3. Versuch ab 6.März - Alternativen zur Stressbewältigung?

Verfasst am: 25.02.2019, 11:10
BergHans17
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Hallo Liebes Forum,

ich bin eigentlich nicht neu hier (passwort und Nutzername vergessen...). Vor 2,5 Jahren habe ich einen "relativ" erfolgreichen Aufhör-Versuch hinter mir - auch dank eurer Hilfe. 6 Monate gingen. Richtig "clean" war ich eigentlich nur 5. Dann kamen wieder 1,5 Jahre rauchen. Diese 1,5 Jahre habe ich mit sehr viel Arbeit, relativ viel Alkohol viel Stess und trotzdem extremen Sport verbracht. Bis ich in den Bergen einen Lungenkollaps erlitt. Das war kein Spaß. Die Lungen-OP und alles haben mich zu weiteren 3 Monaten rauchfrei gebracht. Dann habe ich wieder angefangen...dafür den Sport vernachlässigt. Das wäre ja zu hohes Risiko. Also mal ehrlich: Wie hoch muss der Leidensdruck eigentlich sein? Anscheinend bin ich in der Hinsicht ziehmlich belehrungsresistent.

Ich vermute die Wurzeln etwas tiefer. Im Stress. Ich kann selten wirklich abschalten. Daher kommt auch der erhöhte Alkoholkonsum. Seit 1,5 Jahren mache ich eine Psychotherapie. Das hat mich zumindest mal soweit gebracht, dass ich "kontrolliertes Trinken" anwende. Also 6 Bier in der Woche. Dieses Maß an Alkohl habe ich seit ca. 6 Monaten, und mittlerweile ist es gar kein großer Verzicht mehr. Bei meinen Versuchen das Rauchen aufzuhören stieg meistens der Alkoholkonsum. Ich hab etwas Angst davor, dass ich dass mit dem Alkohol durch das Nichtrauchen wieder weniger im Griff hab. Deswegen habe ich vor in den ersten 2 Monaten des Rauchstopp auch gar keinen Alkohol zu trinken.

Ich habe über einiges über Meditation und Stressreduktion gelesen. Ich vermute das ist der richtige Weg. Ein bisschen mehr zu innerer Ruhe finden wäre hilfreich. Hab ihr da irgendwelche Tips? Wie komme ich vom "darüber wissen" zum handeln?

Ich arbeite viel, und renoviere ein Haus. Da gibt es immer was zu tun. Zum Ausgleich gehe ich einmal die Woche klettern. Etwa alle 3 Wochen möchte ich auch wieder hochalpine Bergtouren machen. Der Sport befriedigt mich recht gut. So auch der Plan zum Rauchstopp. 3 Tage Urlaub und dann ins Gebirge...weit weg von allen Suchtmitteln.

Ich muss mich nur ehrlich fragen, inwiefern der Bergsport auch schon wieder "Stress" ist. Ich stecke mir oft sehr hohe Ziele...in allen Lebensbereichen.

Naja, das war jetzt viel Text...sorry. Trotzdem würde ich mich über Antworten freuen.
Gibt es jemand der ähnliche Phänomene kennt?
An die Mediationserfahrenen: Wie habt ihr mal den Start geschafft? In Zeiten wo man zu "geizig" ist sich mal 5 Minuten für Achtsamkeit zu nehmen....
Viele Grüße,
da BergHans

Verfasst am: 25.02.2019, 14:04
BergHans17
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Naja, was ich noch zu meinem Motiv sagen kann: Es ist die Kondition! Die Schnelligkeit und Leichtigkeit mit der man als nichtraucher Bergsteigen kann. Diesen Unterschied habe nun ja schon 2 mal erfahren. Reicht das als einzige Motivation? Man muss dazu sagen, dass Berge eine richtige Leidenschaft nicht nur ein Hobby bei mir sind...

Geld sparen zieht nicht wirklich...das gebe ich dann für mehr Essen aus. Da blieb davor auch nix übrig.

Langes Leben...ich denke nicht soweit deswegen fällt es mir schwer das als Motivation zu nehmen.

Was noch zählt: Ich möchte meinen Kindern ein gutes Vorbild sein!
Und diverse kleinere Krankheiten, wie Hautausschlag, Müdigkeit, etc. sind ohne Tabak besser.

