Rauchen und Depression
Die Auswirkungen des Rauchens auf unsere psychische Gesundheit sind weit weniger erforscht als die körperlichen. Einige Studien weisen auf einen möglichen Beitrag des Rauchens bei der Entwicklung von Depressionen hin. Hier findest du eine aktuelle News zum Thema: https://rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/gesundheitsstudie-hoeheres-depressionsrisiko-durch-rauchen/
Sie berichtet von einer Gesundheitsstudie, welche das Depressionsrisiko in Zusammenhang mit dem Rauchverhalten untersuchte.
Psychisches Wohlbefinden nach dem Rauchausstieg
Auch wenn es noch keine definitive Antwort auf den Zusammenhang zwischen Rauchen und Depression gibt, berichten doch viele ehemalige Raucherinnen und Raucher im Forum von vielen gesundheitlichen Gewinnen, die sich auch positiv auf ihr Gemüt ausgewirkt haben.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass eine Depression eine komplexe psychische Erkrankung ist, die im Einzelfall betrachtet und ärztlich behandelt werden muss. Menschen mit depressiver (Vor-)Erkrankung sollten ihren Rauchstopp am besten mit ihrer Ärztin bzw. ihrem Arzt besprechen.
Was sind eure Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen wie bspw. Depression im Zusammenhang mit dem Rauchen und/oder dem Rauchausstieg?
Bitte beachtet:
Dieser Ort im Forum dient vor allem dem Austausch von Erfahrungen rund um den Rauchstopp. Es geht nicht darum, Diagnosen bzgl. psychischer Erkrankungen zu stellen. Der Austausch hier kann zudem niemals eine professionelle Unterstützung bei psychischen Erkrankungen ersetzen.
Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen und Gedanken zum Thema!
Herzliche Grüße,
Leonie vom rauchfrei-Team
Guten Morgen,
ich möchte mich anschließen und auch die Exraucher bitten, Ihre Gefühlslage zu beschreiben, die durch den Rauchstop in eine Depression gerutscht sind
Ich bin mit Betroffenen befreundet und es ist zwar keine Studie, aber ich behaupte, mit Rauchen kann man depressive Symptome mildern, die durch den Rauchstop entstanden sind. Gerade die Depression lässt viele Aufhörwillige wieder zur Zigarette greifen.
Das kommt nicht in jedem Fall vor (bei mir überhaupt nicht), aber Zusammenhänge sind offensichtlich.
Es gibt Hinweise im Netz dazu, jedoch muss man ein wenig suchen (Nichtrauchen und Depression).
Der Weg für Betroffene ist ein doppelt schwerer Leidensweg....zur Schmacht und zum Entzug kommt die Depression hinzu und die hält eine Weile an.
Auch wenn die Intention der Verfasserin eine andere zu sein scheint, können Schilderungen zu Depression durch Rauchstop nicht ignoriert werden.
Beste Grüße
Christian
Servus, zusammen,
habe auch davon gelesen, dass ein Rauchstopp in einer Depression diese eher verschärfen kann, weil ja der ganze Belohnungsapparat in der Psyche aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Und das hierbei im Kopf vieles umgekrempelt wird (mit depressionsartigen Schüben und anderen psychischen Nebenwirkungen), mag ich aus eigener Erfahrung bestätigen, auch wenn ich selber nicht wissentlich an einer Depression leide.
Wenn ein Rauchstopp bei Depressionen versucht werden soll (was für den Körper an sich ja Sinn macht), dann besser vielleicht in den "Hochphasen". Anderenfalls sehe auch ich die Gefahr für den Patienten in ein sehr sehr tiefes schwarzes Loch zu fallen ...
Ciao, Frank
Hi Seni
Danke für diesen Beitrag. Du beschreibst sehr klar den Weg aus der Sucht und den Gewinn, den wir daraus bekommen können.
Vor allem die Überwindung der Opfer Haltung ist eine ganz wichtige Erfahrung.
Danke dafür
Wenn man es schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, kann man stolz auf sich sein und wenn man stolz auf sich ist, fühlt man sich normalerweise besser. Auch das bereits erwähnte Gefühl der Selbstwirksamkeit kann eine Rolle spielen.
Auf der anderen Seite wird man nicht klären können, was Ursache und Wirkung ist. Eine ähnliche Diskussion gibt es bei Vitamin D: Viele Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, haben einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Aber ist dieser niedrige Spiegel eine Folge der Erkrankung oder eine Ursache? Diese Frage ist bis heute nicht geklärt.
Vor einigen Jahren hat man eine Studie mit depressiven Nichtrauchern gemacht, ein Teil bekam Nikotinpflaster geklebt, ein Teil bekam ein Placebo geklebt. Nach einigen Tagen berichteten die mit den richtigen Pflastern, dass sich ihre Depressionen signifikant gebessert hätten, bei denen, die ein Placebo bekamen, trat keine Besserung ein. Resümee der Ärzte damals: Nikotin kann offenbar eine antidepressive Wirkung haben. Könnte man es synthetisch ohne die bekannten Nachteile herstellen, könnte man es vielleicht als Antidepressivum einsetzen.
Ich stieß beim Scrollen durch den Februarzug 23 auf folgenden Beitrag:
"Moin,
eure antworten habe ich gelesen und es scheint ja weitestgehend normal zu sein, auch nach mehreren Monaten noch Attacken zu haben.
Bei mir ist das jetzt leider ein Dauerzuststand, wobei ich heute das Gefühl habe, es nimmt etwas ab.
Ich muss dazusagen, dass ich wiederkehrend unter mittelgradiger Depression leide. Wer mal an einer Psychoklinik vorbeifährt wird feststellen, dass die Anzahl an Rauchern vorm Gebäude ungefähr genau so hoch ist wie in einer Lungenklinik ...
Was ich damit sagen will; Zigaretten bzw. Nikotin mögen der Teufel in Person sein, stinken, krank machen usw. Aber unbestritten fühlt man sich beim Rauchen kurzfristig gut. Es würden nicht 1 Milliarde Menschen rauchen wenn es nicht zumindest ein bisschen Spaß machen würde. Und wer eine depressive Phase hat, ist für diese 5 Minuten wo das Dopamin reinflasht einfach dankbar. Fast alle Menschen mit Depressionen rauchen, vor allem diejenigen die nicht therapiert werden rauchen Kette."
Der antidepressive Effekt des Rauchens ist besonders am Anfang spürbar, dann tritt schnell eine Gewöhnung ein. Man muss immer mehr rauchen, um diesen Effekt zu spüren, das ist der Teufelskreis.