Verzweifelter Raucher sucht Hilfe

Verfasst am: 04.06.2012, 07:46
julesdarules
julesdarules
Themenersteller/in
Dabei seit: 04. 06. 2012
Rauchfrei seit:
Beiträge: 2 Beiträge

Hi,

mein Name ist Julien ich bin 26 und rauche seit ich 16 bin. Ich versuch das ganze mir mal von der Seele zu schreiben da ich leider keine Freunde habe die ähnliches durchmachen wie ich weil sie entweder nie geraucht haben oder leidenschaftlich gern rauchen und es auch nicht aufgeben wollen.

Angefangen hat es alles in den letzten 2 Jahren wo ich mir verstärkt sorgen um meine Gesundheit gemacht hab und sehr viel Angst davor habe irgendwann an den folgen des Rauchens zu sterben, dazu kommt das ich durch die ganzen Regeln zum Nichtraucherschutz inzwischen in vielen Situationen wo man nicht Rauchen darf mich garnicht mehr wohlfühle und ich immer mehr merke das mein Leben durch die Zigaretten bestimmt wird, soll heißen da wo man nicht rauchen darf geh ich nicht hin.... Ich hatte in den letzten 2 Jahren zwei Versuche mit dem Rauchen aufzuhören die ich eigentlich auch relativ erfolgreich fand, einer dauerte 3 Monate der andere 1 Monat beide endeten darin das ich Alkohol getrunken habe und mir dann dachte eine Kippe geht ja mal zum Bier und in beiden fällen war Binnen 2 Wochen wieder die üblichen 27 Kippen pro Tag erreicht. Sehr ärgerlich wenn ich bedenke das ich über die Phase wo ich jede Sekunde an Zigaretten denken musste schon hinweg war und eigentlich kaum noch über das Rauchen nachgedacht hab. Scheiss Alkohol

Mein Problem ist auch garnicht der Schmacht oder irgendwelche Körperlichen Probleme ich komm da eigentlich gut mit klar bei mir ist das Problem das ich das Gefühl hab das mein Leben ab dem Zeitpunkt wo ich nicht mehr Rauche nicht mehr die gleiche Qualität hat wie es jetzt hat. Ich weiß auch das das totaler Quatsch ist und das Leben besser wird ohne Ziggis aber in meinem Kopf sagt mir ne Stimme das ohne Kippen alles scheisse wird und ich keinen Spaß mehr haben werde und das macht mich ehrlich gesagt wahnsinnig Depri. Am Freitag hatte ich die Packung dann mal wieder zerissen und wollte damit abschließen hatte dann auch 24 Std keine geraucht bis ich dann Abends zu Freunden eingeladen wurde und auf dem Weg dahin hatte ich solche Depressionen aus Angst da ohne Zigaretten zu sitzen das ich mir kurzerhand wieder welche gekauft hab.

Hab es jetzt grad wieder getan die Packung in Stücke gerissen und will es wieder Versuchen ich hoffe so sehr das es für immer die letzte war und ich es Packe aber ehrlich gesagt habe ich keine große Hoffnung aber deshalb bin ich hier. Am liebsten würde ich mich ne Woche im Haus einschließen und niemanden sehen der auch nur ne Zigarette in der Hand hat, problem ist meine Freundin raucht auch und die kann ich nicht mal eben ne Woche aus meinem leben verbannen

Naja wäre dankbar wenn mir zumindestens jemand sagen kann das er dieses miese gefühl selber kennt und mir nen paar Tipps geben kann wie ich damit fertig werde, oder zumindesten die Hoffnung das diese Depri gefühle weggehen. Achja bin Student und kann mir keine teuren Medizinischen Therapien leisten es muss also irgendwie ohne professionelle Hilfe gehen....

