aus dem Plänterwald

Verfasst am: 16.11.2016, 19:08
Plänterwäldler
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Hallo und guten Abend zusammen,

hallo Silke,

nun, die ersten drei Frühdienste liegen hinter mir, jetzt habe ich das, was man einen langen Wechsel nennt, sprich aus dem Frühdienst gehts morgen in den Spätdienst. Zwar nur für einen Tag, dann habe ich einen Tag frei, weil ich am Wochenende wieder Frühdienst habe und kurzer Wechsel nun mal nicht gestattet ist.

Was soll ich sagen? Was kann ich sagen? Teilweise ist es immer noch sehr neu für mich, es ist neu, nicht auf den Wegen von oder zur Arbeit zu rauchen. Vielleicht passt dieses Bild gut wenn ich sage, mir ist als ob ich ein einem Paar neuer Schuhe laufe. Es läuft sich genauso bequem, vielleicht sogar etwas bequemer, aber es ist ein anderes Laufgefühl als das, was man in den alten ausgelatschten Tretern von Anno Zopf hatte. Und an dieses neue Laufgefühl muss ich mich noch weiter gewöhnen.

Was wirklich gänzlich unproblematisch ist, und das überraschte mich noch mehr, war die Tatsache, wie ich das alte Ritual der Zigarettenpause ohne Probleme nach wie vor nutzen, aber anders belegen kann. Ich will nicht mehr rauchen, aber im Dienst will ich ab und an raus aus den meist überheizten und meist auch schlecht gelüfteten Räumen der jeweiligen Pflegeeinrichtung. Und in diesen Lüftungspausen will ich auch weiter das Gespräch mit anderen Kollegen haben. Dabei lutsche ich mein scharfes FF und fühle mich rundherum gut und zufrieden damit.

Ja Silke, da hast du recht, ich war ebenso erstaunt wie du, vor allem darüber, dass die Verbesserungen unserer Lunge tatsächlich bereits sauber messbar sind. Hier muss man klar sagen, es ist nicht mehr nur ein Gefühl, sondern ein präzise gemessenes Resultat. Mich hat es beeindruckt. Und du hast Recht, da ist mehr drin. Was machen wir aus dem mehr außer einfach schon mal super glücklich zu sein über unsere Rauchfreiheit?

Es grüßt in alter Frische der frische Alte Daniel aus dem Plänterwald

Verfasst am: 16.11.2016, 10:13
srrauchfrei
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Hallo Daniel,

danke für Deinen Bericht! Dann brauche ich die Frage, die ich Dir stellen wollte, nicht mehr stellen: wie läuft es mit der Arbeit und den Routinen, den alten / neuen?

Beeindruckt bin ich von Deinen Tauchergebnissen...und überhaupt davon, wie schnell es geht, dass wir
spürbar und messbar deutlich mehr Volumen atmen können und die Luft offenbar auch viel effizienter
nutzen. Dudelsack spielen, tauchen, singen, ganz egal. Da ist mehr drin!

Diese Luft haben wir uns so viele Jahre genommen und es nicht einmal so richtig gemerkt...

Egal, nicht rückwärts jammern!

Ich gratuliere Dir zu 65 starken Tagen!

Viele Grüße
Silke

Verfasst am: 15.11.2016, 17:16
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Hallo und guten Abend zusammen,

bei Wilhelm Busch heißt es:

Dieses war der zweite Streich,
doch der dritte folgt sogleich.

Nun, aus dem Alter der Streiche bin ich raus, aus dem Alter der Arbeitstage nicht. Wenn ich nun aber Streich gegen Arbeitstag ersetze, folgt der dritte nicht sogleich, aber morgen.

Ich war gespannt auf meine ersten Arbeitstage als Nicht-Mehr-Raucher. Schließlich waren die letzten Arbeitstage vor der langen Urlaubs- und Krankheitspause doch noch als Raucher durchlebt worden. Und als solche gab es da so manch eine Routine. Das begann schon mit dem Zuschlagen der Haustür, nach dem ich dann erst mal vor der Tür stand, die Lulle in die Schnute steckte und anzündete, um so dann zur S-Bahn oder zum Bus zu gehen.

Jawoll, so ist's recht, immer nur schön während des Gehens rauchen, damit der Schaiz so richtig tief in die Lungen gezogen wird.

