Kurz vorher: Optimismus und Zweifel
Salut, ihr Lieben.
Ich bin Chris, 33 Jahre als und im groben seit 8-9 Jahren Raucher.
Angefangen hat es während der Lernphase im Studium: Die Kippe war meine 5min-Pause, weil das ein "perfekter" Grund war, für kurze Zeit den ganzen Lern-Kram beiseite zu schieben, kurz an die Luft gehen und nicht an das Examen zu denken.
Später blieb die 5min-Pause, um vom Büro-Stress zu entfliehen. Eben die kurze Pause, in welcher man nicht mit Arbeit behelligt werden konnte, weil man physisch abwesend war.
Und im Moment rauche ich vor allem (aber nicht nur) in Stresssituationen: Arbeit, Frust beim Bahnfahren, erfolgloses Dating, Hiobsbotschaften im Familien- und Freundeskreis. Ich weiß, im Zweifel nichts über Gebühr einmaliges. Und im Zweifel auch furchtbar schlechte Gründe.
Dass das Rauchen (bei mir auch Stinken genannt) nicht gesund ist, ist ja bekannt... hat mich trotzdem nicht von abgehalten. Auch die Kosten nicht.
Gedanklich war meine bisher größte Barriere zum Aufhören der Gedanke, dass Aufhören selbst anfangs auch iwo stressig ist und ich beim ganzen Stress drumherum mir das ersparen könnte.
Jetzt habe ich mir aber in den Kopf gesetzt, dass ich das mit dem Aufhören in Angriff nehme - einen besonders rationalen Grund, warum ausgerechnet jetzt, gibt es in Anbetracht des allgemeinen Stresslevels nicht... aber irgendwie hat mich so ein bisschen der Ehrgeiz gepackt, es zu versuchen.
Übermorgen geht es los, und ich bin gespannt.
Einerseits bin ich optimistisch: Die Gefahr, dass mir aus dem Freundeskreis Zigaretten angeboten werden, ist praktisch ausgeschlossen, weil auf die Schnelle mir nur eine Freundin einfällt, die raucht. Und ich rede mir (vielleicht zu optimistisch) ein, dass ich nicht stinken kann, solange ich keine Zigarette habe. Und wenn ich mir keine kaufe, kann ich auch nicht stinken. Und abschließend würde ich von mir behaupten, zu einem gewissen Grad störrisch und dickköpfig zu sein - was beim Entschluss, dabei zu bleiben, vielleicht helfen kann.
Was mich aber bisschen zweifeln lässt ist der Stresslevel (ich weiß, dass ich da nicht allein bin - hilft vom Gedanken her trotzdem wenig). Weil im Moment ist die Arbeitsbelastung und die Belastung durch das Pendeln ziemlich hoch. Und wenn dann noch so Abenteuer dazukommen wie nach nem langen Tag 110 Minuten Verspätung an einem furchtbar verlassenen Bahnhof, dann ist das für das Stresslevel nicht wirklich förderlich. Und dann dürfte zumindest anfangs das Stresslevel steigen.
Was die Vorbereitung angeht... Ich habe mir die hier gezeigten Entspannungsübungen angeschaut... teilweise (diese mit den Muskeln anspannen und wieder entspannen) finde ich diese für mich ziemlich furchtbar und alles andere als entspannend (was vielleicht daran liegen könnte, dass ich die Übungen auch einfach nicht/ falsch verstehe). Aber so die eine Übung mit dem Durchatmen könnte mir helfen. Muss ich nur konsequent umsetzen.
Helferlein wie Pflaster oder Nikotinbonbons will ich eigentlich vermeiden, daher werden diese anfangs nicht angeschafft.
Normale Bonbons sind vorhanden, ich habe mir noch zum einfach in den Mund schieben an Salzstangen gedacht.
Der Freundeskreis ist informiert, als kleine Belohnung bekomme ich - soweit ich einen Monat rauchfrei schaffe - einen riesigen Keks. :-D
Und was ich mir noch überlegt habe... einfach ein leeres Glas im Flur hinstellen. Und pro Woche kommt im Groben das Geld rein, was ich durch das Aufhören gespart habe - einfach ein bisschen sichtbarer als das hier auf der Homepage. Und eine gute Möglichkeit, sich eine Belohnung zusammen zu sparen.
Übermorgen geht es los. Die hoffentlich letzte Schachtel wird morgen abend entsorgt. Entweder Müll oder zur Verwahrung an einen Freund. Damit ich einfach keine habe.
Wie schon geschrieben - ich bin gespannt.
Hallo Chris,
die Zahlen errechnen sich aus durchschnittlich 25 Zigaretten täglich zum Preis vor 8 Jahren.
Versuche es nicht sondern gehe es an und stelle ein großes Glas bereit.
