereignisse betrachten, denn es sind gelernte Lektionen im Umgang mit dieser Sucht.

Es gab den Tag Ende Januar. Ein neuerliches gesundheitliches Problem tauchte auf. Ein Problem, das als Folge meines gesundheitlichen Grundproblems betrachtet werden muss, das Grundproblem verdanke ich 33 Jahren Rauchen. Also muss ich letztlich auch das neue Problem als Konsequenz meines eigenen freiwilligen Handelns begreifen und annehmen. Als es aufkam, war aber erst mal der Gedanke da, zu rauchen, um die geknickte Seele zu streicheln, die traurig darüber war, trotz Rauchstop das geliebte Hobby Tauchen nicht mehr ausüben zu können.

Es gab den chaotischen Spätdienst mit enorm beanspruchender und langer Stressphase. Als ich mich endlich aus dieser heraus gearbeitet hatte, kam der Gedanke auf: Jetzt eine Zigarette, das wär was. Vielleicht haben deine Kollegen ja eine für dich, die eine kann dir jetzt nicht schaden. Doch, sie kann, und sie hätte mir geschadet, denn sie hätte mich augenblicklich wieder in die Sucht zurück geführt. Ich bin immer noch froh, damals richtig gehandelt zu haben, gemäß Lydias Anweisungen zu atmen, dabei am offenen Fenster zu stehen und ein Fi-Fr zu lutschen.

Es gab sie, die Tage an denen ich mit dummdreisten Verleumdungen konfrontiert wurde und es wird sie immer wieder geben. Es gab die Tage und wird immer wieder welche geben, an denen ich sinnlosen weil niemandem helfenden Anschuldigungen und frei erfundenen Vorwürfen gegenüber stehe. Auch meine Arbeitswelt bietet mir ein gerüttelt Maß an Stress und Situationen, an denen ich denke: Vor einem Jahr hättest du jetzt eine geraucht um zur Ruhe zu kommen, was machst du jetzt? Eins ist sicher, keine rauchen, lieber eine Atemübung am offenen Fenster. Danke Lydia

Aber der große Rest dieser Zeit, von jenen wenigen und kurzen Situationen abgesehen ist purer Genuss, eine fortdauernde und nachhaltige Bereicherung, ein Fest für alle meine Sinne, ein großes Glück. Es ist ein Genuss für mich, als NichtMehrRaucher in den Obst- und Gemüseladen meines Vertrauens zu gehen und alleine schon mit der Nase die herrlichen Düfte und Aromen von Banane und Tomate, Orange und Zwiebel, Apfel, Paprika und Knoblauch aufzunehmen.

Es ist eine Bereicherung, wieder ohne Atemnöte Fahrrad fahren zu können, auch schneller, auch längere Strecken. Wie schön war es die letzten tage, vom S-Bahnhof Tegel zur Arbeit oder vom S-Bahnhof Baumschulenweg nach Hause zu fahren. Wie schön war es am gestrigen Morgen, statt an Baumschulenweg die S-Bahn bereits in Treptower Park zu verlassen und von dort die ganze Reststrecke selber an der Spree entlang zu radeln. Beim Gezwitscher der Vögel die Spree links und erst den Treptower Park, später den Plänterwald rechts den Weg radelnd zu strampeln und dabei Luft zu haben und zu bekommen, es war ein unerhörtes Glück, pure Schwemme welcher Glückshormone auch immer.

Welch Genuss, danach zu Hause zu duschen, während die Kaffeemaschine blubbert, dann zu frühstücken, zwei frische vom Weg nach Hause mitgebrachte Schrippen mit Quark, Frischkäse und Marmelade bzw. Käse zu essen, den frischen Kaffee zu schmecken, die knackig frischen und duftenden Schrippen, den Käse geschmacklich voll wahrzunehmen. Das geht nur und ausschließlich als NichtMehrRaucher in dieser Dimension.

Und deswegen habe ich für mich als NichtMehrRaucher heute die Probezeit bestanden, freue ich mich darauf, diesen Zustand definitiv zu einem unbefristeten Verhältnis zu machen. Ich freue mich darauf, um es mit den genialen Worten der geschätzten Userin Christy zusagen, auf mein erstes rauchfreies Frühjahr seit 33 Jahren.