Die Nächste Routine dann im Prinzip wieder die gleiche, nämlich die Zigarette auf dem Weg vom S-Bahnhof/ Bushaltestelle zum Betrieb. Für mich als Leasingkraft sind es immer unterschiedliche Wege, weil unterschiedliche Betriebe, in denen ich eingesetzt werde. Der Betrieb, in dem ich gestern und heute, auch den Rest der Woche eingesetzt bin, mochte ich immer gerne, weil ... und jetzt kommt es, nicht etwa die Kollegen nette wären ... oder die Pflegefälle liebe alte Leutchen wären ..... nein, ich mochte den Betrieb so gerne, weil der Weg vom S-Bahnhof bis zum Betrieb bequem Zeit für eine Zigarette bot. Ich mochte den Betrieb auch immer, weil ich wusste das viele dort arbeitende Stammkräfte Raucher sind, Rauchpausen also immer sehr unproblematisch zu vereinbaren waren.

Und jetzt? Alles neue Gefühle. Keine Routinen mehr. Es fühlt sich gut an, sehr gut sogar, aber eben auch neu, sehr neu, sehr ungewohnt. Da muss von meiner Seite aus noch Kopfarbeit getan werden, bis sich der Weg zum Bahnhof oder zum Bus auch ohne Zigarillo wie Routine anfühlt. Für diese beiden Tage musste da jeweils eine der bekannten Pastillen her, die von der FF, der freiwilligen Feuerwehr oder so.

Und die Kollegen, die Stammkräfte dort, die mich alle noch als exzessiven Raucher kannten? Sie waren beeindruckt, sie gewährten mir anstandslos das, was ich nun nicht mehr Raucherpause sonder Lüftungspause nenne. Ich gehe runter, in den Garten, da steht sie noch, die mir von früher bekannte Raucherinsel. In dem Betrieb eine Art kleiner an zwei Seiten geschlossener und überdachter Carport, mit Bänken und Stühlen bestückt. Ich bin runter gegangen, auch in die Raucherinsel, zu den Kollegen die dort rauchten, habe wohl passiv ein wenig Rauch abbekommen und fand es für mich aus mehreren Gründen gut, es so zu tun.

Grund 1: Es führt mir vor Augen, wie unangenehm es riecht, wie unangenehm ich gerochen haben muss.
Grund 2: Ich brauche im Altenheim arbeitend ab und zu frische Luft, will also die Pausen beibehalten, aber für mich lernen, sie anders zu nutzen, nun in dem ich eine FF lutsche.
Grund 3: Würde ich diese Pausen nicht machen, würde ich mich ein wenig aus der Gemeinschaft der in dieser Schicht arbeitenden Kollegen ausschließen. Das will ich aber auch nicht.

Eins habe ich an diesen zwei Tagen aber schon begriffen. Es ist bei weitem nicht alles so schwer, wie wir es uns zuweilen in düsteren Träumen ausmalen.

Es grüßt herzlich und wünscht euch eine weiter erfolgreiche weil rauchfreie Woche

Daniel der Plänterwäldler

Verfasst am: 14.11.2016, 17:06
Cerise75
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Hallo Lieber Daniel,

habe bei dem kalten Wetter mal ne heisse Tasse Kakau und ein Stück mitgebracht, damit ich ganz in Ruhe deine schönen Geschichten lesen kann

das hört sich toll an mit den Werten, diese Erfahrung hab ich auch mit meiner essbaren Margarine gemacht :: ach nee du mein Tracker ist ein Traum, gebe ich nicht mehr auf, denn so kann ich immer schön gucken ob ich mich verbessert oder verschlechtert habe.
Aber Fakt ist durch das Nichtmehrrauchen ist die Luft um Welten besser geworden !!!!

Es ist super dieses Erleben zu dürfen und die ganzen anderen tollen Sachen und ja ich bleibe schön artig an deinen Fersen hängen

lg
Tanja
blassen:

Verfasst am: 14.11.2016, 09:06
Uniqueone
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Guten Morgen Daniel,

vielen Dank für deinen netten Glückwunsch.

Über den Satz

Zitiert von:
"ich bin mir aber sehr sicher, das du nun weiter durchstartest und die goldene 50 daraus machst."

habe ich mich total gefreut.
Das gibt mir einen weiteren Motivationsschub, das Ding jetzt auch konsequent durchzuziehen.
Du bist da für mich ein echtes Vorbild.