Naja dann mal auf ne rauchfreie Zukunft, freue mich auf kommentare

lg julien

Verfasst am: 04.06.2012, 09:04
Piet
Piet
Dabei seit: 07. 04. 2011
Rauchfrei seit: 5005 Tagen
Beiträge: 1182 Beiträge

Hallo Julien,
herzlich willkommen hier im Forum, eigentlich hast Du ja das wesentliche schon erkannt, gerne möchte ich Dir Mut machen zum Ausstieg. Hier wird auch ein Ausstiegsprogramm angeboten, kann ich Dir wärmstens empfehlen und es ist kostenlos. Was mir auffällt, Du schreibst immer von Versuchen, versuchen bringt nichts, Du musst es wollen mit einem eisernen Willen, dann wirst Du den Teufel besiegen. Ich selbst habe über 46 Jahre geraucht, nun bin ich auch dank dieses Forums hier über 14 Monate rauchfrei und vermisse nichts mehr.
Die ersten 14 Tage habe ich Nikotinpflaster geklebt, danach einfach nur stur geblieben, natürlich hatte ich auch etliche „Versuche“ hinter mir, aber dieses Mal gab und gibt es nicht mehr die berühmte „Eine“.
Du schreibst Du hast Angst, dass die Lebensqualität nicht mehr dieselbe ist wie mit Rauchen und weist auch dass es quatsch ist, da bist Du nicht alleine, das glaubten wir alle, ist aber gerade das Gegenteil. Der Druck den ein Raucher hat, habe ich noch Zigaretten, wann kann ich eine rauchen etc. dies alles entfällt für den Nichtraucher. Mache Dir vielleicht mal eine Liste über Vor- und Nachteile des Rauchens, zu den Vorteilen wird Dir weniges einfallen.
Deine Freundin raucht, das erschwert zwar alles etwas aber soll Dich nicht an einem Ausstieg hindern. Dein restliches Umfeld wird sich daran gewöhnen müssen und wird Dich beneiden.
Also geh es an.
LG
Piet

Verfasst am: 04.06.2012, 09:35
anki1965
anki1965
Dabei seit: 08. 05. 2012
Rauchfrei seit: 4293 Tagen
Beiträge: 225 Beiträge

Hallo Julien,

herzlich willkommen und Gratulation zu deinem Entschluss, mit dem Laster aufhören zu wollen. Ich selbst habe über 32 Jahre geraucht (ca. 25 Stück) und bin jetzt nach kurzem Rückfall erneut seit 5 Tagen dabei. Ich fühlte mich bereits sicher. als dieser miese zuschlug und mir weis machen wollte, dass ich nur diese eine rauchen könnte. Trugschluss, ich rauchte 1 Woche lang fast mehr als zuvor. Und dies hat mich eins gelehrt: Ein bisschen rauchen geht nicht, auch nicht diese verflixte eine Ziggi, gibt es für mich nicht, Basta.

Zunächst einmal zu deinen Freunden. Glaubst du allenernstes, dass sie wirklich gerne rauchen? Eine gute Bekannte von mir hat dies auch immer steif und fest behauptet und war letztendlich die erste, die es aufgegeben hatte. Und wenn du genauer nachfragst bei Rauchern wirst du feststellen (wenn sie ehrlich sind), dass sie ihre "Großmutter dafür verkaufen würden" wenn sie es einfach nicht mehr tun müssten. Niemand gibt jedoch gerne seine Schwächen zu bzw. in diesem Fall, dass man süchtig ist und von so einem kleinen Ding abhängig. Hört sich ja auch viel besser an wenn man sagt: Ich könnte ja jederzeit aufhören aber ich liebe es viel zu sehr. Denk mal darüber nach.
Mein Mann und meine Tochter rauchen auch. Manchmal überkommt mich auch der Gedanke, nicht mehr zu dieser kleinen Gemeinde dazuzugehören, die auf der Terasse steht, ihr Zigarettchen raucht und sich fröhlich unterhält. Aber erstens kann ich mich ja jederzeit dazugesellen, auch ohne Kippe, was ich auch tu, zweitens weiß ich ganz genau, dass mich beide beneiden, dass ich einfach nicht rauche. Denn nur diese Angst, dass Leben sei nicht mehr so schön ohne Kippe hält beide davon ab aufzuhören. Und genau dass macht die Sucht aus, in diesem Moment schlägt sie erbarmungslos zu und gaugelt dír vor, dass du vom Tag deines Aufhörens an nie wieder glücklich, entspannt, gesellig usw. sein kannst. Wie du bereits richtig gesagt hast, das ist Quatsch, der sich da in deinem Kopf (und nicht nur in deinem) abspielt.

Hast du denn mit deiner Freundin bereits über dein Vorhaben gesprochen? Kannst du vielleicht auch mit ihr über Probleme reden? Wie steht sie dazu?

