Endlich aufhören.... Depris
Hallo an alle,
nach etwa 20 Jahren Qualmerei möchte ich das Thema endgültig hinter mir lassen.
Ich dachte, ich versuche es einfach mal hier.
Natürlich habe ich mich informiert, was es alles zum Thema im Netz gibt.
Allerdings hätte ich 2,3 konkrete Fragen.
Und vielleicht finde ich ja auch jemand, der sich gerne austauschen möchte die ersten paar Wochen.
Ohne lange Worte zu verlieren, was mich am brennendsten interessieren würde:
Vor 2 Jahren etwa habe ich mit der Schlusspunktmethode aufgehört.
Die ersten 3-4 Tage habe ich das Übliche erlebt.
Unruhe, gereizt, etc.
War irgendwie auszuhalten.
Gefolgt von 2 Wochen Schlafattacken zusammen mit Schlaflosigkeit in der Nacht.
Das ging überein mit extremer Unkonzentriertheit. Also Hardcore.
Wie dem auch sei. Auch das ging vorbei.
Eigentlich war ich auf einem guten Weg.
Nur dann kam Woche 6, 7. Und völlig unvorbereitet trafen mich Depressionen.
Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich wusste nicht mehr ein und aus.
Hab dann wieder angefangen. Nicht aus versehen, sondern weil ich dachte, das wird nie enden...
Und mit sowas überhaupt nicht gerechnet habe.
Jetzt ist es allerdings so, dass ich nachgesehen habe. Fand 2 Grafiken von "Suchtkurven" und was stand da...
Starke Raucher erleben diese Depressionen häufig, starten meist in der 5. /6. Woche und dauern einige Wochen.
Im Extremfall las ich von 2 Erfahrungsberichten mit 6 Monaten.
Ich bin jetzt irgendwie verunsichert nach dem Erlebnis vom letzten Rauchstopp.
Die Depris waren es, die mich wieder zur Kippe greifen ließen.
Und tatsächlich, ein paar Stunden später waren sie weg.
Wenn ihr zum Thema irgendwas hilfreiches wisst...
Ich wäre euch super dankbar!!!
Viele Grüße
Hallo abo1986,
Es gibt einige hier, die Depressionen bekamen. Ich erinnere mich an eine Überschrift mit „wann wird es endlich Licht am Ende des Tunnels?“
Ich selbst hatte es eher mit Stimmungsschwankungen zu tun.
Einige haben sich ärztliche, bzw. medikamentöse Hilfe gesucht oder auch psychische in Form von Verhaltenstherapie.
Für uns war die Zigarette eben der Krückstock in allen Lebenslagen. Mir schrieb einmal ein Forumsteilnehmer: wo es weh tut geht es lang. Mit der Zigarette vernebelt man nur was man nicht sehen möchte, wirklich lösen hilft sie nicht.
Ich habe in diesem Jahr gelernt, dass ich auch ohne für mich einstehen kann, ich bin vielleicht etwas angriffslustiger und manchmal auch giftiger geworden, aber ich habe festgestellt die Umwelt hält mich auch so aus.
Jeder Rauchstopp war anders bei mir, vielleicht hast du dieses Mal gar keine Depressionen.
Ich hatte immer Angst vor den Heulattacken und tiefen Tränentälern, habe aber festgestellt, dass sie auch heilsam sein können.
Viel Mut und trotz allem Spaß beim aufhören, das wünsche ich Dir!
Grüße Nira
Hallo Abo 1986,
Was du das erste Mal durchgemacht hast, ist oft zu beobachten.
Nikotin spricht dss Belohnungssystem im Gehirn an. 20 Jahre hast du dir beigebracht, die einfachste Form, um sich gut zu fühlen, ist der Griff zur Zigarette. Damit das schnellstens klappt und das Nikotin im Gehirn ankommt, ist dem Tabak Zucker u.a. fiese Zusätze zugefügt. Die Gehirnzellen haben in 20 Jahren allesamt die passenden Andockstellen für Nikotin gebildet. Wenn du nicht mehr rauchst, werden mit der Zeit alle Andockstellen wieder abgebaut und da musst du eben innerhalb von den ersten 6 Wochen ein gutes Belohnungssystem für dich gefunden haben. Z.B. Sport, gesundes Essen, viel alkoholfreie Getränke, mal einen Blumenstrauß oder Ausflug usw. Das ist alles sehr, sehr wichtig für die ersten 3 Monate. Wenn du das solange durchziehst, hat dein Gehirn gelernt wieder eigene durch Belohnung freigesetzte Glückshormone zu bilden.
Du siehst, eine "Depression" (von einer überhaupt zu sprechen, sollte einem Arzt überlassen werden!) kann vorbeugend in den meisten Fällen umgangen werden. Die Stimmungsschwankungen, die in der Regel auch mit Zigarette vorhanden waren, musst du lernen durch Belohnung zu schwächen. Diese neuen Belohnungsformen kommen leider nicht in 7 Sekunden wie Nikotin im Gehirn an.
