Jetzt aber!
Hm. "Bearbeiten" ist ne schlechte Idee, oder?
Weil derkomplette Text weg ist und sich auch nicht wieder einfügen lässt. Muss Karma sein, oder so. Ich mach's einfach noch mal.
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Ah. Mutmaßlicher Vorstellungsthread, mein alter Widersacher. So sehen wir uns also wieder.
Na gut, dann wollen wir mal. Allgemeines „Hi!“ in die Runde!
Okay, wo fange ich an? Ach ja! Nun, mein Name ist Marco und von meinen fast 35 Lebensjahren, habe ich 21 als Raucher verbracht. - Jepp, das ist erschreckend. Erschreckend genug, um sich immer häufiger eine Gestalt mit Sense und schwarzer Kutte vorzustellen, die hin und wieder einfach auftaucht und penetrant mit nem Flyer für Rafting Touren auf dem Fluss Styx wedelt.
Fast ebenso erschreckend ist, dass ich mich nicht mal mehr wirklich daran erinnern kann, warum ich eigentlich Angefangen habe. Irgendwo zwischen pubertärem Hormonhagel und sehr verstörenden Haarwuchserfahrungen, liegt die Antwort sicherlich noch vergraben. Aber ehrlich gesagt möchte ich sie gar nicht kennen, denn sie ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit saudumm.
Ich muss an dieser Stelle auch zugeben: alle meine bisherigen Versuche, irgendwas daran zu ändern, waren salopp gesagt halbherzig, wenig motiviert und entsprechend so Erfolgreich wie der Versuch, mit ner Banane und nem Radiergummi Feuer zu machen. Da sowohl meine beiden Brüder, als auch mein Vater schon vor Jahren erfolgreich aufgehört haben, hatte ich für kurze Zeit sogar die etwas verzweifelte Hoffnung, dass in der Familie eine Art Nichtrauchergen existiert. Aber mittlerweile bin ich mir sicher: selbst WENN, ist es -genau wie das Gen für Ballsport- nicht nur komplett an mir vorbei gegangen, sondern hat auf dem Weg auch noch gewunken, hämisch gegrinst und einen fiesen Spruch an die Tür hinterlassen.
Wie dem auch sei: es wird wirklich wirklich (wirklich!) Zeit damit aufzuhören. Es gibt andere und weitaus bessere Möglichkeiten, meine Gesundheit zu ruinieren. Für die meisten komme ich zurzeit allerdings nicht mal ansatzweise nicht in Frage, weil meine geteerte Lunge da ziemlich heftige Einwände erhebt. Und das schon vorher. Schriftlich. In doppelter Ausführung.
Mein Stichtag ist für den kommenden Montag vorgesehen. Mal schauen, wie gut ich es schaffe, mich (mental) darauf vorzubereiten. Aber so oder so: es bleibt ein Sprung in sehr kaltes Wasser. Habe schon überlegt, ob ich mir einen Partner suche. Ich habe damit positive Erfahrungen bei anderen Angelegenheiten gemacht und es kann tatsächlich ziemlich hilfreich sein, sich einfach gegenseitig die Ohren vollzujammern. Sollte vielleicht trotzdem jemand sein, mit dem man nicht allzu eng befreundet ist. Oder der schnell in Tränen ausbricht.
Hach ja.
Gruß und so!
Lieben Dank. Die Kobolde von Google konnten da direkt Abhilfe schaffen.
Hallo Marco,
auch von mir ein high, du bist willkommen!
Als erstes schon mal ein Tipp, damit du deine Texte retten kannst: Speichere vor dem auf Senden klicken deinen Text mit STRG a und STRG c alles in den Zwischenspeicher. Ist der Text verschwunden, kannst du ihn mit STRG v wieder einfügen.
