Ich will, kann und werde mich verändern - Tag 2 ohne Zigarette

Verfasst am: 03.05.2021, 16:03
Jl2021
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Themenersteller/in
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Hallo zusammen,
mein Name ist Jana, ich bin 30 Jahre alt und rauche davon die längste Zeit meines Lebens. Ich hab schon früh angefangen - so mit 14 Jahren. Meine Eltern sind auch Raucher_innen und irgendwie fand ich den Geruch von Kaffee und kaltem Zigarettenqualm schon als junges Kind toll. So war es dann wohl auch kaum überraschend, dass ich recht schnell stark abhängig wurde. Ich mach das weniger an der Menge Zigaretten pro Tag fest, als vielmehr daran, dass ich auch gerne geraucht habe, wenn ich zB. verkatert oder krank war - achja und den fiesen Suchtdruck nicht zu vergessen, wenn ich irgendwo nicht rauchen kann.
Seit bestimmt 3-4 Jahren will ich eigentlich gar nicht mehr rauchen und unternahm hier und da ein paar halbherzige Versuche des Aufhörens. Der letzte ernsthafte Versuch war 2019, weil ich ständig Probleme mit den Mandeln hatte. Durch die letzten Rückfälle hat sich die Angst vorm Versagen noch vergrößert, sodass es schwieriger wurde wieder aufzuhören. Also anstatt zu sagen, "Ok, war blöd - ich lern draus und bleib dran" ging das mehr so in Richtung Selbstabwertung und Angst ich sei nicht stark genug für Veränderung.
Naja seit dieser elenden Pandemie, dachte ich aber doch verstärkt wieder dran und hab mich langsam auf die Entscheidung/ Handlung vorbereitet zB indem ich Damiana und Nikotinkaugummis zum Substituieren kaufte. Und gestern wars dann soweit. Ich muss gestehen ich bin selbst noch etwas überrascht aber es fühlt sich richtig an. Bzw. grad fühlt es sich scheiße an (Stimmungsschwankungen, schlecht geschlafen und so weiter) doch ich werde mich großartig fühlen wenn das geschafft ist. Bis zu meinem Geburtstag im Sommer bin ich hoffentlich mit dem gröbsten durch - endlich suchtfrei und unabhängig!

Ich freu mich über Tipps & Tricks, Erfahrungen, Abkenkung und nette Gespräche Danke!

Verfasst am: 03.05.2021, 23:05
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Jana,

damit du mit deinen freundlichen und ehrlichen Zeilen nicht ohne Antwort ins Bett gehst: Fühl dich hier herzlich willkommen geheißen! Und damit du dich über "...Tipps & Tricks, Erfahrungen, Abkenkung und nette Gespräche..." freuen kannst, mach ich mal den Anfang (sehr schön, wie du deutlich beschreibst, was du dir hier erhoffst).

Also mein erstes Lob bekommst du schon mal für deinen Wohnzimmer-Namen (= Thread-Namen), ein tolles Mantra! Meine Anerkennung auch für deine zwei Tage ohne neues Gift, die ersten Tage sind meist diejenigen, die die größte Herausforderung bedeuten. Wenn du durch den physischen und den psychischen Entzug durch bist, wirst du dich tatsächlich sehr viel besser fühlen als jetzt, das verspreche ich dir aus meiner Erfahrung heraus.

Deine Entzugserscheinungen wie Stimmungsschwankungen und Schlafschwierigkeiten kannst du abmildern mit viel Trinken (weitere Tipps unter dem grünen Reiter Aufhören) http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/ und dir viele Genüsse http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/nach-dem-rauchstopp-mehr-zeit-fuer-genuss/ verschaffen (das puscht den gesunkenen Dopamin- und Serotoninspiegel). Auch die Gedanken und die Sinne auf etwas anderes lenken als auf das Suchtverlangen hat mir sehr geholfen. Tipps zu 222 angenehmen Aktivitäten findest du hier: http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf

Du kannst dir hier Hilfe holen, in dem du Fragen stellst, dir das kostenlose Starterpaket bestellst, dich für das online-Programm anmeldest http://www.rauchfrei-info.de/ und hier ganz viel in den Wohnzimmern der anderen liest, vor allem auf den ersten Seiten stehen viele Tipps.

