Fast ein Jahr geschafft

Verfasst am: 21.02.2015, 08:21
Niemehrwieder
Niemehrwieder
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Nachdem ich nun seit geraumer Zeit immer hier mitlese und mir so viel an Motivation geholt habe, wird es doch an der Zeit mich kurz vorzustellen.

Ich bin noch 56 Jahre alt und habe seit meinem 15. Lebensjahr durchgehend so ca. 20-25 Stück geraucht. Aufhörversuche gab es eigentlich nicht, was sollte mir schon passieren. Die letzten Jahre habe ich aber gemerkt, dass meine Gesundheit nicht so selbstverständlich ist, wie immer angenommen. Der ständige Husten, diese Antriebslosigkeit usw. haben zumindest teilweise mit dem Rauchen zu tun, das ist mir heute klar.

Am 8.Mai 2014 um 15.30 Uhr war es dann soweit. Ich habe einfach meine letzte Zigarette geraucht und für mich gesagt, das war's. Es hat irgendwie Klick gemacht. Ausschlaggebend war wohl meine Enttäuschung darüber, dass ich mir selber nicht so viel wert bin, dass ich mir immer wieder schade. Seit diesem Zeitpunkt habe ich aber zu kämpfen, weniger mit körperlichem Entzug als vielmehr mit den ganzen alltäglichen Verknüpfungen. 40 Jahre Qualmerei sind so fest in meinem Hirn eingebrannt, dass ich mich eigentlich an keine Situation ohne Zigarette erinnern kann. Im nachhinein betrachtet einfach grauenvoll und traurig.

So habe ich mich in den letzten Monaten durch allerlei Foren gelesen und mir Motivation gesucht nach dem Motto: was andere können kann ich auch. Es hat bis heute funktioniert, denn ich kann unglaublich stur sein.

Allerdings habe ich beruflich, gesundheitlich und privat jede Menge Probleme und diese Belastungen lassen den ständig vorbeischauen. Ich weiss allerdings mittlerweile, dass eine Zigarette an dem ganzen Schlamassel nichts ändern würde, ganz im Gegenteil, ich hätte noch weniger Energie und vor allem keine Selbstachtung mehr. Ich versuche mich abzulenken und viel zu bewegen. Gesundheitlch bin ich soweit wieder stabil nach 2 Rücken-OPs, dass ich wieder mit meinen Hunden raus kann und das hilft mir sehr.
Ich lass es an dieser Stelle mal gut sein mit der Selbstdarstellung, aber ihr könnt gerne fragen.

Ich sage allen Forenmitgliedern herzlichen Dank und freue mich auf einen regen Austausch

Verfasst am: 21.02.2015, 10:54
Helly
Helly
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Auch ich bin in eurem Alter und habe auch 40 Jahre lang geraucht,bis bei meiner Freundin im September 2014 Lungenkrebs diagnostiziert wurde. Was hatten w ir zusammen verpafft! Da hat es in meinem Kopf "Klick" gemacht.Und ich bin dem Forum hier sehr danklbar für die Unterstützung.
Gibt es bestimmte Situationen,wo das Nikotinteufelchen bei dir vorbeihuscht? Ich habe anfangs bewusst mal darauf geachtet und danach ernüchtert festgestellt, dass es viel Gewohnheit war,wo ich mir sonst immer eine angesteckt hatte.

Verfasst am: 22.02.2015, 08:02
Niemehrwieder
Niemehrwieder
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Guten Morgen zusammen,
danke für euere lieben Antworten. Ja es gibt wieder eine Menge zu lernen, denn eigentlich jede Alltagssituation, aber auch Stress, emotionale Situationen usw. sind bei mir it dem Rauchen verknüpft. Beliebt war auch immer die Pausenzigarette ob zuhause oder bei der Arbeit, das fehlt mir. Die Schmachter sind zwar nicht mehr so intensiv wie anfangs, aber eigentlich täglich vorhanden und ich muss immer aufpassen. Das nervt dann schon gewaltig.
Mein Mann und mein Sohn rauchen beide weiter, das macht es auch nicht leichter.

Entscheidend ist für mich allerdings wirklich die Frage, was ich mir selber wert bin und was eine Zigarette an meinem momentanen Chaos ändern würde. Diewse 2 Fragen halte ich mir immer wieder vor und das hilft mir.

Sport mache ich zur Zeit jede Menge wegen meiner Wirbelsäule. Nach 2 OPs an der HWS und LWS ist da Aufbautraining angesagt. Zudem mache ich noch Reha-Sport und Krankengymnastik. 2 pelzige Personaltrainer habe ich auch noch, somit ist für Bewegung gesorgt. Ich warte auf den FRühling, dann kann ich wieder im Garten werkeln, wobei ich da vorsichtig sein muss. Ich neige dazu, mir zu viel vorzunehmen.

Was mir aktuell ein wenig Sorgen macht, ist meine Husterei. Seit kurz vor Weihnachten habe ich einen trockenen Husten, es kommt kein Schleim, aber es sitzt fest. Anfangs nach dem Rauchstopp war der Husten schnell weg, jetzt kommt er wieder und sehr hartnäckig. Ich habe auch eine chronische Bronchitis und hoffe mal, dass dieser Husten nichts schlimmes bedeutet.

Vielleicht reinigt sich die Lunge oder die Bronchien ja auch nach 9 Monaten noch. Wisst ihr etwas zu diesem Thema?

Einen schönen Sonntag

Verfasst am: 23.02.2015, 19:59
Wilma
Wilma
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Hallo liebe Niemehrwieder,

zuersteinmal möchte ich dir sagen, dass du ganz, ganz stoz auf dich sein kannst. Denn dein Zähler zeigt eine beachtliche Zahl an. Herzlichen Glückwunsch dazu -.
Ich denke, dass wir auf dieser wunderschönen Erde sind um zu lernen, bis wir für immer gehen -.
Jeden Tag auf Neue..

Kann es sein, dass du das Nicht - Mehr -Rauchen immer noch als etwas Negatives siehst?

Wir müssen lernen, auch ich, dass das Nicht - mehr - Rauchen etwas Positives ist...
Warum haben wir geraucht? Weil wir es mussten, nicht weil wir es wollten...Hierzu ein Beispiel...anfänglich habe ich jeden beneidet der irgendwo stand oder saß und rauchte...Mittlerweile, denke ich, "die Armen, sie müssen da stehen um ihre Sucht zu befriedigen". Und ich denke, nee ich möchte das nicht mehr....
Wir kämpfen gegen die Sucht...
Und hier einer meiner Lieblingsprüche:
Wer kämpft kann verlieren,
wer nicht kämpft hat schon verloren.

Sei stolz auf deine Leistung, denn du hast es für dich und dein Leben getan.Sag dir doch mal, wenn wieder so eine schwierige Situatin kommt, nein ich möchte den Dreck nicht mehr in meinem Körper.....ich sorge gut für mich...ich bringe mir Wertschätzung entgegen..ich bin gut so wie ich bin.

Zu deinen gesundheitlichen Problemen kann ich dir nur dringenst ans Herz legen, einen Facharzt aufzusuchen. Denn nur er kann dir da wirklich weiterhelfen (Lungenfacharzt).

Und nun wünsche ich dir ganz viel Kraft deinen Weg weiter zu gehen.

Liebe Grüße
Wilma