Der Juli- Zug: Rauchfrei in den Sommer 2021!
Liebe Tscheakki,
vor meinem Rauchstopp ging es mir ganz genauso, ich habe die letzten Monate jede Zigarette gehasst und mir so sehr gewünscht, aufzuhören. Das ist, finde ich, schon einmal eine sehr gute Einstellung, sie hat mich z.B. immer wieder bestärkt.
Auch ich habe "zweimal aufgehört", gerade die Erinnerung an den widerlichen Geschmack der Zigaretten im "zweiten Raucherleben" hat mich sehr dabei unterstützt, für immer die Finger davon zu lassen.
Das ist doch schonmal super, wenn es jetzt wieder mit dem Sport los geht, eine Zeitlang bin ich immer laufen gegangen, wenn mich der Nikotinteufel geplagt hat.
Eine Strategie zu entwickeln, finde ich sehr wichtig, gerade für die vielen, kleinen und großen Sticheleien beim Entzug hättest du ja dann z.B. gleich ein "Gegenmittel" zur Hand, um dich über diese Momente, und mehr ist es ja auch nicht, es sind immer nur kurze Momente, zu bringen.
Auch ich war in dieser Zeit übrigens extrem emotional, ich habe versucht, das "einfach" (ganz so einfach ist es ja nicht) anzunehmen und dazu zu stehen. Das gehört wohl bei vielen dazu. Manchmal bin ich mir zwar schon selber leicht extrem vorgekommen, hatte aber auch vorher eine schwierige Zeit und ich sage immer, was raus muss, muss raus. Das gilt auch für Zickereien (im Rahmen ;)). Es wurde noch niemand totgezickt aber schon viele totgeraucht. Nach einiger Zeit wurde ich dann auch wieder - weitestmöglich - normal ;).
Wie geht es dir denn nach 3 weiteren rauchfreien Tagen? Ich drücke dir ganz fest die Daumen und eine gute Zeit, hier und im Augustzug.
Vielleicht sehen wir uns ja auch heute Abend im Chat, würde mich freuen.
Ganz lieben Gruß
xxx
Lix
[quote="Tscheakki"]
Hallo an alle!
Nachdem ich nun wieder seit über zwei Wochen wieder voll in der Sucht gesteckt habe, will ich es nun wieder angehen. Um 12.30 Uhr hab ich die letzte Kippe geraucht. 99% der Zigaretten, die ich die letzten Wochen geraucht habe, waren eine Qual. Es hat mich richtig angekotzt zu rauchen und nach jeder Kippe hab ich mich mieser gefühlt. Ich will wieder das Gefühl zurück, das ich während meiner rauchfreien Zeit hatte!
Ich habe nicht wirklich neue Strategien gefunden, die mir helfen könnten, wenn wieder eine dieser depressive Phase kommen sollte. Aber ich bin überzeugt, es dieses Mal zu schaffen und durchzuhalten!
@Dini: Wie geht es dir denn aktuell? Bist du schon wieder rauchfrei oder hast du vielleicht schon ein Datum für einen neuen Start?
@schotterblume: Vielen Dank für deine lieben Worte. Was du geschrieben hast, kann ich nur bestätigen. Man fühlt sich als hätte man versagt und nun wieder von vorne anfangen muss. Und Hut ab, dass du trotz deiner Wut weiter hartnäckig bleibst. Sport konnte ich die letzten Wochen aufgrund meiner OP nicht machen, aber nächste Woche geht’s wieder los!
@Lilli: Auch dir danke für deine Worte! Ja, wir werden das schaffen!
Ich werd mich nun mal im August-Zug umsehen und schauen ob die noch einen Platz für mich frei haben.
Euch allen ein schönes Wochenende!
