Disziplin.

Verfasst am: 02.03.2014, 21:51
Judi411
Judi411
Themenersteller/in
Dabei seit: 02. 03. 2014
Rauchfrei seit: 3956 Tagen
Beiträge: 1 Beiträge

Hallo liebe Ex-Raucher/innen,

ich bin also die Neue hier im Forum. Lese schon seit ein paar Tagen hier herum und es hilft wirklich ungemein.

Am Besten ich stelle mich mal kurz vor:

Ich heiße Julia und bin 27 Jahre alt. Studiere in der Endphase.
Meine Raucherkarierre begann mit 14 Jahren aus den üblichen Gründen- coolness
Seitdem rauche ich fast ohne Unterbrechungen an guten Tagen ne halbe Schachtel, was selten vorkommt, und an den meisten anderen eine Schachtel.

Ich habe schon öfter aufgehört zu Rauchen, aber bin nach spätestens 3-4 Tagen wieder schwach geworden.

Schon lange spiele ich mit dem Gedanken es ganz sein zu lassen. Nach einem feucht-fröhlichen Mittwochabend- habe ich dann beschlossen ab morgen (Donnerstag) nicht mehr zu Rauchen.
Und siehe da: es hat bis jetzt geklappt- 4 Tage!!

Ich war einfach unfassbar unzufrieden mit mir selbst. Ständig bekam ich dieses elend schlechte Gewissen (und das zurecht). Nicht nur wegen des Rauchens, sondern auch wegen meines Alkoholkonsums und der mangelnden Bewegung- sprich überhaupt kein Sport.
Meine Undiszipliniertheit in allen Lebensbereichen ging mir so an die Nieren, dass ich mich nicht mehr im Spiegel angucken konnte. Ausschlaggebend war wohl, dass ich im Januar durch mein Examen gefallen bin und daran ist natürlich auch meine Undiszipliniertheit schuld.
Ich fragte mich immer "Mädel, wie kannst du dich nur so gehen lassen- du vergibst so viele Chancen"- zuvörderst natürlich die Gesundheit und Fitness. Daneben auch den beruflichen Erfolg und was damit alles so einhergeht. Also hab ich beschlossen mein Leben zu ändern. Mit dem Rauchen aufhören, Sport, mehr lernen...
Das sind also meine Beweggründe.

Erstmal herzlichen Glückwunsch an alle, die es geschafft haben! Wirklich toll und beneidenswert.
Mir fällt das Nichtrauchen ziemlich schwer. Morgen ist erst der 5. Tag und ich warte die ganze Zeit darauf wann es denn endlich besser wird.

Wann war das bei euch denn so? Oder kann man da keine pauschale Aussage drüber treffen?

Hoffe, ich habe nicht zuviel geschrieben! Lange Rede, kurzer Sinn: Schön, dass es dieses Forum gibt!

Freue mich über Antworten!

Julchen

Verfasst am: 02.03.2014, 22:35
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4890 Tagen
Beiträge: 8295 Beiträge

Hallo Julchen,

herzlich willkommen hier in der und ich finde nicht, dass du "zuviel" geschrieben hast. So lernen wir dich ein bisschen kennen! Und ja, das Forum ist Klasse wie das ganze Programm, finde ich auch nach 2,5 Jahren noch.

Super klasse finde ich, dass du schon den vierten Tag rauchfrei bist, das ist ein Riesenerfolg!!!!!!

Wann die Entzugserscheinungen aufhören ist sehr individuell. Bei Vielen hören die massiven körperlichen Entzugserscheinungen nach einigen Tagen auf. Doch häufig verlangen dann die psychischen Entzugserscheinungen ein neues Verhaltensrepertoire, neue Rituale. Wie ist das bei dir?

Unser Gehirn reagiert sehr stark auf Orte und Zeiten: so hat es vor kurzem jemand anschaulich beschrieben: wenn du jeden Tag zur gleichen Uhrzeit am gleichen Ort geraucht hast und du kommst in deinem neuen rauchfreien Leben wieder an diesen Ort und womöglich noch zur gleichen Zeit, dann ist das für dein Gehirn zunächst die Aufforderung: aha, und jetzt kommt...

Und dann sagst du am Besten: nix da, wir lernen und üben jetzt neue Rituale ein: Also die erste Tasse Kaffee gibt es jetzt erst mal nicht mehr in der Küche sondern im Wohnzimmer (anderer Ort) und wenn du als erstes nach dem NAchhausekommen eine geraucht hast, dann führe jetzt einen anderen zeitlichen Ablauf ein (erst alle Unisachen wegräumen, die Klamotten wechseln und dann eine Pause mit Tee. sind alles nur Beispiele.

Wann fehlen dir denn die Giftrollen am meisten ? Welche alternativen Rituale könntest du denn einführen?

Mir haben besonders geholfen: sehr viel Trinken(Wasser, Tee), viel Ausruhen, die vier A´s aus dem Programm:
A wie Ablenken von der Sucht
A wie Ausweichen vor einer gefährlichen Situation
A wie Abhauen von einem deine neue Freiheit gefährdenden Platz (Person, Situation...)
A wie Aufschieben, nämlich den Suchtimpuls nicht umsetzen, statt dessen Atmen und A wie.....

Drücke dir die DAumen und schreib ruhig viel, dann erzählen die Anderen auch von sich...
Herzlich
Andrea