Und danach kommt ein rauchfreier Sommer, ein rauchfreier Herbst. Freut euch mit mir, erarbeitet euch das gleiche, ihr könnt es, ihr habt es in eurer Hand, das rauchfreie Leben, alles was ihr tun müsst ist:

Haltet euer bisheriges rauchfreies Leben fest, sei es nun einen, zehn, 50, 100 oder mehr Tage lang.

Es grüßt euch alle,

ein überglücklicher Daniel aus dem Plänterwald

der heute ein schwedisches Möbelhaus und einen Pflanzenmarkt aufsucht, um seine Belohnung für die Fensterbretter von Küche und Wohnzimmer zu kaufen

Lieber Daniel
bevor ich mich nach dem monatlichen Blueskonzert heute Morgen für 2 Tage nach Ostfriesland begebe, möchte ich dir zum Erreichen deiner Trauminsel gratulieren.
Du hast deine beiden großen Ziele, die Rauchfreiheit und das Abnehmen, gleichzeitig erreicht und uns hier mit sehr viel persönlichem Einsatz und Sachverstand die Möglichkeit gegeben, uns an dem Kampf den Pfunden zu beteiligen.
Du weißt, dass ich mir da viel abgeguckt haben, nochmals meinen herzlichen Dank. Die ersten 3 Kilo sind runter.
Du hast die Zeit und die Muße, dir mental heute einen Abstecher auf deine persönliche Trauminsel zu erlauben und einmal sacken zu lassen, was du für deine Gesundheit erreicht hast, das ist das wirklich Wichtige und das kann dir keiner mehr nehmen.
Ich habe deine Worte in meinem Wohnzimmer sehr genau gelesen, darüber nachgedacht, habe sie für wahr befunden und die Konsequenz ist: ich bin wieder hier.
Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob es mir schon wieder gelungen ist, in irgendein Fettnäpfchen zu treten.
Falls ja, ist das sicher nicht das erste und auch nicht das letzte, Gefühl kennste ja, wäre auch nicht das erste Mal, dass wir darüber hinweggekrabbelt wären. Aber vielleicht bin ich im Moment auch bisschen empfindlich, Wunder wäre es keins.
Dass du alles mal sacken lassen, deine persönlichen Erfolge genießen und deiner Wohnung den letzten rauchfreien Schliff geben kannst, wünsche ich dir von Herzen.
Immer die gleiche Claudia

Hallo und guten Morgen zusammen,

das war's, die letzte Nachtschicht geht zu Ende, der Kaffee für den Frühdienst ist gekocht, draußen dämmert es.

Eine knappe Stunde noch und mein Urlaub beginnt. Ich habe mir vorgenommen, meine Wohnung zu renovieren, um noch weitere letzte Reste meiner vor nun 179 Tagen beendeten Raucherkarriere zu beseitigen.

Euch allen einen schönen Tag, kommt gut hindurch, ich freue mich heute auf mein Bett, dass muss ich schon zugeben. Irgendwie bin ich heute doch sehr müde.

Bis dann mal wieder, bleibt rauchfrei, es lohnt sich, sagt freundlich

Daniel der Plänterwäldler

Lieber Daniel
danke dir auch sehr für deinen Beistand. Wie ich dir schon geschrieben habe, war in einer bestimmten Phase die Luft für mich etwas dünn, bis auch von anderer Seite die erwarteten Reaktionen kamen, alles gut!
Es gab da schon ein etwas banges Luftanhalten, und da warst du da, das hat geholfen!
Meine tiefe Überzeugung ist, dass es im Leben keine Zufälle gibt, jede Begegnung ihren Sinn hat und ja, auch, dass die Welt so ist, wie wir sie sehen.
Ich wünsche uns allen, dass wir sie in ihrer Buntheit wahrnehmen und in ihrer Vielfalt nebeneinander stehen lassen können.
Herzliche Grüße in alter Verbundenheit von Claudia einen ruhigen letzten Nachtdienst und wenn du bei dir fertig bist mit Renovieren kommste bitte bei mir vorbei