Frei!
Danke Euch!
Ja, 40 Tage, ich freue mich sehr über den Erfolg und will ganz genauso weiter gehen.
Ich muss aber auch sagen, die letzten zwei Tage waren ziemlich mies. Es gab plötzlich wieder jede Menge Schmachter. Ich hatte auch so eine Phase zwar erwartet (noch ein Vorteil dieses Forums, man liest schon mal, was da kommen könnte/wird…), aber so krass, das hat mich schon ziemlich umgehauen. Heute Nachmittag beim Einkaufen musste ich ein paar Mal tief durchatmen, damit ich am Zigi-Stand vorbeigehe.
Da musste dann wieder mal mein Vernunfts-Ego ran und mir sagen: Rauchen kommt ja wohl sowas von nicht in die Tüte. Was soll der Mist. Jetzt geht es auch schon wieder besser und hoffentlich morgen noch besser. Aber sieht man mal wieder, jederzeit kann der Suchtbrocken um die Ecke kommen, selbst wenn Du Stunden vorher noch meintest, es läuft gerade supergut. Nikotin ist so eine fiese Droge.
Naja, jedenfalls, weiter geht‘s, nächstes Ziel = 50 Tage.
Hallo Klara ich hatte ja auch viel mit Schmacht in der letzten Zeit zu kämpfen... jetzt geht es mir aber wirklich von Tag zu Tag besser. Muss kaum noch an's Rauchen denken. Das hätte ich, vor einer Woche noch, nicht gedacht. Ich möchte dir Mut machen, denn du bist ja nur 10 Tage hinter mir
Liebe Grüße
Kurz ein Eintrag in mein Wohnzimmer-Tagebuch…
Anja Du hast mir wirklich Mut gemacht, ich bin nämlich immer noch ziemlich neben der Spur, und dieser Typ hier:
der nervt mich gewaltig. Als ich nach Hause kam heute Abend dachte ich bloss, wie lange zum Henker geht das denn jetzt so weiter? Und jetzt glaube ich einfach mal daran, dass es genau die 11 Tage sind, die Du mir voraus bist, die die Kuh vom Eis holen.
Also Hirn aus, Augen zu und weiter stur bleiben.
Ich will jetzt auf die Blumenwiese. Basta.
Hallo Klara, da bin ich aber froh, dass ich dir ein bisschen Mut machen konnte! Genau, du musst jetzt einfach stur bleiben. Die Blümchenwiese ist nicht mehr weit
Bei mir ist es auch wirklich weiterhin entspannt... zwischendurch kommt nur der Gedanke, dass der doch eigentlich noch mal vorbei kommen müsste tut er aber nicht.
Liebe Grüße,
Anja
Hier gehört auch wieder ein Tagebucheintrag rein…
Also bis Tag 40 ungefähr lief mein Projekt „Rauchfrei = Klara Fall!“ gar nicht schlecht. Schmachtattacken wurden allmählich kleiner, der Stolz dafür grösser. Und sogar zwei Wochen Urlaub rauchfrei mit Leichtigkeit verbracht, was ich nicht vermutet hätte.
Dann komme ich nach Hause, der Alltag beginnt wieder, und nun gibt es Dauerschmacht, täglich, stundenlang. Ab Feierabend bis Bettruhe. Das ist so fürchterlich anstrengend und gar nicht recht zu erklären. Alle normalen Alltagssituationen hatte ich schon richtig gut im Griff, dachte ich.
Aber ich bleibe natürlich weiter dabei. Es gibt eh keine Alternative, die Sinn macht.
Hoffentlich nehme ich nicht so arg viel zu, ich ersticke die Schmachter schon echt häufig im Essen, und dazu bin ich noch sehr unsportlich und habe absolut NULL Kondition. Also noch ein paar mehr Baustellen, die ich angehen sollte.
Geht aber nur eins nach dem anderen, hier hab ich kein Talent für Multitasking.
Bis bald wieder!