Dann bestärke ich dich darin, dir einen Partner für deinen Rauchstopp zu suchen (Les dich mal durch, wenn du magst, ob Jemand mit dir aufhört). Und dir das Starterpaket zu bestellen, Uli hat dir ganz toll geschrieben dazu. wenn du nicht warten möchtest, bis das Starterpaket eingetroffen ist, kannst du die Vorbereitungsbroschüre und den Kalender als pdf-Datei herunterladen. Von dieser Seite unten:
Das Beispiel deiner Brüder und deines Vaters vor Augen: kannst du dir da Unterstützung sichern? Und was versprichst, erhoffst du dir genau von deinem Rauchstopp? Ich habe bei dir herausgelesen, dass es für deine Lunge höchste Zeit ist. Das war auch bei mir ein wichtiges Motiv. Doch es gibt ja noch viele andere gute Gründe: wenn du dich intensiv mit deiner Motivation beschäftigst, kannst du sie dir stärker zusammenbauen als bei deinen bisherigen - nach deiner eigenen Aussage halbherzigen - Versuchen. Du kennst sicher den Spruch: wenn du Männer dazu bringen willst, ein Schiff zu bauen, dann befehle ihnen nicht, Holzplanken zu bauen sondern erzähle ihnen vom großen weiten Meer.
Mir hat mein Rauchstopp sehr viel mehr gebracht als ich mir je erhoffte: Lunge in Ordnung, gesünderes Körpergefühl, viel Geld für lauter schöne Sachen, angenehmere Erscheinung, gesündere Zähne, viel mehr Zeit....
Und zum Schluss im Begrüßungspost: Bewegung hilft sehr und das Ballsport-Gen hast du ja nicht. Es gibt aber so viele andere Möglichkeiten zum Sporteln. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass du durchaus an Sport interessiert wärest: wir haben hier einen eigenen Thread zum Sporteln und unser Lotse Jens ist ein ausgesprochener Sportfan, vielleicht magst du dich bei ihm auch melden?
Wünsche dir jetzt erst Mal gutes Lesen im Forum und einen schönen Frühlingstag
Bis bald
Andrea
Danke für die aufbauenden Worte und Hinweise. Vielleicht finde ich ja tatsächlich jemanden, der es mit mir und meinen cholerisch gefärbten Anflügen unter Stress versuchen möchte. Ist nicht so schlimm, wie es klingt. Meistens. Ich schaue mich jedenfalls mal um.
Vater und Brüder sind leider nicht die größten Motivatoren. Sonst würde ich heute wahrscheinlich Fußball spielen. Stattdessen ist die Abneigung da aber eher gewachsen. Ehrlich gesagt, grenzt es sogar ein bisschen an ein Wunder, dass ich nicht jedes Mal aus dem Mund schäume, wenn ich einen Ball sehe. Macht aber nichts und so oder so: meine Lunge hat tatsächlich nur noch frische Luft verdient. Ebenso wie der Rest vom Körper. Ich habe zwar kein Übergewicht, zahle aber genug Tribut an meinen Schreibtischjob, so das ein Ausgleich an Bewegung wirklich dringend notwendig wäre. Und dem Gemüt tut es ja auch gut.
Davon abgesehen, habe ich aber auch genug andere gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. Vielleicht schreibe ich es mir alles noch mal auf einen Zettel und stecke mir eine laminierte Kopie in die Tasche, obwohl man es sich schon fast auf den Unterarm tätowieren lassen sollte. Inklusive dem Gelöbnis: wenn mich überhaupt eine Substanz kontrollieren darf, muss sie Nanobots enthalten und meine Körperzellen so modifizieren, dass ich Laser aus den Augen schießen kann. Alles andere ist inakzeptabel.
Ich bin jetzt schon nervös. Und noch nicht mal angefangen. … Aufgehört, meine ich.
Marco, deine Nervosität ist völlig normal.
Wenn du hier quer liest, in den ersten Kapiteln der jeweiligen Geschichten, wirst du sehr oft die Worte Angst und Nervosität finden.
Vielleicht hilft es dir, zu überlegen, weswegen du nervös bist? Was befürchtest du denn? Wenn du z.B. befürchtest, den Ausstieg (nicht gleich) zu schaffen: auch das ist normal, so 6 bis 7 Anläufe braucht der Durchschnittsmensch hier. Und apropos Mensch: Hier darfst du Mensch sein, wir beißen nicht! Und wenn du dich sorgst wegen des Entzuges: er lässt sich abmildern, z.B. körperlich mit viel Trinken und entwöhnungsmäßig von den Ritualen mit Ablenken....
Ganz toll ist dein Projekt laminierte Gründe für die Rauchfreihit. Wenn du auf der anderen Seite noch aufschreibst, was dir im Notfall helfen kann, z.B. Telefonnummer der Hotline hier, die vier A´s...., dann ist dein Notfallkärtchen perfekt. Meines trage ich heute noch - auch laminiert - im Geldbeutel.
