Der dritte Anlauf…oder besser ich schau mal wie weit ich komme..
Hallo Zusammen,
ich bin 38 und gehe nun zum dritten Mal durch die Endzugshölle und könnte mich gerade selbst ohrfeigen, eben weil ich es schon 2 mal geschafft habe…
Ja ja klingt absurd, wenn ich es geschafft hätte, wäre ich nicht schon wieder an diesem Punkt
Ich habe mit ca. 14 angefangen zu rauchen und habe das erste Mal mit Anfang zwanzig aufgehört.
Neue Ausbildung, neues Leben und vor allem ein neues Lebensgefühl.
Es ist mir damals nicht schwer gefallen, ich habe 3 Jahre durchgehalten und mich gut gefühlt.
Es folgten längere schwere Zeiten und ich hatte mich dazu entschieden, sie ein wenig erträglicher zu machen durch den alten Freund der einen immer begleitet hat...
Dies soll keinen demotivieren, Ich hatte keinen Schmacht mehr und habe mich bewusst dazu entschieden wieder zu rauchen. Ja rauchen macht eben doch phlegmatisch und man kann gewisse Dinge besser ertragen.
Meine Sucht hat sich dann wieder auf 25-30 Zigaretten am Tag eingependelt.
Mit ca. 35 folgerte der zweite Versuch mit meiner jetzigen Lebensgefährtin.
Dieser schien mir merklich schwieriger als der Erste. Die erste Zeit war sehr hart und später kamen leider noch Depressionen dazu.
Wie lange ich durchgehalten habe, lässt sich schwierig bestimmen.
Ich habe nach ca. einem halben Jahr angefangen beim gemütlichen Bier mit Freunden mal "eine" zu rauchen.
Man ist ja schließlich nicht mehr süchtig und kann sich das ja durchaus mal gönnen
Und genau so ging dann natürlich die Abwärtsspirale los.
In der Zeit von 35 bis jetzt war ich also Gelegenheitsraucher, mal mit Abständen von 4 Wochen mal auch nur eine Woche und auch mal wieder Monate nicht.
Das Ganze hat sich natürlich in den 3 Jahren gesteigert und seit gut 3 Monaten ist es wieder die tägliche Schachtel geworden.
Seit dem Zeitpunkt suche ich nach einem Ausstiegspunkt.
Ich habe gestern Abend die letzte Zigarette geraucht. Der Entschluss kam relativ spontan zum Beginn der Woche, denn die Lage ist günstig…. Meine Frau ist verreist, so kann ich niemanden in den ersten Tagen nerven mit meinem Wahnsinn
Ja, mir schwirrt der Kopf, das konzentrieren fällt mir zunehmend schwerer…aber ich versuche mich abzulenken….in dem ich das schreibe und Leute suche den es genauso geht.
Vielleicht gibt es Leute hier den es ähnlich geht, die vielleicht auch ihren X-ten Versuch haben oder ihren Ersten und wir können uns austauschen und gegenseitig motivieren.
Auch wenn ich das Ganze schon kenne und eigentlich weiß wie es läuft, nützt mir das an dieser Stelle rein gar nichts
Ich denke jeder hat ja so seine eigenen Hürden beim Entzug zu bewältigen.
Meine sind zum einem natürlich die Sorge davor wieder zuzunehmen. Ich mache schon 3 mal die Woche Sport und halte damit mein Gewicht, habe aber immer beim Rauchstopp das Gefühl mein Stoffwechsel schläft völlig ein.
Und der Punkt, dass ich leider auch gerne rauche……aber eben dann wenn ich möchte.
Ich sitze gerne am Wochenende im Garten mit Freunden, bei guten Gesprächen und dem ein oder anderen Bier und da genieße ich die Zigarette wirklich.
Wenn es kontrolliert dabei bleiben würde, hätte ich absolut kein Problem. Ich habe ja auch unter der Woche keinen Schmacht nach einem Glas Bier.
