Rückfall zum gefühlten 100. Mal
Also meine Motivationsgründe sind:
1. Finde ich rauchen mittlerweile echt widerlich und irgendwie total dämlich
2. Will ich endlich in Ruhe mit meinem Partner auf dem SOfa liegen, ohne ständig auf den Balkon rennen zu müssen um eine zu rauchen, wir haben eh so wenig Zeit.
3. Habe ich das Gefühl das mir 30 Zigaretten am Tag total viel Zeit und Energie stehlen. Ich bin irgendwie nie so richtig wach und habe mich den ganzen Tag nur noch von einer Kippe zur nächsten gehangelt.
4.Mein lieber Sohn. Der hat mir vor 2 Wochen gesagt, er würde sich nichts anderes zum Geburtstag wünschen, außer dass ich endlich aufhöre zu rauchen
5. Werde ich Lehrerin und da habe ich eine Vorbildfunktion und Verantwortung, ich kann ja schlecht Wasser predigen und Wein trinken
6. Habe ich manchmal schreckliche Angst einen qualvollen, frühzeitigen Tod zu sterben
Ich will endlich frei sein und mein Leben genießen und mir nicht ständig Gedanken machen wann und wo ich meine total bescheuerte Nikotinsucht befriedigen kann. Ich möchte mich freuen können, wenn unsere Patchwork Familie ins SChwimmbad geht und nicht zu erst daran denken, dass ich dann den ganzen Tag nicht rauchen kann. Ich habe einfach die Schnauze voll von diesem Diktator in meinem Kopf, der mir sagt wann ich was zu tun haben.
Naja und jetzt grade habe ich Kopfschmerzen und bin genervt und denke mir bloß stur bleiben
Liebe Ramona,
das sind sechs packende tolle Gründe, rauchfrei zu leben. Klasse! Du bist hochmotiviert!
Dafür lohnt es sich, stur zu bleiben.
Tut mir leid für dich, dass du Kopfweh aus. Wie kurierst du denn sonst Kopfweh aus? Mir hilft manchmal eine extra Portion Koffein (mehr Kaffee) und wenns ganz schlimm wird hinlegen und aushalten.
Ich wünsche dir gute Besserung
Mit liebem Gruß
Andrea
Vielen Dank für eure liebe Motivation.
Mein erster Tag nach dem Rückfall ist nun vorbei und ich habe nicht geraucht. Zugegeben heute Nachmittag war es wirklich haarscharf und ziemlich knapp, aber da hat Marionetti genau die richtige Frage gestellt und als ich dann all meine Gründe für den Rauchstopp noch mal aufgeschrieben hatte, habe ich der Schmacht keine Chance gegeben.
Das schönste war heute, dass mein Freund spontan vorbei gekommen ist. Er ist Nichtraucher und sagt zwar immer das Rauchen würde ihn nicht stören, aber das glaube ich ihm nicht so ganz. Und wenn mich nicht alles täuscht habe ich heute auch mehr Küsse bekommen als sonst
Alles im Allen habe ich den Tag überlebt und morgen geht es dann weiter in Richtung rauchfreies Leben
Heute ist Tag 2 und gleich gehe ich mit meiner rauchenden Mama Frühstücken, das ist immer besonders kritisch
Liebe Ramona,
schön dass Du hergefunden hast. Der Erfahrungsaustausch hier und das gemeinsame Ziel hilft doch enorm beim Durchhalten. Oh, und klar, das Jammern auch - ohne diese Möglichkeit wäre ich ziemlich genau heute vor einem Jahr auch nach vier Monaten ohne Rauch wieder gnadenlos baden gegangen. Also bitte scheu Dich nicht Dir Deinen Frust, so Du hast, hier von der Seele zu schreiben.
Da wir gerade von vier Monaten sprechen... Du schreibst Du wärst beim letzten Versuch auch um diese Zeit ins Taumeln geraten richtig? Ist auch eine etwas haarige Phase, denn so drei, vier Monate nach dem Rauchstopp wird aus Körper nochmal ein Abfallprodukt ausgeschleust, das beim Nikotinabbau entsteht und das - tadaaaa,- eine Verfalldauer von etwa drei, vier Monaten hat. Nornikotin heißt das Zeug, und durch den Abbau desselben fühlt man sich als hätte man gerade eben noch geraucht. Das kann nochmal zu heftigen Entzugserscheinungen führen, körperlichen wie psychischen. Es ist also nicht Deine Schuld, dass Du über diese vier Monate gestolpert bist, kein Zeichen von Schwäche. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, diese Erfahrung noch nicht gemacht hat, kann einem das schon ein Bein stellen.
