Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht
Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht
Ehrenamt mit Herz: Neue rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen gesucht
Das rauchfrei-Lotsinnen und Lotsen-Team startet in eine weitere Runde. Ab April 2025 nehmen wir wieder neue Mentorinnen und Mentoren in das Programm auf. Haben Sie Interesse an einer Tätigkeit als rauchfrei-Lotsin bzw.
rauchfrei-Lotse? Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung.
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Die Bewerbungszeit endet am 16. Februar 2025
Hilfe, meine Motivation löst sich in Luft auf!
Liebe Bilisu,
vor zehn Tagen bin ich in der Dusche ausgerutscht und trage seitdem einen dezent marmorierten, schorfgeschmückten linken Ellenbogen mit mir herum. Da ich Rechtshänderin bin, hält sich alles in Grenzen, auch das Mitleid meiner Umwelt. "Dappes? Voll-Dappes? Brigitte!" (Für Nicht-Hessen: ein Dappes ist ein Tollpatsch der Sonderklasse...)
Aber ich hab´s im Gegensatz zu Dir gut, denn es tut mittlerweile nicht mehr weh. Was Du schreibst, gibt mir aber zu denken: Du kannst nicht beschwerdefrei laufen und bist alleine? Gibt es niemanden, der sich um Dich kümmert? Ich habe festgestellt, dass Nachbarn in einem Mietshaus richtig lieb und aufmerksam sein können, wenn Du signalisierst, dass Du Hilfe brauchst...
Dein letzter Satz gibt mir aber sehr zu denken:
[quote="Bilisu"]
Ich habe gerade nicht all zu viel Lust, weiter zu machen.
[/quote]
Was kann ich tun, um Dir zu zeigen, dass hinter den grauen Wolken in Deinem Leben die Sonne scheint? Setz Dich in Gedanken in ein Flugzeug, gehe auf x000 m Flughöhe und schau Dir alles aus anderer Warte an: Unter Dir die eben noch grauen Wolken als weißer Teppich, über Dir der strahlend baue Himmel und eine lachende Sonne... Wie kann ich Dir helfen, Deinen Blickwinkel zu verändern?
Liebe Grüße, Brigitte
Hallo Brigitte,
mein Knie ist nicht so schlimm, dass ich mich nicht versorgen könnte. Ich gehe ja auch zu Arbeit und habe auch Freunde und einen 85jährigen Vater, den ich mitversorge. Und 2 Katzendamen. Also so ganz alleine bin ich nicht. Aber an Weihnachten hat nun mal jeder seine eigenen Pläne oder auch Verpflichtungen. Ich werde dieses Jahr eben alleine mit meinem Vater sein. Ist ja schön, dass er noch da ist. Aber die vielen kleinen Abschiede in den letzten beiden Jahren tun im Moment halt sehr weh. Und es ist schwer, den Kopf oben zu behalten. Ich weiß natürlich, dass Zigaretten an dieser Situation nichts ändern, aber ich müsste nicht auch noch diesen Kampf führen. Allerdings wenn nicht jetzt, wann dann?? Hast du es beim ersten Mal geschafft?
LG Bilisu
Liebe Bilisu,
gerade in der Adventszeit, wenn die meisten Menschen empfindsamer reagieren als sonst, sind derartige Gedanken leider völlig normal. Besonders in dieser ruhigen, nachdenklichen Atmosphäre, die zahllose Erinnerungen wachruft, kommen Bilder aus der Vergangenheit und damit auch Verlustgefühle an die Oberfläche. Aber ist es wirklich ein Verlust, den Du angesichts der Zigarette empfindest? Oder nicht eher das Gefühl, etwas Altbekanntes ohne Ziggie ungewohnt neu zu erleben? Das Abstreifen der Sucht ist eine Sache - die bleibende Veränderung des Verhaltens eine ganz andere...
Um Deine Frage zu beantworten: Ja, dieses Mal habe ich von heute auf morgen aufgehört, und ich kann mir nicht mehr vorstellen, erneut zu rauchen. Aber ich habe - wie sehr viele andere hier auch - vorher auch nicht erfolgreiche Versuche gestartet gehabt. Mal war mein Ansatz von vornherein halbherzig ("Mal sehen, ob´s klappt." ), mal war ich einfach leichtsinnig ("Ob die jetzt wohl noch schmeckt?" ), ich hatte die Gefährlichkeit der Sucht in diesen Fällen einfach unterschätzt.
Du, liebe Bilisu, hast inzwischen
[color=purple]25 rauchfreie Tage[/color]
hinter Dir, zu denen ich Dir von ganzem Herzen gratuliere. Wirf diesen großen persönlichen Erfolg bitte nicht einfach so weg. Der körperliche Entzug ist bereits Vergangenheit, aber Du bist mittendrin in der schrittweisen Verhaltensumstellung; und das in einer Phase des Jahres, die jede Menge Erinnerungen wachruft.
Bleib bitte stark und führe Dir vor Augen, dass die Möglichkeit, Altbekanntes neu zu erleben, auch ungeahnte Chancen beinhaltet! Nimm Dir die Ruhe, die Du für Dich selber brauchst, und genieße die ungewohnte Erfahrung, vieles wie zum ersten Mal neu erleben zu können - jetzt eben ohne Stinker in der Hand...
Für mich war diese Phase meines Lebens sehr lehrreich und hat mir viele neue Impulse gegeben, denn gerade in der zweiten Lebenshälfte hat die Erfahrung, vieles wieder mit Kinderaugen neu erleben zu dürfen, etwas Faszinierendes...
