Hilfe es wird schlimmer
Hallo Andrea,
Danke für deinen Besuch bei mir. Mir gehts im Moment wieder ganz schön schlecht. Ich habe Schmachtattacken, so schlimm wie in den ersten Tagen. Manchmal vermisse ich das Rauchen. Ich sehe gerade kein Licht am Ende des Tunnels und würde am liebsten alles hinschmeißen. Ich bin seit meinem Rauchausstieg so instabli das ich gerade ganz schöne Zweifel an dem Projekt habe. Irgendwas flüstert mir die ganze Zeit zu, es würde dir doch viel besser gehen wenn du jetzt rauchen würdest. Ich weiß irgendwie das es nicht stimmt, aber ich komme gerade gegen diese Suchtstimme nicht an. Ich kann im Moment nichts positiv sehen, ich sehe nur das ich leide. Ich überlebe von Moment zu Moment, Tag für Tag. Ich wünschte es würde bei mir mal Klick machen, wie bei so vielen anderen, aber das passiert nicht. Dann denke ich wieder, vielleicht habe ich nicht die richtige Zeit erwischt und es wäre zu einem anderen Zeitpunkt leichter. Aber ich weiß das es nur schwerer wird, deswegen mache ich weiter.
Herzliche Grüße
Liebe Milonka,
hm, wie könnte ich Dir helfen?
Zunächst: Wie geht es Dir heute?
Leidest Du immer noch so stark oder wird es langsam besser? Wenn man mal ein bißchen bei den "alten Hasen" liest, scheint es ganz "normal" zu sein, dass man zwischenzeitlich für ein paar Tage noch mal so richtig angegriffen wird. Ich glaube, damit müssen wir alle rechnen bzw dementsprechend immer ein wenig auf der Hut sein. Ich denke, ich darf aber auch sagen, dass diese "Attacken" immer seltener vorkommen und irgendwann ganz verschwunden sind.
Das sagen doch alle, die schon seit längerer Zeit nicht mehr rauchen. Meine Schwester sagt zB., dass sie nach 3 Monaten richtig gut aus dem Gröbsten raus war und nach 1 Jahr überhaupt nicht mehr an eine Zigarette gedacht hat.
Sie ist nun 15 Jahre rauchfrei und schwärmt immer noch...sie sagt, sie hätte viel mehr Zeit, sie haßt ihre Klamotten, wenn sie mal auf ner Fete war, sie genießt immer noch das Atmen, und und und. Aber am meisten betont sie, frei zu sein. Nicht von som Zeug abhängig, das einen beherrschen will und das Gehirn wäscht.
Wie dem auch sei, es scheint doch so zu sein, dass der eine so und der andere so lange sich "quält"....
Ich selber verspüre auch immer noch regelmäßig diesen Schmacht. Neulich hatte ich mehrere Tage hintereinander, die mir richtig schwer fielen. Da habe ich richtig stur und eisern mir die Hand zur Faust geballt und immer wieder "Stopp" gesagt.
Und ich habe öfter in mein "Positiv-Glas" gegriffen. Den Tipp gab mir Markus (Rumo) mal. In dem Glas befinden sich lauter kleine Zettel, auf die ich jeweils etwas Positives zum Thema Rauchfreiheit geschrieben habe. ZB. "Du bist frei" oder "Du wirst immer ruhiger und gelassener, so soll es weiter gehen".
Vielleicht machst Du Dir auch so ein Glas, Milonka. In dem Moment, wo man eine rauchen will, ist es richtig gut, etwas Positives dagegenzuhalten, und dann noch etwas, was man sich selbst überlegt hat , sich also selbst sagt.
Übrigens: Jaaaaaaaa! Ich mach es ganz oft auch so wie Du: Ich sag mir: "Nur für heute", gehe also so manches Mal noch Tag für Tag, Aber es klappt!!!! Und darum ist es doch ein Superweg, den auch Du Dir da überlegt hast!!