Stur kann ich sein. Das hilft über die ersten Tage. Nach 2 Monaten lässt das aber nach. Die letzten male wurde ich meistens nach einer längeren stressigen Phase wieder rückfällig. Aber die Stressmomente aus dem Leben verbannen, das geht ja nicht. Und einen gesünderen Umgang damit zu finden, ist auch nicht gerade leicht. Wenn z.B. die Kinder schreien, kann ich nicht einfach laufen gehen.

Irgendwie habe ich ordentlich Respekt vor diesem Rauchstopp. Ich will nicht wieder Rückfällig werden. Und da reicht ein Zug an einer Zigarette schon aus. Selbst wenn er gar nicht schmeckt. Viele berichten davon, wie sie plötzlich keine Lust mehr aufs Rauchen hatten. Wie würde ich mir das wünschen.

Wie ist das Forum eigentlich gedacht? Ich bin ja gerade unter "Ich bereite mich vor". Soll ich dann in 9 Tagen, wenn es soweit ist ein neues Wohnzimmer in der "Ich habe aufgehört" Kategorie einrichten? Oder bleibt es beim alten?

Finden sich hier so langsam Leute die ein ähnliche Konstellation haben, und man schreibt sich in ein paar bekannten Wohnzimmern hin und her?

Bis dahin,
BergHans

Verfasst am: 25.02.2019, 14:39
Nomade
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Hallo BergHans,

damit Du hier nicht weiter so allein vor Dich hinschreiben mußt....

Willkommen in dieser Gemeinschaft der Rauch-aufhör-Willigen.
Ein guter Schritt, Dich hier wieder anzumelden.

Du hast schon ein paar Baustellen, aber auch bereits gute Ansätze....

Deine Kinder sind ein Motiv, aufzuhören, aber eben auch manchmal ein Streßmoment....
Was ist Dir wichtiger?

Du willst besser kraxeln können - aber auch das ist wieder ein Streßmoment....
Was ist Dir wichtiger?

Irgendwie entwickelst Du - habe ich den Eindruck (natürlich kann ich mich täuschen) pausenlos Ehrgeiz - wofür eigentlich? Was bringt Dir das außer Dauerstreß? Wie willst Du bei dieser Konditionierung "Streß bewältigen", wenn Du Dir doch dauernd selbst neuen schaffst?!
T'schuldige, aber das ist mir nicht so recht klar.... Kann es sein, daß an genau dieser Stelle der beste Ansatzpunkt ist, das Nicht-mehr-Rauchen durchzuziehen - Ehrgeiz NUR NOCH DAFÜR?

Wann Du unter welchem Oberthema was für ein "Wohnzimmer einrichtest" (thread eröffnest) ist Deine Entscheidung. Du kannst bei dem jetzigen bleiben "bis zum jüngsten Tag", wenn Du möchtest.
Wer, warum und womit hier antwortet, entscheidet jede/ selbst und auch Du kannst überall lesen/schreiben, wenn Du meinst, Dich beteiligen zu können - muß auch nicht "zu Deinem Thema passen" - vielleicht hast Du für den einen oder die andere einfach einen hilfreichen Tip....
Wenn Du konkret jemandem antworten möchtest - z.B. mir jetzt - klickst Du unter der Nachricht auf "Profil", suchst Dir da das passende (oft das letzte, aber nicht immer - gibt auch thematische threads für alle) - also bei mir wäre dies "Ich denk' nicht dran, zu rauchen" und schreibst dort.

In der Hoffnung, Dir ein klein bißchen geholfen zu haben
grüßt
de Nomade

Verfasst am: 25.02.2019, 14:42
srrauchfrei
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Hallo BergHans17,

herzlich willkommen in dieser tollen Gemeinschaft!
Damit ist der erste Schritt in die Rauchfreiheit getan!


Bei Dir tummeln sich eine recht stolze Anzahl von
Baustellen... das macht mich im Moment auch eher hilflos,
Dir einen oder mehrere Tipps zu geben.

Jeder tickt da anders, aber mir scheint Dein Kalender sehr
voll zu sein, und mit Deinem Bergtourenplan setzt Du Dich
weiterem Druck aus, weil Du Vorgaben zu erfüllen hast.

