März-Zug 2021 Rauchfrei in den Frühling starten

Verfasst am: 07.03.2021, 19:15
~Bine~
~Bine~
Dabei seit: 27. 01. 2021
Rauchfrei seit: 4181 Tagen
Beiträge: 194 Beiträge

estrella01

Herzlichen Glückwunsch zu 50 Tage in der Rauchfreiheit und Einzug auf die Blümchenwiese



LG Bine

Verfasst am: 07.03.2021, 19:30
~Bine~
~Bine~
Dabei seit: 27. 01. 2021
Rauchfrei seit: 4181 Tagen
Beiträge: 194 Beiträge

Wenn ihr möchtet, hier noch die Geschichte zur Entstehung der Züge.

Der allererste Zug, unser Adler sozusagen, ist bereits im Mai 2019 losgerollt. Mir war aufgefallen, dass immer wieder User auf ihrem Rauchfrei-Weg Gleichgesinnte mit ähnlichem Aus- (oder, wenn wir bei unserem Zug-Vergleich bleiben wollen, Ein-)stiegsdatum suchten. Viele wünschten bzw. wünschen sich den Austausch und gegenseitige Unterstützung mit Simultan-Aussteigern. Auch zeitnah zu erleben, dass man mit seinen Gefühlen und Gedanken nicht allein ist, hilft durchzuhalten. Diese Rauchfrei-Geschwister in der Vielzahl von Individual-und Feierthreads zu finden, ist allerdings nicht immer einfach, besonders in heiklen Aufhör-Phasen fehlen da sicherlich öfters die Nerven dafür.

Diese Beobachtung ließ mich überlegen, wie wir für die Aufhörer für die User eine Möglichkeit schaffen konnten, sich schneller mit Gleichgesinnten in ungefähr derselben Entzugsphase kurzschließen zu können. Meine versuchsweise umgesetzte Idee, für alle Aufhörer aus dem Mai 2019 einen gemeinsamen Thread einzurichten, wurde begeistert von ihnen aufgenommen. Die Maikätzchen düsten los und mir war es ein vergnügen sie zu begleiten. Während der folgenden Monate schoben viele Aufhörer, meine Idee aufgreifend, schon eigene Züge an.
Im Januar20 schließlich wurde für all diese Züge der Übersichtlichkeit und Wiederauffindbarkeit wegen ein eigener Bahnhof eingerichtet: Das Unterforum

Gemeinsam aussteigen - die „Monatszüge"
war geboren. Seit April 20 werden die Züge nun auch von den Lotsen begleitet.

Heute bleiben wir rauchfrei.
LG Bine

Verfasst am: 07.03.2021, 20:45
Gretilein
Gretilein
Dabei seit: 28. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1324 Tagen
Beiträge: 0 Beiträge

[quote="sister67"]
Yonna ist leider nicht mehr da

Gretilein?
[/quote]

Hallo Sister,
bin noch da! Heute Tag 7 ohne rauchen. Nach mindestens 100.000 Versuchen bin ich zum ersten Mal wieder so weit gekommen. Zum "ersten" Mal seit 10 Jahren. 2009 wollte ich ernsthaft aufhören zu Rauchen. Leider hat es damals nur zwei Jahre gehalten. Dann der Rückfall. Ich hoffe doch, daß mir das diesmal nicht wieder passiert.
Momentan geht es ganz gut. Nur selten, hauptsächlich abends, muss ich ans Rauchen denken. Atemübungen helfen dann.
Aus der Erfahrung von vor 10 Jahren weiß ich, wie gut es einem geht ohne Zigaretten. Das ist meine Motivation!

Einen schönen, rauchfreien Abend an alle Mitreisenden! Haltet durch und ihr werdet mit deutlich mehr Lebensqualität belohnt!