Piet hat am 15. März 2011 um 20:45 Uhr aufgehört zu rauchen,
ist damit schon 3.062 Tage 17 Stunden 58 Minuten 8 Sekunden rauchfrei,
hat in dieser Zeit 76.568 Zigaretten nicht geraucht,20.955,45 Euro gespart
61 Gramm Nikotin und 766 Gramm Teer den Lungen erspart und insgesamt
265 Tage 20 Stunden 40 Minuten RauchFrei-Zeit gewonnen.
LG
Piet
Hi Chris,
ja mein Mann weiß über meinen Rauchstopp Bescheid. Er selbst hat nie geraucht. Einerseits freut er sich drüber, andrerseits schaut er bereits angestrengt in den Kalender ob nicht doch irgendwie ne Dienstreise ansteht. Die Kinder sind noch nicht in dem Alter, dass sie begreifen was Sucht ist oder bedeutet.
Ich drücke Dir für übermorgen die Daumen. Wäre schön, wenn wir uns dann gegenseitig unterstützen können.
Maria
Moin Chris,
und herzlich willkommen im Forum der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen.
Gute Entscheidung - trotzdem eine Frage - warum nicht heute /jetzt aufhören? ! Zumal der Streßfaktor Arbeit am Wochenende wegfallen dürfte....
Redet Dir Deine Sucht IRGENDWELCHE "Argumente" ein warum es Montag besser klappen sollte als heute?
Was wird anders sein übermorgen - außer, daß Du Dich noch zwei Tage länger vergiftet hast?
Solltest Du alles natürlich nicht mir/uns beantworten - aber Dir.... meinst nich?
Falls Du doch mir antworten wollen solltest - ich freue mich immer über Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du auf das kleine blaue "Profil" unter dieser Nachricht klickst.
Ein schönes, vielleicht doch schon rauchfreies Wochenende
wünscht
de Nomade
.... öhm - bitte nicht böse sein - das sind keine Argumente....
Der Kollege wird am Montag auch bei Dir sein, wenn Du schon aufgehört hast, Dich vielleicht sogar bewundern, ganz sicher bestärken.... oder. ...
"Spontan " - oder vorbereitet, ist nicht entscheidend, sondern, ob Du Dich entschieden hast - und dies mit aller Ernsthaftigkeit und Konsequenz.
Es gibt eh keine wie auch immer gearteten Garantien - weder mit noch ohne Vorbereitungen.
Nun - jede/r muß ihren/seinen eigenen Weg finden - trotzdem denke ich, einer der wesentlichsten Aspekte ist das Erkennen, welch' perfide Lügen uns die Sucht ins Hirn bläst, um uns weiter in Abhängigkeit zu halten und dabei noch das Gefühl zu verkaufen, es sei das Beste so....
Gute Nacht für heute
gewünscht
vonne Nomade
Hallo,
super das du aufhören willst.
Ich drücke dir die Daumen das es klappt.
LG
Marina
Soooo, jetzt geht es los.
Die letzten Zigaretten aus der Packung feierlich auseinander gerupft und in den Mülleimer geschmissen, Feuerzeug gleich hinterher. Und (hoffentlich) Nimmerwiedersehen.
Habe jetzt vor morgen ein bisschen schiss... weil es doch Gewohnheit war, zu bestimmten Gelegenheiten zu rauchen. Irgendwann nach dem Aufstehen, dann auf dem Weg zum Bahnhof, und so weiter... wird definitv eine Umgewöhnung- egal wie gut es läuft. Aber auf jeden Fall eine gute.
Aber noch siegt der Optimismus und die Dickköpfigkeit... ich will das schaffen.
Umgewöhnung gibt es immer im Leben. Ein Umzug zum Beispiel,neue Aussicht aus dem Fenster,neue Räume,neuer Arbeitsweg.
Rauchen aufhören ist ungewohnt,tut aber nicht weh.
Du hast dich richtig entschieden und ich wünsche dir ganz viel Sturheit für die nächste Zeit.
Einfach heute rauchen wir nicht. Morgen können wir neu entscheiden.
[quote="ploedi"]
Soooo, jetzt geht es los.
....
Aber noch siegt der Optimismus und die Dickköpfigkeit... ich will das schaffen.
[/
Die Reise geht los.
Bin gespannt wohin sie geht und was es alles zu sehen gibt.
morgen viel ans Atmen denken und Deinen Dickkopf durchsetzen. Du willst das schaffen!
ein:
Tanja
Hi Chris,
gute Entscheidung! Und wegen morgen ... kannst Du Deinen Arbeitsweg anders gestalten? Ich habe für morgen beispielsweise meinen Drahtesel entstaubt. Früher bin ich immer geradelt, aber dann wurde ich „faul“ und bequem. Hast Du so eine Möglichkeit?
Viel Erfolg für morgen! Wir kriegen das hin!!
MariLu