Starkes Verlangen nach einer Zigarette beim Kaffee
Hallo,
ich bin 64 und rauche seit 40 Jahren. Ich bin laut Test sehr abhängig (ca. 30 Zigaretten pro Tag).
Am 25.11. möchte ich aufhören zu rauchen und bereite mich bereits vor. Mir ist aufgefallen, dass ich beim Kaffee besonders starken Suchtdruck habe. Kaffee und Zigarette gehören für mich einfach zusammen. Einmal hatte ich eine Kiefer-OP und sollte 4 Tage auf Nikotin und Kaffee verzichten. Ich habe mich damals gut vorbereitet, auch Nikotin-Pflaster gekauft. Durchgehalten habe ich 2 Tage, dann war ich so depressiv, dass ich dachte, ich komme nicht mehr hoch. Ob hier der Entzug von Nikotin oder Koffein ursächlich waren, kann ich nicht sagen, aber ich hatte ja Nikotin-Pflaster benutzt.
Sicherlich ist es sinnvoll, wenn ich auf Kaffee erstmal verzichte. Habt ihr einen Tipp, wie ich das morgendliche Tief überwinden kann?
Danke für eure Rückmeldung!
Jutta
Hallo Jutta,
schön, dass du den Weg hierher eingeschlagen bist. Du triffst hier auf eine Menge Kompetenz. Jeder, der hier in der Community unterwegs ist, hat den Weg, für den du dich entschieden hast, hinter sich. Nicht selten bedurfte es mehrerer Abläufe, um den für sich besten Weg zu finden. Manche schwören dabei auf die Nutzung der Nikotin-Ersatzmittel. Kaugummis, Pflaster und andere. Wenn du dich für die Nutzung der Nikotinpflaster entschieden hast, empfehle ich dir dringend, dich bei der Nutzung an die Angaben des Herstellers zu halten. Tust du das nicht, bist du schneller wieder an der Zigarette, als du Nicorette sagen kannst. Also, bitte: halte dich strikt an den Beipackzettel.
Freitag, der 25. ist dein "Tag X?" Wie machst du es? Donnerstag, spät abends rauchst du die letzte? Oder hast du vielleicht einen anderen Plan? Die erste Herausforderung wartet wohl auf dich, wenn die erste Zigarette ausbleibt, beim Kaffee. Wird das so sein? Gibt es einen festen Platz, an dem du Kaffee und Kippe genommen hast? Falls ja, ändere diese Gewohnheit. Trinke diesen ersten Kaffee nicht auf dem roten Ohrensessel, sondern stattdessen auf dem Plastikstuhl im Wohnzimmer. Oder trinke diesen ersten Kaffee stehend, am offenen Fenster. Und atme langsam und tief die morgendliche, frische Luft ein. Wir wollen dein Suchtgedächtinis durcheinanderbringen. Simpler Trick, aber hoch effektiv. Probier's...
Es gibt unendlich viele Verknüpfungen, zwischen einer Situation und einer Zigarette. Die gilt es, aufzulösen. Was sind deine Kopplungen? Schreib dir am besten all diese Situationen auf. Wichtig wird, neue Verbindungen zu gestalten. So, wie wir das Rauchen ge-lernt haben, so werden wir es wieder ver-lernen. Vereinfacht gesagt, ist genau das der Inhalt der Verhaltentherapie.
Das wäre so der allererste Step, auf deinem Weg in die Rauchfreiheit, liebe Jutta. Alles weitere lässt sich im weiteren Verlauf besprechen. Ich wollte zunächst nur mal darauf abzielen, dass du ganz sicher kein willenloser Spielball deiner Sucht bist. Ganz im Gegenteil: du wirst dir einen Rucksack voller Werkzeuge zusammenstellen, in dem für (fast) jede Suchtattacke das passende Gegenmittel bereit liegt. Wie planst du, deine kommende Woche zu verbringen, was deinen Rauchstopp betrifft? Erzähl doch mal, wenn du magst. Wir lesen uns ganz bestimmt noch.