Ich finde es toll, dass du nochmals den Ausstieg wagst und glaube an dich und daran, dass du es schaffen wirst. Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg auf dem Weg zu einem rauchfreien Leben mit viel höherer Qualität, da du dich dort einfach frei fühlen kannst. Sollte der zuschlagen und Lügen verbreiten, schmeiß ihn einfach raus den miesen Kerl. Und denk an den magischen Satz. Du darfst niemals die erste Zigarette rauchen, die zweite kannst du nehmen. :.

Viele liebe Grüße

Anki

Verfasst am: 14.08.2012, 00:27
julesdarules
julesdarules
Themenersteller/in
Dabei seit: 04. 06. 2012
Rauchfrei seit:
Beiträge: 2 Beiträge

So ich bin wieder da, am 23.07.2012 hab ich die Packung zerissen und will es diesmal für immer schaffen bin jetzt seit 21 Tagen ohne Zigarette ausgekommen und ich denke schon fast garnicht mehr dran. Nur ganz selten kommt nochmal der Drang hoch aber dann einmal tief durchatmen und es ist wieder weg. Tja das einzig Negative ist der Raucheratem meiner Freundin den find ich furchtbar eklig und ich zwinge sie unmengen von Kaugummis zu essen

Verfasst am: 14.08.2012, 08:01
natifo
natifo
Dabei seit: 09. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4859 Tagen
Beiträge: 2380 Beiträge

GLÜCKWUNSCH Julien

Schon 21 Tage ohne Rauchen!

Und kein Wort mehr von Verzweiflung und Angst....
Das ist wirklich ein Grund, mal richtig stolz auf dich zu sein!
Ja, jetzt fällt einem auf, wie sehr Raucher stinken.
Stelle ich oft beim Einkaufen fest, wenn mir ein Raucher an
der Kasse so nah kommt....Igittigitt.....es stinkt wirklich

Bleib immer schön stur und eisern!

LG Nati

Verfasst am: 14.08.2012, 08:53
Ksanna
Ksanna
Dabei seit: 18. 07. 2012
Rauchfrei seit:
Beiträge: 116 Beiträge

He Julien.

Ich habe auch am 23.07. aufgehört zu rauchen. Mein Elch sagt mit es sind 22 Tage 8Std und 45min ohne Zigerette.

Ich fühle mich wie Du auch wesentlich besser und was die anderen hier sagen stimmt. Die eine kleine gibt es nicht. Es ist wie bei jeder anderen Sucht, wenn wir erstmal wieder getriggert sind, dann werden wir ganz leicht rückfällig und da ist die Frage, ob das wirklich die Mühe wert war dann.

Das mit deiner Freundin kann ich nachvollziehen. Ich wohne mit 2 Rauchern zusammen. Zum Beginn mochte ich den Geruch noch ganz gerne, aber jetzt fängt es an zu stinken und ich möchte auch nicht in der Nähe sitzen, wenn Leute rauchen, weil ich dass dann in meinen Klamotten habe. Würde mich aber zu schlecht fühlen wirklich etwas zu sagen, weil ich weiss ich habe es selber getan und wenig Rücksicht auf andere genommen.

Was die anderen hier schreiben, dass es eigentlich wirklich keinen Raucher gibt, der gerne raucht: Dem kann ich nur voll und ganz beipflichten. Ich habe immer zu meinem Mann gesagt: "Gar kein Problem, wenn ich will kan ich morgen aufhören. Aber warum sollte ich wolle, ich rauche viel zu gerne!" HAHAHAHAHA heute lache ich mich darüber tod, wie ich mich selbst vera**scht habe. Alle deine Freunde schauen dich eigentlich neidisch an und würden selbst gerne aufhören. Alleine schon das Geld, dass man spart um nicht mehr zu rauchen. Die würden es auch gerne tun.

Und vielleicht stellst du ja jetzt ein Vorbild und deine Freundin und deine Freunde folgen dir bald. Du solltest allerdings niemanden dazu drängen. Das hilft meistens nicht. Einfach nur ein gutes Vorbild sein und zeigen, dass man auch ohne Kippe im Mund sehr gut durchs leben kommen kann.

Schönen Tag dir. Geniesse ihn.
Ksanna