[/quote]
Hello liebe Dini,
wie lief es gestern, hast du es angepackt? Du hast ja für die Zwischenzeit eine Kompromisslösung gefunden - den ganzen Tag nicht rauchen ist ja auch schonmal eine starke Leistung, allerdings ist, wie du ja sagst, die Belohnung abends oder Freitags (war bestimmt wieder eine stressige Woche) nicht wirklich die optimale Strategie 
Was gibt es denn noch, was dir viel Spaß oder Freude macht, was du dir als Belohnung vorstellen könntest? Ich hatte mir damals auch Wochenziele gesetzt und mit nach jeder Etappe was tolles gegönnt. Die Sachen habe ich teilweise heute noch, sie sind mir sehr wichtig 
.
Bin schon gespannt, wieder von dir zu lesen und vielleicht sehen wir dich ja mal im Chat?
Ganz lieben Gruß
xxx
Lix
Immer Schritt für Schritt voran, einen nach dem anderen!
[quote="DiniBl1981"]
Hallo,
ja @ Tscheakki, da hast du völlig Recht: es piept mich auch an. Jetzt muss ich wieder von vorn anfangen. Ich rauche momentan morgens und abends, wenn ich allein bin. Da sieht man ja, dass es den ganzen Tag auch geht
Ich werde am Montag nochmal neu starten. Tschakka!!!
Ich habe beobachtet, dass ich (auch ohne Stresssituationen) mich am Freitag belohnen möchte. Ich weiß, dass Zigaretten keine Belohnung sind. Wenn ich es dann 5 Tage schon geschafft habe, hoffe ich, dass es mir Freitag nicht mehr so schwer fällt.
Viele Grüße an alle.
Ich finde es klasse, dass alle so stark sind und wir uns unterstützen.
Schönen Abend!
[/quote]
Liebe Lix,
vielen Dank für deine Nachricht! Ich bin wirklich erleichtert, dass es nicht nur mir so geht mit den emotionalen Tiefs.
Hab einen erneuten Ausstieg nicht geschafft. Werde gerade von Tag zu Tag frustrierter. Mein Freund ich haben seit einer Woche Urlaub aber konnten aufgrund des schlechten Wetters nicht viel machen. Das hat dazu geführt, dass ich mich sehr mit mir selbst beschäftige. Ich leide seit einigen Jahren an einer Angststörung (geht in die Richtung Hypochondrie). Ich hatte es sehr lange im Griff und mir ging es sehr gut. Anfang des Jahres wurde bei mir eine Sinustachykardie diagnostiziert, woher diese kam war unklar, körperlich alles in Ordnung. Seither leide ich wieder extrem an Krankheitsängsten. Nach meinem Rauchstopp hat sich mein Puls wieder komplett normalisiert und ich konnte das Medikament, welches ich wegen Sinustachykardie bekommen habe, absetzen. Allein das hätte Grund genug sein müssen, die Finger von Zigaretten zu lassen. Dazu kam die OP (Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs). Das war für mich DIE Motivation aufzuhören…und ich hatte es geschafft!
Nun nehm ich mir jeden Tag auf‘s Neue vor, aufzuhören. Und jeden Morgen auf’s Neue schaff ich es nicht. Bin gerade ziemlich ratlos..jede Zigarette verursacht Angst vor Krankheiten, Herzinfarkt etc..
Ich versuche mir Strategien für einen neuen Rauchstopp zu überlegen, aber aktuell bin ich, wenn ich den Gedanken an Rauchen hab, dann nicht davon abzubringen.
Das war jetzt ein sehr persönlicher Post aber das musste jetzt mal raus. Ich werde morgen einen weiteren Versuch starten, denn ich will aufhören und ich weiß, dass es mir dann deutlich besser gehen wird!
In den Chat schaff ich es heut leider nicht mehr…
Ich hoff, der Rest im Zug ist nach wie vor standhaft! Aber bestimmt schlagt ihr euch alle wacker!
Liebe Tschaekki
Wie geht's dir denn inzwischen?
