März-Zug 2021 Rauchfrei in den Frühling starten
[quote="Schwälbchen"]Also irgendwie komm ich langsam nicht mehr mit...
[/quote]
Ich glaub, der Spuk ist erstmal vorbei
Lieber Michl,
das ist sehr schön, dich nun auch hier im März-Express begleiten zu dürfen. Schau dich ruhig erstmal um. Ich denke, deine Mitfahrer werden sich auch gleich bei dir melden.
Derweil sage ich zu dir: "Herzlich willkommen."
Lasse dich bitte nicht von der (relativ) hohen Zahl der Tage abschrecken, die ich nun rauchfrei bin. Auch ich habe einst an "Tag Eins" gestanden, auch ich bringe eine gewisse Erfahrung mit, wie es sich anfühlt, immer und immer wieder einen Fehlstart zu erleiden, um sich immer wieder neu zu sortieren und sich auf einen weiteren Anlauf einzulassen.
Dort, wo ich inzwischen stehe, ist es ziemlich pipileicht, nicht zu rauchen. Deshalb habe ich den allergrößten Respekt vor den Menschen wie dir, die sich durch die ersten Stunden und Tage hangeln auf ihrem Weg in die Rauchfreiheit. Du - ihr - seid die echten 'Helden'.
Rauchfreiheit...ist das nicht herrlich? Unser Tag war ja letztendlich von unserer Sucht getaktet. Jedwede Aktion so zu timen, dass man mindestens alle zwei Stunden die Gelegenheit hat, eine zu rauchen. Da haben wir uns eine gewisse Professionalität erworbe. Ich erinnere mich an meinen letzten Job, in dem ich alle 2 Std. eine fünfzehnminütige Bildschirmerholzeit (BEZ) hatte. Den Fahrstuhl holen, raus, in die Raucherecke, immer die Uhr im Auge. Das war dann schon 'ne Leistung, innerhalb der verbliebenen 12 Minuten gierig wenigstens zwei Zigaretten zu inhalieren. Sozusagen "auf Vorrat". Denn bis zur nächsten BEZ waren es ja wieder zwei Stunden Warten. Wenn ich das rückblickend betrachte, war das ein ziemlich menschenunwürdiges Verhalten. So fremdgesteuert gewesen zu sein, macht mir Wut. Die Wut darüber, dass ich diesen Irrsinn so lange mitgemacht habe, bis ich eine todbringende Erkrankung bekam. C. O. P. D. Inzwischen im Endstadium.
[u]Hier noch ein paar weitere Gruselgeschichten über die moralischen Abgründe eines Suchtkranken:[/u]
- Eine Zugfahrt von Dortmund nach Berlin zum Beispiel, hat mich dazu erniedrigt, auf dem Zugklo drei, vier Züge am kleinen Fenster zu machen. Den Rauswurf aus dem Zug in Kauf nehmend.
- In den achziger Jahren war es für bettlägerige Patienten noch erlaubt, im Krankenzimmer zu rauchen. Als ich dort mit einem komplizierten Beinbruch lag, durfte ich natürlich im Bett rauchen. Heute unvorstellbar.
- Ein Kinofilm, den ich nur überstehen konnte, wenn ich zur Halbzeit eine rauchen gegangen bin.
Und, und, und...
Ja, Suchtkranke. Das sind wir und das waren wir. Das lässt sich aus der eigenen Biographie nicht löschen, bedeutet es doch, dass wir immer, für den Rest unserer Tage, in latenter Rückfallgefahr sind. Natürlich lebt so einer wie ich nicht in der permanenten Angst, wieder mit dem Rauchen anzufangen. Aber letzten Endes ist das Rauchmonster nicht tot. Es schläft. Und wartet geduldig auf seine Chance, uns unser Leben wieder vollständig aus der Hand zu nehmen. Die Nikotinabhängigkeit wird übrigens ais schwerwiegender eingestuft, als die Abhängigkeit von Kokain oder Heroin.
Wir haben uns einen mächtigen Gegner ausgesucht. Das auch schon zum Beginn des Ausstieges zu berücksichtigen, sollte jedem klar sein. Ob ich zu den einen rund 50 % gehöre, die quasi durch ihren Entzug tanzen, ohne große Probleme. Oder bin ich unter den anderen 50 % bin, die um jede einzelne Stunde, jeden einzelnen Tag kämpfen müssen.
