"Jetzt ist die Zeit für Genuss!"

Liebe Rauchfrei- User,

ich rauche seit meinem 14. Lebensjahr, d.h seit knapp 7 Jahren... mit anderen Worten- ich kenne nichts anderes als mit einer Schachtel Zigaretten durch das Leben zu rennen. Während meiner Schulzeit, dem Abitur, dem Studium. Mein erstes Kuss, mein erster Club Besuch, meine gesamte Jugend und meine Zeit als "junge Erwachsene" rauche ich. Jeden Tag, wenn ich irgendwo warte, vor meinen Vorlesungen, bei Freunden, nach dem Essen, beim Autofahren, bei jedem gemütlichen Glas Wein.

Ich habe früher viel Sport getrieben, jetzt komme ich kaum noch die Treppen in der Uni hoch weil ich auch allen Löchern keuche.

Ich habe gestern beschlossen das mit dem Rauchen sein zu lassen. Einfach so nach dem Aufstehen. Seit 48h rauchfrei. Das habe ich noch nie geschafft. Aber... Das Nikotinpflaster klebt auf meinem Rücken und in meinem Kopf schreit alles danach dem Willen nachzugeben endlich, endlich wieder zu rauchen. Es beängstigt mich wirklich körperlich zu fühlen wie ich mich nach dem Rauch verzehre. Ich habe furchtbare Angst meine Gesundheit zu ruinieren und ebenso viel Angst ohne Zigaretten etwas zu verpassen. Wie soll ich stark bleiben? Es erscheint mir momentan nur vernünftig mir etwas Gutes zu tun, mich zu entspannen, indem ich jetzt das Haus verlasse und an den Automaten renne. Ist es nicht verrückt? "Jetzt bist du jung, jetzt ist die Zeit für Genuss!"- das ist alles was ich denken kann.
Haben einige von den erfolgreichen, "alten Hasen" im Forum ähnliche Erfahrung gemacht? Totale Vergnügungssucht versus Lebenserwartung und Gesundheit ?
Es mag irrational klingen, aber das scheint der Kern der Sucht zu sein. Ich freue mich über jeden Tipp.

Ganz liebe Grüße von der sich quälenden

schmaik

Hey Schmaik,
meiner Meinung nach ein bißchen naiv zu denken "jetzt bist du jung, jetzt ist die Zeit für Genuss!", bzw. "Vergügungssucht vs. Lebenserwartung und Gesundheit"!

Was hat das eine mit dem anderen zu tun! Von diesen Gedanken würde ich mich an deiner Stelle schnellstens trennen!

- Ohnen Rauchen, bleibst du viel länger jung
- Auch wenn du jung bist, das Risiko Krebs, Schlaganfall, Herzinfarkt ist wesentlich höher als ohne
- Ohne Rauch kann man viel besser genießen, schon mal einen Kaffee, Wein, Cocktail getrunken ohne von Rauch verstopfter Nase

Die Gesundheit ist erst etwas wert, wenn man sie nicht mehr hat bzw. wenn man in etwas ganz plötzlich eingeschränkt ist.

Ich habe selbst mit ca. 14 angefangen und bis vor ca. 12 Wochen extrem geraucht und bin jetzt 29 geworden! Für jedes Jahr, wo ich geracht habe, könnte ich mich watschen, jetzt im Nachhinein.

Das Rauchen ist es einfach nicht wert, geh einfach mal im Kopf die Nachteile durch die du alle durchs rauchen hast. Denke mal an die Freiheit, die du ohne die Sucht hättest!

Stell dir mal vor, wie es wäre,
- wenn Deine Gedanken dir gehören und nicht mehr von der Sucht beherrscht werden.
- wenn du in einem Club bist bzw. sonstwo und nicht mehr nachdenken musst, wo kann ich jetzt eine rauchen.
- wenn du nicht mehr wie ein armes Würstchen überall draußen stehen musst um eine zu qualmen, es wird jetzt Winter, es ist bestimmt kalt draußen
- wenn deine Klamotten mal länger als bis zur ersten Zigarette gut riechen.
- wenn du mal keinen Husten mehr hättest.
- wenn du das ganze Fluppen-Geld fürs genießen verwenden könntest ;-)
die Liste kannste beliebig weiterführen

So nun, zähl doch mal ein paar Genusspunkte oder Pluspunkte auf, die du mit dem rauchen verbindest, würde mich interessieren!!! Ich für mich konnte keine mehr finden, außer reine Gewohnheit! Etwas aus Gewohnheit zu tun ist schon irgendwie traurig!

