Wenn nicht jetzt wann dann!

Liebe Herta,
habe mich sehr über deine Nachricht und die aufmunternden Worte gefreut. Was kennst du denn für andere Seiten eines psychisch kranken Menschen? Naja, ich bin jetzt seit einigen Jahren psychisch einigermaßen stabil (nur morgens nach dem Aufstehen habe ich wenig Antrieb), wenn nur nicht die blöden Nebenwirkungen von den Medikamenten wären... Ja, es gibt viele Widerstände bei meinen Plänen und ich weiß grad nicht, ob ich die nötige Kraft dazu habe... Aber es freut mich, dass du meinst, ich sei auf einem guten Weg! Ich werde euch über meine weiteren Pläne informieren!



Morgen geht's wieder ins Hallenbad... Bin noch bis Dienstag bei meinen Eltern!
Dir einen guten Start in die neue Woche
Und ganz liebe Grüße
Stefanie

Liebe Herta,

vielen lieben Dank, dass Du immer an mich denkst. Auch wenn ich nicht hier bin, denke ich auch oft an Dich und hoffe es geht Dir gut. Mir geht es leider trotz Tabletten immer noch nicht besser. Man muss wohl Geduld haben. Zigarettenschmacht ist nach wie vor hoch. Bzw. ich denke alle 15 - 30 Minuten an Zigaretten. Motivation gleich null und Gewicht ist schwindelerregend hoch. So genug gejammert. Ich werde aber alles daran setzen nicht wieder zu rauchen und das es mir damit besser geht.

Auch werde ich in der nächsten Zeit nicht oft hier sein. Das ist 1. aus Zeitmangel und 2. versuche ich mal alles zu vermeiden, was mich an Zigaretten erinnert. Einen Versuch ist es wert.

Ich wünsche Dir einen schönen Mai und das Du weiter stark bleibst.

Herzliche Grüße
Doro

Grüß Dich Herta.

Sag mal kann es sein, dass Dir die schwarzen Schatten im Hinterkopf, noch ganz arg zusetzen?
Plagen dich deine erlernten Verhaltensmuster bzw. Konditionierung immer noch so stark.
Welche vermeintliche "besondere" Zigarette und welche "Vorteile" machen Dir den zuschaffen, von den du meinst sie wären gut für Dich? Welchen "Mehrwert" hätte den Rauchen für Dich?
Ist es das vermeintliche gute Gefühl von Freiheit, Entspannung, Geselligkeit, auf das Du von der "Zigarette" jahre- besser jahrzehntelang konditioniert worden bist.
Fehlen Dir die "angenehmen" Zeiten mit der Zigarette? Ist das "Aufheben von Entzugserscheinungen", sprich Rauchen, wirklich ein Genuss. Die Frage stelle ich mal so provokant. Gerne geraucht hab ich jahrelang vor meinen Ausstieg wirklich nicht mehr. Das war eher so eine ungliebte schlechte Seite von mir.
Welche Schlüsselreize treten bei Dir noch auf, die das Schwelgen im Vergangenen, in Dir auslösen.
Macht dir, das sich "lösen" davon zu schaffen?

Denk daran was wir NMR alles bekommen. Die inneren Gelassenheit, Ruhe und Selbstsicherheit, dessen sich Nichtraucher ohnehin schon immer erfreuen. Das ist doch wirklich erstrebenswert. Was meinst Du?

lg
christian

Erst einmal vielen Dank an Daufi und Christian für eure Antworten!

Eigentlich wollte ich zu meinen 9 Monaten Rauchfreiheit viel positives in mein WZ schreiben.

Aber dann kam alles ganz anders.... ich habe mich sehr auf diesen Sonntag gefreut! Ich hatte diesen Tag nur für mich, dass kommt leider sehr selten vor. Ihr kennt eventuell das Sprichwort..

Allein sein zu müssen ist das Schwerste, allein sein zu können das Schönste!

Dann war es soweit und was ist passiert… erst mal der Gedanke „jetzt einen Kaffee auf der Terrasse und schon war der Teufel in meinem Kopf… so richtig schön ist es jetzt doch erst wenn du eine dazu rauchst..

Und dann war sie wieder da, diese innere Leere ein unangenehmer Zustand. Es ist ein diffuses Gefühl dass man nicht haben möchte.

Es gibt aber auch Tage und dass wird zum Glück immer häufiger, dass ich nur froh bin nicht mehr rauchen zu müssen. Wenn es kritisch wird, dann nur am Vormittag. Deshalb ist es für mich gut, wenn ich am Vormittag ein Programm oder Termine hab.

Ich werde weiter mit dem Gedanken leben

„Nein, heute rauche ich nicht“


und eines Tage werde ich sagen..

[color=red]...ich bin froh, nicht mehr "Rauchen" zu müssen![/color]

Grüß Dich liebe Herta!

[quote="Frido"]
Aber dann kam alles ganz anders.... ich habe mich sehr auf diesen Sonntag gefreut! Ich hatte diesen Tag nur für mich, dass kommt leider sehr selten vor.
Dann war es soweit und was ist passiert… erst mal der Gedanke „jetzt einen Kaffee auf der Terrasse und schon war der Teufel in meinem Kopf… so richtig schön ist es jetzt doch erst wenn du eine dazu rauchst..

Und dann war sie wieder da, diese innere Leere ein unangenehmer Zustand. Es ist ein diffuses Gefühl dass man nicht haben möchte.

[/quote]

Ja was soll ich Dir groß schreiben..... , lies mal selbst zwischen den Zeilen. Merkst Du was? Genau, gell.
Du hast eine für Dich schwierige Situation bravourös gemeistert!
Jedes überstandene Verlangen, ist ein weiterer Schritt, auf den Weg zur Loslösung von der Zigarette. Das erlernst eigentlich nur wenn Du dich den auslösenden Schlüsselreizen stellst. Dafür gibts von mir einen Daumen hoch und ein gaaaaanz großes Lotsenlob von mir. Gut gemacht, Herta.

Modellier Deine Gedanken doch in Richtung:
Ich bin frei! Ich muss nicht rauchen.
anstatt:
Nein, heute rauche ich nicht.

Sammle die Vorteile des Nichtmehrrauchens und verknüpfe damit die positiven Bilder von Freiheit , Gesundheit, Unabhängigkeit, etc. Herta, Veränderung braucht Zeit. Nimm Dir die Zeit!

lg
christian