Aber eben so läuft das nun mal nicht mit dem Nikotin, wie wir alle wissen.
Dann fängt wieder der wirklich nervige Part des Rauchens an. Man bestimmt nicht mehr wann man raucht, sondern die Sucht diktiert das Leben.
Tja ist dann doch ein recht langer Text geworden. Ich bin gespannt wie es euch geht, die die gerade aufhören und auch auf Tips von den alten Hasen die sich sicher hier und da wieder finden und das Ganze schon durch haben.
Ich wünsche euch viel Erfolg!
Hi Marky,
Schön dich hier zu treffen, willkommen hier in der Runde und Gratulation zu deinem Entschluss.
Ja die Fallen in die man treten kann hast du nun kennen gelernt. Aber das ist kein Bein Bruch. Diese Rückschläge helfen dir besser auf zu passen. Die Eine gibt es nicht mehr. Nico wittert dann sofort wieder seine Chancen und verleitet einen.
Du schreibst, dass du gerne beim Bierchen eine rauchst, wie könntest du diese Genusszigarette überwinden?
Alkohol ein guter Freund von Niko. Ich würde dir raten gerade in der Anfangszeit darauf zu verzichten.
Die Konzentrationsschwierigkeit kommt vom Entzug. Du darfst alles machen, was dich von rauchen abhält. Wenn du Ruhe brauchst, leg dich hin, wenn du kirre bist, lauf eine Runde um den Block. Sei großzügig mit dir und deine Gefühlen.
Ablenkung und hier schreiben ist eine großartige Idee. Stöbere doch mal oben unter dem grünen Reiter, dort findest du noch eine Menge hilfreicher Tipps.
Womit kannst du dich noch ablenken? (Das ist eines der 4 A´s)
Ach ich kopiere sie dir mal hier hin
[color=purple]• Ablenken Ersetze das Rauchen bewusst durch andere Tätigkeiten, die Dir Spaß machen.
• Aufschieben Atmen Sie zum Beispiel zehnmal tief durch.
• Ausweichen Vermeiden kritische Situationen wie Raucherpausen.
• Abhauen Entferne dich aus einer Rauchergruppe, bis du dich wieder besser fühlst.
[/color]
Benutz du Hilfsmittel?
Hilfreich ist auch das Starterpacket hier von der Seite, schau mal
http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/
LG Bine
Hallo Bine,
danke für deine Worte.
Das Starterpacket hatte ich mir schon bestellt, komtm sicher bald an. Seit ca. einer Woche bereit ich mich gezielt vor und habe hier schon viel gelesen.
Ich nehme jetzt keine Nikotinersatzpräparate, ich will das Zeug ja aus dem Körper bekommen.
Heute musste ich arbeiten und ein wichtiges Projekt abschließen. Da merkt man schon, dass schneller Fehler unterlaufen, weil man so unkonzentriert ist.
Man hat förmlich das Gefühl, die Gedanke schwirren nur wild im Kopf und man bekommt sie nicht mehr in die richtige Reihenfolge.
Danach hab ich Sport gemacht, das hat mich wieder etwas runtergeholt.
Mein Plan war auch erstmal kein Alhohol, bis man wieder auf sicheren Boden ist. Bei Alkohol kam bei mir schon immer extrem Schmacht. Denke 3 Monate muss ich drauf verzichten.
Alle unsere Freunde rauchen auch, das macht gesellige Abende gerade erstmal unmöglich :-(
Warum hast du aufgehört und wie hast du es geschafft? Was waren deine größten Hürden?
Lieben Gruß
Marky
Servus Aki,
ich hatte bei einen der letzten Versuche mal die E-Zigarette ausprobiert, aber das hat mir gar nichts gegeben.
Ich mag einfach das Ritual mit einer Zigarette.
Ich bin in dem Moment ganz bei mir, kann einfach besser denken. Man nimmt sich mit Zigaretten viel bewusster mal eine Auszeit.