Hab Mut und lass dich hier in der Gemeinschaft durch den Entzug tragen.
Ich kann dir versichern, es geht vorbei und du kommst gestärkt daraus hervor. Ich habe 50 Jahre geraucht, das muss mir niemand nachmachen, aber meinen Weg zur Nichtraucherin wäre eine tolle Sache.
Liebe Grüße, Annemone
Hallo Anne mone, Hallo Nira02,
ich danke euch für eure Worte!
Schon gut zu hören, dass man nicht so alleine ist.
Natürlich gibt es tausende denen es wohl so ähnlich geht.
Aber das blendet man schnell aus, wenns hart wird.
Also bzgl. der Andockstellen. Ja, da kann ich absolut zustimmen.
Mein Gedanke ist jetzt, ich fange zum nächsten Zeitpunkt mit den Nikotinpflastern an.
Also morgen nach dem Aufstehen.
In der Hoffnung, dass es den Entzug etwas abschwächt. Also speziell dass mit dem Thema Depressionen.
Ich hab hier die mittlere Stärke hier und sollte ich wieder Migräne davon bekommen, habe ich noch die leichten da.
(Ja, leider hab ich beides mal halbherzig ausprobiert zuvor. )
Ich verstehe mich eigentlich gar nicht mehr selbst bei dem Thema. Sonst gabs nirgendwo etwas wo ich so lange herumgeeiert bin als mit dieser Raucherei. Egal was kam ich habe es immer durchgezogen. Sogar einen 2 jährigen Medikamentenentzug. Der war zwar übel. Aber ich hatte keine Zweifel.
Bei den blöden Kippen hab ich aber Bammel. Gott, wie peinlich mir das ist, das zu schreiben.
Ich würde gerne noch einige Zeit ein wenig von Gleichgesinnten lesen.
Mach ich dann zum Start am besten einen neuen Beitrag auf?
In gewisser Weise bewundere ich euch für eure Stärke. Und auch dass ihr überhaupt (!) aufgehört habt.
Ich erinnere mich noch an die Worte von meinem Großvater, der mir ein paar Jahre vor seiner Krebsdiagnose erzählt hat, er hat es nie geschafft aufzuhören mit dem Rauchen, so wie seine Freunde. Ja, er bekam Lungenkrebs. Aber eigentlich konnte er sich nicht beschweren. Er hatte 79, fast 80 gute Jahre.
Mit diese Alter wäre ich auch zufrieden. Allerdings möchte ich mein Glück nicht derart herausfordern.
So, jetzt wünsche ich euch aber ein schönes Wochenende.
Hi Abo,
ich denke mal du meinst Stimmungsschwankungen und keine Depressionen. Depressionen werden vom Psychiater behandelt und haben nicht viel mit rauchen zu tun. Du meinst diese Leere, das Gefühl ohne Zigaretten unglücklich zu sein. Ich kann dich beruhigen, Depressionen sind etwas anderes. Und richtige Depressionen gehen auch durch rauchen nicht weg.
Durch den Rauchstopp fehlt das Dopamin, der Körper muss erst wieder lernen, damit zurecht zu kommen. Einen Dopaminschub bekommt man z.B. auch durch auspowern beim Sport. Und das passt ja wunderbar, nicht mehr rauchen und Sport.
Es gibt so einige Dinge, die man machen kann, um das Belohnungszentrum zu aktivieren. Noch-nie-Raucher schaffen das auch.
Wünsche dir auch ein schönes Wochenende und Willkommen in diesem Forum.
LG Ralf
Hallo Abo
wie du an meinem Zähler siehst, hab ich auch gerade erst meinen Rauchstopp eingelegt, stehe also noch ganz am Anfang und hoffe, dass es diesmal klappt.
Ich selbst leide auch unter Depressionen, bin deswegen bei einer Therapie und erhalte Medikamente. Nie hätte ich gedacht, dass ich mal depressiv bin, aber anscheinend kann es jeden treffen. Wenn es bei dir wirklich Depressionen sind, dann suche dir bitte einen Therapeuten. Da allein wieder herauszukommen ist super schwierig. Ich hab in der Vorbehandlungsphase zwar sehr viel geraucht, aber meine Stimmung wurde dadurch nicht besser. Wenn es "nur" heftige Stimmungsschwankungen sind, versuche dich abzulenken. Leichter gesagt als getan, ich weiß. Ich kämpfe damit auch total. Aber diese Stimmungsschwankungen kenne ich trotz Antidepressiva und Therapie. Vorgestern hatte ich einen heftigen Heulkrampf und war todtraurig. Mein Mann hat mich dann sehr geduldig versucht, mich abzulenken und irgendwann hat es auch geklappt.
Du stehst also nicht allein da mit deinem Problem, sondern findest hier bestimmt noch andere in dieser Situation oder viele liebe Menschen, die dir Tipps geben können.
