Kalter Entzug... Schwindelig... todmüde...

Verfasst am: 09.12.2014, 12:53
EmWiSa
EmWiSa
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Seit 4 Tagen bin ich jetzt auf Nikotinentzug. Den Zeitpunkt habe ich gewählt weil ich bis Februar arbeitslos bin und die Zeit für den Ausstieg nutzen wollte. Es ist echt hart. Ich war starke Raucherin, hab etwa 1-2 Päckchen pro Tag geraucht und nachdem mir die Kippen ausgegangen waren, hab ich einfach keine neuen mehr gekauft. Bisher ging es mit dem Stark bleiben gut. Selbst beim Tanken gestern haben mich die Kippen nicht interessiert. Ich frage mich nur wann das mit den körperlichen Symptomen besser wird?!

Mir ist sowas von schwindelig, dass es mir sogar richtig schlecht wird. Ich schlafe quasi seit 3 Tagen durch aber nur so oberflächlich. Hauptsache Augen zu lautet hier mein Motto. Ich drehe mich ständig im Bett und wache beim leisesten Geräusch auf. Wach bleiben kann ich aber nicht wegen dem Schwindel und ich esse kaum noch was. Schmeckt alles nicht.

Da ich 3 Hunde habe, muss ich zwangsläufig etwa 3 Stunden täglich an die frische Luft. Besser wird es da aber auch nicht- muss mich manchmal kurz setzen. Meine Kondition ist weg, die Beine schmerzen und ich fühle mich hundeelend.
Heute am Tag 4 habe ich einen depressiven Heulkrampf bekommen, mitten im Wald wegen einer Kleinigkeit. Ich fühle mich wie ein Psycho. Grundsätzlich bin ich ein eher stabiler Mensch und auch immer sehr fröhlich. Woher kommt das nur auf einmal?

Kennt noch jemand von euch diese seltsamen Entzugserscheinungen?

Kann man denn gegen den Schwindel irgendwas machen?

Liebe Grüße an alle die noch kämpfen und alle die es schon geschafft haben!

Verfasst am: 09.12.2014, 13:14
Lothlórien
Lothlórien
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Hallo EmWiSa,

ich bin gerade in der Mittagspause und dachte mir, ich husche hier mal vorbei.

Herzlich Willkommen im Forum und herzlichen Glückwunsch zu deinen ersten rauchfreien Tagen!

:

Wenn ich an meine erste Woche denke, so war diese nicht viel anders, als bei dir und ich vermute, so lief es bei allen, die den Entzug "kalt", also ohne Nikotinersatzpräparate durchgezogen haben.
Gib dir und deinem Körper noch ein paar Tage Zeit, dann hast du das Schlimmste überstanden.
Trink viel Wasser oder Tee und schlafen ist jetzt das beste, auch wenn es nur dösen ist.
Dein Körper braucht Zeit, schließlich hat er ja jahrelang reichlich Gift aufnehmen müssen!
Gib ihm diese und sei gut zu dir!
Überlege dir, wie fun dch belohnen kannst, denn das ist ebenfalls sehr wichtig,

Und lies hier viel, denn du wirst feststellen, hier sind viele, denen es gerade genauso geht!

Liebe Grüße

Verfasst am: 09.12.2014, 13:43
daufi
daufi
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Fruchtsäfte trinken u Traubenzucker (Blutzuckerspiegel )---gegen Den schwindel un d viel Wasser trinken

gegen schlafstörungen Baldrian hilft u Schlaf.-NervenTee

lg daufi

Verfasst am: 09.12.2014, 19:32
bilisu
bilisu
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Hallo EmWiSa,
du hörst dich sehr aufgeregt an. Versuche ein bisschen zu entspannen. Genieße die Spaziergänge mit deinen Hunden und mach einfach langsam. Ich habe in den ersten 10 Tagen ganz viel Wasser getrunken, mindestens 3 Liter und aus welchem Grund auch immer, ganz viel Joghurt gegessen. Mir hat es bzgl. der körperlichen Symptome geholfen. Viel geschlafen habe ich in der Zeit auch. Die Weinkrämpfe kenne ich ebenso - aber sie werden tatsächlich weniger. Weißt du was das Weinen auslöst - irgendeine Idee dazu?
Grüße von Bilisu

Verfasst am: 09.12.2014, 19:54
Purple
Purple
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Liebe EmWiSa

Herzlich Willkommen hier und Gratulation, dass du den Absprung geschafft hast.



Das was du beschreibst ist alles normal und gehört zum Entzug. Der körperliche Entzug dauert nicht lange aber der psychische Entzug ist das, was uns so aus der Fassung bringt. Ich kenne das mit den schwachen Nerven nur zu gut, aber das wird vorbeigehen. Es werden immer mehr Tage werden, an denen es dir besser geht und immer weniger Tage, an denen es dir schlechter geht.

Geniesse beim Spaziergang doch einfach die frische kalte Winterluft und die wunderschöne Landschaft.

Vielleicht hilft dir auch ein entspannendes Bad oder eine heisse Milch mit Honig gegen die Schlafprobleme?

