Mit dem Juli- Zug 2020 den Neubeginn wagen!
Hallo zusammen,
kann ich unterwegs noch zusteigen? Ich habe vor 10 Tagen die letzte Zigarette geraucht und bin gerade auf dieses Forum gestoßen.
Ich habe ca 30 Jahre lang Mal mehr Mal weniger geraucht. Vor zwei Jahren habe ich 3 Monate ohne Zigarette durchgehalten. Nun soll es endgültig klappen.
Die letzten Tage sind mir Recht leicht gefallen. Aber ich bin mir sicher, dass früher oder später ein großer Stolperstein kommt. Bis dahin möchte ich möglichst viele Ressourcen schaffen, um darauf vorbereitet zu sein. Würde mich freuen, wenn ihr noch ein Plätzchen für mich habt!
Na klar, Plurimus!
Nimm Platz, genieße die Fahrt und sei herzlich willkommen...
Es ist aus meiner Sicht überaus wichtig, die Wachsamkeit nicht aufzugeben. Selbst ich, der nun schon was länger rauchfrei lebt, bin niemals auf der sicheren Seite.
10 Tage in Freiheit, das ist schon mal eine echte Macht. Und obwohl ich gerade für die Wachsamkeit plädiert habe, möchte ich ein Sprichwort zitieren:
"Wer die Sonnenseiten des Lebens genießen will, sollte den Himmel nicht ständig nach Wolken absuchen."
Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will.
Liebe(r) Plurimus, vielleicht könntest noch etwas mehr zu dir und deiner Rauchsucht erzählen. Was ist für dich zum Beispiel der Hauptgrund, weshalb du den Weg in die Rauchfreiheit gefunden hast? Welche Art von Ressourcen konntest du dir bis jetzt schon erschließen?
Auf jeden Fall freut es mich sehr, dass du dich dieser tollen Gemeinschaft anvertraust. Das war bestimmt die richtige Entscheidung.
Lieben Gruß
Meikel
Lieber Meikel,
vielen Dank für das Ticket! Ich schreibe keine Romane, weil ich im Urlaub bin und nicht am Rechner sitze.
Ich habe mit 14 Jahren angefangen, seit ich 18 bin habe ich in der Regel 1 bis 2 Schachteln am Tag geraucht. Mit Mitte 30 habe ich dann viel weniger geraucht, vielleicht 3 oder 4 am Tag. Dann hat eine psychische Erkrankung dazu geführt, dass ich wieder mehr geraucht habe. Das hat mich eine Zeit lang nicht so sehr gestört - es gab ja ein wichtiges Problem - aber dann hat mich die Zigarettensucht wieder zunehmend belastet. Ich dachte auch, dass mir das Aufhören leicht fällt und daher kein so großes Ding ist. Motiviert hat mich auch, dass ich noch keine deutlichen körperlichen Schäden habe. Das sollte ich nicht aufs Spiel setzen.
Vor zwei Jahren habe ich dann auch ohne große Probleme mehrere Monate nicht geraucht. Dabei habe ich mich aber nicht intensiv genug mit der Sucht auseinandergesetzt. So konnte es leicht passieren, dass ich bei einer unbedeutenden Gelegenheit in alte Muster verfallen bin.
Nun möchte ich das ganze gründlicher angehen. Hoffentlich klappt es dann auch langfristig mit dem Rauchstopp.
Hallo Meikel,
danke für dein Verständnis. Als ich vor Wochen einigen Menschen in meinem Umfeld erklärte, dass es nicht nur darum geht ein "Laster" einfach aufzugeben, sondern mit einer Analyse des Suchtverhaltens und der Umsellung bzw. Entknüpfung von ritualisierten Situationen zu tun hat und der Erfolg unmittelbar daran geknüpft ist, bin ich auf Unverständnis gestoßen. Ebenso versuchte ich "Mitaufhörer" zu gewinnen, da ich mir sicher bin, dass es einfacher ist mit gegenseitiger Unterstützung, doch dies gelang mir nicht.
Jetzt in diesem Forum merke ich, dass ich nicht auf dem falschen Dampfer bin, sondern im richtigen Zug
. Da ich mit Internet, Foren u-Ä. bisher noch nichts zu tun hatte und eher die Typin für den direkten Austausch bin, war ich gespannt ob es funktioniert für mich. Allerdings stelle ich fest, dass das Schreiben in meinem Wohnzimmer Spannung abbaut, deshalb ist es momentan "Survival-Trainings-Tagebuch".
Meikel, es ist toll wie du und die anderen Lotsen euch kümmert - schön von deiner Erfahrug mit der Sucht und deinem Weg in die "Freiheit" zu hören. Es zeigt mir es geht!!!!!!
Es grüßt dich herzlich Ulrike
Hallo Elli,
habe den Tag überstanden und der Nachmittag war leichter als der Morgen - doch das wusste ich. Jetzt habe ich Ruhepause - SUPER! 
HURRA!
Wenn ich richtig gelesen habe geht es bei die abends nochmals rund. Weist du was , der Abend hat auch irgendwann ein Ende und danach wird es besser. Ebbe und Flut eben!
Wir rauchen nicht und sind stark, haben Geduld und wissen es geht immer besser.
LG Ulrike
Guten Morgen zusammen,
ich wollte mich kurz erkundigen, wie es Euch geht. Hoffe, es geht allen gut.