Was ich selbst gut kenne, ist Stress. Damit kann man lernen,
einen Umgang zu pflegen, der einen weniger strapaziert.

Meditation ist noch ein Stichwort, welches mir ins Auge
gesprungen ist. Wenn Du nicht sicher bist, ob es etwas
für Dich ist : Zum Ausprobieren gibt es mehrere Apps, die
meiner Meinung nach aber einen Meditations-Kurs mit einer "echten"
Anleitung nicht ersetzen können. Du machst derzeit eine
Psychotherapie, daher empfehle ich Dir, Deinen Therapeuten
bzw. Therapeutin um Rat zu fragen.

Ein Rat, den ich so oder ähnlich mal gehört habe :
Meditiere täglich 30 Minuten. Wenn Du die Zeit nicht
hast dafür, meditiere täglich 60 Minuten.

Ich weiß nicht mehr, von wem das ist, aber es ist was dran.

Genug ins Blaue geschrieben, vielleicht liege ich ja auch
völlig daneben...

Viele Grüße erstmal von
Silke

Verfasst am: 25.02.2019, 15:06
BergHans17
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"Irgendwie entwickelst Du - habe ich den Eindruck (natürlich kann ich mich täuschen) pausenlos Ehrgeiz - wofür eigentlich? Was bringt Dir das außer Dauerstreß? Wie willst Du bei dieser Konditionierung "Streß bewältigen", wenn Du Dir doch dauernd selbst neuen schaffst?!
T'schuldige, aber das ist mir nicht so recht klar.... Kann es sein, daß an genau dieser Stelle der beste Ansatzpunkt ist, das Nicht-mehr-Rauchen durchzuziehen - Ehrgeiz NUR NOCH DAFÜR?"

Hey vielen Dank euch für die Antworten! Das was du da geschrieben hast (Zitat oben). Trifft es schonmal sehr gut. Ehrgeiz..wofür eigentlich? Wenn ich dadurch mehr Stress verusache. Da stimmt schon, dass genau an dem Punkt die Stressbewältigung nicht zusammen geht. Das ist ja das Problem. (Glaube ich...)

Diesen Ehrgeiz möchte ich auch nutzen das Rauchen aufzuhören. Für den Anfang wird das helfen. Dauerhaft soll ja das Nichtrauchen kein zusätzlicher Stress sein. Sondern die Lust aufs Rauchen weniger werden, weil ich weniger gestresst bin.

Ja und ihr habt recht! Einfach machen! Ich sollte mich nicht verkopfen und grübeln, sondern einfach ein paar kleine Meditationsübungen probieren. Mal sehen, vielleicht besuche ich auch mal einen Kurs. Für erste versuche ich es mit einer CD. Ich will ja nicht überheblich klingen, daber irgendwei kamm mir die Meditationssache vor 2 Jahren noch als weltfremder Quatsch vor. So langsam glaube ich an den Sinn. Aber den direkten Kontakt habe ich bisher gescheut. Nicht weil ich was schlimmes erwarte sondern möglicherweise gar nix passiert, womöglich kann ich mich gar nicht leicht drauf einlassen. Aber wenigstens mal probieren

Danke euch nochmal! Eure Antworten freuen mich! Ich hoffe ich bleibe hier nun länger "zu Hause"

Verfasst am: 25.02.2019, 17:17
Nomade
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Hallo BergHans,

über Deine Nachricht und das Lob habe ich mich sehr gefreut.
Ja, direkt bin ich - kann nicht jede/r so ab, aber es ist schön, daß Du es als positiv empfindest.

Was hälst Du davon, das bläßliche Wesen links oben auf Deinen Nachrichten durch einen schönen Avatar - vielleicht einen Berg ? - zu ersetzen, der Dir gefällt und woran wir Dich schnell erkennen....? Wär doch auch schon mal 'ne Maßnahme, um inne zu halten (beim gelassenen Bildraussuchen und -hochladen, meine ich) - die entsprechende Funktion findest Du bei Deinem Profil.

bis neulich
grüßt
de Nomade

Verfasst am: 26.02.2019, 10:44
BergHans17
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Guten Morgen zamma,

ja eine gute Idee. Jetzt gibts einen Berg als Bild. Ja...nicht irgendeinen Berg. Das ist genau die Stelle auf der ich den Lungenkollaps erlitt. Was schön aussieht hätte rauchfrei auch schön sein können...

