Hilfe, ich habe aufgehört :-( diesmal mit Text

Verfasst am: 03.05.2017, 10:20
Indyra
Indyra
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Beiträge: 6 Beiträge

Hallo Community!

Ich hoffe sehr auf eure Hilfe. Ich habe vor fast sechs Wochen die Rauchfrei-Spritze erhalten und bin seitdem rauchfrei.
Die ersten Tage im Entzug waren körperlich der absolute Horror. Aber das Verlangen war ab der ersten Minute weg.
Meine Mutter (gerade 54 Jahre alt) hatte letzten Dezember zwei Schlaganfälle und da hat sie beschlossen aufzuhören. Mein frisch angetrauter Mann (Hochzeit im Februar 17) war noch nie Raucher und besteht auf ein Jahr Nichtraucher-Sein, bevor wir an Kinder denken.
Ich will zwar nicht unbedingt Kinder haben, aber beide Punkte zusammen genommen haben mich dazu veranlasst mit meiner Mutter zusammen aufzuhören.

Und nun will ich wieder rauchen!!! :-/

Ich habe mehrere Schwierigkeiten die seit dem Rauchstop aufgetaucht sind und irgendwie vergeht mir die Freude am Nicht-Rauchen.
- Ich schlafe seitdem nicht mehr gescheit
- Ich habe massive Schwierigkeiten mit meinem Zanhfleisch und Kälteempfindlichkeit, womit ich noch nie ein Problem hatte
- Ich habe Verdauunsprobleme / mein Rhythmus funktioniert nicht mehr
- Mein Neurodermitis schlägt sich ganz furchtbar schlimm auf die gesamte Hautfläche nieder

Stolz verspüre ich absolut keinen, es ist halt wie es ist, ich rauche nicht mehr. Aber das erscheint mir nicht als besonders und toll.
Und ich bin aktuell der Meinung, dass es mir körperlich (zumindest auf die aktuellen Probleme gesehen) besser ginge, wenn ich wieder rauchen würde.
Ich weiß, dass das ziemlicher Blödsinn ist, aber ich mach nun seit sechs Wochen mit den Problemen rum und die Ärzte sagen, dass das noch gut ein halbes Jahr gehen kann. Und das "seh ich irgendwie nicht ein".

Wer kennt das? Wer versteht mich? Entschuldigt bitte den langen Text, aber ich kann mit keinem im Umfeld reden, weil ich Angst habe, als Versager dazu stehen.

Verfasst am: 03.05.2017, 10:35
ichbinnet
ichbinnet
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Das Du den Schritt gewählt hast, Dich hier an uns zu wenden, zeigt das Du eigentlich doch nicht mehr rauchen möchtest. Wichtig ist das Du das selber auch möchtest. Schmeiss die sechs Wochen nicht hin und doch sei stolz. Muss Dir erstmal einet nach machen.

Verfasst am: 03.05.2017, 10:36
kathrin1965
kathrin1965
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Hallo Indyra,

herzlich willkommen im Forum. Das war eine gute Entscheidung. Mir hilft dieses Forum sehr, da bei mir zu hause auch niemand so richtig verstehen kann, warum ich solche Schwierigkeiten mit dem Rauchstop habe. Sind halt alles Nichtraucher. Im Forum wird man verstanden und kann Tag und Nacht schreiben und lesen. Wie Selbsthilfegruppe.
Mir hilft das ungemein.
Das du wieder rauchen möchtest kann ich auch super gut verstehen. Habe selbst oft diese Anfälle und bis jetzt immer wieder die Kurve bekommen. Kannst es ja mal mit Nikotinkaugummis versuchen. Aber eigentlich dürfte der Entzug doch durch sein?!? Ich selbst schaffe es halt nur mit Nikotinkaugummis, da ich zwischendurch immer solche Depri- und Heulanfälle bekomme. Mit den Kaugummis sind die dann weg. Zur Neurodermitis: Die blüht ja auch oft in Stresssituationen auf. Jedoch ist es langfristig für die Neurodermitis viel besser nicht zu rauchen. Habe selbst auch Neurodermitis und die ersten Tage war es wirklich schlimmer.
So, fang bloß nicht wieder an, bitte halte durch, lenke dich ab, zur Not Nikotinkaugummis, aber bloß nicht qualmen!
Ganz liebe Grüße
Kathrin