Verfasst am: 08.03.2021, 10:23
janipiep
janipiep
Dabei seit: 02. 03. 2021
Rauchfrei seit: 1365 Tagen
Beiträge: 502 Beiträge

[quote="Maike66"]Ich wusste, dass ich im Prinzip nur einmal ziehen musste, um zu merken, dass es gar nichts mehr bringt - von früheren Aufhöraktionen weiß ich, dass nach wenigen Tagen jede Zigarette wie die allererste schmeckt, nämlich gar nicht.
[...]
Zuhause die Halbe geraucht, was erwartungsgemäß gar nichts gebracht und auch nicht geschmeckt hat und gut war´s.[/quote]

Liebe Maike,

deine Geschichte ist der Knaller, aber auch nur, weil sie ja grade nochmal so irgendwie halbwegs gut ausgegangen ist. Wäre es velleicht eine Option für dich, dass du dir ein paar halbe Zigaretten irgendwo deponierst für solche Fälle? Oder für bestimmte Daten, vielleicht brauchst du für deine Rauchfrei-Erfolgsgeschichte 1 x in der Woche (oder 1 x im Monat oder wie auch immer) deine ganz bewusst gerauchte halbe Rauchen-ist-bäh-Bestätigungs-Testzigarette. Ich würd dir auch ein paar halbierte Zigaretten aus meinem Vorrat schicken, damit du dich nicht plötzlich mit ner ganzen Schachtel wiederfindest...

Man, was für ein Glück, dass du diese halbe Zigarette da einfach so gefunden hast - wir hätten dich um ein Haar verloren! Schön, dass du nicht über Bord gegangen bist.

Verfasst am: 08.03.2021, 11:18
janipiep
janipiep
Dabei seit: 02. 03. 2021
Rauchfrei seit: 1365 Tagen
Beiträge: 502 Beiträge

Seit gestern ist bei mir irgendwie die Stimmung gekippt. Ich habe Schmachter und stell mir die Sinnfrage. Das nervt. Noch bin ich nicht gefährdet, mir eine Zigarette anzustecken, aber in mir drin hadert es, das ist anstrengend. Und ich habe permanent so eine kleine fiese Stimme im Kopf, die mir Gemeinheiten einflüstert: "Ist doch eh egal", "Früher oder später wirst du sowieso wieder rauchen", "Interessiert doch keinen, ob du jetzt rauchst oder nicht, mach doch einfach", "Deine Lunge ist bestimmt schon so kaputt, da kommt es doch auf die eine Zigarette jetzt nicht an".

Ich habe mich mit jemandem unterhalten, der selber aufgehört hat, und immer wieder fielen Sätze wie "Ab und zu sündigen ist fürs Aufhören insgesamt gar nicht schlimm", "Es ist ganz normal, es am Anfang nicht zu 100 % zu schaffen", "Eine ist keine", ... Ich wollte das gar nicht hören, weil ich schnell gemerkt hab, dass das für mich nicht die richtigen Worte zum Unterstützen sind, aber ich konnte mich nicht wehren, weil ich damit zu tun hatte, die sofort erwachte Au-ja-lass-uns-rauchen-Rasselbande im Zaum zu halten.
Ich bin da einfach anders. Bei mir gibts da nur entweder oder, ich bin vom Grundtyp her der kleine Süchtling. Ich hab nie gekifft oder andere Drogen getestet, weil ich immer wusste, dass mir einmal ausprobieren reicht um voll drauf abzufahren. Weil es damals mit den Zigaretten auch so war. Alle um mich rum haben geraucht, Eltern, große Schwester, viele Freunde und Verwandte. Und irgendwann hatte ich einfach das Bedürfnis, es auch mal auszuprobieren. Und ich wusste nach der ersten Zigarette, dass ich das wieder machen werde. Obwohl es eigentlich nicht geschmeckt hat. Und obwohl ich ganz schön gehustet hab.
Warum kann ich das Gespräch nicht einfach stehen lassen als gut gemeinten Tipp, mich von einem eventuellen kurzen Rückfall nicht komplett runterziehen zu lassen? Warum bin ich da so absolut? In meinem Empfinden ist Projekt Rauchfrei gestorben, wenn ich einen Rückfall einplane oder auch nur in den Rahmen der Möglichkeiten einbeziehe.

