Melancholie beim Blick zurück?
Guten Morgen, liebe Lisa,
und herzlich willkommen in unserer kleinen !
Du wirst Dich hier sicherlich schnell zurecht finden und viele Bekanntschaften schließen - falls Du Fragen hast, einfach ´raus damit! Aber als erstes meinen Glückwunsch zu Deinen ersten rauchfreien zwei Wochen, eine rundherum starke Leistung, auf die Du mit Fug und Recht stolz sein kannst. Und herzlichen Dank für Deinen positiven Elan, mit dem Du hier Deine Postion vertrittst, ich bin mir sicher, dass diese Begeisterung auf manch einen überspringen wird. DANKE!
Jetzt aber zu dem von Dir angeschnittenen Thema: Das Gefühl, mit Kippe lustiger, entspannter, generell "cooler" zu sein, haben wohl alle Raucher - gleichgültig, ob Ketten- oder Genussraucher. Ich selbst habe leider zur ersten Gruppe gehört, bei mir war die Suchtkomponente also noch wesentlich stärker. Was da in Wirklichkeit passiert war, lässt sich am besten mit der Verhaltenspsychologie erklären. Ein Raucher trainiert sich systematisch an, bestimmte Situationen gedanklich mit einer Zigarette zu koppeln - bei Genussrauchern sind es die angenehmen Gruppenerlebnisse, bei Kettenrauchern im Endeffekt nahezu alles: Anspannung und Entspannung, Trauer und Freude, Stress und Langeweile... Das Ergebnis ist leider in beiden Fällen gleich: In einer derartigen Situation wird unbewusst der Rauchimpuls ausgelöst, weil beides vermeintlich "zusammen gehört", jahrelange Selbstkonditionierung hinterlässt eben ihre Spuren. Dieser Teufelskreis lässt sich nur dadurch auflösen, dass Du Dir bewusst machst, dass das Eine mit dem Anderen nicht das Geringste zu tun hat, denn Lachen, Fröhlichkeit und Gemeinschaftsgefühl sind selbstständige positive Erlebnisse, die Du ohne Kippe letztendlich sogar besser genießen kannst, weil Du Dich nicht mehr in stinkigen Raucherecken "herumdrücken" musst.
Langer Rede kurzer Sinn: Wenn Du Situationen, in denen Du früher geraucht hast, ein halbes Dutzend Mal bewusst ohne Kippe genossen hast, bist Du schon mitten drin, diese psychologisch bedingte Koppelung aufzubrechen und derartige Situationen genießen zu können, ohne auch nur an ein Stinkestäbchen denken zu müssen. Dein Verstand lernt schrittweise, dass diese Giftröllchen gar nicht dazu gehören und somit auch gar nicht fehlen können...
Ich wünsche Dir einen rundherum angenehmen Start in unserer kleinen Gemeinschaft und freue mich darauf, Dich auf Deinem weiteren Weg begleiten zu dürfen!
Liebe Grüße und bis bald, Brigitte
Liebe Lisa, wo ist denn Dein großartiger Eröffnungsbeitrag geblieben?
Prima, dass du Deinen Beitrag wieder rekonstruieren konntest, liebe Lisa! Nö, wir Lotsen haben hier keine administrativen Sonderrechte, wir sind eigentlich nur dazu da, den Einstieg hier ins Forum zu erleichtern und gegebenenfalls als langerprobte Ex-Raucher mal einen Tipp zu geben...
Jetzt aber erst einmal einen guten Einstieg in unserer Runde und hoffentlich ganz, ganz viele Antworten.
Liebe Grüße und bis bald, Brigitte
Hallo, wenn ich an die Feiern als Raucher zurück denke, denke ich gerne an die viel zu viel gerauchten Zigaretten.
Sven Regener ist mittlerweile tatsächlich Nichtraucher und bezeichnete es in einem Interview als "passives Doping". Fand ich gut...
Schöne Grüße
Andy
Das Interview war in "11Freunde" Nr. 173.
Ich habe oft genug versucht mir den Traum zu erfüllen Gelegenheitsraucher zu sein.
Mittlerweile weiß ich zu 100%, dass ich es nicht kann und gebe mich keinen Illusionen mehr hin.
Ganz oder gar nicht. Anders geht es bei mir nicht, was die Sucht angeht.
Hallo Lisa; ein sehr schöner Beitrag!
Ob die Zeiten, in denen wir rauchten unbeschwerter waren?
Ja, das waren sie - aber nicht, weil wir rauchten, sondern weil wir jung waren. Weil uns die Welt gehörte.
Durch das Rauchen haben wir uns allerdings um Lebensqualität und -Zeit betrogen. Jeder für sich selbst und freiwillig.
Es gibt nur diesen einzigen Grund zur Traurigkeit, wenn man zurückdenkt:
Jemals mit dem Rauchen begonnen zu haben.
Umso freudiger wird die Zukunft: sie gestalten wir rauchfrei!
Nur nicht wieder anfangen!
LG, Bernhard;