Es ist sicher kein Fehler wieder hier gelandet zu sein. Durch die Gedanken an das Forum, und das Querlesen eurer Beiträge kreisen verstärkt die Gedanken ums Rauchen, besser gesagt Nichtrauchen! Die Motivation wächst. Die habe ich heute mit 9 von 10 Punkten angegeben. Die Zuversicht allerdings nur mit 5 Punkten. Es ging ja schließlich schon 2 mal schief.

Der bissher langfristigste Erfolgt beruht auf einer Phase in der ich mich nicht maßlos mit Arbeit überladen habe. Es gab so etwas wie Alltag. Geregelte Abläufe des Tages und eine bewohnbare Wohnung. Leider habe ich das gerade nicht. Und um diesen Gemütszustand zu erreichen, gebe ich Gas. D.h. ich habe gerade viel Stress damit alles ins Lot kommt, um hoffentlich zu einem späteren Zeitpunkt weniger Stress zu haben. Nur genau da liegt einer der Fehler. Ok, manches ist an Termine mit Handwerkern, etc. geknüpft. Mit etwas Glück ist das gröbste am Freitag vorbei. Dann sollen Sa/So zur Entspannung genutzt werden. Ab dann wird nur das nögtigste gearbeitet (also auf der privaten Baustelle). Also jeden Tag nicht mehr als 2 Stunden. Nach 20 Uhr ist Ruhe. Dazu jeden Tag 30 min üben zu meditieren, oder irgendeine Form von Entspannungsübung.

Das ist jetzt mal so der Plan für die nächste Woche, wenn es darum geht ein rauchfreies und bestenfalls ausgeglicheneres Leben zu führen. Zumindest in der Anfangsphase sollte ich nicht zu viel erwarten.

Bis bald,
BergHans

Verfasst am: 26.02.2019, 14:07
srrauchfrei
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Hallo Hans,

das klingt doch schon mal ganz gut so als Plan, Struktur ist drin, es gibt Prioritäten ( priv. Baustelle ),
daran kann man sich ganz gut festhalten.

Bei "andere Entspannungsübungen" ist mir was eingefallen: Progressive Muskelrelaxation.
Das fand ich für den Einstieg sehr passend, schön einfach zu lernen und ein ausgezeichnetes Mittel, um
zwischendurch mal "runter zu kommen". Im www gibt es Anleitungen als mp3 zum Download, auch als
Kurzfassung von nur etwa 15 Minuten, und die kann man sich einmal täglich schon aus den Rippen schneiden.
Vielleicht fliegt eine andere, eventuell im Zuge der inneren Aufräumarbeiten als schädlich oder überflüssig
erkannte Aktivität weg? Und schon ist Zeit frei

Du machst das völlig richtig; einen Schritt nach dem anderen, nur ned hudeln!

Danke für das Kompliment bezüglich meiner langen Rauchfrei-Zeit! Deine Frage beantworte ich gern:
Schmachtmomente, die diese Bezeichnung verdienen, erlebe ich seit längerer Zeit gar nicht mehr. Es sind nur
Gedanken. Ich hatte schwierige und stressige Situationen durchzustehen und nicht ernsthaft Lust auf Rauchen
gehabt. Trotzdem ist Achtsamkeit nicht falsch, damit mich der Leichtsinn nicht packt.

Viel Erfolg weiterhin wünscht
Silke

Verfasst am: 26.02.2019, 17:22
miezhaus
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Guten Tag BergHans,

herzlich willkommen (zurück)! Ich finde es toll, daß Du wieder hergekommen bist, um den Rauchausstieg mit uns zu zelebrieren. Überhaupt, daß Du das Unterfangen nicht aufgegeben hast.

Sicherlich ist der Lungenkollaps ein regelrechter Böllerschuß vor den gesundheitlichen Bug, den Du ja jetzt auch völlig richtig umsetzt - bitte mach Dir keine Gedanken, daß dies erst mit Verzögerung erfolgt. Es geht ganz vielen Menschen so, daß gesundheitliche Schieflagen, die eigentlich dazu geeignet wären, den sofortigen Rauchstopp durchzuziehen, erstmal verarbeitet werden müssen. Und was macht ein Raucher denn, wenn er Angst hat, frustriert ist, was kompensieren oder verarbeiten muß? Er raucht erstmal, klar. Das ist die Mimik dieser Sucht. Sie schafft es, rationale Argumente und Leidensdruck gegen uns zu verwenden. Super, daß Du aus dem Kreislauf jetzt aussteigen willst!