Ja, und dann gibt's da noch die unendlich vielen Geschichten von Ex-Rauchern, die nach z.t. jahrelanger Rauchabstinenz plötzlich doch wieder anfangen zu rauchen und dann schnell wieder voll drin hängen in der Sucht und im regelmäßigen Zigarettenkonsum. Wenn man hier im Forum ein bisschen rumliest, begegnet einem das so erschreckend oft. Vielleicht bin ich einfach zu naiv. Ich dachte, ich kann es ohne Rückfall schaffen und ich dachte, ich komm irgendwann drüber weg und bin dann auch relativ sicher.

...Und jetzt, wo ich das so aufschreibe, weiß ich gar nicht so genau, was jetzt eigentlich das Problem ist. Vielleicht ist es einfach das Rauchschwein, das ein neues Register zieht. Und das Panikschwein fährt voll drauf ab, weil das Panikschwein solche Unsicherheit gar nicht mag. Und Kontrollfreak-Jani mag gerne die Fäden in der Hand und alles unter Kontrolle haben - der gefallen solche Geschichten von jahrelanger Nicht-Kontrollierbarkeit auch überhaupt nicht.
Bine, du hattest ja gefragt, wer bei mir noch alles am Kopf-Tisch sitzt. Kontrollfreak-Jani hatte glaub ich auch einen großen Anteil daran, dass ich überhaupt geraucht habe. Rauchen hatte für mich immer etwas Selbstbestimmtes, ich glaube, es war lange eine leichte Möglichkeit, mir selber zu beweisen, dass ich die Kontrolle habe. Ich will rauchen - ich rauche. Egal, was irgendjemand sagt. Es war auch ein Statement nach außen. Und vielleicht hab ich es auch ein stückweit vor mir hergetragen, um mir selber einzureden, dass ich ja ach so unabhängig bin. Nur um nicht sehen zu müssen, dass das vielleicht in den wirklich wichtigen Bereichen gar nicht stimmt. Eieiei, das geht dann schon ans Eingemachte.

Jetzt fahren meine Gedanken Achterbahn. Ich geh erstmal raus, das schöne Wetter genießen. Natürlich ohne rauchen. Heute vor einer Woche habe ich nach der Schreckensnachricht von meinem Schwager spontan angefangen aufzuhören, mit dem Gedanken Ach guck doch mal, rauch doch erstmal heute Abend nicht und dann sehen wir weiter. Diese Kurzfristigkeit im Denken und Fühlen wünsch ich mir zurück. Auch wenn langsam durchsickert, dass es ein Marathon wird.

Alles Liebe euch Mitstreitern, bleibt tapfer, haltet durch und seid stolz auf das, was ihr schon geschafft habt.

Verfasst am: 08.03.2021, 12:21
Witalinsky
Witalinsky
Dabei seit: 07. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1104 Tagen
Beiträge: 125 Beiträge

@jani. Eigentlich habe ich nicht so viel Zeit, dir ausführlich zu antworten, da ich gerade auf der Arbeit bin und Mittagspause habe. Trotzdem möchte ich dir ein wenig Zuspruch geben:
"Einplanen" würde ich einen Rückfall nicht unbedingt von vornherein. Kann aber halt passieren. Ich hatte ja auch, nach zwei Wochen, wieder angefangen. Wichtig war mir dann aber, dass ich so schnell wie möglich wieder den nächsten Ansatz starte. Und das war auch gut so: Ich komm überraschend gut zurecht bis jetzt, und merke, dass das Anden von Gewohnheiten kaum unterbrochen ist. Es ist, als würde ich nicht nochmal ganz von vorne anfangen, sondern da anfangen, wo ich eine Woche vorher aufgehört habe. Gestern habe ich noch zu meiner Frau gesagt, das das sicher nicht der letzte Rückfall sein würde. Das war auch schon so ein "einplanen". Nachdem ich in den letzten Tagen aber sehr aktiv im Forum war, ein paar intensive Gespräche mit Freunden hatte, mir meine Lunge deutliche Warnsignale gibt, aber auch angetrieben dadurch, wie leicht mir das Nicht-Rauchen im Moment fällt, obwohl es mir ansonsten nicht so gut geht, habe ich einen "eingeplanten" Rückfall im Moment nicht mehr auf dem Schirm. Es geht eher in die Richtung, dass ich endlich wirklich selber WILL, und dass ICH es entscheiden kann. (Warst du es nicht, die es mir als Glück bezeichnet hat, dass man selber entscheiden kann?)
Werd jetzt erstmal aufhören, mein Chef hat schlechte Laune heute, da will ich nicht so lange mit dem Smartphone hier Rum sitzen. Melde mich vielleicht heute Abend noch mal.