Liebe Klara,
heute endlich möchte ich mich bedanken für dein Lob. Es hat viel ausgelöst in mir. Unser Lotsen Coach meinte: das ist ein virtueller Blumenstraß. Und ich liebe Blumen. Deinen schönen Strauß nehme ich aber für uns alle hier im Lotsenteam an. Denn jeder einzelne von uns gibt sein bestes und jeder von uns hat besondere Talente. Also: wir Lotsen sind dir sehr dankbar für deine positive Rückmeldung. Wir sind auch einfach nur Menschen, die sich über gute Rückmeldungen freuen.
Zu deiner momentanen Stimmung: Bei mir kamen Schmacht Zustände auch noch nach Monaten, mit wachsenden Abständen. Wenn es mir wieder mal so ging wie eine Zigarette ist, schlecht, dann war ich auch nach längerer Zeit richtig elend drauf und fragte: wie lange dauert es denn, wann hört das endlich auf? Und ich war nicht zufrieden mit Antworten wie: so lange es eben dauert; das ist individuell verschieden...
Genau in dieser Phase habe ich aber folgende Frage sehr vertieft geübt: Was kann ich tun, damit es mir besser geht? Und davon zehre ich auch heute noch oft und werde mit der Zeit immer geübter darin, die gerade passende Antwort für mich persönlich zu finden. Von Natur aus graut mir zum Beispiel vor der Dunkelheit im Winter. Aber vor lauter Lichterketten und Deko Planungen und Bastel Vorbereitungen komme ich gar nicht dazu mich zu grauen. . Ich freue mich einfach auch an den vielen Kleinigkeiten wie der Engels Briefmarke heuer oder an einer heißen Tasse Gewürztee.
Dein Blümchenwiesenehrentag in vier Tagen kann dir eine Leuchtkugel sein in schweren Verlangensattacken: Wie belohne ich mich für unglaubliche 50 Tage in Freiheit im realen Leben? Welchen länger gehegten Herzenswunsch erfülle ich mir ( am besten finde ich Sachen, mit denen man etwas machen kann). Wie soll das Buffet ausschauen hier im virtuellen Feierschwerpunkt Blümchenwiese? Wen lade ich extra ein? Was kommt dann als nächstes Etappenziel?
Vor kurzem hat Jemand hier im Forum von seinem guten Gespräch mit der Hotline (0800 8 313131) erzählt: Bei Verlangensattacken sich nicht auf eine Diskussion des Für und Widers einlassen, sondern: kurz und klar sagen, Nein, ich rauche heute nicht. Am besten mit der Frage gleich dazu: was kann ich statt des Rauchens tun? Welche gesunden Bedürfnisse verbergen sich hinter dem Schmacht? Wie kann ich diese Befriedigen? Und zur Not: einfach: dann halte ich das jetzt eben aus. Punkt.
Es kommen auch wieder leichtere Zeiten, liebe Klara, ich lege dir mal eine Bastelvorlage für einen bunten Weihnachtsengel auf deinen Tisch. Oder soll ich dir besser Wanderschuhe hinstellen für eine Stunde stromern in der Natur?
Herzliche Grüße
Andrea
You made my day, Andrea.
Danke Dir für die tollen Denkanstösse! Ich werde mir jeden einzelnen mit Bedacht vornehmen.
Was kann ich tun, damit es mir besser geht?
Am liebsten lesen, mit meinem Hund durch den Wald laufen und Geocachen, und ich koche und esse leidenschaftlich gerne. Das ist für mich ein ganz wichtiges Element für Lebensqualität. Naja leider bringe ich schon jetzt einiges zu viel auf die Waage, und nach Rauchstopp wird die Tendenz wohl erstmal nicht in die Gegenrichtung gehen. Aber das ist mir im Moment ziemlich egal, weil es meiner Psyche gut tut und ich mir damit etwas Gutes gönne.
Ja genau, bei mir ist bisher die beste Strategie: Aushalten.