Das gilt es für mich zu durchbrechen. Fühle mich heute am dritten tag schon wieder etwas sortierter.
Schauen wir mal wie lange das anhält wenn die Arbeitswoche losgeht ;-)
Aber 50 Jahre hast du geraucht. Meinen Respekt! Du hast es geschafft nach so langer Zeit.
Schönen Sonntag wünsche ich.
Hi Marky,
Klasse dein dritter Tag läuft. Toll.
Ja die Gedanken sind schon mal wirr in der Anfangszeit. Nehme dir auf der Arbeit auch mal Auszeiten. Früher bist du 5 min rauchen gegangen, jetzt geh doch 5 min am Fenster tief Luft holen. Einfach mal kurz runterfahren.
Dass die E- Zigarette dir nichts gebracht hat, kann ich verstehen. Dabei behält man die gleichen Rituale bei, wie bei eine richtige Zigarette. Beim Rauchstopp heißt es, die alten Verhaltensmuster/Rituale auf zu knüpfen und anderes dafür ein zu setzen. Z.B bei deinen gemütlichen Runden. So wie du es schon in Erwägung gezogen hast.
Ob es 3 Monat ohne Alkohol ist oder 2 oder 5, da höre auf deine innere Stimme, die berät dich gut. Dann wenn du meinst du bist genug gefestigt. Ich würde das jetzt nicht an einer Zeit festhalten. Du wirst sehen, manchmal läuft es anderes als du denkst. Wichtig ist das Ziel Rauchfrei im Auge zu behalten. Deine Überlegungen sind aber Gold richtig. Nehme dir die Zeit, die du brauchst.
Sport ist auch sehr hilfreich beim Entzug, was machst du für Sportarten.
Trinke viel Wasser, Tee oder kühle Saftschorlen.
Ich habe 21 Jahre geraucht. Ca. 20-25 Zig am Tag. Zu jeder Gelegenheit, selber nachts bin ich aufgestanden, wenn ich wach wurde und habe mich ans Fenster gestellt. Mein Gedanke zum Rauchstopp kam wegen der Gesundheit. Irgendein Arzt meinte ich sollte aufhören, das war im Februar 2013. Da habe ich mich dann erst mal nicht drauf eingelassen, weil das sagen die ja immer. Aber irgendetwas hat es in mir ausgelöst, so dass ich mich gedanklich damit beschäftigt habe. Auch mit den Sätzen, „mir geht es gut, wieso soll ich aufhören“. Aber die Räder im Gehirn drehten weiter. Im Juni fragte mich eine andere Ärztin, ob ich rauch und ich sagte ihr: „Ja, und nächste Woche höre ich auf“ Das war nun erst mal ein Schock für mich, was ich da selber gesagt habe. Aber ich bin ein Mensch, was ich sage mache ich.
Ich habe dann mit Hilfe von Pflaster aufgehört. So verliefen die ersten drei Wochen reibungslos. Meine Hürden waren die Reduzierung der Pflaster. Da ich dann sehr unruhig wurde. Somit habe ich mir für weitere Reduzierungen einen Trick einfallen lassen um es smarte verlaufen zu lassen.
Hab einen schönen Sonntag
Bine
Hallo Marky,
mir ist dein Satz aufgefallen:"Und der Punkt, dass ich leider auch gerne rauche…"
Das kenne ich gut und hatte immer das Gefühl ich würde mir ja dann und wann etwas gutes tun müssen...
Das ist aber garnicht der Fall. Man tut sich nichts gutes, ganz im Gegenteil: man straft und schädigt sich selbst.
Begreifen konnte ich das erst nachdem ich mich mehr über die Inhaltsstoffe von Zigaretten informiert habe und auch ein Buch von Allen Carr gelesen habe.
Viele Infos findest du ja schon hier im blauen Reiter.
Soweit erstmal mein Tip.
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir dauerhaft die Kraft und den festen Willen dein Ziel zu erreichen.