Ganz liebe Grüße und einen schönen Tag wünscht dir
Ulla

Verfasst am: 13.11.2016, 19:53
Ladyrauchfrei
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Hallo und Guten Abend Daniel,

lieben Dank das du mal wieder bei mir vorbei geschaut hast bei mir. Ja die Tage vergehen. Wenn es weiter so läuft muss ich ja anfangen die Kekse zu backen. Ist aber zur Zeit schwer. Wir haben bei uns gemalert und gestern war nun sauber machen angesagt.Und da kam er en:in einer Stärke wo ich dachte was soll das jetzt. So unter dem Motto eine schadet doch nicht. Ich also an die frische Luft und im Garten das Laub zusammen gefegt. Auch da kam er wieder en:Ja und er wurde richtig lästig. Da kommt man ins grübeln. Auf Arbeit habe ich wirklich keine Probleme mehr. Denke es liegt auch daran das mein Mann raucht. Zwar immer brav draussen, aber ich sehe es, ich riesche es. Aber ich bleibe stur. Aber ich habe ja gerade gelesen das es dich auch kurz erwischt hat. Also bleiben wir weiter auf der Hut und geben ihm en:keine Chance.

Ich wünsche dir einen schönen Abend und eine weitere schöne rauchfreie Woche.

Liebe Grüße von der Nachbarin
Monika

Verfasst am: 13.11.2016, 19:01
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Hallo und guten Abend alle zusammen,

ja, ich gebe es offen zu, ich war gestern innerlich noch skeptisch, ob mir nicht einfach nur meine Tagesverfassung oder vielleicht auch das Profil des gestrigen Tauchgangs den guten Verbrauchswert beschert hat, deutlich besser als der Durchschnittswert vor einem Jahr.

Da heute auch wieder splendides Spätherbstwetter herrschte, sozusagen eitel Sonnenschein, stahlblauer Himmel, wolkenlos, nur dann und wann ein Keil Gänse oder eine Schule Kraniche am Himmel, beschlossen ein Sportsfreund und ich telefonisch kurz entschlossen ein inoffizielles Abtauchen der Saison in einem sehr schönen See unweit von Zossen.

Was soll ich sagen? Nach einem vermessenen Rundkurs von 1,93 km, immer am Ufer des Sees entlang, maximale getauchte Tiefe 7 Meter, hatte ich am Ende laut unbestechlichem Tauchcomputer wieder deutlich weniger verbraucht als sonst mein Durchschnitt war. Damit hat dieser Tauchgang bestätigt, was der gestrige Tauchgang als bemerkenswertes Resultat brachte. Es scheint also tatsächlich keine Einmal-Aktion gewesen zu sein.

Was heute nicht ganz so schön war und mich ehrlich gesagt kalt überraschte war ein kurzfristiges Aufflackern von Verlangen nach einem Zigarillo.

Wir waren wieder in trockenen Kleidern, warm angezogen, sämtliche Tauchausrüstung bereits wieder sauber in den Zementwannen verstaut und im Auto, so saßen wir an einem der verwaisten Picknicktische dort am Badestrand, von wo aus wir eingestiegen waren. Die Thermoskanne mit Tee auf dem Tisch, der Tee dampfend in den Bechern, saßen wir da, ließen das Erlebte und Gesehene sacken, blinzelten zufrieden in die Sonne. Und da passierte es dann, für mehrere Sekunden flackerte die Lust auf, einen Zigarillo zu rauchen.

Es gab keinen Zigarillo, auch keine Chance dort an eine wie auch immer geartete Zigarette heran zu kommen, mein Buddy ist ebenfalls Nichtmehrraucher, seit 2 Jahren, so kam ich auch nicht in Versuchung. Aber kalt überrascht hat es mich schon. Das hatte ich schon sehr lange nicht mehr. Aber genau das ist es, warum ich nach wie vor mein altes Zigarettenetui mit den bekannten Pfefferminzbonbons bei mir habe, Zahnstocher sind ebenfalls drin, und ein Zahnstocher schaffte dann auch schnell wieder Klarheit im Kopf und Ruhe im Gemüt.

Ich wünsche euch allen eine gute, eine erfolgreich weil weiter rauchfreie Woche,

es grüßt Daniel der Plänterwäldler

Verfasst am: 12.11.2016, 23:09
Bonadea
Bonadea
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Hallo zusammen,

dann müsste mir mein geliebtes Bergwandern ja auch deutlich besser gelingen ohne Qualm.