Wie wäre es denn auch, wenn Du Deinen Ausstieg jetzt nicht als Versuch deklarieren würdest? Du willst ja nicht versuchen auszusteigen, Du willst ja aussteigen! Gib dem Kind ruhig einen kraftvolleren, optimistischeren Namen! Es ist Dein Projekt, Dein Plan, Dein Vorhaben! Sei stolz drauf und das hocherhobenen Hauptes, ich finde es toll! Wir alle hier!

Ich sehe auch, Du hast noch verschiedene andere Projekte, die Du weiter verfolgst. Ich bringe Dir wirklich meinen größten Respekt entgegen. Du sagst, Du hast Begleitung durch eine Psychotherapie (finde ich gut und wichtig): Hast Du Deinen Therapeuten mit ins Rauchfrei-Boot genommen? Eventuell kannst Du Dir da noch Zuspruch und Stärkung holen? Wenn Du da schon Begleitung hast, dann lasse Dich doch auch auf diesem Weg begleiten. Eventuell ist es sowieso sinnvoll, da Du ja schon erlebt hast, daß sich der Rauchstopp schon mal auf Laune, Gemüts- und Seelenzustand auswirken kann. Also wie wäre es, die Therapeuten da mit einzubinden?

Was Deine Frage nach Meditation/Entspannungstechniken/daran denken/Zeit dafür hernehmen angeht: Ich persönlich schaffe es kaum, von jetzt auf gleich abzuschalten und gelassen zu werden. Aber muß es denn immer gleich der Vorsatz sein, jetzt gleich eine halbe Stunde loszulassen? Oft reicht schon mal eine kleine Einheit (und die fünf Minuten hat man, die hängt man mal an einen Toilettengang an oder sowas). Die könntest Du für eine Atemübung nutzen: Du atmest für fünf Sekunden lang durch die Nase in den Bauch ein, sodaß der ganz rund wird. Dann hältst Du die Luft für fünf Sekunden lang an. Und anschließend bläst Du die Luft ganz sachte für acht bis zehn Sekunden durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, wie beim vorsichtigen Pusten einer Suppe. Nach ein paar Atemzügen im eigenen Tempo kannst Du diese Übung wiederholen. Sie entschleunigt, beruhigt und entspannt. Auch bei Schmachtern ist sie bewährt! Außerdem gibt sie Dir die Möglichkeit, Dir eine kurze Auszeit zu holen, wenn Du sie brauchst, denn sie ist leicht und überall umsetzbar und Du mußt nicht gleich eine halbe Stunde dazu einplanen (wenn Dich der Gedanke schreckt: "die Zeit hab ich doch gar nicht!!!" - für so eine kurze Entspannungseinheit hat man immer Zeit). Oder aber sie ebnet Dir möglicherweise auch den Weg in eine längere Entspannungsphase, zentriert Dich zum Beispiel im Vorgriff auf die Meditation oder beruhigt Dich so weit, daß Du gewillt bist, Dir diese Zeit zu nehmen. Nutze doch dieses "kleine" Instrument auf die Vorbereitung zu einer anderweitigen Entspannung.

In dem Zusammenhang ist mir auch noch eine Alternative zum Entspannen eingefallen: QiGong. Das ist eine chinesische Bewegungsart, die den ganzen Körper mitnimmt, sehr sanfte Bewegungen, sehr auf Dich selbst fokussierend. Es hat schon auch meditative Elemente, aber mit sinnvollen und fliessenden Bewegungen verbunden. Verwandt mit dem TaiChi, aber weniger auf die Körperertüchtigung, sondern auf die Zentrierung ausgerichtet und auf den Energiefluß. Ich hab das selber ein paar Jahre gemacht und habe es als äußerst hilfreich erlebt. Heute mache ich es nicht mehr in der Gruppe, aber die eine oder andere Übung zu Hause immer noch. Googel doch das mal bei Interesse, vielleicht gibt es Gruppen oder Sportvereine in Deine Nähe, die es anbieten.