Ich gehörte zur zweiten Gruppe und habe damals gelitten wie ein Hund. Ich kann rückblickend sagen, dass es für mich eine der schwersten Zeiten war, die ich erlebt habe.
Aber erstmal genug von meinen Erlebnissen, bzw. Erfahrungen. Was bist du für einer, Michl!
Bringst auch du Erfahrungsberichte mit, wie es sich bei dir verhielt, mit früheren Zeiten? Was treibt dich an? Welches sind zum Beispiel deine drei Hauptgründe ab sofort ein Leben in Rauchfreiheit führen zu wollen?...ach, ich könnte noch stundenlang Fragen formulieren, aber ich möchte dich nicht verschrecken und auch den anderen Fahrgästen den Weg frei machen.
Das Motto, der Leitsatz dieses Zuges ist:
ICH KANN
ICH WILL
ICH WERDE
rauchfrei.
Auf eine gute Fahrt. Wenn du Fragen hast, oder es Unklarheiten gibt, melde dich bitte, ok?
Herzliche Grüße
schickt dir
Meikel
Ich wünsche einen guten Morgen in die Runde,
Ich finde ihr seid wirklich toll. Diese Unterstützung hier im Zug untereinander, diese Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt sind Klasse. Der Zug läuft gerade 20 Tage, noch keinen Monat und ihr seid eine super Gemeinschaft. Der ein oder andere wird bestimmt noch dazu steigen. Ihr könnt mächtig stolz auf Euch sein.
@Rudi, 4 Tage stehen auf deinem Zähler, halte sie fest, du weißt wie es geht. Bleib am Ball. Für mich war es wichtig, lieber in Sicherheit rauchfrei zu werden als zu Experimentieren.
@Jani; Gratulation zu 19 Tage in der Freiheit, du hältst die Truppe ja richtig gut zusammen. Wie geht es dir in der Rauchfreiheit? Möhren sind schon richtig gut.
@Michl, Herzlichen Glückwunsch zum gelungen Start auf deinen Weg in die Rauchfreiheit. Diese Freiheit zu spüren, nichts mehr geheim zu machen ist ein super Gefühl.
Wenn du magst, erzähle uns doch von deinen Motivationsgründen.
@Schwälbchen, wie geht es dir? 5 Tage darfst du dein nennen. Deine Stärke, deine Entschlossenheit.
@ Mäusepfötchen, Herzlich Willkommen, 2 Tage ein tolle Start, Wie hast du deinen erfolgreichen Start gefeiert?
@Atomics, dir darf man zu 13 Tagen gratulieren. Morgen hast du 2 Wochen auf deinem Zähler stehen. Wie stolz bist du auf dich?
@liebe Nicole, 19 Tage ist so etwas von stark. Du machst das wirklich toll. Bitte bleibe doch hier im Zug.
@ Hakkatsch, du bist heute bei deinem 5ten Tag ohne Qualm und Rauch. Was hat dich bis jetzt auf diesem Weg gestärkt?
@Cileha, du hast die erste Woche + 1 Tag meisterhaft geschafft. Dazu gratuliere ich dir herzlich. Wie geht es dir? Womit hast du dich belohnt?
@melburne, dir auch ein herzliches Willkommen hier in der starken Runde.
@Erik, bist du noch dabei?
Einige, habe ich schon länger nicht mehr gelesen. Ich hoffe es geht euch gut und wünsche allen einen tollen Tag mit viel Sonnenschein.
Was habt ihr heute so vor?
LG Bine
Hallo zusammen,
Die letzten Tage habe ich hier nur gelesen, mich nicht wohl gefühlt, was hier los war.
Schade, das so etwas bei Gleichgesinnten passiert.
Wir haben alle das gleiche Ziel.
Der Sucht ein Ende zu setzten.
Und wie Meikel das gut beschreibt, Nikotinsucht ist stärker als die von Heroin z. Bsp..
Wir alle können uns nur gut motivieren, wenn wir uns gegenseitig stärken und Mut zum Durchhaltevermögen geben.
Ich hab jetzt fast die 3. WOCHE geschafft. Und trotz Pflaster immer öfters mit mir zu kämpfen gegen die Schmacht. Ich werde nie auf der sicheren Seite sein, aber ich
möchte, kann und will es.
Heute ist Frühlingsanfang. Die Sonne lacht.
Auf eine gelungene rauchfreie Weiterfahrt für Alle.
LG Sister
Liebe Sister,
du machst das wirklich toll.