Du kannst dich auch in den Mai-Zug setzen, da sind lauter "gleichaltrige Frischlinge" wie duhttp://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=9522

Mit deinen vielen Aufhöranläufen befindest du dich in guter Gesellschaft. Sieben Anläufe sind der Durchschnitt, ich selber habe unzählige Male aufgehört, bis es hier mit den Gefährten hier und der BZgA geklappt hat. Und du hast Recht, das ist auch meine Erfahrung, die Hoffnung sinkt mit den "gescheiterten" Anläufen.

Doch wie ein Hürdenläufer lernst du bei jedem "die Hürde reißen" dazu und kannst lernen! Wie und wann genau sind denn deine Hinfaller passiert? Und welche Beweggründe außer deinen Mandeln bringen dich denn in die Aufhörbewegung?

Also ich glaub fest daran, dass du dich auf Dauer verändern wirst, denn du willst und du kannst!

Herzliche Grüße und schlaf gut und durch, vielleicht mit Heißer Milch und Honig? http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/rauchen-und-schlafen-teil-2/
Andrea

Verfasst am: 06.05.2021, 22:19
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 06.05.2021, 22:59
Nomade
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Moin Jana,

auch von mir einen Glückwunsch zu den ersten, damit den wichtigsten Tagen ohne selbst bezahlte Selbstvergiftung

Von Andrea hast Du schon viele tolle Hinweise bekommen - dem bleibt kaum etwas hinzuzufügen.... außer vielleicht.... Bewegung an der frischen Luft - schnelles Gehen, oder - so Du kannst - auch Laufen, lenkt vom Rauchverlangen ab, befeuert die Serotonin- und Dopamin-, also die körpereigene Produktion von Glückshormonen und.... macht müde, befördert also besseren Schlaf

Von einem Gedanken solltest Du Dich im Sinne einer Rückfallprävention allerdings konsequent verabschieden - wir werden leider ALLE nie wieder suchtfrei - das haben wir vor vielen Jahren verspielt - ist nicht anders, als bei trockenen Alkoholikern - so wie sie nie wieder einen Schluck Alkohol konsumieren dürfen, um clean zu bleiben, gilt für uns: "Nie wieder einen einzigen Zug" - übrigens ein Buchtitel des kostenlosen Ebooks von Joel Spitzer, daß Du Dir hier herunterladen kannst:
http://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf
Hat einige Redundanzen - aber Wiederholung soll ja die Mutter der Weisheit sein

Ich weiß, wovon ich rede - habe vor Jahren, mit Ohrakupunktur erfolgreich Nicht-mehr-Raucherin geworden, nach ca. sechs Wochen, bei einem Live-Blues-Konzert, als mir eine angeboten worden ist, gedacht - "ach, die eine geht schon, bist ja drüber weg" - und sie genommen.... an diesem Abend habe ich noch weitere 4-5 geschnorrt und am nächsten Tag die neue Schachtel gekauft .... Fehler, die keiner Wiederholung bedürfen.

Alles Gute für Deinen erfolgreichen Weg in die alternativlose Rauchfreiheit
wünscht
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 17.05.2021, 21:49
Nomade
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Moin Jana,

biste noch dabei?
Hatte mich gefreut über Deine Nachricht - allein, die viel Arbeit in der Häuslichen Krankenpflege mit den weniger werdenden KollegInnen (z.B. hätte ich diese Woche Urlaub und arbeite doch - kann ja unsere KundInnen nicht im Stich lassen und die verbliebenen KollegInnen rutschen eh' schon auf'm Zahnfleisch), hat bewirkt, daß ich die Tage gar nicht am Läppi gewesen bin.

Trag' doch in Deinem Profil mal noch bei "Rauchfrei seit" Dein Datum des Ausstiegs ein - das System zählt dann für Dich weiter und auch das kann eine Unterstützung darstellen - wer will sich schon xyz Tage rauchfrei mit einer dämlichen Kippe zerknallen.... oder....

Laß von Dir hören und - solltest Du einen Rückfall gehabt haben - das wär' zwar nicht schön, aber
1. kein Beinbruch und
2. nichts besonderes....
Das soll heißen - mach' Dich nicht fertig deswegen - der Durchschnitt sind sieben Anläufe, bis es klappt. Na gut, ich hatte paar weniger, andere dafür mehr - weißt doch: "Der Teich war im Durchschnitt einen Meter tief - trotzdem ist die Kuh ersoffen...." :

Also - bleib' stur und stark - dann schaffst Du es
meint
de Nomade