Der Kopf lässt nicht los
Moin Sidamili,
zunächst einmal meine herzlichen Glückwünsche zu Deinen trotz der starken Widrigkeiten erfolgreichen
90 Tagen ohne.... !
Aber zu Deinem Anliegen - abgesehen davon, daß es schon nützlich wäre, etwas über Deine vergangene "RaucherInnen-Karriere" zu wissen, ob Du Dich durchgehend so mies fühlst, oder "nur" am Anfang und ab und zu mal, aber bis jetzt oder am Anfang und jetzt wieder.... sonst kann ja keine/r sinnvoll von eigenem Erleben berichten, an dem Du Dich dann z.B. aufrichten könntest - Ferndiagnosen kann und wird hier niemand stellen - nicht nur, weil die meisten hier wohl keine Ärzte sind (die würden sowas auch nicht machen, wenn sie seriös arbeiten), sondern ganz allgemein, weil medizinische Ratschläge nicht Gegenstand dieses Forums sind und auch nicht sein dürfen.
Allerdings geht es jeder/m anders im Entzug - teilweise gibt es Berichte von lang anhaltenden Schlafstörungen, die natürlich über solch eine Zeit weitere Probleme nach sich ziehen....
Außerdem sind nach der Dreier-Regel die Beschwerden und die Rückfallgefahr häufig nach drei Tagen, drei Wochen und drei Monaten besonders auffällig.
Es ist gut, daß Du Dich gründlich hast untersuchen lassen - etwas vordergründig Organisches kann also (sofern auch seltene Diagnosen berücksichtigt worden sind) wahrscheinlich ausgeschlossen werden.
Trinkst Du denn genug - so 2-3 Liter Wasser, ungesüßte Tees und/oder dünne Saftschorlen (also nicht das fertig zu kaufende Zeugs, sondern einen guten Saft, 1:3-4 selbst mit Wasser vermischt)?
Dein Körper entgiftet sich gerade von rund 4.600 Giften, die Du ihm X -Mal am Tag in Y-Jahren zugeführt hast - das ist Schwerstarbeit (und zehrt möglicherweise auch an Dir) - mit viel Flüssigkeit unterstützt Du ihn dabei.
Geh spazieren, wandern oder laufen, am besten über Deine "Schmerzgrenze" hinaus - das produziert körpereigene Glückshormone und besseren Schlaf.
Im Übrigen - nicht "der Kopf läßt nicht los" - es ist die Sucht.
Die ver[u]sucht[/u] alles - wirklich ALLES - uns wieder drauf zu kriegen.
Aber Du hast ihr bisher stark und stur widerstanden - Du kannst es also auch weiterhin schaffen - die Erfahrung ist schon mal auf Deiner Seite.
Es muß auch nicht alles und jedes physische und/oder psychische Unwohlsein unmittelbar mit dem Nicht-mehr-rauchen zusammenhängen. Aber vielleicht gibt's in Deinem Leben zufälligerweise in dieser Zeit auch noch andere "Baustellen", die Du vormals "einfach zugequalmt" hast jetzt aber offen zu Tage treten - also mittelbare Folgen?
Die können auch schon mal recht heftige Reaktionen bei einer/m selbst nach sich ziehen.
All diese Fragen mußt Du natürlich weder mir noch dem Forum beantworten - aber Dir selbst eventuell....
Ich wünsche Dir alles Gute für Deinen rauchfreien Weg - Du kannst es schaffen, ihn dauerhaft zu gehen - ganz bestimmt.
Es grüßt
de Nomade
P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".
Guten morgen Sidamili,
und nochmal herzlich willkommen hier im Forum!
Schön, dass es mit dem "Wohnzimmer" (Thread) geklappt hat.
Wie geht`s Dir heute?
Ich wünsche Dir einen schönen Tag mit angenehmen Gedanken und Ereignissen.....
Freue mich, wieder von Dir zu hören....
Lieben Gruß, Silke
Hallo liebe Sidamili,
ich wollte doch mal eben hören, wie es Dir geht?
Heute sind es schon 95 Tage, Du hast super durchgehalten!
"Durchhalten" hört sich noch ein bisschen nach Arbeit an, oder?
Keine Sorge, das ist noch ganz normal. Es braucht noch ein bisschen Zeit. In Deinen Alltag müssen sich noch die neuen rauchfreien Routinen etablieren.
Wenn man bedenkt, dass die meisten von uns ja Jahrzehnte geraucht haben- zu allen möglichen Gelegenheiten, ist das auch absolut nachvollziehbar, dass es ein längerer Prozess ist, oder? Bei mir selbst waren es auch über 22 Jahre. So viele Tätigkeiten, Situationen und auch Gefühle sind mit der Zigarette verknüpft. Die werden nach und nach abtrainiert.
In fünf Tagen wirst Du "dreistellig". Hast Du Dir schon eine Belohnung für Dich überlegt ?
Morgen Abend findet übrigens wieder unser Chat statt. Vielleicht hast Du ja Lust?
Lieben Gruß an Dich, Silke
Hallo Sidamili,
zufällig bin ich auf dich gestoßen und habe Gemeinsamkeiten entdeckt. Ich habe auch mit einer schweren Lungenentzündung aufgehört. Zuerst konnte ich nicht rauchen, dann rauchte ich nicht um die Genesung nicht zu gefährden, dann sagte ich mir, dass eine bessere Gelegenheit in meinem Leben nicht mehr kommen wird, um ganz damit aufzuhören. In der Anfangszeit habe ich alle Beschwerden der Lungenentzündung zugeschrieben. Später ging es mir wie dir. Besonders nachts habe ich unsäglich geschwitzt. Morgens beim Aufstehen hatte ich heftige Hustenanfälle. Allgemein keinen guten Appetit und keinen Elan. Ich schreibe dir das, um zu berichten, dass das alles wieder in Ordnung gekommen ist. Es hat zwar ungefähr ein halbes Jahr gedauert, aber es geht mir wieder gut. Ob das an der Medikamentenumstellung lag, die ich hatte (du nimmst vermutlich keine Medikamente regelmäßig) oder ob die Nachwehen der Lungenentzündung so lange anhalten können - ich weiß es nicht und meine damalige Ärztin auch nicht. Lasse dir nicht einreden, dass du depressiv seist, wenn du dich nicht depressiv fühlst. Ich wurde jedenfalls nicht auf Depression behandelt und habe alles überstanden. Ich wünsche dir, dass du es weniger lang aushalten musst.
Alles Gute und viele Grüße