Schau doch einmal, Fast 3 Wochen ist mega stark. Da darf auch der kleine Fiesling noch mal vorbeischauen. Kämpfen ist jedoch immer ein inneres Auflehnen, ich habe ihn damals immer nett begrüßt " Ach da bist du ja wieder, doch leider habe ich gerade keine Zeit für dich" Akzeptieren, das er da ist, sich umdrehen und ablenken.
Was hast du heute bei dem tollen Sonnenschein vor?
LG Bine
Schön, dass du auch wieder vorbeischaust, Bine.
HEUTE...
...IST FRRRÜHLINGSANFANG!!!
WARUM ICH DAS SCHREIBE?
EINFACH NUR SO...
Wie wäre es, einfach mal die Nase in den Wind zu halten.
Was riecht man so, das man zu Raucherzeiten niemals wahrgenommen hätte?
Love
Meikel
Ja Meikel, welch ein Wunder.
Ich hatte schon früher immer ein Auge auf die User zur Unterstützung, sogar schon vor Oktober 13 als die Lotsen eingeführt wurden. Mit Fähnchen hatte ich die Verantwortung sogar täglich übernommen.
Bine
Liebe sister,
wie bine das schon treffend beschreibt. Das mit dem "Kampf gegen..." ist so ne Sache. Eigentlich haben wir es mit einem Gegner zu tun, der deutlich stärker ist, als man selbst.
Wie kann ich denn den Kampf gegen einen so starken Feind gewinnen. Die Antwort ist simpel und genial zugleich:
Gar nicht!
Von der Intensität lässt sich dieses destruktive, nämlich der "Kampf gegen..." nur durch eine in der Sache noch intensivere Antwort: "Ich kämpfe für..." ersetzen. Konstruktiv eben.
Ihr versteht den Unterschied?
Was hinter der Einleitung auf den Zettel gehört, mag bei jedem unterschiedlich sein. Eine kleine Fleißarbeit, mit der sich wieder eine weitere Stunde (oder auch mehr) rauchfrei füllen kann. Nehmt ein Blatt Papier, oder schreibt es hier für alle sichtbar. Ist vielleicht sogar besser, weil alle ihre eigenen Angaben mit denen der anderen abgleichen können.
Mit der Sichtweise, statt "Kampf gegen..." durch..." "Kämpfe für..." zu ersetzen, lässt sich unser Gehirn auf Erfolg 'programmieren'. Eine Strategie, mit der unser Suchtteufel nicht rechnet. Denn soviel Klugheit traut er seinen Opfern nicht zu.
Also, ihr Lieben.
Wie kann der Satz für euch weitergehen?
"...ich kämpfe FÜR..."
Grüße nochmal
Meikel
[quote="~Bine~"]
Ja Meikel, welch ein Wunder.
Ich hatte schon früher immer ein Auge auf die User zur Unterstützung, sogar schon vor Oktober 13 als die Lotsen eingeführt wurden. Mit Fähnchen hatte ich die Verantwortung sogar täglich übernommen.
Bine
[/quote]
Ja Bine. Ich weiß.
Hallo Zusammen,
Kaum ist man zwei, drei Tage nicht dabei, schon hat sich soviel geändert. Soviele neue Namen und Gesichter, ein paar Abgänge, schon fühlt man sich ziemlich fremd. Aber ihr werdet mich schon noch kennenlernen!!!
Ich fange jetzt meine dritte Woche an, und ich wundere mich, dass ich sogar diesen Tag bis jetzt rauchfrei überstanden habe. Es ist nämlich so, dass meine Ehe zur Zeit zunehmend erodiert! Nicht, dass da ein grosser Zoff wäre, ein lauter Knall, und alles explodiert, sondern es ist ein langsames Auseinanderfallen ... Will da im Einzelnen hier jetzt nicht näher drauf eingehen, dazu verkriech ich mich später vielleicht in mein kleines dunkles Kämmerchen ... Und doch habe ich es heute Morgen trotz Panik-Attacke auch ohne Zigarette ausgehalten !!! Ich bin mächtig stolz und es provoziert mich dazu, jetzt erst Recht dran zu bleiben ... So habe ich neben den ganzen Ängsten um meine Ehe zumindest noch das Erfolgserlebnis, selbst in so einer Situation rauchfrei geblieben zu sein.
Wünsche euch allen ein schönes und rauchfreien Wochenende
LG Andreas