Ich wünsche dir sehr dass du es wieder schaffst: dass du es kannst hast du schon bewiesen! Und genug Gründe, warum du es willst, die nicht nur deinem Kopf entspringen, sondern die du richtig fühlst, die hast du auch, und ich denke das ist grundsätzlich was Gutes. Aber ich habe auch das Gefühl, du machst dir wahnsinnig grossen Druck. Meine Erfahrung ist, dass ich unter Druck sehr viel weniger gut funktioniere. Ich habe dann ständig Angst zu versagen, und darauf liegt dann der Fokus - und das worauf der Fokus liegt, so handeln wir dann auch eher.
Und mir hat auch das Umdenken geholfen: diese Gedanken die mich so penetrant zum Rauchen bringen wollen, das bin nicht ICH, sondern das ist die Stimme der Sucht. Und wenn ich den Gedanken nicht nachgebe, vergehen sie wieder. Ich muss die nicht mal loswerden wollen oder bekämpfen- einfach sein lassen so ä la "rede du nur, ich falle nicht darauf rein". Die Suchtstimme kann nicht deine Beine bewegen um zur Zigarettenschachtel zu laufen, sie kann nicht deine Arme und Hände bewegen um die Zigarette aus der Packung zu nehmen usw. Das kannst nur DU. Und nur DU entscheidest was du tust. DU bist die Königin in deinem Körper und DU entscheidest, ob du zur Zigarette greifst, oder deine Beine zu einem Spaziergang bewegst - auch wenn das Wetter nicht gerade so schön ist.
So jetzt habe ich dich genug vollgelabert. Ich schicke dir eine grosse Portion Geduld und Wohlwollen mit dir selbst und Vertrauen in dich.
Liebe Grüsse von Schotterblume
Hallo ihr Lieben!
@schotterblume: Vielen Dank für deine Worte! Und du hast absolut recht mit allem was du geschrieben hast. Ich mache mir auf jeden Fall zu viel Druck, mir geht es momentan auch nicht so gut. Ich bin immer noch total enttäuscht von mir selbst, dass ich rückfällig geworden bin. Ich nehm mir gerade jeden Tag vor wieder aufzuhören und bekomm es nicht gebacken. Und sobald ich mir eine ansteck, aktivieren sich sämtliche Alarmglocken. Es klingt wirklich blöd; ich habe Angst davor zu rauchen, kann es aber nicht sein lassen. Und wenn ich an die rauchfreie Zeit denke, gab es, bis auf die emotionalen Achterbahnfahrten, ausschließlich positive Auswirkungen. Mir ging es körperlich so viel besser!
Mein neues Ausstiegsdatum wird der 06.09.2021. Da ist mein Urlaub vorbei und ich habe wieder viel Ablenkung. Ich werde mich am Wochenende auf jeden Fall noch mit Strategien gegen Schmachtattacken befassen. Und Umdenken! Du hast das echt super beschrieben! Es ist die Sucht und nicht Ich, die nach Zigaretten giert. Und ich kann es wieder schaffen rauchfrei zu bleiben. Das muss ich mir vor Augen halten.
@JuliWolke: Auch dir vielen Dank für deine Worte! Ja, diese Grübelei ist schon lange ein Teil von mir. Und mir ist bewusst, dass es absolut nichts bringt. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Wegen der Krebsgeschichte ist es halt irgendwie so, dass ich mir Vorwürfe mache. Was wäre, wenn ich nie geraucht hätte? Wäre dann trotzdem die Vorstufe diagnostiziert worden? Auch darüber zu grübeln ist Quatsch. Ich werde die Antwort darauf nicht bekommen. Aber ich kann zumindest mit dem Rauchstopp das Risiko schmälern.
Mich hat gerade einfach die Angst so im Griff. Ich horche die ganze Zeit auf meinen Herzschlag, ob der Puls zu hoch ist oder irgendwo im Brustbereich ziept es und ich bekomm Panik.