LG,
Norbert
Hallo Zusammen,
@ Bine: Ich mache Kraftsport und HIT Training. Beides hilft mir sehr gut und macht den Kopf frei.
@ Norbert. Hi Norbert, mit Allen Carr habe ich es das erste mal geschafft. Das waren immerhin 3 Jahre.
Es öffnet einen schon die Augen.
Aber wir Raucher wissen ja eigentlich wie schädlich das Zeug ist.
Man hat einfach unheimlich viele Suchtverknüpfungen im Hirn gebildet.
ich habe angefangen mit 14 und einfach viele schöne Dinge erlebt bei denen die Zigarette dabei war.
Ich habe oft das Gefühlt, das Zigaretten einfach auch so der letze Anker sind einfach mal loslassen zu können. Das letze bisschen Rock n Roll bewahren.
Man muss ja eh schon schauen. Die Arbeit wird mehr, man lebt nur in Prozessen und muss sich sehr gut organisieren um alles zu schaffen. Der Alltag ist straff organisiert. Da ist eine Kippe schon ein alter vertrauter Freund der eben immer da ware, ein ein wenig erdet.
Was mich wirklich nervt sind die Konzentrationsstörungen, wie lange hat das bei euch gedauert?
Der zweite Punkt, ich haben das Gefühlt, trotz guter Ernährung, einfach keine Verdauung mehr zu haben.
Man fühlt sich immer nur so aufgedunsen. Habt ihr da auch Erfahrunge mit? Wie lange kann das dauern?
Viele Grüße
Hi Marky,
Tag 4 hat begonnen. Prima!
Was ist HIT Training??
Was ich so bei dir raus lese, ist: dass du sehr unter Zeitdruck stehst, hohe Anforderungen zu erfüllen hast. Bitte nehme dir immer kleine Pausen zwischen durch. Früher hat das das Rauchen für uns übernommen. Nun achte bitte selber da drauf. Auch das mit den Konzentrationsproblemen kann noch etwas dauern. Dies ist bei jedem Unterschiedlich. Bitte gib dir Zeit die du brauchst. Dein Körper arbeitet auf hoch touren. Er braucht auch Schonung und Entspannungseinheiten.
Helfen könne Atemübungen, lehn dich zurück, stell dich am Fenster
5 sec einatmen
5 sec anhalten
5 sec ausatmen
max 10 x
Baue dir kleine Inseln in den Alltag ein.
Ja die Zigaretten hatten auch Einfluss auf unsere Verdauung.
Für die Verdauung anzuregen helfen Pflaumen in jeglicher Form. Als Obst, Saft, Muss, Marmelade...
Ansonsten viel Salat mit Körner essen.
LG Bine
Hi Marky,
Ich gratuliere dir zur [color=purple]ersten Woche [/color]in der Rauchfreiheit
Ohne Qualm geht´s auch!
Toll wie du das machst.
Magst du dich noch mal melden?
LG Bine
Hi Bine,
besten Dank! War schon nicht einfach aber ich habe durchgehalten.
Allerdings fühle ich mich gerade recht leer. Es fehlt gerade ohne Rauchen die Lebensfreude.
Ich hoffe das kommt wieder. Muss viele Dinge gerade meiden.
Es wird auch gerade nicht besser. Der körperliche Entzug scheint vorbei, aber für mich war die psychische Komponente immer die Schwierigste.
Fühle mich mit Zigaretten nicht wohl, ohne aber auch nicht richtig.
Ab wann geht es dein meistens richtig Bergauf?
Übrigens, HIIT nicht HIT wie ich fälschlicherweise geschrieben habe, ist hoch intensives Intervall Training.
Das kann man beim Joggen machen oder auch mit Übungen wie Liegestütze, Burpees, Kniebeugen etc.
Hier hast du ein paar Infos: http://www.daytraining.de/fitness/hiit-schneller-abnehmen-mit-hochintensivem-intervall-training/
Ein schönes Wochenende wünsche ich dir!