5 Tage Rauchfrei
Hatte nach der Geburt meines Kindes für 6 Monate nicht geraucht. Vorher war ich leider zu schwach. Hatte es sehr aber bis auf 4 eingeschränkt. Dann habe ich wieder angefangen. Was echt blöd war, weil ich so abgelenkt war das ich den Entzug kaum mitbekam und das schlechte Gewissen meinem Kind gegenüber war noch da.
Jetzt liege ich seit dem 14.06 mit gebrochener Kniescheibe flach. Wurde am 15.06 operiert und habe geschworen, dass ich am 14.06 um 21.00 Uhr die letzte geraucht habe. Bisher habe ich keine geraucht und kann will es immer noch nicht aber ich habe viele Entzugserscheinungen wie Schlafstörungen, Kreislaufprobleme, Schwitzattacken, Schwindel. Ich kämpfe hier jeder Tag im Krankenhaus mit dem Bein und dem Entzug. Bin aber noch fest überzeugt, dass sich der Kampf lohnt. Will meinem Sohn ein besseres Vorbild sein.
Bin über eure Meinungen gespannt.
Gruß Jenny
Hallo Jenny,
also zuerst Mal: gute Besserung. Und dass du bald aus dem Krankenhaus entlassen wirst.
Dann ein deinem Kniescheibenbruch geschuldetes besonders herzliches Willkommen hier in der Gemeinschaft. Offensichtlich machst du das, was so wichtig ist im Leben: du holst dir Hilfe. In dem du zu uns kommst. Und von dir ehrlich erzählst. Und um unsere Meinungen bittest. Vielleicht hat ja dein Kniescheibenbruch als Gutes deine Rauchfreiheit zur Folge? Ich wünsch es dir.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du während deiner Schwangerschaft deinen Zigarettenkonsum auf vier am Tag reduziert. Und nach der Geburt konntest du ein halbes Jahr lang auf Zigaretten verzichten und hast danach wieder angefangen. All das kommt von deiner Krankheit, der Nikotinanhängigkeit. Und deinem - so verstehe ich dich - großen Wunsch, die Krankheit zum Stoppen zu bringen. Meine Meinung: dazu hast du gute Chancen!
Und zu deiner Schwäche vor dem halbjährigen Rauchstopp: Wie heißt es so anschaulich: wer fehlerfrei ist, werfe den ersten Stein (oder so). Ich bin auch nicht fehlerfrei, Jenny, und weiß, wie schrecklich sich das anfühlen kann, wenn man sich Vorwürfe macht.
Dabei hast du keine Grund, dir welche zu machen, so finde ich, denn es ist zutiefst menschlich, Fehler zu machen. Und an einer Suchtkrankheit zu erkranken. Im Gegenteil: Heute - und letztlich zählt nur das Heute - hast du allen Grund, sehr stolz auf dich zu sein: denn du bist [color=red]seit 5 Tagen rauchfrei [/color](dein Zähler wird vermutlich noch heute umspringen). [color=red]Ich gratuliere dir, das machst du großartig![/color]!!. Und erst recht stolz kannst du auf deinen Beweggrund sein: [color=red]du willst deinem Sohn ein besseres Vorbild sein[/color]. Nur zu!
Jetzt steckst du aber halt mitten im körperlichen und psychischen Entzug. Was hast du denn schon alles im Forum gelesen? Je mehr desto besser: zum Beispiel die Tipps zu Verlangensattacken wie viel Trinken und Ablenken. http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/ Letzteres stelle ich mir in deiner Situation besonders schwer vor. Dennoch: welche Möglichkeiten siehst du denn für dich? Ich habe mir z.B. Bücher ins Krankenhaus mitbringen lassen und Musik. Dann gibt es heute so schöne Ausmalbücher....was vertreibt dir die Zeit?
Auch deine Schlaflosigkeit und deine Schwitzattacken gehören zu den häufigen Entzugserscheinungen. Les mal bei den Anderen, wenn du magst....! Wenn du keine Schlafmittel nehmen möchtest, vielleicht helfen dir Pflanzen wie Baldrian, Passionsblume, Lavendel....vielleicht hat die Nachtschwester Tees??!
Und noch eines wünsche ich dir: Geduld. Ich weiß, das hört sich jetzt gemein an, denn es bleibt dir fast nichts anderes übrig als geduldig zu sein in deiner Situation. Aber es wird besser, ich versprechs dir, Jenny. Und was wird dein Sohn stolz auf dich sein, wenn ihm eines Tages klar wird, dass du mal geraucht hast und aufgehört hast?!
Weil mir nix besseres einfällt, erzähl ich dir jetzt einen Witz (den du deiner Zimmernachbarin erzählen kannst):
Sophie: Du, Melanie, da ist schon wieder beim Kaffeekochen Wasser übrig.
Melanie: Einfrieren! Heißes Wasser kann man immer gebrauchen.
Einen guten Schlaf wünsche ich dir für diese Nacht, ich fand Krankenhausnächte immer besonders ätzend.
Und dass du deinen Mut zusammennehmen kannst für deinen sechsten rauchfreien Tag.
Mit herzlichem Gruß
Andrea
Hallo Jenny,
wie geht es dir Heute?
Du bist heute eine Woche rauchfrei, das ist ein sehr schöner Erfolg. Darf ich dir eine Blume ans Krankenbett stellen?
Würde mich freuen, wenn du von dir schreiben würdest.
Mit liebem Gruß
Andrea