Abhängigkeitsverlagerung - Suchtverlagerung
Ohh, liebe Leute,
Lotsenklaus, Klaus und Jutta,
habe erst jetzt gemerkt, dass ihr euch zum Thema engagiert habt. Ich vermute mal, dass auch ihr noch keine Nachrichten zu euren abonniertenn Themen erhaltet. Da verliert man leicht mal den Überblick....
Auf jeden Fall freue ich mich sehr über eure wertvollen Beiträge. Jeder einzelne bringt mich in meiner Persönlichkeitsentwicklung als ehemals stark Süchtige nach Nikotin weiter. Und ich gehe davon aus, dass ich nicht die einzige bin, die sich für dieses Thema interessiert......
Insgesamt sehe ich jedenfalls, dass es unvermeidlich ist, sich mit dem Thema Sucht und Suchtverlagerung eingehend zu beschäftigen.
@ Lootsenklaus:
Ich bin auch sehr froh darüber, dass ich auf das Thema Suchtverlagerung aufmerksam geworden bin. Und in dem Zusammenhang habe ich auch ein paar Alkoholtests gemacht. 2 bis 3 Gläser Wein in der Woche ist noch nicht einmal ein riskanter Alkoholkonsum. Vor dem Rauchstopp habe ich so gut wir gar keinen Alkohol getrunken, deshalb hat mich das Ganze beunruhigt. Und jetzt auch wieder beruhigt. Gut, dass wir darüber gesprochen haben.....
Übrigens, meiner Meinung nach ist der Aufenthalt im Forum und das Lesen und Schreiben im Forum keine Suchtverlagerung, sondern einfach die Selbsthilfe, sich beim Rauchstopp Unterstützung zu holen, um durchzuhalten. Ich habe, bevor es endlich geklappt hat, so viele Versuche gehabt. Da kann ich mir wirklich gut vorstellen, dass niemand mehr an mich geglaubt hat.
Liebe Grüße, Traudl
Beim Artikel "Studie: Rauchen könnte zu mehr viszeralem Bauchfett führen" findet man unten interessante Links:
https://rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/studie-rauchen-koennte-zu-mehr-viszeralem-bauchfett-fuehren/
Ein Link führt zu einem Beitrag vom ndr.de zum Thema "Bauchfett loswerden: Wie Ernährung und Sport helfen".
Öffnet man diesen Link, so führt ein weiterer Link zum Thema "Intervallfasten". Intervallfasten wird bei Essstörungen allerdings nicht empfohlen.
Hallo erstmal...auf Wunsch einer einzelnen Dame kann ich euch erzählen, dass ich wohl fresssüchtig war. Plötzlich hat alles so gut geschmeckt und ich aß in mich hinein. Dann wurde ich krank und ich hatte einen Grund mehr weiter zu essen. Nun ja, wie die meisten wissen, habe ich den Kilos den Kampf angesagt und bin zur Zeit auf der Gewinnerseite. Das ist eigentlich meine einzige Sucht gewesen. Ich habe im Oktober aufgehört und im Dezember meinen Kaffee ohne Zucker getrunken und das nach ca 35 Jahre regelmäßigen Konsum mit Zucker. Das hatte nichts mit einer Diät oder ähnliches zu tun, sondern ich wollte meinen Kaffee nur noch schwarz trinken-warum auch immer. Ich habe auch nach ca 10 Tagen Rauchfreiheit probiert, ob man auch Bier ohne den Dreck trinken kann auch es ging tatsächlich. Ich bin und war nie alkohlsüchtig-das nur nebenbei. Aber seitdem ich nicht mehr rauche, trinke ich deutlich weniger Alkohol.Hier bestand also eine gewichtige Verknüpfung. Wenn ich auf dem Balkon gegangen bin habe ich mich zu Tode gelangweilt und bin dann wieder rein in die Stube. Das war so ätzend für mich, aber das hat sich auch gelegt und ich kann mich nun sehr lange auf dem Balkon aufhalten und mich freuen, dass ich nicht rauchen muss. Mittlerweile scheint sich alles normalisiert zu haben und ich muss nur noch achtsam sein und bleiben.
Das wars von mir, danke fürs lesen und einen schönen sonnigen Freitag für Alle
vlG Klaus
Hallo Ralf, Traudl und Alle
....mache alles so weiter wie bisher, nur ohne Kippen.
Das geht bei mir überhaupt nicht. Ich glaube auch, das ich damit nicht alleine bin. Es gibt so viele Momente, die mich triggern und ich kann damit nur umgehen wenn ich denen stelle und versuche neue Wege zu finden. Ich komme mir dabei vor wie ein Box Sportler der einen zu starken Gegner hat. Wenn der Gegner zulangt weiche ich aus, tanze herum und täusche ihn. Klar Disziplin auch, aber auch viel Intuition und Beweglichkeit.
Die Sache mit dem Kaffee.