Verfasst am: 03.05.2017, 11:12
Indyra
Indyra
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Beiträge: 6 Beiträge

[quote="ichbinnet"]
Das Du den Schritt gewählt hast, Dich hier an uns zu wenden, zeigt das Du eigentlich doch nicht mehr rauchen möchtest. Wichtig ist das Du das selber auch möchtest. Schmeiss die sechs Wochen nicht hin und doch sei stolz. Muss Dir erstmal einet nach machen.
[/quote]

Ich muss ehrlich sagen: Ich weiß nicht, ob ich es selber eigentlich wirklich will. Ich habe gerne geraucht und draußen gesessen (ja. auch im Winter)
Zum größten Teil hab ich eigentlich wegen meinem Mann (NR) und meiner Mum aufgehört.

Zu den Ersatzmitteln wie Kaugummi und Spray:
laut dem Arzt, der mir die Spritze gesetzt hat, hat ein solches Ersatzmittel auf mich dieselbe Wirkung wie ein Tropfen Alkohol für den trockenen Alkoholiker. Also lass ich das lieber.

Verfasst am: 03.05.2017, 11:24
ichbinnet
ichbinnet
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Beiträge: 228 Beiträge

Ich habe übrigens auch oft gerne geraucht, sonst wäre es nicht so lange meine Sucht gewesen. Ich habe aus Vernunft aufgehört und weil ich mir selbst immer in die Tasche gelogen habe. Wirklich gern geraucht habe ich vielleicht 5% und das war den Einfluss der Droge. Das Empfinden hat man zwar, ist aber eine Lüge.

Verfasst am: 03.05.2017, 11:47
rauchfrei-lotsin-lix
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Hey liebe Indyra und herzlich willkommen hier bei uns

Wie ich sehe, hast du schon tatkräftige Unterstützung von lieben Gleichgesinnten bekommen - und deren Aussagen kann ich mich eigentlich auch nur anschließen.

Ich höre ganz oft, dass gerade Menschen, die nicht "nur" aus eigenem Antrieb aufhören, sondern für die Familie, wegen Schwangerschaft etc., das Rauchen ein bisschen "verherrlichen", wenn ich das mal so salopp sagen darf.

Das Gefühl kenne ich sogar auch, denn ich habe vor vielen Jahren schon einmal aufgehört und nach fast zwei Jahren wieder angefangen. Die erste Zigarette war kein bisschen das, was ich vom Rauchen in Erinnerung hatte, sie war scheusslich und ich bin total erschrocken.

Detlef hat da völlig Recht, es ist die Sucht, die da zu dir spricht.

Die Symptome, die du im Moment hast, können schon teilweise etwas mit dem Rauchstopp zu tun haben - gerade die Verdauung kann da manchmal meckern, Schlafprobleme sind recht typisch die erste Zeit, über Neurodermitis kann ich nicht mitreden - aber interessant, dass Kathrin da dieselbe Erfahrung gemacht hat - und naja - die Zähne haben natürlich während der gesamten Rauchzeit schon sehr gelitten, dass die Beschwerden vom Rauchstopp kommen, kann ich mir gerade nicht so vorstellen?

Sobald du merkst, irgendetwas stimmt ganz und gar nicht, würde ich dich bitten, nochmal deinen Arzt aufzusuchen, er hat dich ja schon ganz gut beraten und begleitet, wie ich lese - fühlst du dich bei ihm auch gut aufgehoben?