Ich wünsche Dir und Deinem Vater eine harmonische Adventszeit, und denke bitte daran: Katzen mögen Rauch überhaupt nicht, und sie wissen sehr genau, weshalb!
Liebe Grüße, :::, Brigitte
Das hat Brigitte wirklich toll geschrieben. Ich kann mich da auch wieder erkennen.
Sei stark trotz der ganzen Umstände,ich w eiß,man sagt es leichter als es getan ist.
Gute Besserung für dein Knie!
Liebe bilisu,
Ich kann mich Brigitte auch voll und ganz anschliessen.
Du bist schon so weit ohne Zigaretten gekommen, lass dich bitte vom nicht runterziehen.
Es ist wahr dass es in der Weihnachtszeit viele von diesen Gefühlen der Leere und des Alleinseins ( auch wenn man es vielleicht nicht ist) gibt.
Mir geht's auch so. Ich vermisse meinen Vater sehr. Er hatte vor 18 Jahren 2 Tage vor Weihnachten einen epileptischen Anfall von dem er sich nicht mehr erholte. Für mich war Weihnachten jahrelang kein Fest mehr sondern Grund zum trauern.
Wir haben, bis ich von zu Hause rausgeschmisses wurde, kein Weihnachten mehr gefeiert. Erst durch meinen Mann habe ich Weihnachten wieder bewusst gefeiert und mich drauf gefreut. Vor allem durch die Geburt unseres Sohnes vor knapp drei Jahren ist Weihnachten für mich wieder etwas besonderes geworden...
Ich drück dich ganz doll, du schaffst es durch dieses Tief hindurch!!
Wir sind da für dich.
Und denk immer dran, was du schon tolles geschafft hast! Biet dem die Stirn!!
Glg schaafie
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für eure aufmunternden Worte. Sie tun sehr gut. Ich weiß auch nicht, was zur Zeit mit mir los ist und es tut mir leid, dass ich hier so rumjammere. Normalerweise bin ich diejenige, die andere berät (ist auch Teil meines Jobs) aber im Moment komme ich mir vor, als wäre ich in der Pubertät (zumindest was meine Beziehungskiste angeht). Ich verstehe auch nicht, warum ich nicht wirklich stolz darauf bin, dass ich schon so lange durchhalte. Irgendwie kommt es mir vor, als würde ich es gar nicht für mich tun. Ach ich weiß auch nicht.
Seid lieb gegrüßt
Bilisu
Du tust es aber für dich.Im Moment hast du halt sehr viel um die Ohren,vielleicht liegt es auch an der gefühlsduseligen Vorweihnachtszeit! Geht mir dann auch oft so.
Liebe Bilisu,
lass Dich bitte nicht unterkriegen! Glaub´ mir bitte, das mit dem Nicht-mehr-Rauchen ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Du für Dich selber treffen konntest, Du schaffst das!
Die Adventszeit ist für viele Menschen mit echter Traurigkeit und schmerzlichen Verlustgefühlen verbunden, die Frage ist eben immer, ob diese Gefühle durch positive Erinnerungen an schöne Ereignisse der Vergangenheit ausgelöst werden, die nicht wiederholt werden können, oder die Traurigkeit beginnt, sich zu verselbstständigen und das Lebensgefühl beeinträchtigt.
Jeder in unserem Alter hat einen großen Fundus an schönen Erlebnissen, die mit Weihnachten verbunden sind. Auch bei mir sind etliche davon mit Menschen verknüpft, die ich schon längst verloren habe. Sobald die Erinnerung in Traurigkeit zu kippen droht, führe ich mir immer wieder vor Augen, was für ein glücklicher Mensch ich bin, dass ich soviel Harmonie, Zuneigung und Geborgenheit erleben durfte. Und genau das motiviert mich dann auch wieder, ein kleines Lächeln und ein bisschen Freude an andere weiter zu geben...
Versuche bitte, Deine Erinnerungen positiv zu sehen, ohne in der Traurigkeit, dass es dieses Jahr anders ist, stecken zu bleiben - Du bist im Begriff, mit großer innerer Stärke etwas wahr werden zu lassen, was Du Dich lange Jahre nicht getraut hast: Du veränderst Dich selbst, Du befreist Dich von der Sucht und hast die Chance, vieles völlig neu zu erleben! Die Adventszeit kann auch für Dich eine Zeit der optimistischen Bilanz sein, wenn Du es nur zulässt!
In Gedanken trinke ich jetzt mit Dir einen schönen Tee am Kamin und wünsche Dir viel Kraft und noch mehr positive Erlebnisse für die nächste Woche..
Liebe Grüße, Brigitte
Liebe Bilisu
Brigitte hat das ganz toll geschrieben! Ich habe im Moment ja auch einige familiäre Probleme, kann von daher mit dir mitfühlen. Es gibt da aber einen ganz schönen Spruch, welchen ich mir immer wieder vor die Augen halte:
Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht.
Auch wenn die Situation gerade nicht einfach ist und es der Rauchstopp noch erschwert, halte durch und freue dich auf die Weihnachten mit deinem Vater. Auch das kann ein sehr schönes und neues positives Erlebnis werden.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen.
Liebe Grüsse
Purple
ich habe in meinem Leben schon einiges mitgemacht und auf die Reihe gekriegt. Allerdings waren da gut 35 Jahre immer Zigaretten dabei. Kann es sein, dass ich mich jetzt deshalb so hilflos fühle wie selten zuvor?