Jetzt wo ich schreib, merk ich selbst wie sehr ich mich rein steiger und unter Druck setze. Wir gehen heut wandern, das wird mir gut tun. Und morgen haben wir auch noch was schönes geplant. Und dann geht es am Montag los in ein rauchfreies, besseres und vor allem gesünderes leben! Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt. Ihr seid wirklich alle toll 
Hallo alle miteinander,
ja ich lebe noch. Und mir geht es saugut. Ich fasse es immer noch nicht. Kein Schmacht seid meinem Ausstieg. Beim einkaufen schaue ich nie in Richtung Kippen. Es ist so toll, nur den Einkauf zu zahlen und nicht noch das Gift dazu. Die Kippen waren ja definitiv das Teuerste bei jedem Einkauf. Morgen geht es endlich in den Kurzurlaub. Ich wünsche euch allen in Zukunft auch dieses tolle Erlebnis. Auch bei euch kommt irgendwann der besagte Klick im Kopf. Davor hatte ich ja auch immer vergeblich darauf gewartet. Und dann war er da. Also nie aufgeben.
Hallo an alle...
Ich war jetzt schon lange nicht mehr im Forum unterwegs und merke gerade, dass ich hätte schon längst mal wieder vorbei schauen müssen. Aber ehrlich gesagt, hatte ich mich tatsächlich geschämt. Seit 1 Monat rauche ich wieder durchgängig und auch ich war so frustriert, enttäuscht und wütend auf mich selbst. Nicht nur weil mich die Sucht wieder voll im Griff hatte, sondern weil ich nicht mal sagen kann, warum ich wieder geraucht habe. Und nachdem ich dann ein paar Tage nicht mehr im Julizug vorbeischaute, war es irgendwie noch schwerer... Dann habe ich nach 2 Wochen sogar nicht mal mehr hier gelesen, weil ich das Gefühl hatte versagt zu haben. Ich dachte, dass alle anderen es scheinbar schaffen, nur ich nicht. Und so war es wie ein Teufelskreis. Ich redete mir ein, dass der Julizug für mich "abgefahren" ist und dann war mein Wille auch nicht mehr so präsent.
Aber mein Ehrgeiz und Wille ist nun wieder da und ich steige nicht aus dem Zug aus. Es ist ein toller Zug und ich bin so dankbar, dass es hier auch Aussteiger gibt, die den Mut hatten auch ihre Schwierigkeiten oder eben über einen Rückfall zu schreiben. Diesen Mut hatte ich leider nicht. Nun gehe ich es wieder an und hoffe, dass ich bald wieder positives berichten kann. Auf jeden Fall werde ich auch wieder regelmäßig hier lesen, denn jetzt weiß ich, dass ich nicht alleine bin.
An alle, die immer noch rauchfrei sind: Herzlichen Glückwunsch, ihr meistert gerade so toll die letzten Wochen!
An alle anderen: Herzlichen Glückwunsch auch an euch! Denn ihr seid immer noch dabei und gebt nicht auf! Wir werden auch in Zukunft rauchfrei sein. Da bin ich mir sicher. Wie heißt es doch so schön? Hinfallen, aufstehen und Krönchen richten.
Liebe Grüße
Sylvi
Hey liebe Katzensophie,
ja das sind doch mal tolle Neuigkeiten, vielen Dank, dass du sie mit uns teilst. So kann es auch gehen 
Und weißt du was, ich gucke auch heute noch ab und zu auf die Zigaretten beim Einkaufen (damals waren ja noch nicht so grässliche Bilder drauf, das hatte gerade angefangen, als ich aufgehört habe), und freue mich einfach nur, dass ich da raus bin!
Toll gemacht, weiter so und einen schönen Kurzurlaub wünsche ich dir!
xxx
Lix
[quote="katzensophie1"]
Hallo alle miteinander,
ja ich lebe noch. Und mir geht es saugut. Ich fasse es immer noch nicht. Kein Schmacht seid meinem Ausstieg. Beim einkaufen schaue ich nie in Richtung Kippen. Es ist so toll, nur den Einkauf zu zahlen und nicht noch das Gift dazu. Die Kippen waren ja definitiv das Teuerste bei jedem Einkauf. Morgen geht es endlich in den Kurzurlaub. Ich wünsche euch allen in Zukunft auch dieses tolle Erlebnis. Auch bei euch kommt irgendwann der besagte Klick im Kopf. Davor hatte ich ja auch immer vergeblich darauf gewartet. Und dann war er da. Also nie aufgeben.