Um dich mit anderen Menschen auszutauschen, empfehle ich dir hier den Junizug. Hier haben alle erst angefangen oder stehen noch kurz vor ihrem Rauchstopp.
Liebe Grüße und lass es uns versuchen, gemeinsam durchzustehen.
Liebe Grüße
Susee
Wow, so viele Rückmeldungen
Ich werd mir das alles ein zweites Mal in Ruhe durchlesen.
Und mich hier mit dem Forum und Profil auseinandersetzen.
Auf jeden Fall habt ihr mir bereits jetzt Mut gemacht!!
Das ist jetzt mehr als ich mir erhofft habe.
Es ist halt etwas anderes wenn man direkt mal etwas fragen kann, statt nur in google Infos zu suchen.
Habt ein tolles, rauchfreies Wochenende.
(Und ich auch hoffentlich.)
Schon gut zu hören, dass man nicht so alleine ist.
Natürlich gibt es tausende denen es wohl so ähnlich geht.
Aber das blendet man schnell aus, wenns hart wird.
Also bzgl. der Andockstellen. Ja, da kann ich absolut zustimmen.
Mein Gedanke ist jetzt, ich fange zum nächsten Zeitpunkt mit den Nikotinpflastern an.
Also morgen nach dem Aufstehen.
In der Hoffnung, dass es den Entzug etwas abschwächt. Also speziell dass mit dem Thema Depressionen.
Ich hab hier die mittlere Stärke hier und sollte ich wieder Migräne davon bekommen, habe ich noch die leichten da.
(Ja, leider hab ich beides mal halbherzig ausprobiert zuvor. )
Ich verstehe mich eigentlich gar nicht mehr selbst bei dem Thema. Sonst gabs nirgendwo etwas wo ich so lange herumgeeiert bin als mit dieser Raucherei. Egal was kam ich habe es immer durchgezogen. Sogar einen 2 jährigen Medikamentenentzug. Der war zwar übel. Aber ich hatte keine Zweifel.
Bei den blöden Kippen hab ich aber Bammel. Gott, wie peinlich mir das ist, das zu schreiben.
Ich würde gerne noch einige Zeit ein wenig von Gleichgesinnten lesen.
Mach ich dann zum Start am besten einen neuen Beitrag auf?
In gewisser Weise bewundere ich euch für eure Stärke. Und auch dass ihr überhaupt (!) aufgehört habt.
Ich erinnere mich noch an die Worte von meinem Großvater, der mir ein paar Jahre vor seiner Krebsdiagnose erzählt hat, er hat es nie geschafft aufzuhören mit dem Rauchen, so wie seine Freunde. Ja, er bekam Lungenkrebs. Aber eigentlich konnte er sich nicht beschweren. Er hatte 79, fast 80 gute Jahre.
Mit diese Alter wäre ich auch zufrieden. Allerdings möchte ich mein Glück nicht derart herausfordern.
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Hallo Abo,
eben erinnerte ich mich an diesen/Deinen Beitrag. Ich wollte nur mal schreiben: Viele Gedanken darin kann ich total nachvollziehen. Ein peinliches Gefühl sollte man bei dem Thema wohl gar nicht erst aufkommen lassen.
Wie hier bereits erwähnt wurde, jeder Rauchstopp ist anders. Mit Nikotinpflastern kannst Du Entzugserscheinung dämpfen, das sollte die Verstimmungen abmildern. Daher vielleicht eine gute Idee. Denke nicht so viel an Depressionen (vorausgesetzt Du bist nicht grundsätzlich davon betroffen). Versuche, die negativen Gedanken in positive umzuwandeln und Ängste etwas beiseite zu drücken.
Ich weiß, das ist nicht leicht. Ich kämpfe auch mit etwas entmutigenden Gedanken bezüglich des Rauchstopps. Rauchfrei auf Dauer … die Realisierung kann ich mir wegen meiner Rückfälle noch nicht vorstellen. Unsichere Gefühle kommen dabei auf und das nervt. Schon der Frust darüber sagt mir eigentlich, weg mit der Unsicherheit, das macht das Vorhaben nur schwieriger. Und wie Du geschrieben hattest, das Rumgeeiere droht.
Positive Gedanken kommen auf, wenn man es sich gerade wegen des Rauchstopps besonders gutgehen lassen möchte. Mal endlich wieder Fenster putzen, im Anschluss ist die Freude da. Ein Eiscafé-Besuch zur Belohnung. Oder ein größeres Projekt angehen. Also weniger Grübeln, Ablenkung hilft. Und der Austausch hier ganz nach Bedarf unterstützt.
Wie geht es Dir nun? Susee meinte: „… lass uns versuchen, (es) gemeinsam durchzustehen.“ Wäre schön, von Dir im Junizug zu lesen.
Liebe Grüße
Wolke
Hallo Wolke,
ich habe heute schon mehrmals ans Forum gedacht.
ich melde mich alsbald. Und bringe einen Status.
Gruß