Erster Tag mit Stolperfalle
Hallo an alle,
heute war mein Aufhör-Tag. Eigentlich ist alles besser gelaufen, als ich dachte. Nur eine Zigarette habe ich mir eingebildet, rauchen zu müssen und habe ich dann auch geraucht, nachdem ich mit meiner Mutter telefonierte. Komisch, bin ich mit 45 noch in der Pubertät?
Aber ehrlich, nachdem ich 19 Stunden nicht geraucht hatte, hatte ich von der Zigarette total Schwindelgefühl, sogar leichte Übelkeit, und die Luft wurde knapp. Pfui!! Das habe ich all die Jahre ignoriert, nicht gemerkt oder wie auch immer.
Naja, einige haben große Schlafprobleme. Ich habe heute Vormittag (bin krank geschrieben) etwas geschlafen, bin aber plötzlich aufgeschreckt, das immer wieder. Ich kenne das schon, hatte 2 rauchfreie Jahre wegen Schwangerschaften. Da hatte ich das auch anfangs. Mal sehen, wie die Nacht wird.
Hat noch jemand die letzten Tage aufgehört?
Ich hätte gerne Kontakt zu Nichtraucher-Neulingen, da man sich gegenseitig gut unterstützen kann. Klar, top Leistung an die, die schon Monate hinter sich haben, auch das macht Mut, aber gegenseitige Stütze, wenn man an der gleichen Stelle des Weges ist, ist irgendwie hilfreicher, als wenn man denen nachblickt, die schon weit vorausgelaufen sind. (Hat jetzt jemand verstanden, was ich meine?)
Eule
Hallo Eule,
seit gestern bin ich rauchfrei, also Neuling
Bin (noch) 46 Jahre alt und habe über 30 Jahre geraucht.
2007 gab es eine Pause von 8 Monaten, dieses ist mein zweiter Versuch. (und der letzte, da es klappt!)
Es ist wirklich nicht einfach, der ärgert mich schon sehr, aber ich bin eisern...
Ich werde mir GESUNDHEIT zum Geburtstag schenken (werde Donnerstag 47) .
Was ist deine Motivation aufzuhören?
Ich verstehe was du meinst, lass uns den Weg gemeinsam gehen
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Conny
Hallo Eule!
Schön von dir zu hören. Ich bin auch ein Neuling und freu mich darauf mich mit dir/euch auszutauschen. Ist schon toll, wenn man nicht alleine am Anfang steht.
Das mit der einen gefährlichen Zigarette am 1. oder 2. Tag kenne ich. Ich habe nach mehreren Anläufen gemerkt, das ich die ersten 2Tage schaffen muss um eine Chance auf ein Rauchfreies leben zu haben. Das war echt hart. Aber jetzt ist die erste große Hürde geschafft.
Euch noch einen schönen Abend
Hallo Eule, schau dir mal auf youtube Stefan Frädrich " Nichtraucher in 20/90 min" vielleicht wird es dann einfacher
Setze dich selber nicht unter Druck, das ist auch ganz wichtig.
Auch hier sind schon viele rückfällig geworden, nur da werden die Zähler nicht zurückgesetzt.
Du schaffst das. Ich wünsche dir für den ersten Tag viel Erfolg und Durchhaltevermögen.
Hallo ihr,
guten Morgen. Ich hoffe, es geht euch soweit gut. Das Video hatte ich mir angeschaut, bevor ich hierhin kam. Danach wollte ich zwar noch mehr aufhören, hatte aber totale Angst vorm rauchen. Ich bin sozusagen in eine Zwickmühle geraten: Angst vorm aufhören und Angst vorm weitermachen. Aber nachdem mich ein paar Leute zum locker bleiben ermahnten, hab ich mich wieder eingekriegt.
Also, die Nacht ging, außer einer Unterbrechung. Da ich sowieso hochdosiert Baldrian nehme, bekam ich das hin.