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Liebe Sylvi,
komm lass dich erstmal drücken. Es ist eben leider für die meisten von uns nicht so einfach.
Der Nikotinteufel ist einfach sehr gut dabei, einem viele viele Gründe einzuflüstern, warum man das Ganze eigentlich gleich ganz lassen kann und gerade am Anfang ist es schwierig, damit umzugehen.
Du hast nicht versagt, sondern du bist wieder da und bist mutig und stark, dass du deine Gedanken mit uns teilst. Ich habe schon das Gefühl, dass du wirklich gerne aufhören möchtest und das Gefühl der Frustration und Ohnmacht kennen wir fast alle ganz gut.
Schön, dass du dabei bleibst, lass uns dein Krönchen gemeinsam richten.
Du sagst, weißt nicht genau, warum du wieder "zugelangt" hast, ich nehme an, dass, w.o. gesagt, das Teufelchen zuviel Einfluss hatte in einem für dich schwierigen Moment.
Was meinst du, könntest du unternehmen, wenn dir das bei deinem Neuanfang wieder begegnet? Vielleicht gibt es eine Strategie, wie du dich ablenken kannst, ist ja hier auf unseren Seiten ganz toll beschrieben, aber vielleicht auch ganz speziell für dich selber. Was tust du gerne, was könnte hilfreich sein, die Stimme von Nikoteufel auszublenden?
Wir haben ja jetzt einen Vorteil - du weißt, er wird es wahrscheinlich wieder versuchen (sorry, ich personalisiere das Teufelchen immer gerne ;) - und du weißt, wie du drauf reagiert hast, nun hast du die Möglichkeit, schneller zu sein und schon eine Lösung für dich parat zu haben.
Bei mir war es z.b. immer ein Schluck Wasser, meine Flasche habe ich wochenlang mit mir herumgeschleppt . Im Auto war es die abgeschnittene Strohalm-Ersatz-Zigarette. Ich war Stress-, Langeweile-, Gelegenheits- und Immer-Raucher, also gab es viele Situationen, auf die ich versucht habe, mich aktiv vorzubereiten und dem Suchtteufel erfolgreich zu begegnen - und es hat geklappt.
Was mir auch sehr geholfen hat - es sind immer nur Momente. Die gehen vorbei. Und ja, es dauert und es geht auf und ab, aber dann ist es irgendwann ganz vorbei, versprochen.
Möchtest du dir schonmal einen Zeitpunkt überlegen an dem du wieder durchstarten möchtest? Oder lieber erst nochmal Strategien und Erfahrungen zusammentragen?
Wir sind für dich da, gerne auch per Nachricht!
Ganz lieben Gruß
xxx
Lix
[quote="Sylvi25"]
Hallo an alle...
Ich war jetzt schon lange nicht mehr im Forum unterwegs und merke gerade, dass ich hätte schon längst mal wieder vorbei schauen müssen. Aber ehrlich gesagt, hatte ich mich tatsächlich geschämt. Seit 1 Monat rauche ich wieder durchgängig und auch ich war so frustriert, enttäuscht und wütend auf mich selbst. Nicht nur weil mich die Sucht wieder voll im Griff hatte, sondern weil ich nicht mal sagen kann, warum ich wieder geraucht habe. Und nachdem ich dann ein paar Tage nicht mehr im Julizug vorbeischaute, war es irgendwie noch schwerer... Dann habe ich nach 2 Wochen sogar nicht mal mehr hier gelesen, weil ich das Gefühl hatte versagt zu haben. Ich dachte, dass alle anderen es scheinbar schaffen, nur ich nicht. Und so war es wie ein Teufelskreis. Ich redete mir ein, dass der Julizug für mich "abgefahren" ist und dann war mein Wille auch nicht mehr so präsent.