Vielleicht schaust du auch stärker auf das Wort Anfangen: Anfangen mit dem neuen besseren Leben, das gefüllt ist mit Belohnungen, Bewegung, mehr Zeit.... Bei dem Wort Aufhören ist bei mir zumindest die Vorstellung da: ja gut, ich höre damit auf. Und jetzt? was mach ich Jetzt?
Du kannst dich in Ruhe vorbereiten und jederzeit hier Fragen stellen oder erzählen.
Ich hab da übrigens auch eine Frage: was sind bitte Nanobots?
Winkende Grüße
Andrea
Ist tatsächlich die berühmte Angst vor der Angst bzw. Angst vor dem Entzug. Ich bin es gewohnt, alles unter Kontrolle zu haben und eine Sucht, die mir wie ne Horde Wikinger in Verstand und Gemüt herumbrandschatzt, ist so ziemlich die Antithese dazu. Der nicht zu unterschätzende Trick für mich ist dabei, nicht in jenes Gefühl von Machtlosigkeit abzudriften, aber da verzahnen sich sicherlich auch andere Probleme. Natürlich, denn die treten ja fast ausschließlich in Rudeln auf. … Ebenfalls wie Wikinger. Laminiertes First Aid Kit ist jedenfalls eine prima Idee. Ist was, woran man sich zur Not festhalten kann. Das mache ich in jeden Fall.
Mit „Anfangen/Aufhören“ beschäftige ich mich noch mal ein bisschen. Eigentlich ziemlich simple Rhetorik, aber vielleicht habe ich gerade deswegen noch nicht so genau betrachtet. Ich habe tatsächlich immer nur von „Aufhören“ gedacht und geredet, aber „Anfangen“ hat eindeutig den besseren Klang. Spannend, diese kleinen Dinge. Der Psyche gefällt’s.
Oh… Und Nanobots sind winzige Maschinen, die beispielsweise in die Blutbahn eingebracht werden können, um den Körper auf zellularer Ebene zu verändern und zu behandeln. Unschwer zu erkennen, dass es sich dabei (noch) um Science Fiction handelt und da momentan auch ein beliebtes Modemotiv ist. Laseraugen sind also leider ziemlich unwahrscheinlich, aber das gezielte Vorgehen gegen kranke Körperzellen, oder das direkte einbringen von Medikamenten, kann vielleicht irgendwann mal möglich sein.
http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/eine-gute-vorbereitung-ist-der-halbe-rauchstopp/
Hallo Marco,
wie könnte denn deine persönliche UNO-Friedenstruppe aufgestellt sein? Die die Wikingerhorde an deinem Domizil vorbeiwinkt? Denn Herr im Hause bist du. Mit deinem Entschluss, ab Montag rauchfrei zu sein. Du kannst dir die Gruppe hier als deine Mannschaft vorstellen, die herbei eilt, wenn so ein Dumpfbacken-Wikinger deine Gefühle durcheinander bringt und - deinen Entschluss angreifend - an deiner Tür bumperten:.
Und du kannst dir eine Wenn-Dann-Liste erstellen:
Wenn ich grantig, gereizt, wütend bin im Entzug, dann...knete ich den Entspannungsball, laufe Treppen, gehe Sporteln
Wenn mir hundeelend ist, verabrede ich mich mit einem Kumpel
Wenn mir langweilig ist, lenke ich mich ab mit...
Und ich persönlich halte Angst für wertvoll: sie sagt mir, dass du sehr ernsthaft den Einstieg planst, sonst hättest du keine Sorge, es nicht zu schaffen. Und die Angst warnt (das ist ihre Aufgabe): da kommt eine Herausforderung auf mich zu. Wie kann ich die meistern?
Ehrlich gesagt, ich hatte große Schiss, es wieder nicht zu schaffen, nach zahllosen Anläufen. Und der Entzug war die allerersten Tage kein sanfter Schönwetter-Spaziergang sondern eher eine recht miese lähmende Nebelstapfaktion. Aber hey, einen UNO-Blauhelm kann das nicht schrecken, oder? Und wer weiß, vielleicht verläuft bei dir der Einstieg leicht? Jeder Entzug ist anders!
So Long
Andrea
Heute Abend ist Chat von 20:00 bis 22:00 Uhr. Da ist ein Profi als Moderator dabei und viele Gefährten, kann ich dir nur empfehlen