Wie lange diese Nebenerscheinungen dauern können, ist auch bei jedem individuell. Bei mir hat es bei weitem nicht so lange gedauert - sichere Prognosen kann man da leider nicht abgeben - aber wenn du darauf achtest, wirst du merken, dass es jeden Tag schon ein kleines bisschen besser wird. Defnitiv ist es die ganzen 6 Monate lang nicht wie am Anfang und selbst wenn der Nikotinteufel dich noch ab und zu piekst, dann bei Weitem nicht mehr so oft und heftig.

Ich finde, du kannst sogar richtig stolz auf dich sein und ich bin sicher, dass sehen alle unsere User hier genauso.

Du bist durch die erste, allerschlimmste Zeit schon durch - ich persönlich glaube, dir sitzt grade ein Teufelchen auf der Schulter, das dir deine Leistung miesmachen will. Lass das nicht zu, es wäre echt schade, nach so langer Zeit hinzuwerfen - und du würdest dich nur über dich selber ärgern.

Vielleicht hilft es ein bisschen, wenn du doch versuchst wahrzunehmen, wie sehr das Nichtrauchen dein Leben am Ende des Tage eben doch verbessert und wieder oder überhaupt erst Freude am Nichtrauchen entwickelst?

Hier gibt es noch viele tolle Tipps gegen blöde Entzugstage- und Erscheinungen:

https://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/

Ansonsten schreib gerne und oft, mir hat es so sehr geholfen, und du siehst - du bist nicht alleine

Ich wünsche dir ganz viel Energie, Kraft und Gute Laune - es wird alles besser ohne Zigarette, versprochen!

Lieben Gruß

die Lix

Verfasst am: 03.05.2017, 15:59
Indyra
Indyra
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Beiträge: 6 Beiträge

[quote="rauchfrei-lotsin-lixi"]
Ich höre ganz oft, dass gerade Menschen, die nicht "nur" aus eigenem Antrieb aufhören, sondern für die Familie, wegen Schwangerschaft etc., das Rauchen ein bisschen "verherrlichen", wenn ich das mal so salopp sagen darf. [/quote]
Ich verherrliche das ja nicht, ich stelle fest.

[quote="rauchfrei-lotsin-lixi"]
Sobald du merkst, irgendetwas stimmt ganz und gar nicht, würde ich dich bitten, nochmal deinen Arzt aufzusuchen, er hat dich ja schon ganz gut beraten und begleitet, wie ich lese - fühlst du dich bei ihm auch gut aufgehoben? [/quote]
Ärzte sind in diesem Fall keine große Hilfe, auch wenn ich mich ansonsten gut aufgehoben fühle. Da kommen immer die gleichen Sätze... "Die Gesundheit wird es Ihnen danken" - "Der Körper muss sich erst umstellen" - ...

[quote="rauchfrei-lotsin-lixi"]
Du bist durch die erste, allerschlimmste Zeit schon durch - ich persönlich glaube, dir sitzt grade ein Teufelchen auf der Schulter, das dir deine Leistung miesmachen will. [/quote]
Meine Probleme mit dem Rauchstop sind leider gleichbleibend und ja, mir sitzt ein Teufelchen auf der Schuler aber das zählt mir immer wieder meine Nebenwirkungen des Nicht-mehr-Rauchens auf.

[quote="rauchfrei-lotsin-lixi"]
Vielleicht hilft es ein bisschen, wenn du doch versuchst wahrzunehmen, wie sehr das Nichtrauchen dein Leben am Ende des Tage eben doch verbessert und wieder oder überhaupt erst Freude am Nichtrauchen entwickelst? [/quote]
Das einzig gut was ich sehe, ist der fehlende Husten am Morgen. Das wars aber auch und daher hab ich leider keine Freude in dem Sinne am Nicht-Rauchen

Ich weiß dass sich das alles nach einer total-Zicke anhört. Aber ich weiß nicht weiter. Ich suche ja schon nach nikotinfreien Zigaretten im Internet (und habe auch welche gefunden), denn die Kräuterdinger aus der Apotheke sind richtig ekelhaft

Verfasst am: 03.05.2017, 16:14
ichbinnet
ichbinnet
Dabei seit: 29. 03. 2017
Rauchfrei seit: 2789 Tagen
Beiträge: 228 Beiträge

Bei mir ist es der Hustenfreie Morgen der mir jeden Morgen sagt:

Richtig jemacht!

