Wo ist der Absprung - ich finde ihn nicht...

Hi Lena,

kann es sein, dass Du Dich so sehr mit dem Rauchstopp beschäftigst, dass Du nicht mehr für eine Sekunde abschalten kannst?

Ich kenne des von mir als ich mal Gewicht verlieren wollte. Ich habe täglich Kalorien gezählt, viel übers Abnehmen gelesen, bin mir über meine Essgewohnheiten klar geworden usw.. Am Anfang hat mir das auch viel geholfen, weil ich viel über mich selbst und Ernährung generell gelernt habe. Aber irgendwann hat sich die ständige Beschäftigung mit dem Abnehmen ins Gegenteil verkehrt. Auf einmal habe ich festgestellt, dass ich mehr esse. Weil ich mich permanent mit Ernährung beschäftigt habe und ständig darüber nachgedacht habe, habe ich mir ständig einen Appetit "angedacht". Ich habe einfach festgestellt, dass das dauerhafte Nachdenken über das Essen mich dazu verleitet, mehr zu essen als, wenn ich einfach mal abschalte und nicht mehr drüber nachdenke.

Natürlich ist das mit dem Rauchen eine andere Sache, denn beim Abnehmen geht es ja nur um eine Umstellung der Ernährung oder ums weniger essen, nicht ums ganz aufhören. Aber vielleicht ist das trotzdem ein Weg zur Lösung.

Ich weiß nicht, wie dringend Du aufhören musst oder willst, aber vielleicht verkrampfst Du Dich zu sehr. Irgendwann wusste ich z.B. wieviel Kalorien welches Essen hat, wann ich Gefahr laufe, zu viel zu essen, wie ich meine Ernährung umstelle. Deswegen musste ich nicht mehr Diättagebuch führen, sondern hatte viel Wissen einfach verinnerlicht.

Was ich sagen will: Vielleicht weißt Du mittlerweile genau, warum Du aufhören willst, welches die Strategien sind, was es für Anreize und dergleichen gibt. Versuch doch mal kürzer zu treten. Nimm die Zettel ab, lös die Verträge, die du gemacht hast auf und setze Dir einen neuen Zeitpunkt. Eine Woche oder einen Monat nochmal ganz normal weiter rauchen ohne schlechtes Gewissen (auch wenn das für dieses Forum ein seltsamer Rat ist, aber wenn Du schon alles versucht hast und es nicht geklappt hat, ist vielleicht genau das der Grund) und Energien sammeln für einen neuen Versuch.

Das darf natürlich nicht dazu führen, dass Du diesen Versuch wieder halberzig startest, so nach dem Motto "Wenn's diesmal nicht klappt, ist es vielleicht wieder der falsche Zeitpunkt und ich versuch's halt später nochmal". Aber Du klingst sehr verzweifelt und brauchst vielleicht mal eine Pause...

Hallo Lena,

das hört sich jetzt im ersten Moment ein bisschen schräg an, aber mit ein wenig Phantasie..
vielleicht könnte das hier für Dich und Dein Selbstbewusstsein funktionieren:
Such Dir als erstes einen Ort an dem Du ungestört üben und überlegen kannst
Du hast von Deinem Sucht-Hirn gesprochen.... ABER: du bestehst zum Glück nicht aus Sucht..
es gibt ganz viele andere Dinge, die Dich ausmachen
sie ist zwar ein Teil von Dir, aber wenn Du genau nachdenkst... manchmal überfällt sie Dich einfach...
1. gib Ihr einen Namen (Ist Deine Sucht männlich oder weiblich?)
Wichtig ist, dass Du Ihr/Ihm einen richtigen Namen gibst
2. beobachte genau von wo sie angreift
3. beobachte genau, was von Dir sie anfällt

4. Schick´Sie weg! (wenn sie Dich mal wieder zu überfallen droht)
Am besten mit einer eindeutigen Handbewegung. (Dafür ist es wichtig zu wissen, von wo Sie kommt)
Und einem Satz wie: " Hau ab,*NameDeinerSucht*" oder "Verp** Dich*NameDeinerSucht*" oder "Jetzt nicht *NameDeinerSucht*"
5. Übe das! ;)
Und wenn es erst für eine halbe Minute klappt, egal,…
Und wenn *NameDeinerSucht* das Nächste mal sagt: "Was solls, probier es morgen, macht keinen Sinn heute"
dann versuch Dir *NameDeinerSucht* so bildlich wie möglich vorzustellen, in die Augen zu schauen und erst mal ordentlich zu beschimpfen ;) Du darfst ruhig klein und leise anfangen mit zum Beispiel: "Das hast Du gestern auch schon gesagt, Du *A**"
Und wenn Du bei dieser Übung erst mal lachen musst, weil es Dir albern vorkommt, umso besser. Dann hast Du wenigstens schon mal wieder über Dich selbst gelacht.. ;)
Wichtig ist, und da geb´ ich Diotima recht, dass Du DICH SELBST nicht mehr so fertig machst!
Mach stattdessen das Suchtmonster fertig!

Das rät Dir AnnaTutsEndlich, die seit dem 01.11. um zwei Uhr morgens ununterbrochen mit Craven und Nadeln im Ohr im Ring steht… ich kann Dir sagen.. der S*** versucht´s wirklich mit allen unlauteren Mitteln… da ist es schon hilfreich, wenn man zwischendurch ordentlich schimpfen und lachen darf...

Hallo Lena !

Ich finde den Tip von " AnnaTutsEndlich " genial. Habe ich in den letzten Tagen auch des öfteren so gemacht. Manchmal schauen die Leute in deinem Umfeld etwas blöde wenn man laut vor sich hin grummelt aber das darf dich nicht stören. Trete dem alten mit Worten einfach hinten bei. Du wirst sehen, es hilft Dir sehr gut !!!

Und glaube mir noch was, es gibt nichts schöneres als ein herzhaftes LACHEN " danach ". Und wenn dein Umfeld sich dem anschließt, dann erst recht

Eines habe ich in den letzten Wochen gelernt, es stehen mehr Freunde, Bekannte hinter dir als du dir denkst. Wenn Du also mal mit unserem gemeinsamen Feind ins Gebet gehst dann rede LAUT und DEUTLICH mit ihm/ihr/es und zeige wer Herr bzw. Frau im Hause ist.
Wenn ich abends plötzlich einige gemeine Schimpfwörter von mir gebe dann strahlt mich meine Frau mit glänzenden Augen an. Also keine Scham s o n d e r n HAU DRUFF !!!

Selbst am Tag 47 kämpfe ich immer noch u n d das schöne ist : ICH BLEIBE SIEGER !!!!!!!


Gruß vom Jacky dem Oldie