Verfasst am: 08.03.2021, 12:26
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 08.03.2021, 16:46
sister67
sister67
Themenersteller/in
Dabei seit: 10. 06. 2019
Rauchfrei seit: 329 Tagen
Beiträge: 209 Beiträge

Welcome zurück Yonna !!!

Es ist gut so, das du so schnell wieder da bist, du hast der Sucht nur kurz dein Ja wort gegeben, und super schnell wieder ADE gesagt.

@ all

unser Motto war doch mal und ist es noch:

"Wir Wollen"
"Wir können"
"Wir werden"


Heute nicht rauchen

Verfasst am: 08.03.2021, 17:51
janipiep
janipiep
Dabei seit: 02. 03. 2021
Rauchfrei seit: 1365 Tagen
Beiträge: 502 Beiträge

Danke, ihr Lieben, für euren Zuspruch. Es hilft mir sehr zu sehen, dass ich mit meinen Gedanken nicht alleine bin. Eure Erfahrungen sind für mich sehr wertvoll.

Ich glaub, ich bin einfach traurig, dass dieser Punkt, irgendwann halbwegs sicher vor Rauchgelüsten und Rückfallgefahren zu sein, wahrscheinlich einfach nicht kommen wird. An dieser Stelle hab ich es mir vielleicht zu einfach vorgestellt. Ich dachte, ich gehe jetzt durchs Tal, mach den ganzen Scheiß irgendwie mit und halte durch, damit ich dann irgendwann sagen kann, so, fertig, jetzt isses geschafft. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass ich mich jetzt schonmal an den Gedanken gewöhne, dass es länger dauern wird und vielleicht sogar niemals ganz vorbei gehen wird. Und dass ich einfach für immer ein Süchtling bleiben werde. Warum soll es mir Zigaretten-Junkie anders gehen als anderen Junkies. Und vielleicht ist das auch gar nicht schlimm, wenn es denn einfach so ist.

Vielleicht sollte ich das Märzzug-Motto doch ein bisschen mehr verinnerlichen.
"Wir Wollen" - "Wir können" - "Wir werden" - Heute nicht rauchen
Wobei bei mir der Schwerpunkt auf dem Heute liegt. Heute. Was morgen, übermorgen oder in 3 Jahren ist, wird sich dann schon zeigen. Ich hab heute, im Hier und Jetzt, genug mit meinem Rauchschwein zu tun.

... ja, ich freu mich immer noch über jede Entscheidung gegen eine Zigarette. Wir hatten vorhin rauchenden Besuch, und es hat mir nichts ausgemacht. Und trotzdem hätte ich irgendwann gerne ein Leben, in dem sich die Frage nach Zigarette ja oder nein einfach gar nicht mehr stellt. Aber dass die Sucht bleibt, ist vielleicht einfach der Preis, den ich bezahlen muss. Und es ist immernoch der geringere Preis, verglichen mit Lungenkrebs, Schlaganfall und co.

Verfasst am: 08.03.2021, 17:58
janipiep
janipiep
Dabei seit: 02. 03. 2021
Rauchfrei seit: 1365 Tagen
Beiträge: 502 Beiträge

Ja, willkommen zurück, Yonna!
Magst du erzählen, was los war und vor allem, wie du es geschafft hast, wieder aufzuspringen auf unseren März-Zug?