Mein Leben lang habe ich Kaffee getrunken, am liebsten Espresso. Seit dem Rauchstopp schmeckt mir Kaffee nicht mehr. Manchmal bestelle ich mir einen Kaffee aus alter Gewohnheit und merke dann .... bääähhh!
Genauso geht es mir mit dem Bier. Früher war es obligatorisch, am Abend eine Liter Bier zu trinken. So zu Feierabend. Als Belohnung für den Tag. Dazu gehörte eine Zigarette, oder eher 5 davon. Seit dem Rauchstopp mag ich kein Bier mehr. Also gibt es auch keinen Alk mehr. Im Nachhinein bin ich super froh darüber. Ich hatte durch mein vieles Lesen über Sucht auch einige Tests gemacht: Sowas wie ....bin ich Alkohol abhängig? Nach dem 4. Test der mir sagte ....Ja...ein Liter Bier am Abend ist eine Abhängigkeit horchte ich doch etwas auf. Naja, im Moment brauche ich mir darüber keine Gedanken zu machen.
..... Dafür hat er nach langer Zeit das rauchen wieder angefangen. Ganz ohne Sucht ging es wohl nicht. Das zeigt ja wie der Mensch tickt, jeder anders.....
Ich kenne auch trockene Alkohol Abhängige die wie verrückt Kette rauchen, oder Ex Junkies, die das Rauchen nicht lassen können. Das liegt an den extrem hohen Sucht Potential des Tabaks. Es ist für sehr viele leichter Heroin oder Alkohol zu stoppen als das Rauchen sein zu lassen. Tabak ist da wirklich ein harter Brocken. Nicht für alle, aber für die meisten.
Wenn ihr mal auf meinen Beiträge Zähler schaut, dann liegt schon nahe womit ich mir das Craving auch vertrieben habe. Ich habe sehr viel hier geschrieben und tue es noch, Sucht? Bedürfnis? Vielleicht zu Beginn meiner Abstinenz. Ich hatte _Mitteilungsbedürfnis und wußte nicht wohin damit. Hier ist ja Platz genug, und wen es nervt muss ja nichts lesen. Das fand ich gut. Mit der Zeit bekam das dann so eine eigene Dynamik.
Mein Fazit für heute:
Alles nicht so einfach. Eine Sucht verschwindet nicht alleine dadurch, das die Substanz wegbleibt. Neue Verhalten werden erlernt und das dauert seine Zeit.
Ich wünsche allen hier einen rauchfreien Abend
Viele Grüße Klaus
Hallo Ralf,
ja, tatsächlich: Disziplin gehört dazu. Danke für den Gedanken.
Es ist ja oft so, dass eine Sache nachher, wenn man sich damit beschäftigt hat, am Ende völlig klar und logisch erscheint.
Ob das alleine schon die Lösung ist, werde ich sehen.
LG und einen schönen Abend, Traudl
Hallo Traudl,
richtig, egal was man angeht, Disziplin gehört immer dazu. Was ich damit meinte ist folgendes. Ich las mal von jemandem, das er gerne Kaffee trinkt. Mit dem Rauchstopp wurde beschlossen nun keinen Kaffee mehr zu trinken, wohl weil der Kaffee mit einer Zigarette im Kopf gekoppelt war, Damit so finde ich, gibt man den Zigaretten zu viel Raum. Ich verzichte (am Anfang ist es ja ein Verzicht) schon auf die Kippen und nun auch noch auf Kaffee. Dabei will ich nur das rauchen sein lassen, nicht das Kaffee trinken oder andere Dinge die ich gerne mache. So in etwa war mein Gedanke....mache alles so weiter wie bisher, nur ohne Kippen.
LG Ralf
schönes Wochenende :-)
Hallo Ralf,
jetzt habe ich einen langen Beitrag als Kommentar zu deinem Beitrag geschrieben und nun ist er weg.
Grrrrrr.
Dann jetzt noch einmal etwas kürzer:
Erstmal danke für deinen Beitrag.
Deine Antwort: Also mir hat die Einstellung geholfen, alles so weitermachen wie bisher, nur ohne Kippen. Irgendwie muss man das in den Griff kriegen. (Es gelingt mir immer noch nicht, zu zitieren....)
Genau das ist ja das Problem, bzw. wenn das mal so einfach wäre. Aber auch das gehört sicherlich zur Antwort dazu.
Und es spricht die Selbstdisziplin an, die man dafür braucht.
Ich werde auch darüber nachdenken.
Alkohol ist jedenfalls keine Lösung!!!! Auch wenn er manchmal zur Suchtverlagerung gehört, aber dann trotzdem nur in Maßen.