Einen guten Start in die Woche
wünscht dir
Meikel
Guten Morgen,
Meikel hat ja schon Vorschläge geschrieben.
Mir hat statt Kaffee ein Glas mit Zitronensaft einer Scheibe Zitrone und ein Duschgel mit Zitrone zum wach werden geholfen, danach habe ich ganz normal ein Kaffee getrunken, du könntest zum wach werden auch ein grüntee oder Pfefferminztee trinken.
Ein bisschen frische Luft durch ein Strohhalm oder am offenen Fenster hilft auch beim wach werden, irgend jemand schrieb mir mal er macht Gymnastische Übungen, wenn ihn die Sucht packt, daß war mir am frühen Morgen aber zuviel.
Ich wünsche viel Glück beim aufhören und Dich selbst entdecken.
Grüße Nira
Lieber Meikel, liebe Nira,
vielen Dank für eure wertwollen und unterstützenden Tipps.
Wenn ich aufhöre zu rauchen, werde ich erstmal keinen Kaffee trinken, sondern einen Tee. Auf Kaffee in den ersten Tagen zu verzichten, erscheint mir sinnvoll, um den starken Suchtdruck danach zu vermeiden. Und ja, den Tee werden ich dann nicht an dem Ort trinken, wo ich sonst rauche.
Ich werde diesmal kein Nikotinpflaster nehmen, sondern Nikotinspray und Nikotintabletten oder Nikotinkaugummi, weil das Nikotin hier schneller ins Blut geht. Heute gehe ich die Apotheke, um mich zu informieren.
Ich bereite mich auf den Rauchstopp vor, indem ich mir meine Motivation vor Augen halte und mich mit den Strategien beschäftige, wie ich mit Suchtdruck umgehen kann. Z. B. habe ich in den letzten Tagen versucht, das Verlangen nach einer Zigarette aufzuschieben ("A-Tipps"). Zu erleben, dass der Suchtdruck auch vorbeigehen kann, war schon mal hilfreich.
Viele Grüße
Jutta
Liebe Jutta,
Auch von mir ein paar Zeilen, wie du mit den morgendlichen schlechten Stimmungen umgehen kannst.
Ich hatte die so heftig, dass ich morgens gar nicht aufstehen wollte!
Ja, wie habe ich diese Zeit, sie dauerte genau 16 Tage, übertanden? Ich habe von Anfang an Tagebuch geführt. Ich hatte anfangs eine Luftzigarette, abgeschnittener Strohhalm, weil das Rauchen eine bestimmte Art von Atmung benötigt, die auch erstmal wieder verlernt werden will.
Und ... hier ist ein Ort, an dem du dir immer wieder Unterstützung holen kannst und auf Verständnis stößt, wenn es mal nicht so optimal läuft.
Denke daran, auch Nichtraucher sind nicht jeden Tag bester Laune und zu den Nichtrauchern wirst du gehören, sobald du keine Zigarette mehr anzündest.
Hier stand mal so schön geschrieben:
Nichtraucher rauchen nicht!
Ich wünsche dir viel Zuversicht beim Ausstieg ,
Monika
Hallo Wusch,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte, die ich gut für meinen morgigen Rauchausstieg gebrauchen kann. Auch dir weiterhin alles Gute!
Viele Grüße von Jutta
Liebe Jutta,
ich wünsche dir alles gute zu deinem Ausstieg
Spray habe ich auch genutzt, es geht schnell ins Gehirn.
Wenn du kein Pflaster verwendest, achte bitte drauf, das Spray hat bei mir ca 1 Woche gereicht, an Nachschub denken und Preise vergleichen.
Viele Grüße Andreas
Liebe Jutta,
wünsche dir einen guten Start in ein rauchfreies Leben. Es hat einige Vorteile und keine Nachteile, soviel schon mal vorweg. Du hast deine Strategie, das ist gut, verfolge sie. Bei mir war es anders, ich habe weiter Kaffee getrunken, weil ich gesagt habe, ich mache alles wie bisher nur ohne zu rauchen. Das spielt aber auch keine Rolle. Egal wie, Hauptsache es klappt.
LG Ralf