Alles andere wie ablenken u.ä. hat von Anfang an nicht recht geklappt, ich hatte immer das Gefühl, ich verschiebe damit die Probleme nur von rechts nach links oder umgekehrt, aber ich löse sie nicht. Da bin ich aber wohl eher eine Ausnahme. Anyway, ich hab mir schon den roten Teppich ausgerollt, der auf die Blumenwiese führt, und da will ich ohne Wenn und Aber hin.
Ein Herzenswunsch wäre, dass ich mein altes „Rauchzimmer“ renovieren lasse. Das war der einzige Raum zum Rauchen, und so sieht er auch aus, vergilbte Wände, stinkige Tapeten. Das Zimmer ist quasi ein Sinnbild meiner Sucht, und wenn ich es weiter schaffe, dann soll es in neuem Glanz erstrahlen.
Liebe Andrea, ich habe Dir und dem Team gerne den virtuellen Blumenstrauss überreicht und nehme dafür die Wanderschuhe, aber sehr gerne auch das Bastelzeug entgegen. Bald ist schon Advent und da macht sowas richtig Spass. Dankeschön!
Tagebucheintrag Tag 47
Heute ging es mir ein klein wenig besser, aber die Krisenphase hält weiter an.
Ich habe einen langen Spaziergang mit meinem Hund gemacht, über 3 Stunden. Das war auf jeden Fall gut. Aber auf der Abend-Gassirunde vorhin hatte ich so ganz doofe Gedanken im Kopf. Da habe ich in die beleuchteten Wohnzimmer schauen können und nur gedacht, wann werde ich mal ganz entspannt einen ganzen Abend mit Freunden oder Familie an einem Tisch drinnen sitzen können? Solche Szenen machen mich total nervös, da bekomme ich schon beim Zusehen riesigen Schmacht. Es gibt niemanden ausser mir in meinem Umfeld, der raucht, und so sind solche Familienzusammenkünfte oder Abende mit Freunden ein einziger Horror aus meiner Raucherhirn-Sicht. Was habe ich da schon gelitten über Stunden, nur um nachher sowas von erleichtert und froh zu sein, wenn es endlich vorbei war und ich wieder ungestört rauchen konnte. Ist das nicht schrecklich? Ich hoffe nur so sehr, dass solche Quälereien wirklich irgendwann aufhören.
Und jetzt möchte ich hier mal aufschreiben, was sich alles schon positiv verändert hat für mich, damit ich mir dies mal wirklich bewusst machen und mich damit weiter motivieren kann. Also:
- Ich habe seit dem Rauchstopp keine Schmerzen mehr im Brustkorb und kaum noch Sodbrennen
- Ich habe keine Kopfschmerzen mehr (vorher regelmässig)
- Mein Dauerschwindel inkl. akuter Schwindelattacken, an dem ich seit ein paar Jahren leide, ging zurück
- Ich huste nicht mehr so stark (wobei ich letzte Woche Corona hatte, aber auch das war nach knapp 2 Tagen schon überstanden!)
- Ich habe mehr Luft (an meiner Fitness muss ich allerdings noch deftig arbeiten )
- Meine Gesichtshaut ist glatter, ich sehe frischer aus
- Ich bin tagsüber wacher, präsenter, aktiver
- Mittlerweile kann ich recht gut schlafen
- Ich selber, meine Haare und Klamotten stinken endlich nicht mehr
Das kann sich durchaus sehen lassen für erst 7 Wochen, finde ich.
Und nun, ein Schritt/Tag nach dem anderen, hoffe es geht mir bald auch mit den Schmachtern besser.
Hallo Klara und hallo Trulla!!????
Ich finde es klasse was ihr beide erreicht habt. Jede geht ihren eigenen Weg.
Ja das Erinnern ans Rauchen bestimmt oft die Gedanken. Das lässt nach mit der Zeit...und diese furchtbaren Schmachtattacken werden immer seltener und kürzer...
Es ist schaffbar. Dafür werdet ihr belohnt....eure Suchtteuffel verschwinden und ihr geht als Siegerinnen aus dem Kampf .....und dann bewundern euch alle. Ihr seid großartig und toll...ich wünsche euch einen tollen entspannten Sonntag....geht ihn langsam an....VG