5 vor 12

Verfasst am: 13.03.2017, 18:53
gudi56
gudi56
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Liebe Gemeinschaft,

schon lange lese ich hier mit und finde die Gemeinschaft einfach nur sehr schön.

Im Moment bin ich nur einfach verzweifelt weil dieser mich so quält. Immer wieder sage ich mir, dass eine Zigarette es nicht besser macht, im Gegenteil es wird ja nur alles noch schlimmer, aber er lässt einfach keine Ruhe.
Die Gedanken kreisen ständig darum. Warum ist das so?
Dadurch das ich hier bereits schon viel gelesen habe sage ich mir ständig, dass es andere doch auch schaffen bzw. geschafft haben, , warum ich nicht? Er quält mich so sehr, dass ich keinen klaren Gedanken fassen kann und ich richtig von der Rolle bin und ich einfach nur noch verzweifelt bin. Mein Verstand sagt mir, dass ich es schaffe aber ich weiss einfach nicht mehr wo ich täglich noch die Kraft hernehmen soll um diesem Sch..... zu trozen. Selbst wenn ich versuche mich zu beschäftigen fehlt mir einfach die Kraft. Ist das noch normal?
Über eine Antwort würde ich mich freuen. Lieben Dank.

Lg, Guddi 56

Verfasst am: 13.03.2017, 19:30
ichbins
ichbins
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Hallo Gudi,

58 Tage ohne Zigaretten sehe ich auf Deinem Zähler und es quält Dich heute immer noch ungebremst.

Das, was Du schilderst, sieht nach einer depressiven Verstimmung aus.

Das Nikotin ist manchen Neurotransmittern (Botenstoffe für die Nervenfunktion) ähnlich und bewirkt, dass der Organismus die eigene Neurotransmitterproduktion runterfährt. Nach dem Rauchstopp dauert es eine Weile, bis der Körper wieder eigene Botenstoffe produziert - und deshalb haben wir (manche mehr und manche weniger) unter gereizter Stimmung, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen, depressiven Verstimmungen u.s.w. zu leiden.

In den meisten Fällen geht das nach 2 - 6 Wochen (individuell verschieden) wieder vorüber. Sport kann diesen Prozess beschleunigen.

Bei einigen wenigen dauert das dann etwas länger und das ist schon ziemlich gemein, weil man irgendwann keine Kraft mehr hat, dagegen zu halten. Bei mir war das auch der Fall und ich musste ein Antidepressivum nehmen. Weil ich das aber nicht wollte, habe ich wieder für eine Weile ein Nikotinpräparat genommen. Mir hat es damals geholfen, aber ich möchte das niemandem empfehlen, weil es natürlich wieder die Sucht triggert. Es war mein ganz persönlicher Weg.

Meine Empfehlung ist, Dich an Deinen Hausarzt zu wenden und ihm Deine Situation zu schildern und ihn um Rat und Tat zu bitten. Es wäre wirklich schade, wenn Du aus lauter Verzweiflung wieder mit dem Rauchen anfängst.

Herzlich
Angelika

Verfasst am: 13.03.2017, 20:15
LisNeu
LisNeu
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Liebe Guddi56,
weißt Du, dass es mir genauso wie Dir geht? Ich könnte verzweifeln, dass sich meine Gedanken immer wieder ums Rauchen drehen. Es scheint halt doch nicht nur heiter-fröhliche ehemalige Raucher zu geben.
Ich habe schon 2 kg zugenommen, weil ich von den zuckerfreien Bonbons entsetzliche Blähungen bekomme und deswegen normale Bonbons lutsche.

Komm, lass es uns weiter versuchen. Irgendwann wollen wir doch auch zu diesen fröhlichen ehemalgen Rauchern gehören, obwohl mir manchmal der Glaube daran fehlt.

Verfasst am: 14.03.2017, 15:46
gudi56
gudi56
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[quote="ichbins"]
Hallo Gudi,

58 Tage ohne Zigaretten sehe ich auf Deinem Zähler und es quält Dich heute immer noch ungebremst.

Das, was Du schilderst, sieht nach einer depressiven Verstimmung aus.