Dadurch hat man nicht diesen vermeintlichen Riesenberg vor sich.
Ich glaube, dass es nicht unbedingt "Klick" machen wird.....ich glaube, man geht und geht und geht.....
....Wär ja mal interessant, was die "alten Hasen" dazu meinen.
Milonka, bitte schmeiße nix hin jetzt!!!! Du hast schon sooo viel geschafft!!!!! Denk daran! Hol Dir die Positiven Seiten her!!!!
Lieben Gruß von Andrea
Liebe Milonka,
ich weiß ja jetzt nicht ob ich ein alter Hase bin, aber ich glaub ich darf mich inzwischen stolz auch in die Reihen derer einordnen, die jetzt nicht mehr unbedingt Frischaufhörer sind. Und das was Andreas Schwester beschrieben hat, kann ich vollumfänglich unterschreiben. Ich hatte nach drei, vier Monaten diese große Krise - und danach nix mehr. Ab und an vielleich nochmal den Gedanken, aber absolut beherrschbar, keine Qual mehr, mehr so der Gedanke daran. Also es ist wirklich so, daß der Kampf irgendwann endet. Es bleibt wirklich nicht so ein Dauerkampf wie das was Du im Moment durchmachst.
Das hilft Dir im Moment wahrscheinlich allerdings wenig. Du kämpfst und leidest und das ist es was Du im Moment empfindest. Allerdings bist Du sehr tapfer, Du hältst wirklich großartig durch und zeigst große Willensstärke, denn so schwierige Umstände könnten ja schon mal dazu geeignet sein einzubrechen. Tust Du aber nicht, Du hältst wirklich standhaft durch. Liebe Milonka, tu es bitte weiterhin. Du sagst ja selbst, sonst wäre alles was Du bis hierhin ausgesessen hast, aufgegeben. Und Du möchtest doch auch gern daß es aufhört. Und das wird es ja auch, wenn Du durchhältst.
Die Idee mit dem Positiv-Glas finde ich großartig. Was ist positiv am Rauchstopp? Was waren/sind Deine Gründe dafür? Schreibe sie auch mit auf und halte sie Dir im wahrsten Sinne immer wieder vor Augen.
Die Strategie, immer die nächste Zigarette nicht zu rauchen , finde ich auch hilfreich. Nein, jetzt nicht. Die auf die ich jetzt gerade Lust haben soll, wie es mir die Sucht einreden will, die rauche ich jetzt nicht. Und wenn Du immer genau die nicht rauchst... rauchst Du irgendwann gar nicht mehr.
Der Klick, hmmm... also ich denke, den hast Du schon verspürt als Du aufgehört hast. Und der muß gewaltig gewesen sein, sonst wärst Du jetzt vielleicht nicht so willensstark. Das was Du jetzt spürst, ist der Entzug. Der muß einfach ausgesessen werden. Es kann sein, daß er auf einmal irgendwann schlagartig nachläßt (so war es bei mir, von einem Tag auf den anderen nach meiner Krise bei vier Monaten), aber auch daß er langsam aber sicher nachläßt. Ich denke, das dürfte individuell verschieden sein. Jeder durchlebt seinen eigenen Entzug, das kann man glaub ich vorher nicht sagen.
Es tut mir leid daß der Deine so schwierig zu sein scheint. Ich bin jedoch nach wie vor der Meinung, daß Du beste Vorraussetzungen für einen Erfolg mitbringst, namentlich große Willensstärke und Standhaftigkeit. Bitte bewahre Dir diese, der Kampf wird wirklich irgendwann enden. Ich wünsche Dir alles Gute. Grüße aus dem
Miezhaus
Hey Milonka,
ich hoffe, alles ist gut bei dir soweit. Du schreibst, du hoffst, dass der Klick endlich kommt. Bei mir gab es auch eine Phase im Herbst letzten Jahres, in der es mir ähnlich ging, wie du es beschreibst: Alles schien nur grau und chaotisch, mein Gefühlswirrwarr war riesig, das Licht am Ende des Tunnels unsichtbar und unerreichbar. Mit Miezhaus haben wir uns damals so Pingpong-mäßig wieder nach oben - ääääh, natürlich nicht geschlagen, das Pingpong-Bild passt wohl doch nicht ganz ;-) Gegenseitig wieder aufgemuntert, weiterzumachen, jedenfalls, wenn einer von uns gerade mal ein besonders bodenlos scheinendes Tief hatte.