Aber dieses Mal hast Du diese Erfahrung und weißt auch ein wenig was über die Hintergründe. Weißt also, es ist "nur" das nochmalige Aufbäumen der Sucht was Dich da beutelt. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Aufhörer empfinden, dass es hinterher vorbei ist. Die Schmachtattacken kommen in dieser Form und Heftigkeit nicht wieder, vielleicht mal ein Gedanke (auf den es dann auch gilt nicht reinzufallen), aber nicht mehr dieser Kampf.
Für bis dahin und auch später auftretende Schmachtsituationen möchte ich Dir gern die vier A's an die Hand geben (für das Frühstück mit Deiner Ma vielleicht schon zu spät, ich konnte leider nicht eher hier sein ...). Die schreiben sich Aufschieben, Ausweichen, Abhauen und Ablenken. Aufschieben kannst Du die Schmacht, indem Du eine Atemübung machst und deutlich für Dich selber sagst, nein, ich möchte jetzt nicht rauchen! Erfahrungsgemäss ebbt so eine Attacke nach einigen Minuten ab, bis dahin kannst Du mit dieser Technik ohne Zigarette auskommen und danach geht's dann wieder. Ausweichen, indem Du Dich erstmal einschlägigen Rauchersituationen nicht mehr aussetzt. Geht natürlich nicht immer, dann hilft im Extremfall abhauen. Die Rauchersituation kurz verlassen, Dich kurz zurückziehen, z. B. an die frische Luft oder um Dir kurz das Gesicht mit kaltem Wasser zu kühlen. Und Ablenken, stelle Dir ein paar Ablenkungsmanöver bereit, z. B. eine Handarbeit, 'n Sudoku oder halt irgendwas was Dir Spass macht, gibt auch witzige Kritzelkarten, oder schreib Dir Aufgaben auf Zettelchen, zieh bei jeder Attacke eins und mach das dann auch was da drauf steht (ist ja egal was das ist, laut singen, ein Fenster putzen, Blumen gießen, Handstand üben, völlig wurschd). Das sind die vier großen A's, die man im Falle plötzlich auftretender Schmacht unkompliziert und panikfrei sofort umsetzen kann. Ist da vielleicht was für Dich dabei?
Eieiei, jetzt hab ich Dir aber einen Sermon dagelassen was? Aber - kein Schaden, ich trau mich wetten, während Du Dich hier durchgehangelt hast, hast Du nicht geraucht oder? Siehste war's doch zu was gut .
Ramona ich wünsch Dir ganz viel Kraft und Erfolg auf dem Weg in Dein rauchfreies Leben. Und nicht vergessen, wir sind auch noch hier wenn's Dich drückt. Viele Grüße sendet Dir
Miezhaus
Vielen Dank Miezhaus für deinen ausführlichen Beitrag. Ja stimmt letztes Jahr bin ich nach knapp 4 Monaten rückfällig geworden. EIgentlich war die Tage vorher alles gut und ich hatte sogar so langsam Freude am Nichtraucher Dasein, doch dann hat mich auf einmal die Schmacht so eiskalt erwischt und zack ich konnte nicht mehr gegen ankämpfen
DIesesmal bin ich vorbereitet und hoffe es besser zu machen.
Huhu Marionetti
ich habe das Frühstück rauchfrei überstanden, obwohl ich sagen muss, dass ich noch immer total gaga in der Birne bin und mich super komisch fühle
Der kleine SUchtteufel geht mir schon tierisch auf die Nerven, aber bisher halte ich durch. Wie geht´s euch denn so als Nichtraucher?
Wenn ich heute Abend noch denken kann, dann schaue ich im CHat mal vorbei
guten Morgen
heute starte ich nach einer schrecklichen Nacht in Tag 3.
Ich wünsche allen einen schönen rauchfreien Mittwoch
Huhu Marionetti,
wie geht es dir? Also mir geht es jetzt gerade ganze gut. Ich habe gestern und heute versucht ohne Nikotinpflaster durchzuhalten, aber das war schrecklich, also habe ich mir liebe ein halbes aufgeklebt, bevor ich zur Zigarette greife und voilá mir geht es viel besser.
Morgen wirst du ja schon zweistellig, das ist wirklich unglaublich super
Achja, belohnt habe ich mich noch nicht so richtig, außer mit einer extra Portion Ruhe und Geduld.
Ich setzte mich im Moment nicht unter Druck und mache nur worauf ich Lust habe und alles in meinem Tempo.
Womit belohnst du dich ?
Lg Ramona
Huhu Aki,
ja du hast ja recht, ich dachte nur ohne Pflaster hätte ich das Nikotin schneller aus dem Körper raus, aber das Experiment lass ich lieber, ich merke selber das ich dann viel Rückfallgefährdeter bin