Das Nikotin ist manchen Neurotransmittern (Botenstoffe für die Nervenfunktion) ähnlich und bewirkt, dass der Organismus die eigene Neurotransmitterproduktion runterfährt. Nach dem Rauchstopp dauert es eine Weile, bis der Körper wieder eigene Botenstoffe produziert - und deshalb haben wir (manche mehr und manche weniger) unter gereizter Stimmung, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen, depressiven Verstimmungen u.s.w. zu leiden.

In den meisten Fällen geht das nach 2 - 6 Wochen (individuell verschieden) wieder vorüber. Sport kann diesen Prozess beschleunigen.

Bei einigen wenigen dauert das dann etwas länger und das ist schon ziemlich gemein, weil man irgendwann keine Kraft mehr hat, dagegen zu halten. Bei mir war das auch der Fall und ich musste ein Antidepressivum nehmen. Weil ich das aber nicht wollte, habe ich wieder für eine Weile ein Nikotinpräparat genommen. Mir hat es damals geholfen, aber ich möchte das niemandem empfehlen, weil es natürlich wieder die Sucht triggert. Es war mein ganz persönlicher Weg.

Meine Empfehlung ist, Dich an Deinen Hausarzt zu wenden und ihm Deine Situation zu schildern und ihn um Rat und Tat zu bitten. Es wäre wirklich schade, wenn Du aus lauter Verzweiflung wieder mit dem Rauchen anfängst.

Herzlich
Angelika

[/quote]

Liebe Angelika,

vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Die von dir beschriebenen Botenstoffe, werde diese denn vom Körper wieder produziert bzw. wann erfolgt solch ein, ich nenn es mal Aufbau, wieder? Wie lange dauert so ein Aufbau? Ich weiss, jeder Körper reagiert anders, aber das wäre z.B. auch ein Strohhalm an dem ich mich noch festhalten könnte.

Lieben Dank für eine Antwort.

Lg Guddi 56

Verfasst am: 14.03.2017, 15:49
gudi56
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Beiträge: 4 Beiträge

[quote="LisNeu"]
Liebe Guddi56,
weißt Du, dass es mir genauso wie Dir geht? Ich könnte verzweifeln, dass sich meine Gedanken immer wieder ums Rauchen drehen. Es scheint halt doch nicht nur heiter-fröhliche ehemalige Raucher zu geben.
Ich habe schon 2 kg zugenommen, weil ich von den zuckerfreien Bonbons entsetzliche Blähungen bekomme und deswegen normale Bonbons lutsche.

Komm, lass es uns weiter versuchen. Irgendwann wollen wir doch auch zu diesen fröhlichen ehemalgen Rauchern gehören, obwohl mir manchmal der Glaube daran fehlt.

[/quote]

Liebe LisNeu,

vielen lieben Dank für deine Antwort. du hast mir aus der Seele gesprochen/geschrieben. Ich hätte niemals geglaubt, dass das so schwer ist. Zum Gewicht, ja dass ist auch so eine Baustelle. Ich habe bereits 5 kg zugenommen. Das frustet dann auch noch. Im Moment ist alles ....

Lg, Guddi 56

Verfasst am: 14.03.2017, 15:52
gudi56
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[quote="Uli43"]
Hallo Gudi! oder Guddi?

Was du schilderst, kenne ich zu gut. Du hast eine depressive Störung oder gar eine Depression? Da gibt´s nur eins: Gehe zu Arzt. Mein Hausarzt konnte mir gut helfen. Ob du Gespräche oder Tabletten brauchst, wird er entscheiden. Vielleicht gar beides?
Ich wünsche dir viel Erfolg. Nur, gib deinen Rauchstopp nicht auf. Es wäre schade um die Zeit, die du bereits investiert hast.

Schaffst du es ins Freie zu gehen? Natürlich nur ins Grüne, einen Park oder ähnlichem. Du müsstest inzwischen viel besser riechen können. Merkst du wie die Blümchen duften?
Was ist mit Bewegung? Auch die muntert auf und vertreibt gleichzeitig den . Der mag weder frische Luft noch Bewegung oder gar Sport.
ich wünsche dir alles Gute.
Bleib rauchfrei!
Uli

[/quote]

Liebe Uli,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Ja es ist schon schlimm, wie uns diese Sucht beherschen will. Ich war gerade eine Stunde sparzieren um mich von diesen Gedanken zu lösen. Ich will nicht aufgeben.

Lg, Guddi 56