LG Marion

Verfasst am: 12.11.2016, 23:06
rauchfrei-lotse-meikel
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Hey, alte Luftpumpe!

Was du hier so detailliert beschrieben hast, hat jedem sehr plastisch darstellen können, welche Vorteile sich durch den Rauchverzicht ergeben können.

Du bleibst "am Ball", dessen bin ich mir sicher,

dein Meikel????

Verfasst am: 12.11.2016, 21:47
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Hallo und guten Abend zusammen,

wieder geht ein schöner Tag zu Ende. Schön war er erst mal, weil ich weiterhin rauchfrei blieb. Schön war auch das tolle Herbstwetter, dass ich heute in ganz besonderer Weise genießen konnte, ohne gerauchte Zigarillos gelang mir das bei dieser Unternehmung heute vielfach besser als noch vor einem Jahr, als ich rauchte.

Abtauchen, die Tauchsaison 2016 beenden, für mich war es auch der erste Tauchgang seit langer Zeit, der Schmerzen in den Beinen wegen. Selbstredend werde ich die Saison nun nicht beenden, ich werde wieder das zwei wöchentliche Tauchtraining aufnehmen können, denn es gibt ja keine schmerzenden Beine mehr. Spaßig waren dann aber doch die Reaktionen am "Abtauchen 2016" teilnehmender Tauchclubmitglieder, von denen etliche Raucher sind.

Unter Tauchern geht immer der witzig gemeinte Spruch um:

Ein Taucher der nicht raucht, taucht nix.

Taucht nix ist hier nur tauchen gesprochen, soll aber taugen heißen. Die sogenannte klassische Deko-Zigarette (Deko steht bei Tauchern für Dekompression) war für mich ob mit oder ohne Club getaucht früher auch so ein Ritual. Ich kam aus dem Wasser, dann wurde erstmal das ganze Gerödel (Ausrüstung) abgelegt, auch teilweise bereits fachgerecht verstaut, Anzug ausziehen, abtrocknen wenn und wo nötig, und dann war es Zeit, eine aus der Packung zu ziehen und anzuzünden.

Beim letzten Punkt schaute man mich groß an heute, bot mir auch Zigaretten an, weil Sportfreunde annahmen, dass ich meine Zigaretten vergessen hatte. Auf meine Erklärung hin erntete ich zunächst Verblüffung und dann Respekt. Dann kamen aber auch schon erste Fragen der, ob sich für mich was geändert habe beim Tauchen. Ich konnte nichts anderes sagen als ja, es hat sich sehr viel geändert für mich.

Der unbestechliche sogenannte integrierte Tauchcomputer markierte die Änderungen gegenüber Tauchgängen als Raucher. Und es sind signifikante Änderungen, die wichtigste, vom Computer markiert, weil von meinem Profil abweichend, der niedrigere Luftverbrauch.

Ich möchte das gerne näher erklären, damit es verständlich wird. Ein integrierter Tauchcomputer hat eine Verbindung zu der/den Flasche/n mit Atemluft, misst unter anderem den Verbrauch, zeigt beim Tauchgang permanent abwechselnde Daten an, unter anderem den noch in der Flasche befindlichen Vorrat. Solch ein Tauchcomputer schreibt aber auch ein Logbuch für jeden Tauchgang, in dem alle wichtigen Daten festgehalten werden. Aus einigen dieser Daten generiert und berechnet der Tauchcomputer ein persönliches Profil des Tauchers, in dem zum Beispiel der durchschnittliche Luftverbrauch des Tauchers genau beziffert ist.

Was soll ich sagen, mein Luftverbrauch heute war signifikant niedriger als es sonst bei Tauchgängen der Fall war. Meine Lunge hat also die eingeatmete Luft besser verwerten können. Unter dem Strich bedeutet das, dass ich mehr Restluft in der Flasche hatte als sonst beim Austauchen nach solch einem Gang. Für zukünftige Tauchgänge bedeutet das, ich kann mit dem gleichen Flascheninhalt länger tauchen.

Das ist ein sehr guter Grund, ein weiterer und für mich neuer Grund, weiter rauchfrei zu bleiben.

Es grüßt freundlich Daniel der Plänterwäldler