Aber immer wieder dieser doofe Schweinehund. Jetzt eben geht mein mir nicht angetrauter raus und raucht eine zur Tasse Kaffee. Wehe, er spricht mich an!!! - ...er hat es sich verkniffen.
Raucht bei euch in der Familie auch jemand?
Nur gut, dass ich nie in meine Wohnung gequalmt habe.
Eule
Ich wünsche Dir, dass Du Weggefährten findest! Klappt bestimmt! Sind immer tolle Leute hier im Forum!
Nicht einschüchtern lassen von den größeren Zahlen! Das schaffst Du auch, Schritt für Schritt :-)
Wenn Du Deinen eigenen Zähler startest, können wir Dir zujubeln an Feiertagen! Das motiviert und hilft kräftig.
Alles Gute! Klasse, dass Du den Absprung gewagt hast!
Und danke für Deine PN... Ich sehe, Du bewegst Dich auch Richtung Freiheit
ManyLu
Ach ja, und zum qualmenden Ehemann... benutze ihn als abschreckendes Beispiel. Funktioniert gut bei meinem Ehemann... wenn Dich sein Mundgeruch stört, er nach kaltem Rauch stinkt, er völlig suchtgesteuert jedes schöne Gemeinschaftserlebnis durch punktuelle Abwesenheit stört, seine Mimik beim Rauchen zeigt, wie unwohl er sich eigentlich fühlt usw...
Dein Vorbild reicht vielleicht, um ihn mitzuziehen :-) irgendwann....
Oh, ManyLu,
heute geht es mir schlagartig besser, wirklich, ich schaffe den Absprung ganz bestimmt, ich konnte die ganze Nacht schlafen, mein Hund denkt endlich nicht mehr, dass ich krank bin und die miese Laune ist wie weggeblasen.
Naja, mein Mann raucht, aber er findet es erst mal ganz toll, dass ich aufhören möchte. Er raucht viel viel mehr, ich denke auch nicht, dass er jemals aufhören wird. Aber weißt du, er ist ein Kind des Ruhrgebietes. Er kennt es noch, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte, weil so viel Dreck in der Luft war. Ich denke, dass diese Leute alle einen gesundheitlichen Schaden haben, ob mit oder ohne Zigarette. Und es ist ihm auch egal (ist sehr depressiv). Naja, ich denke leben und leben lassen. Wenn er mich Nichtraucher sein lässt, lasse ich ihn Raucher sein.
Eule
Hallo Eule,
das klingt super!
Mein Göttergatte raucht auch nach wie vor viel. Mich stört es nicht.
So einen Raucher jeden Tag vor der Nase zu haben... hm, wenn man aufhören will, das kann man nur aushalten, wenn man es irgendwie schafft, das Positive und Motivierende daran zu finden. Bei mir war es in den ersten Tagen sehr hilfreich, ihn als schlechtes Beispiel zu betrachten... man vergisst ja leicht die Nachteile des Rauchens ... sein lebendes Exempel hat sie mir immer schön wieder in Erinnerung gerufen... Und er ist sehr still geworden, hat meinen Rauchausstieg so wie Dein Mann auch wirklich ernsthaft unterstützt... und wenn ich mal so richtig Suchtdruck hatte, habe ich das ausgesprochen und er hat dann gesagt "Lass es." Und wenn er das schon sagte... dann musste es ja helfen
Ich bin heute ziemlich easy rauchfrei. Aber in Momenten, in denen ich sehr panisch oder depressiv bin, fällt es mir verdammt schwer. Bin dann im Nachhinein immer froh, standhaft geblieben zu sein. In meiner Not (ist noch über eine Woche bis zum nächsten Therapietermin) lese ich Fachbücher zum Thema quer und habe gemerkt, dass es Bücher gibt, die mich runterziehen, und welche, die mich aufbauen und mir helfen... es gibt große Unterschiede, mit der Problematik umzugehen...
Heute gabs bei uns Sonne satt. Habe mir gerade drei Stunden gegönnt, mit Mittagessen im Biergarten, es war wunderschön und ich fühle mich richtig gut...