Und zu guter Letzt in meinem Roman noch eine Frage: Du bist schon mal erfolgreich ausgestiegen (fünf Monate will ich durchaus als Erfolg werten!). Was hat Dir damals geholfen, aufzuhören und dran zu bleiben? Was könntest Du dieses Mal davon recyceln, was würde Dir wieder helfen? Nutze die Ressourcen, die Du schon hast ruhig Hans. Und komm wieder und schreibe uns, wie Deine Vorbereitungen laufen und was wir sonst für Dich tun können. Nochmal willkommen zurück Hans! Viele liebe Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 28.02.2019, 09:59
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Hallo Lydia und Silke,
vielen Dank für euren Beitrag. Gerade der von dir Lydia ist ja echt ein Roman. Echt vielen Dank! Das hilft mir schon sehr weiter. Es motiviert!

In der letzten Sitzung beim Therapeuten (ist überwiegend Gruppentherapie) kam das Thema Sucht sehr kurz. Zum einen weil das mit dem Alkohol bei mir grad echt in gut geregelten Bahnen läuft. Zum anderen waren andere Themen wichtiger. So wirklich Mut wurde mir da bzgl. des Rauchens nicht gemacht. "ich solle nicht zu viel Hoffnung rein stecken"... naja...das ist nicht gerade aufbauend. Aber ich muss es so sehen: Die wollen nur, dass ich nicht frustriert bin, falls es doch nicht klappt. Ich werde das Nichtrauchen aber sicherlich zum Thema in der Therapie machen. Gerade weil es auch erhebliche Auswirkungen auf den Gemüts- und Seelenzustand hat.

Und das ist auch ein guter Punkt: Es ist kein Versuch...ich höre dann definitiv auf. Aus Punkt Basta! Hoch erhobenen Hauptes! Auch wenn nicht alles nach Plan läuft...gerade sieht es so aus, als mein Urlaub mit der daran geknüpften Bergtour zum nichtrauchen in Gefahr ist... Auch dann gehts auch! Dann geh ich halt joggen und bouldern oder grabe den noch vereisten Garten um.... Verschiebe die Tour um 2 Tage. Einen längeren Tripp in die Alpen will ich unbedingt machen. Das ist quasi die Belohung dafür dass ich aufgehört habe.

Was ist immer noch nicht hinbekommen habe, sind entspannungsübungen...und seien sie noch so klein. Aber das kommt. Gestern klettern und vorgestern eine lange Skitour...man habe ich meine Lunge gespürt. Und wie schlecht hat die Zigarette dannach geschmeckt. Aber in gewisser Weise war das auch eine Art Entspannung. 800 Höhenmeter nach Feierabend in die Dunkelheit rein laufen. Ein kurzes innehalten, weil der Sonnenuntergang echt schön war. Und dann noch eine ruppige Abfahrt in schwachen Schein der Stirnlampe mit fast leeren Baterien. Aber es ist genau das wofür ich lebe. Das sind die Erlebnisse die viel wichtiger sind als rauchen! Und gerade diese Erlebnisse sind befreiter und viel besser zu genießen wenn die Lunge voll und ganz arbeiten kann und nicht zugequalmt sind. Das hat meine Motivation gestärkt.

Die Erfahrung wie schön das Bergsteigen wird, habe ich aus meinen 2 Aufhörversuchen. Das ist definitiv was was ich mitnehmen kann. Sonst war es überwiegend ein eiserner Wille, eine gewisse Sturheit und Ehrgeiz die mich weit gebracht haben. Da fehlte bisher die langfristige Komponente. Sehr geholfen hat mir eine Phase mit wenig Stress und ohne Übermaß an Arbeit. Vor allem die private "To-Do-Liste". Von dieser Liste will ich Abschied nehmen. Wenn ich mehr vorhabe als ich mir merken kann, dann habe ich zu viel vor. Für wirklich wichtige Termina gibts ja trotzdem noch den Kalender.

Also nochmal danke euch! Wenn es soweit ist ziehe ich um...nix mehr mit "Versuch". Sondern in ein Wohnzimmer der stolzen Nichtraucher!

Habe die Grüßam,
Hans