Irgendwann war er dann doch da, der Moment mit dem Klick. Wo ich plötzlich bemerkt habe: Hey, eigentlich geht es mir richtig gut! Die Zeit des Jammerns und Leidens darf jetzt auch wieder vorbei sein!
Natürlich gibt es weiterhin auf und abs. "Der Rauchstopp kann nur die Probleme lösen, die mit dem Rauchen im Zusammenhang stehen", das hat der sehr weise Markus alias Ruma alias vormals Panoncosa mal geschrieben.
Aber glaub mir bitte eines: Wenn du weiterhin stur bleibst, wirst du zumindest ein Problem lösen, nämlich die Suchtabhängigkeit. Und das macht das Leben plötzlich so viel freier, so viel unabhängiger, so viel sonniger - so viel schöner insgesamt.
Ich wünsche dir und deiner Forums-Schwester Andrea Piep weiterhin alles Gute! Tragt euch da gegenseitig durch, dann könnt und werdet ihr es schaffen :-)
... abtauchen gilt nicht, übrigens, Milonka - höchstens zur Abkühlung in einem Badeteich ;-) Alles Gute zu Tag 70!!! :-)
Liebe Milonka,
...auch ich möchte Dir ganz herzlich zu 70 rauchfreien Tagen gratulieren! Sei stolz auf Dich!
Mach weiter ! Bleib dran !
Alles Liebe von Andrea
Hallo Milonka,
Du nullst ja heute auch schon wieder. Bravo, das ist doch eine Leistung. Wie fühlst Du Dich inzwischen? Stolz auf das bisher erreichte? Kannst Du auch sein. Herzlichen Glückwunsch!
Miez
Hallo Milonka,
Glückwunsch zu [color=red]70 rauchfreien Tagen[/color] auf der Uhr. Das ist doch schon ein Erfolg. Das kann dir keiner mehr nehmen.
Gruß
Dagmar
Hallo ihr Lieben,
Danke das ihr an mich denkt, danke für die Glückwünsche. Ich bin im Moment nicht viel hier, weil ich ein bißchen Abstand von dem Thema Rauchen oder nicht Rauchen brauche. Es tut mir nicht gut das Thema immer wieder aufzurufen. So geht es mir viel besser, wenn ich mich auf mein Leben konzentriere, was gerade aufregend genug ist. Die Auseinandersetzung mit der Sucht rückt etwas in den Hintergrund. Aber ich bin weiter am Ball. Es wird jetzt jeden Tag etwas leichter. Es gibt immer noch diese Momente und die Situationen, die schwierig sind, aber alles wird besser. Ich vermisse das Rauchen fast nicht mehr. Das einzige was mich in den letzten Tagen beschäftigt hat ist die soziale Seite des Rauchens. Damit versucht es die Sucht nochmal bei mir. Steinigt mich aber das ist ein echter Vorteil des Rauchens meiner Ansicht nach, das es dich mit anderen Menschen verbindet, ein gemeinsames Ritual führt in die Kiommunikation. Ich bin sozial sehr unsicher und es fällt mir schwer, ohne Zigarette auf andere Menschen zuzugehen. Ich traue mich auch noch nicht, mich ohne Zigarette in die Raucherecke zu stellen. Da muss ich noch lernen und üben. Asonsten gehts mir gut.
Herzliche Grüße, M