90 Tage Rauchfrei und es geht Tag für Tag besser
Hahaha, genau darum geht es doch in diesem Forum..,
wir bauen einander auf, wenn unsere direkte Unwelt das vielleicht
nicht kann
Hallo Mathias,
Du bist auf einem so guten Weg. Sehe es mal so, wir haben die meiste Zeit des Lebens mit Rauchen verbracht von daher ist es nur logisch, dass das Thema nicht innerhalb von 2-3 Wochen vorbei ist. Die Ups und Downs kann ich nur zu gut verstehen, aber die gehen vorbei. Um so mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, um so mehr man sich selbst und die Sucht versteht, desto besser wird es. Mein total fremdgesteuertes Depriloch war so ca zwischen dem 80 und 90 Tag. Selten hätte ich so schlechte Laune und war so deprimiert, eben auch Teil dieser fucking Sucht. Wie läuft es denn bei Dir?
Mir hilft es auch jeden Tag zu denken „ Heute wird ein guter Tag, egal was gestern war oder morgen sein wird, falls ich heute etwas falsch machen sollte oder negative Gefühle haben werde, akzeptierte ich sie, auch wenn ich natürlich versuche zu verstehen wo sie herkommen, aber auch diese Gefühle haben ihre Berechtigung“.
Wenn es ganz schlecht wird mit dem Suchtverlangen akzeptierte ich auch das und stelle mir das ganze Thema mit dem Nichtrauchen als Langzeitprojekt vor, was es auch irgendwie ist. Es gibt immer Zeiten der Reflexion, aber meiner Erfahrung nach lösen sich damit immer sehr viele Sachen und es wird besser. Aber Gut Ding braucht Weile, und lieber jetzt sich damit auseinander gesetzt, als wenn es irgendwann zu spät ist. Ich persönlich glaube ja, das Thema mit dem Rauchen ist ein Thema von falsch verstandenen oder auch anerzogenen Glaubenssätzen. Dachte ich vorher, dass ich es nie schaffen würde davon loszukommen, weiß ich heute, dass ich es kann, auch wenn es sich manchmal unbequem anfühlt. Klar, die meisten meiner Freunde, selbst mein Partner haben immer zu mir gesagt, dass ich es sowieso nicht schaffe, weil ich so ein Kettenraucher war und dazu habe ich es mir selbst ja auch garnicht zugetraut. Eigentlich ein einfacher, offensichtlicher Sachverhalt nur war er mir nie klar und hat mich extrem unsicher gemacht. Um so besser ist es jetzt mit der neuen Erkenntnis.
So jetzt habe ich hier sehr viel erzählt am frühen Morgen und starte mal arbeitgeberfreundlich mit gefühlten coronabedingten Homeoffice Tag 950.
Hallo Christian
Ich wollte dir zu fantastischen 101 Tagen gratulieren!!! Starke Leistung!
Wie fühlt es sich im Moment bei dir an?
Hoffe sehr, dass es dir soweit weiterhin gut geht und es sich sukzessive leichter oder besser anfühlt!
Ich hatte einige nicht besonders einfache Tage. Es fiel fast 3 Tage lang ganz besonders schwer. Ich sehne mir die Zeit herbei, in der es einfach nur normal ist/wird Nichtmehrraucher zu sein. Mein nächstes großes Ziel ist der 100 Tage Meilenstein. Wohl eine ganz bedeutsame Grenze wie man immer wieder liest. Du bist unmittelbar davor, ich hoffe, es fühlt sich gut an!
Herzliche Grüße und bleib weiterhin so stark
Matthias
So, heute ist mein 90 Tag ohne Kippe. Ich freue mich wirklich sehr darüber.
Bis hierhin war es ein steiniger Weg. Gerade die 9. und 10. Woche war der Horror
ich bin in so ein fremdbestimmtes, depressives Loch gefallen und habe mich darin
gesuhlt, aber anscheinend war das auch nötig, denn in der 11. Woche ging es schon deutlich
besser. Meine Dünnhäutigkeit wird von Tag zu Tag besser und weicht einem entspannten Grundgefühl
was das Rauchen angeht. Der Pessimist in mir sagt, dass es nicht von Dauer sein wird mit dem guten Gefühl,
aber der neue Nichtraucher verlässt sich auf das gute Gefühl und genießt es.
Ich weiß, dass es garnichts bringt, aber meine Agressionen gegenüber der Tabakindustrie
steigen permanent, naja besser so als wieder aufs Rauchen reinzufallen, denn das ist es, ein kompletter Reinfall und ich bin so froh, dass ich das endlich erkannt habe. Habe für mich festgestellt, dass die Nikotinsucht an meinem Ich angedockt war, hört sich jetzt crazy an, aber ich war mir sicher, dass ich es nie schaffen würde davon loszukommen und ich war mir auch sicher, dass ich nie wieder eine Situation ohne Zigarette genießen könnte, was ein Schwachsinn.
Das Rauchen hat mich letztendlich mehr runtergezogen als dass es mir bei irgendwas geholfen hat. Jetzt muss ich einfach achtsam sein, denn die Nikotinsucht ist noch da, wenn auch lange nicht mehr so stark wir vorher. Ich darf mich von ihr nicht überlisten lassen. Ich weiß jetzt aber auch, dass ich stark bin und es weiter ohne Kippen schaffen werde und das beflügelt ungemein.