Das alleine ist mir das Nichtrauchen schon wert und das war kein Hüsteln.

Wir sind alle hier um das endgültige Nichrauchen zu erreichen.

Ich weiss das es etwas hart klingt, aber, wer Gründe sucht wieder zu rauchen ist hier falsch denn

es gibt keinen Einzigen!

LG Detlef

Verfasst am: 03.05.2017, 16:30
Newtommy
Newtommy
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Beiträge: 269 Beiträge

Hey,

würde Dir gern folgendes Schreiben:
Ich bin 49 Jahre alt und habe ca. 35 Jahre geraucht .

Insofern in allen Lebenslagen. Mit Ritualen, Freunden, im Job, und fast überall sonst .
Ich habe vor 3 Wochen aufgehört .

Es ist super schwer, keine Frage. Es wäre denkbar leicht zu rauchen.
Für mich hilft es zu verstehen , dass es für mich ist und glaube mir,
auch für mich gibt es da keine Alternative.

Insofern ich bin bei Dir, es ist absolut total schwer und lass uns
stolz sein wenn wir es schaffen .

LG
Tom

Verfasst am: 03.05.2017, 16:40
rauchfrei-lotsin-lix
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Rauchfrei seit: 3114 Tagen
Beiträge: 1436 Beiträge

Haha Indyra,

ja das ist, was der Nikoteufel (eben im übertragenen Sinne die Sucht) macht - sie zählt dir alle guten Seiten der Sucht auf und alle schlechten des Nichtrauchens ... So auf der Schulter sitzend kann das sehr laut und beeinflussend sein und auch unglaublich stressig, da kann man schonmal in Maßen rumzicken ;)

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass solche verallgemeinernden Aussagen der Ärzte nicht besonders motivierend sind - obwohl sie ja richtig sind - ich glaube, viele von denen können das auch gar nicht so nachvollziehen - sehen aber genau die Folgen und was mit deinem Körper durch das Rauchen passiert - vielleicht ist es aus diesem Grund auch für die schwer zu verstehen, warum man sich das antut.

Zu deiner Motivation - den fehlenden Husten finde ich schonmal sehr gut - wie du anfangs beschrieben hast, waren ja deine ausschlaggebenden Punkte eher die Erkrankungen deiner Mutter und dein Nichtrauchermann bzw. eventuelle Familienplanung, verstehe ich das richtig? Was könnte es denn noch geben, was sich durch das Nichtrauchen vielleicht doch noch verbessern wird oder schon verbessert hat, gibt es da bei dir wirklich gar nichts?

Oder anders gefragt, was meinst du erwartet dich, wenn du jetzt deiner Sucht nachgibst?

Aus meiner Sicht fände ich es schade, weil du - gerade obwohl du anscheinend nicht so tolle Erfahrung mit dem Nichtrauchen gemacht hast - ganz schön weit gekommen bist. Vielleicht magst du ja doch den Tipps (siehe link in dem vorherigen Post) eine Chance geben, oder dich mal kurz einlesen.

Als ich ungefähr so weit war wie du jetzt, hatte ich auch ganz kurzfristig eine ganz blöde Situation - ich kann mich noch genau erinnern, dass ich das Nichtrauchen genauso doof wie Rauchen fand - heute bin ich so froh und mir selber dankbar, dass ich diesen Punkt überwunden habe.

Liebe Indyra - am Ende des Tages kannst nur du für dich alleine entscheiden, was du als nächstes tun wirst. Du bist schon groß und da kann dir auch keiner reinreden.

Bin gespannt und würde mich freuen, wenn du bei uns bleibst.

Lieben Gruß

die Lix