Der tägliche Kampf
Ja, der Suchtstinker lauert auf Hintertürchen. Echt fies!
Gestern war ich mit meiner Frau tur Kontrolle in der Uniklinik. Vor 4 Jahren hatte sie eine Gehirn-OP, Astrozytom2. Da ein inoperabler Tumor-Rest verblieben ist wird alle 6 Monate im MRT kontrolliert. Tja, gestern war dann der tag vor dem ich Angst hatte: Im 24-Monatsvergleich ist der Tumor um wenige Millimeter gewachsen.
Jetzt wird vom damals operierenden Kh eine Gewebeprobe angefordert um dann zu entscheiden ob zur Chemo oder zur Bestrahlung geraten wird. Echt hart!!! Meine Frau muss schon seit Jahren einiges an Medis schlucken, das powert sie echt aus. Jetzt das noch; sie hat teilweise auch Angst um ihr Leben und davor dass sie durch den Tumor gelähmt werden könnte.
Nun, ich weiß dass wir das meistern werden, ohne Lähmung und sie wird natürlich überleben. Aber es werden harte Monate. Da ist das Nichtrauchen ein Spaziergang gegen. Und genau an diesem Punkt sagt dieser Sucht- : Das ist jetzt ja eine Situation, da kann es jeder verstehen wenn ich wieder rauche... So eine fiese Möpp! Nein! Der Tumor wird nicht kleiner wenn ich rauche und die Chemo nicht einfacher. Alles bleibt wie es ist, nur wenn ich rauche vergifte ich wieder meinen Körper. Ich merke schon: Ich finde immer wieder einen Grund doch zu rauchen... [u]Aber: ich finde auch immer einen Grund nicht zu rauchen. Der heißt Ich will nicht mehr rauchen, verdammt. Basta![/u]
Hallo asilida,
du bist ein ganz großartiger Mensch. Anders kann ich nicht beschreiben, was deine so offene Schilderung bei mir auslöst. In dieser Situation deiner Frau Beistand zu leisten, trotz der eigenen Hilflosigkeit, ich kann dir einfach nur weiterhin eine Extraportion deiner Stärke wünschen. Für die womöglich harte Zeit die vor euch liegt und speziell für dich und deinen täglichen fight gegen das Rauchmonster!
LG
Meikel
Hallo Asilida,
das ist ja echt ein Hammer...
Ich wünsche Dir und Deiner Frau alle Kraft und Stärke, die Ihr braucht - den Mut habt Ihr schon, das weiß ich.
Viele Grüße und alles erdenklich Gute,
der Stefan
Hey Asilida,
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, Geduld u Liebe u all das, was ihr selbst euch auch wünscht.
Glaubt an euch.
Sei lieb gegrüßt,
Nicole
Ich möchte mir gerade vorstellen wie ich mich fühlen würde. Ich schaffe das leider nicht. Ich kann schreiben, dass ihr mir Leid tut, aber das ist mir zu einfach....ich kann schreiben, dass es schon wieder wird, aber das weiß ich nicht....
Ich schreibe, dass ich gerade jetzt in diesem Moment ganz doll möchte, dass du fühlst nicht allein zu sein.
LG
Micky
Hey Asilida,
sei lieb gedrückt , Ich wünsche dir und deiner Frau viel Kraft, Stärke und Glück für die nächste Zeit!!
LG Julia
Hallo Asilida!
Was für ein Scheiß! Bleib tapfer und die besten Wünsche an deine Frau.
Das Du in der Lage keine Zigaretten rauchst, zeichnet deine Stärke aus, die deine Frau gut gebrauchen kann.
Hallo Asilida,
ziehe sehr still aber sehr tief meinen Hut vor dir und deiner Frau.
VG Andrea
Hallo nochmal ihr [color=orange]Lieben!!![/color]
Ganz lieben Dank für die mitfühlenden Worte; kaum zu glauben was das geschriebene Wort Kraft geben kann. Meine Frau hat derzeit noch grosse Angst vor dem was kommt, ich versuche ihr diese zu mildern, nehmen kann ich ihr die Angst nicht. Irgendwie sehe ich die nächsten 4 Wochen fast als übler an als die Therapie selber. Diese 4 Wochen bedeuten 30 Tage Unsicherheit, Ungewissheit... Ungewissheit dahingehend dass die Ärzte Bestrahlung empfehlen. Meine Frau hat davor grosse Angst weil die Gefahr besteht dass dabei gesunde Zellen zerstört werden. Natürlich werden wir dann auf jeden Fall Wege suchen und beschreiten die eine Chemo möglich machen.
Nun, im Mai hat meine Frau auch noch einen Termin im Schlaflabor. Weil sie viel schnarcht hatte sie kürzlich vom HNO-Arzt so eine Apparatur über Nacht mit zwei Gurten und einen Sauerstoff-Fühler. Das Ding hat eben die Nacht aufgezeichnet und dabei kam heraus dass sie Apnoe(s) hat. Haben wahrscheinlich nicht wenige Menschen aber jetzt ist da auch die Angst dass die Apnoe auch mit dem Tumor zusammen hängt (was ich nicht glaube). Ihre Angst kann ich nachvollziehen, ich schrieb ja schon von den vielen Medis die sie seit Jahren nehmen muss. Antiepileptika... Und die muss sie eben wegen dem Tumor nehmen. Dann noch Tabletten weil ihre Schilddrüse entfernt wurde. So: Und die ganzen Tabletten verursachen bei meiner Frau ein erhöhtes Gewicht. Das ist der Grund warum sie sich meinem Rauchstop nicht anschliessen kann im Moment; eine weitere Gewichtszunahme würde sie extrem belasten. Psychisch wie physisch. Eigentlich wollte sie eine Reha beantragen zur Adipositasbehandlung; das hat sich wohl erledigt. Gibt ja auch positives zu vermelden: Die Zusatzkilos werden meiner Frau dienlich sein!
Mittelgradig genervt bin ich nun nur noch von einer Nachbarin (sie sagt von sich sie hätte Medizin bis zum Physikum studiert) die meiner Frau sagt sie solle doch einfach versuchen ob sie die Chemo in einer Reha machen könne... Also eine Reha zum Abnehmen mit einer Krebs-Chemo kombinieren. *warum gibt es keinen Kopfschüttel-Emo?)
So, wer bis hier mitgelesen hat: Ich komme jetzt zum Ende. Das alles hat ja auch wenig mit meiner (unserer) Sucht zu tun, aber mal auslabern ist irgendwie therapeutisch für mich.
Ich danke fürs Mitlesen und wünsche ein schönes rauchfreies Wochenende. Das Wetter soll ja bescheiden werden, aber mit Kippe wäre es auch nicht besser!