27.105 min rauchfrei und immer noch leer im Kopf ????

Huhu Katharina,

herzlichen Glückwunsch zu 158 Tagen ohne Glimmstengel

(bald bist du auch auf der Trauminsel)



Du kannst sehr stolz auf dich sein und nun ist es auch nicht mehr wirklich schwer, oder?

Liebe Grüße

Petra

Guten Tag Katharina,

ich habe gerade an anderer Stelle von Dir gelesen, daß Du gegenwärtig wieder etwas mehr Kraft in das Nichtmehrrauchen investieren mußt, da dachte ich, ich spring Dir auch mal schnell bei.

Ja ich halte es wie Du für durchaus möglich, daß Dein momentan vermehrtes An-das-Rauchen-Denken aus der Streßsituation heraus geboren ist. Denn was haben wir denn früher bei Streß immer gemacht, wie haben wir ihn kompensiert? Richtig - rauchend. Dein Suchtgedächtnis meint immer noch (irrtümlich natürlich), daß Rauchen eine geeignete Entspannungsmethode wäre. Das ist auch normal, da ich mal nicht davon ausgehe, daß Du seit Deinem Ausstieg schon einmal umgezogen bist: die erste Situation ihrer Art also, die nichtmehrrauchend gestemmt wird. Klar, daß der Kopf da noch in alte Muster verfallen will...

Aber Du erweist Dich schon als zielstrebig und willensstark: Ebenfalls an anderer Stelle habe ich von Dir gelesen, Du weißt, wenn Du jetzt rauchst, geht es Dir erst richtig schlecht. Ja, es kann schon sein, daß Du Dich dann nicht nur sehr ärgerst, weil Du nach so einer guten Leistung ausgerutscht bist, sondern möglicherweise auch mußt Du husten, wird Dir schlecht, spielt Dein Kreislauf verrückt. Das muß nicht sein, und Du bist auf dem richtigen Weg Katharina. Du schaffst den Streß ohne Rauch!

Und mit so verspäteten Rauchgelüsten habe ich auch Erfahrungen. Nicht nur, daß ich eine ziemlich späte Abschlußkrise hatte, sondern auch später gab es noch ein paar Situationen, die laut nach einer Zigarette gerufen haben. Bei mir wurden diese Situationen jedoch noch seltener, und wenn dann haben sie auch leiser gerufen. Sie sind sogar vereinzelt noch da, und wir werden akzeptieren müssen, daß wir uns das Rauchergedächtnis nun mal antrainiert haben. Aber es ist keine Qual mehr, nicht zu rauchen. Im Gegenteil, jüngst mußte ich in mich hineingrinsen und dachte mir, ach da schau, da ist wieder so ein Flashback... Und mit dem Grinsen war es auch schon wieder weg (kann man das weggrinsen...?) . Vielleicht werden sie Situationen bei Dir ja auch noch seltener und weniger brennend. 168 Tage ohne sind eine richtig, richtig tolle Leistung, das ohne Zweifel - aber geraucht hast Du wahrscheinlich länger als 168 Tage. Drum sei geduldig mit Dir Katharina, Du hast immer noch die allerbesten Chancen, daß es noch besser wird.

Was ich noch aufgreifen möchte, ist die Beschreibung Deines Gemüts seit dem Rauchstopp in einem anderen Thread. Es tut mir so leid, daß Du das Nichtmehrrauchen (noch?) nicht so genießen kannst wie Du es verdienst nach Deiner großartigen Aufhör-Leistung.

Was könntest Du denn selber für Dich tun, damit Du Dich gut fühlst? Vielfach haben wir Rauchen ja als Belohnung, Entspannung, Glück mißverstanden (also, ich ganz bestimmt!). Wenn das weg ist und wir keinen Ersatz schaffen, fehlt natürlich Belohnung und Entspannung. Was könntest Du Dir denn ab jetzt angedeihen lassen, was Dir Belohnung und Glücksgefühl verschafft? Das gilt ja nicht nur für die Entwöhnungsphase, sondern allzeit darüber hinaus! Wir brauchen Mechanismen, um uns zu erfreuen, und die sollten wir niemals vernachlässigen. Also erlaube Dir, was Dir gut tut, auch jetzt nach Abschluß der Entwöhnung und künftig, das ist legitim, hast Du Dir verdient und brauchst Du auch wie jeder von uns. Sei gut zu Dir und achte auf Dich.

Ich wünsche Dir ganz arg, daß Du das Nichtmehrrauchen auch noch als etwas so positives erlebst wie ich. Bis dahin Kopf hoch Katharina, habe Geduld mit Dir und sei gut zu Dir, Du tust das Richtige. Herzlich grüßt Dich

Lydia