Liebe Grüsse
Purple

Verfasst am: 09.12.2014, 21:24
EmWiSa
EmWiSa
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Zuerst möchte ich mich bei euch allen für die Tipps bedanken. Das mit dem Trinken lief bisher nicht so gut weil mir ja ständig schlecht war. Heute habe ich aber mal wieder richtig gegessen. Es gab Reis mit Gemüse und jetzt läuft der Tee auch besser rein. Ich werde auf jeden Fall mal Traubenzucker und den Abendtee von [Markenname vom Rauchfrei-Team entfernt] (da ist Baldrian drin) besorgen- das ist eine sehr gute Idee! Danke

Mich beruhigt es doch sehr, dass ich nicht die einzige mit so seltsamen Erscheinungen körperlicher Art bin. Zum Glück muss ich zur Zeit tatsächlich einfach nichts zu tun und kann schlafen zwischen den Spaziergängen. Das werde ich die nächsten Tage wohl so beibehalten. Mit der Arbeit hätte ich das nicht durchgehalten.

[quote="bilisu"]
Die Weinkrämpfe kenne ich ebenso - aber sie werden tatsächlich weniger. Weißt du was das Weinen auslöst - irgendeine Idee dazu?
[/quote]

Ich bin seit dem Entzug generell total nah am Wasser gebaut. Meine Freundin sagte heute "...es fühlt sich an, als hättest Du Dein Herz nach aussen gestülpt seit Du nicht mehr rauchst...". Ob es eine Liebesschnulze im Fernsehen ist oder auch nur Empathie in meinem Freundeskreis- ich heule sofort los. Schrecklich, echt, kann mich gar nicht zusammen reißen.
Heute im Wald lagen meine Nerven blank- einer meiner Hunde hatte den Bogen überspannt. Wo ich noch vor einer Woche die Situation einfach geregelt und mich nicht weiter drüber geärgert hätte, bin ich heute halt voll ausgetickt. Puh. Das ist schon echt krass. Also diese Seite, die man so nicht von sich kennt.

Vielen Dank, Bilisu, dass Du geschrieben hast, dass das weniger wird. Ich habe Hoffnung! Danke

Verfasst am: 10.12.2014, 18:30
bilisu
bilisu
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Hallo EmWiSa,
wie gesagt, ich kenne dieses Weinen sehr gut. Ich denke inzwischen für mich, dass da auch ganz viel Traurigkeit raus kommt, die ich jahrelang mit den vielen Zigaretten stillgestellt habe. Zumindest empfinde ich es so. Nikotin hilft schon ganz gut beim Verdrängen. Ich hatte am Anfang auch das Gefühl, einen ganz wichtigen Freund zu verlieren und dass hat mich traurig gemacht. Dieser Gedanke ist Gott sei Dank inzwischen verschwunden.
Kannst du damit was anfangen??ß
LG
Bilisu

Verfasst am: 12.12.2014, 13:48
EmWiSa
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[quote="bilisu"]
Nikotin hilft schon ganz gut beim Verdrängen. Ich hatte am Anfang auch das Gefühl, einen ganz wichtigen Freund zu verlieren und dass hat mich traurig gemacht.
[/quote]

Ein Verdrängungstyp bin ich nicht, eher lösungsorientiert. Ich habe mal im Internet geforscht und tatsächlich etwas über die Dopaminaufnahme im Gehirn gelesen. Das Nikotin dockt wie andere chemische Drogen am Belohnungszentrum an. Wenn man dieses dem Gehirn entzieht, braucht es etwa 14 Tage bis das Gehirn selbst wieder Dopamin produzieren kann. So viel mal zu der Zusammenfassung wie ich das verstanden habe- für die Richtigkeit wird keine Haftung übernommen. Es scheint also ganz normal zu sein, dass man in eine depressive Phase rutscht. Wohl nicht jeder aber viele schon. Gestern war es wieder richtig schlimm- ich hab geheult und geheult und geheult. Heute geht´s wieder aber ich merke, dass ich total dagegen ankämpfe.

Das einzig Gute an meinem Entzug ist, dass ich absolut kein Verlangen nach einer Zigarette verspüre. Es ekelt mich an und ich finde es super, dass meine Durchblutung wieder viel besser funktioniert. Es ist eine Bereicherung, nicht mehr zu rauchen auch wenn mich die Depression ziemlich fertig macht. Augen zu und durch.

Vielen Dank, Sabine für den Tipp mit den Kreislauftropfen. Der Schwindel kommt jetzt nur noch wenn ich mein Hirn stark anstrenge oder mich stark konzentriere. Ich finde oft nicht die richtigen Worte oder verhaspel mich beim sprechen- es scheint fast als sei ich zur Zeit ein bisschen debil. Ich denke das hat auch irgendwas mit den Synapsen im Kopf zu tun oder es ist einfach was psychisches. Auch hier hoffe ich einfach, dass das vorbei geht und ich wieder ganz die Alte werde.

Verfasst am: 12.12.2014, 15:42
schaafie82
schaafie82
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Hallo EmWiSa,
Auch von mir noch herzlich willkommen hier!
Das mit den Gefühlsausbrüchen kenne ich nur zu gut! Ich war zwei Wochen lang so nah am Wasser gebaut, dass die Tränen wegen jeder Kleinigkeit liefen...
Und das hat mich wütend gemacht.
Eine liebe Freundin sagte zu mir, "mir hat es geholfen,mich erst einmal so zu akzeptieren wie ich gerade bin". Und mit dieser Einstellung konnte ich viel besser damit umgehen.
Ich habe damals auch viele entsetzte und unverständliche blicke auf Arbeit kassiert. Sie wussten dass ich mit dem Rauchen aufhöre und haben mich danach ganz toll unterstützt nachdem ich ihnen erzählt habe dass das zum Entzug dazu gehört.
Und ein paar Tage später war es vorbei mit der Heulerei.
Ich wünsch dir alles Gute!
Glg schaafie