Schönes Wochenende Dir und Deinem Hund! (Wie sieht das eigentlich aus, wenn er denkt, Du seist krank?:wink
ManyLu
Hallo ManyLu,
schön, dass du erkennst, was gut für dich ist. Mein Hund, wenn er merkt, dass es mir nicht gut geht, drängt sich an mich, klebt mir auf der Pelle, wärmt mich. Naja, liegt vielleicht daran, dass sich Hunde da besonders gut fühlen. Ich hab schon garkeinen Platz mehr gehabt. Sie drückt ihren Kopf regelrecht an meinen. Und als es mir die erste Nacht gelang, einfach durchzuschlafen, war sie auf einmal verschwunden.
Heute war mein Tag etwas blöd, hab meinen Freund ins Krankenhaus gebracht, wahrscheinlich Nierenkoliken, aber am Sonntag wird ja nichts weiter gemacht. Dann hab ich schnell Mittag gemacht und anschließend ab zu meinen Eltern, um Geburtstag zu feiern mit meiner etwas lauten Fam. (alle reden durcheinander wie im italienischen Film). Mir geht es jeden Tag besser. Die schlimmsten Panikattacken habe ich immer beim Autofahren. Das wird jetzt besser. Gestern bin ich mit meiner Tochter einfach so 2 Stunden durch die Gegend gefahren, toller Sonnenschein, bunte Wälder-herrlich. Vielleicht habe ich das nur wegen der Raucherei. Am Dienstag bin ich von morgens bis abends unterwegs, da will ich es mal ganz ohne probieren. Ablenkung ist das beste.
LG Eule
Liebe Eule,
ich wünsche Dir alles Gute für Dienstag. Sicher ist es einfacher für Dich, wenn Du viel unterwegs bist?
Was Du von Deinem Hund schreibst, klingt sehr schön. Tiere sind etwas wunderbares. Ich hatte 14 Jahre lang einen roten Langhaarkater, der leider seit Anfang August verschwunden ist. Wenn es mir wieder etwas besser geht, holen wir uns wieder Katzen (diesmal zwei!) ins Haus.
Ja, der Zusammenhang zwischen Rauchen bzw. Rauchstopp und Angststörung bzw. Depression ist schon eigenartig. Ich glaube, dass viele Entzugserscheinungen denen einer Panikattacke oder einer Depression sehr ähneln und dass ich mit meinem Rauchstopp mitten in einer depressiven Episode die Symptome sicher verschlimmert habe (Energiedefizit durch Schlafmangel, Unruhe usw.). Aber gleichzeitig macht der Rauchstopp ja auch stark! Die Symptome der Depression sind wie Entzugsymptome eigentlich genau genommen sehr gut aushaltbar. Es gibt keine lebensbedrohlichen Schmerzen oder so. Nur der Gedanke "Das halte ich nicht aus, das macht mich verrückt. Das ist nicht normal" führt dazu, dass man dann doch raucht. Als ich mir klar gemacht habe, dass ich das wirklich will und dass es keine Alternative für mich gibt, da gingen die ersten Tage erstaunlich leicht! Das Zutrauen ins Gelingen hilft.
Wirklich gefährdet war ich nur, wenn ich mich gestritten hatte oder als ärztliche Diagnosen bedrohlich für mich waren. Und da habe ich es einfach gelassen und der Schmachtmoment war nie länger als drei Minuten... ein Glas Holunderschorle... eine Tasse Tee... tief durchatmen... all das hat mich immer über diese drei Minuten gerettet. Und mit jedem Tag wurden die Schmachtanfälle geringer, selterner, schwächer. Die Zeit arbeitete dann für mich.
Nun geht es für mich "nur" noch darum, wachsam zu bleiben und die "Erste" zu lassen...
Das Forum hat mich in den ersten Tagen extrem abgelenkt vom Rauchenwollen und gedanklich immer wieder in die Spur gebracht. Die gedankliche Umpolung kam durch Forumlesen und -schreiben.
Alles Gute!
ManyLu