Aber mein Ehrgeiz und Wille ist nun wieder da und ich steige nicht aus dem Zug aus. Es ist ein toller Zug und ich bin so dankbar, dass es hier auch Aussteiger gibt, die den Mut hatten auch ihre Schwierigkeiten oder eben über einen Rückfall zu schreiben. Diesen Mut hatte ich leider nicht. Nun gehe ich es wieder an und hoffe, dass ich bald wieder positives berichten kann. Auf jeden Fall werde ich auch wieder regelmäßig hier lesen, denn jetzt weiß ich, dass ich nicht alleine bin.
An alle, die immer noch rauchfrei sind: Herzlichen Glückwunsch, ihr meistert gerade so toll die letzten Wochen!
An alle anderen: Herzlichen Glückwunsch auch an euch! Denn ihr seid immer noch dabei und gebt nicht auf! Wir werden auch in Zukunft rauchfrei sein. Da bin ich mir sicher. Wie heißt es doch so schön? Hinfallen, aufstehen und Krönchen richten.
Liebe Grüße
Sylvi
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Hallo ihr Lieben,
Schön zu lesen, dass ihr alle noch da seid und kämpft. Ich habe auch immer noch Schwierigkeiten mit den auf mich einströmenden Gefühlen und Ängsten. Letztere sind wohl der Grund, weshalb ich überhaupt geraucht habe. Dieses hinhorchen auf alle Zipperlein, um auch ja nicht zu verpassen, wenn’s etwas ernstes ist, kann ich sehr gut nachvollziehen.. bin aber nicht sicher, ob dies nicht auch an den Wechseljahren liegen könnte.
Auch die Sorge, man könne seine Mitmenschen verprellen, weil man mal etwas schlechter gelaunt ist, kann ich sehr gut nachfühlen. Andererseits haben alle Menschen mal schlechte Laune. Weshalb legen wir also besonderen Wert auf den Eindruck, gleichbleibend gute Laune haben zu müssen?
Ich versuche mich so zu nehmen wie ich bin - was ich teilweise extrem schwer finde - und bleibe bei dem Motto: eine Zigarette würde nichts ändern.
Ich bin auch froh, dass mein Puls niedriger ist, ich innerlich ruhiger bin, obwohl es eben auch ängstliche Gedanken gibt. Wir sind ja auch alle in einem Alter, in dem schon viel gehört und gesehen hat, und nicht mehr naivere Anfang Zwanzig. Ich habe gestern mit einer langjährigen Freundin gesprochen, die schon vor 13 Jahren aufgehört hat zu rauchen. Sie sagte, sie findet nach wie vor am schönsten, dass man keine Panik mehr hat, ob die Zigaretten noch reichen, man schnell noch mal los muss, das Risiko auf Lungenkrebs stark zu erhöhen…
Im Moment beobachte ich meine körperliche und seelische Umstellung (habe immer noch was mit den Nebenhöhlen oder Zahnwurzel- allerdings kann der Zahnarzt nichts finden und der HNO-Arzt sagt, ja da ist wohl eine leichte Entzündung auf der einen Seite, aber ich weiß nicht, was ich glauben soll, weil ich einen wurzelentzündung befürchte…)
Ich finde diese schissigen Momente sehr anstrengend, wäre immer noch gern die taffe Braut von einst, ist aber nicht so!
Ich wünsche euch Kraft, Sturheit, Trotz und Durchhaltevermögen! Wir schaffen das! Die einen immer noch, die anderen wieder! Grämt euch nicht, es ist ein Marathon, kein Sprint!
Habt eine schönes Wochenende, tut euch was Gutes und liebt Euch, so wie Ihr seid!
Liebe Grüße Tascrina