Mir geht es sehr gut. Heute Tag 5 meines neuen Lebens und alles ist entspannt. Wie ich bereits vor zwei Tagen geschrieben habe, macht mir nur die fehlende Zigarette nach dem Abendessen Schwierigkeiten. Habe es dann mit Ablenken versucht, vorgestern mit Bügeln und gestern mit Laufen im Regen. Also Laufen im Regen ist definitiv besser als Bügeln. 
Jetzt steht das Wochenende vor der Tür und ich befürchte, das könnte schlimmer werden, da ich zu der Fraktion der "Langeweile-Raucherinnen" gehöre bzw. gehört habe. Wenn das Wetter gut wird, gibt es genug Möglichkeiten, den Tag mit viel Ablenkung rum zu kriegen, aber wenn es weiterhin so viel regnet, könnten mir die Ablenkungsmanöver ausgehen. Wie geht Ihr mit solchen Situationen um, wie lenkt Ihr Euch ab?
Eine weitere Frage brennt mir noch auf der Seele und ich habe doch einige Zeit hin und her überlegt, ob ich sie hier stellen soll... Ich werde es jetzt einfach machen: Hat noch irgendjemand Probleme mit der Verdauung seit dem Rauch-stopp?
Viele Grüße
Elli
Hallo Elli,
toll, dass es dir so gut geht mit der "frischen Luft" - ais Raucher muss man sich erst daran gewöhnen und aufpassen keinen "Frischluftschock" zu bekommen 
.
Das mit der Ablenkung ist so ein Thema........... Ich bin in mich gegangen, da mir anfänglich vorschwebte meine gewonnene Zeit die durch den Rauchstopp entsteht mit anderen "Ersatzhandlungen" zu aufzufüllen. Im Laufe der Tage hat sich die Antwort für mich geändert und werde ich sie wenn nötig wieder anpassen.
Also die ersten Tage habe ich mit Kreuzworträtsel ( mache ich sonst auch gerne, bereitete zu dieser Zeit allerdings Frust, da sich "Luftlöcher" in meinem Gehirn ausbreiteten und ihr Unwesen trieben :lol, Gartenarbeit, Garage aufräumen, kochen, Wäsche zusammenlegen u. Ä. verbracht. Alles was ablenkt, die geschenkte Zeit ausfüllt und gemacht werden musste. Zudem habe mich hier im Forum als Voyeurin betätigt und viel gelesen. Die Geschichten und Erfolge haben mich bestärkt und gleichzeitig abgehalten eine Zigarette zu rauchen.
Nach den ersten, für mich nicht so angenehmen allerdings erfolgreichen Tagen, bin ich dazu übergegangen (mein Hirn hatte den ersten "Frischluftschock verkraftet), mich zu langweilen. Das hört sich jetzt nicht so toll an, doch wie ich meinen Kindern früher immer sagte "Langeweile ist toll, die muss man auskosten, denn da bekommt man die besten Ideen", koste ich die Langeweile aus - besser gesagt ich hetze nicht durch mein Leben, rauche nicht bei jeder Tätigkeit (habe immer sehr effizient geraucht, so konnte ich "Zeit" sparen - Quatsch hoch 5!!) und stelle nebenbei fest es ist nicht Langeweile , nein es ist das Leben - mein Leben, ohne Zigarette, ohne den Zwang jetzt dringend zu rauchen, ohne die Hektik, die mir die Sucht auferlegte (falsch: ich mir als Süchtige auferlegte!).
Eine Tasse Kaffee, die Wolken ziehen vorbei, im Lavendel schwirrt es die Bienen, sind fließig.........dies könnte man Langeweile nennen........... so hätte ich es vor einigen Tagen auch genannt..........jetzt genieße ich es, lasse die Seele baumeln (Ersatzhandlung), nehme wahr was um mich und in mir ist und gehe dann wieder meinem Tagesablauf nach.
Wünsche dir einen schönen, Tag. Viel Zeit die Seele baumeln zu lassen. Wenig (keinen?) Druck heute Abend.
Es grüßt dich herzlich Ulrike
Guten Tag an ALLE im Juli-Zug. Bin noch erst ganz kurz dabei und lese viel von euch. Hatte soeben eine ziemlich üble Schmacht-Attacke und statt nachzugeben bin ich auf diesen Zug aufgesprungen. Hoffe, dass ich lange lange bleiben kann!! Gruss vom Solomen und versrochen, heute rauche ich nicht!!
Hallo Solomen,
sei ganz herzlich willkommen, hier in dieser Community. Ab sofort bist du nicht mehr so "solo", wie es dein Username vermuten lässt. Du bist bereits im 4. rauchfreien Tag, habe ich das richtig verstanden?
Dann hättest du schon volle drei Tage in Rauchfreiheit erfolgreich überstanden...
Das Ziel, "heute rauche ich nicht" haben vor dir schon Viele erfolgreich verfolgt. Und morgen wird neu für den kommenden Tag entschieden.
Wie fühlst du dich?
Was hat dich bewogen, das Rauchen aufzugeben?
Erzähl mal, ich würde mich sehr freuen.
Lesen, schreiben sind willkommene Pause vom Suchtstress. Darüberhinaus ist Ablenkung eine wichtige Strategie, dich von aufkommendem Suchtdruck zu befreien.
Nimm Platz im Juli-Zug, es sind noch reichlich Fensterplätze frei...
Grüße
Meikel