Dir und allen anderen einen schönen Abend, Traudl
Hallo ihr lieben,
sicher ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man sich grade am Anfang mal etwas außer der Reihe gönnt. Allerdings muss man hier die richtige Balance finden. Eine stetige Gewichtszunahme kann durchaus aus Frust zu einem Rückfall führen. Dazu kommt noch das wir ja alle als Hauptgrund zum aufhören die Gesundheit im Sinn hatten. Massives Übergewicht ist aber ebenso ungesund. Dazu kommt noch, wenn einem die ganzen Klamotten nicht mehr passen, ist das auch ärgerlich.
Aber wenn es nur ein paar Kilos sind, halb so wild, die bekommt man wieder weg.
Mir hat die Einstellung geholfen, alles so weitermachen wie bisher, nur ohne Kippen. Irgendwie muss man das in den Griff kriegen.
Suchtverlagerung ist in jedem Sinne ein großes Thema. Ein alter Kumpel von mir hat geraucht wie ein Schlot und war Alkoholiker. Morgens angefangen zu trinken und dann den ganzen Tag, jeden Tag. Vor ca, 25 Jahren hat er das rauchen aufgehört. Als es mit dem Alkohol gar nicht mehr ging (Jobverlust drohte, Wohnungsverlust drohte, Verschuldet bis über beide Ohren) hat er mit dem trinken aufgehört, schon seit einigen Jahren erfolgreich. Dafür hat er nach langer Zeit das rauchen wieder angefangen. Ganz ohne Sucht ging es wohl nicht.
Das zeigt ja wie der Mensch tickt, jeder anders.
Seit also nicht zu streng mit euch. Mit ein wenig Disziplin kann man nicht rauchen und auch die paar Kilos wieder wegbekommen. Mur sollten es nicht zu viele werden. Es sei denn, man hat mit Untergewicht das rauchen aufgehört.
LG Ralf
Ja, liebe Jutta,
da stimme ich dir voll zu. Es ist absolut nicht hilfreich und in keiner Weise richtig, sich selbst wegen eines Fehlverhaltens runter zu machen.
Wir können ja auch wirklich stolz auf uns sein, dass wir das Rauchen bleiben lassen konnten. Du sogar heute schon 600 Tage lang....... Aber dazu habe ich dir ja schon in deinem Wohnzimmer gratuliert.
Ich habe zu unserem Thema gestern und heute noch viel nachgedacht. Ich betrachte das Thema mit Blick auf die Bemerkung von Doro als notwendigen Zwischenschritt.
Vielleicht hilft das ja weiter.
Übrigens habe ich heute die alten Hasen aus der Bauchfreigruppe mal gebeten, ihre Erkenntnisse und Erfahrungen zu diesem Thema für uns hier niederzuschreiben.
Vielleicht kommen wir damit auch wieder ein Stück weiter und lernen dazu.
Liebe Jutta, ich wünsche dir noch einen schönen Tag und einen schönen Urlaub, Traudl
Hallo Traudl,
da hast du natürlich recht, nervig ist es auf jeden Fall. Ich kann manchmal "abgeklärt" auf die Sache schauen, manchmal ärgere ich mich.
So wie gestern. Ich hatte ja schon in meinem WZ beschrieben, dass ich manchmal noch abends nach dem Abendessen etwas esse und nicht mehr aufhören kann. Selbst wenn ich nichts im Haus habe, kann es passieren, dass ich dann zur Tankstelle gehe und z. B. eine Tüte Chips kaufe. Beim Essen spricht man eher von "Störung" und nicht "Sucht". Für die "Binge-Eating-Störung" gibt es bestimmte Kriterien ("Wie oft in der Woche? Seit wann? Kontrollverlust?") und sie ist offiziell als Essstörung anerkannt.
Dass etwas als "Sucht" oder "Störung" anerkannt ist, nutzt einem allerdings wenig, solange man nicht weiß, was man dagegen tun kann. Ich kann auch nicht sagen, ob es sich um eine Suchtverlagerung handelt oder ob das Rauchen das Verlangen ("binge") in Schach gehalten hat. Ich habe manchmal auch geraucht, um meinen Hunger zu unterdrücken, das weiß ich.
Gestern nun habe ich mich geärgert, weil ich zunächst nichts gegessen habe und schon dachte, ich hätte über das Verlangen "gesiegt". Dann bin ich doch noch an den Kühlschrank gegangen und habe ein Schälchen Kartoffelsalat mit Wurst gegessen. Dieser Kontrollverlust und die Tatsache, dass mein Bauch immer dicker wird, ärgert mich natürlich.
Aber ich denke, es bringt jetzt auch nichts, mich deshalb herunterzumachen. Jeder Tag ist ein neuer Tag, an dem ich versuchen kann, anders mit dem Verlangen umzugehen. So wie man auch mehrere Versuche macht, mit dem Rauchen aufzuhören.
Im Moment tröstet mich die Tatsache, dass ich nächste Woche in den Urlaub fahre und weiß, dass ich mich da viel bewegen werde (wandern und schwimmen).
LG Jutta