Deshalb ziehs durch, hör auf mit dem rauchen, es ist nur vom Vorteil für dich!

Liebe Grüße

Tobi

Mir geht es eigentlich genauso wie dir. Ich habe mit ca. 15 angefangen und bin Heute 23. Ich habe Sonntag dieser Woche (vor 5 Tagen) meine letzte Fluppe gequalmt. Muss dazu sagen, dass ich mich schon ein bisschen darauf vorbereitet habe. Ich habe z.B. vorher das Buch von Allen Carr gelesen und mir klar gemacht wie das ganze ca. ablaufen wird und wieso ich das mache.
Die ersten 3 Tage waren nicht die schönsten, von Entzugserscheinungen habe ich nicht viel gemerkt, außer ein wenig Schlafprobleme vielleicht. Aber die Gedanken in gewohnten Situationen zu Rauchen und das jetzt nicht mehr zu können, waren die schlimmsten. Aber ab dem 4. Tag (sprich gestern) wurde es immer leichter. Der Gedanke kommt zwar noch vor, aber er lässt sich innerhalb von sekunden wieder abschalten und dann passierts dass ich Stundenlang nicht ans Rauchen denke oder mir irgendwas fehlt. Ich bin also nach 5 Tagen der festen Überzeugung dass das ein Leben lang so funktionieren könnte, allerdings hab ich noch Panik vor der nächsten Party, aber wir werden sehen, das schaff ich schon und du sicher auch. Also weiter so... Es lohnt sich!

Hallo Schmaik,
herzlich Willkommen in unserer Rauchfrei-Family.
Ein guter Entschluss dem stinkenden Qualm Ade zu sagen.
Wie Du bestimmt schon gelesen hast ists in der ersten Zeit bei jedem anders.Was bei jedem gleich ist: Der Wille muss da sein sonst gehts nicht,auch wenns schwer fällt.
Lies Dich durch die einzelnen Themen,wenn die Gier zu groß wird schreibein Dein Thema,irgendjemand schwirrt hier immer rum.
Ich sende Dir viel Kraft für das Wochenende.
Viele Grüße Robert

hi dich quälende schmaik, nachdem uns die zigarettenindustrie beigebracht hat, dass rauchen lässig,entspannt, genußvoll,lustvoll,toll und interessant ist, ist es schwer, was postives am rauchfrei sein zu erkennen, zudem das ja auch erstmal höllenanstrengend ist.
ich hab die franzosen geraucht, die mit liberté toujours- also sinngemäß ewige freiheit- geworben haben. mittlerweile denke ich, ich sollte mich in einer übergroßen zigarettenschachtel beerdigen lassen, denn die dinger bringen einen ja früher oder später ins grab, und das stimmt, ewige ruhe, ewige freiheit...wenn man es so betrachten will. das bild hilft mir.denn bei wind und wetter kippen holen rennen gehen hat ja wohl nix mit freiheit zu tun??!!
tja, und sonst? ich hab u.a. meine studienzeit rauchend und damit nur mit rauchern verbracht. ja, ich kenne bis heute kaum die leute, die nichtraucher waren, und hatte immer das gefühl, ich hätte mehr spaß gehabt als die- aber ob das stimmt? keine ahnung.
im moment habe ich so meine kämpfe mit mir, aber ich denke, man muss sich selbst und die rauchfreie welt echt kennenlernen und erproben. ich schätze mal, dass man doch auch rauchfrei spass haben kann (oder?sonst würde ja die ganze welt rauchen?) und viele positive assoziationen aus der künstlichen welt der werbung sind.
also gib dir zeit, lern dich rauchfrei kennen und schau mal, wie dieses leben so sein kann.denn letztlich ist ein rauchfreies leben die gesündere variante, aber das ist dir ja alles klar,denk ich.deshalb:ruhe bewahren, und einfach mal gucken. nach und nach, und mal schauen, was sich bei dir so verändert:-)viel glück!!