Neustart 2025: DER NUBBEL BRENNT !!! Aschermittwoch und Schluss mit dem E-rhitzer und Zigarette !!!

Verfasst am: 11.04.2025, 20:53
Paolaxberg
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31
Guter Tag
Kaum Unruhe und viel Gelassenheit
es tut so gut nach den aufwühlenden und anstrengenden letzten Wochen. Ich mag Pauls Satz so gern "wir fühlen uns congruent. Also Wunsch und Sein passt zusammen".
Endlich
Er zitiert aber auch so etwas:
"... Der Rückfallgeist ... Und was sind seine Tricks?
Er schleicht sich langsam an! Er holt sich Leute die Angst vor ihm haben! Er holt sich Leute, die sich zu sicher fühlen! Er holt die, die unter Langeweile, Wut, Einsamkeit oder anderen Problemen furchtbar leiden und sich nicht aufraffen können, etwas dagegen zu tun! Er holt sich die, die sich selbst belügen! Er holt sich die, die nie den Mut zur Offenheit haben!
Das Schlimmste, was Du tun kannst, ist Dich zu verkriechen.
Allein mit ihm, daheim in einer Sofaecke, verhandelt er am liebsten mit seinen Opfern, da kann er sie am leichtesten beschwatzen.
Und wenn er Dich doch erwischen sollte? Schrei laut um Hilfe, ruf Freunde an, renn´ in die Gruppe!
Prüfe, wie es zum Rückfall kam, sachlich, ehrlich. Übe neue Verhaltensweisen.
Wenn Du willst, kannst Du den Geist fix und fertig machen...
...
Ich bin kein Freund des Bildes vom Nikotinteufel oder eines Dämons der in uns steckt.
Meine Sucht ist hilflos ohne mich, meine Sucht kennt nur einen Gedanken „belohne mich“
Und dieses belohnen geht fatalerweise mit Drogen am leichtesten.
Wenn mein Verstand nicht eingreift überlasse ich es der Sucht die Entscheidungen zu treffen.
Meine Sucht ist dieser rosa Panther an meiner Seite, der ist zwar unglaublich nervig, aber rein bedürfnisgesteuert, wie ein Kind „ich will aber …“
und keinesfalls ist er boshaft."

Verfasst am: 12.04.2025, 15:31
Paolaxberg
Paolaxberg
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Die Nacht vom 11. zum 12. April 2025, 31/32

Verhältnismäßig Nüchtern feiern
Eine Freundin hat mich gefragt, ob ich am Wochenende mit ausgehe. Erst habe ich überhaupt keine Lust. Was soll ich da im Ritter Butzke unter all den jungen Leuten. Nüchtern und ohne Zigaretten feiern? Eigentlich waren die jungen Leute dabei fast der größere Abtörn.
Aber welch eine Überraschung. Es ist richtig bunt gemischt. Viele ältere Leute. Sogar eine dicke Frau in gestreiftem T-shirt die so gar nicht in einen Club passt. Was ist los? Ich habe irgendetwas verpasst in den letzten Jahren.
Dazu wird überhaupt nicht geraucht. Überall Schilder mit Rauchverbotszeichen. Wo bin ich? Irgendwie voll Spießig aber eben richtig gut, denn man kann auf dem Danceflor atmen, man bekommt hier Luft. Es ist sogar noch frisch und wir legen sofort los zu tanzen.
Ich bin euphorisch über die gelassene Nüchternheit.
Wahnsinn heutzutage feiert man oben ohne und ungepudert zu Animal Trainer, Tim Andresen oder Schlepp Geist?
Nee nicht ganz. Kaum auf Toilette kommen 3 vom selben Klo und im Hof draußen Stapeln sich die Raucher in Gruppen und auf den Bänken.
Unsere Bekannte hat Pilz Schokolade dabei. Zartbitter mit Psylocibin, selbstgemischt. Ich nehme ein wirklich kleines Stück. Keine Suchtverlagerung, nur etwas ganz altes, hervorgekramt aus den Anfängen unserer Partyzeit.
Ich muß Gott sei Dank nicht draußen sitzen bleiben. Es ist kalt und ich gehe schnell wieder rein ins Warme. Fand ich nie besonders schlimm als Raucher in der Kälte stehen zu müssen. Heute erlebe ich es zum 1. Mal als riesen Vorteil nicht die Zigarettenlänge verschwitzt draußen sitzen zu müssen.
Je später der Abend desto Jünger die Leute. Obwohl die alte Dame ist auch noch da, ob sie öfter hier zum nüchtern feiern kommt? Ja schon, aber irgendwie muss sie dringend aufs Klo und ist schon verschwunden.
Die Musik ist gut. Rotes Licht blitzt durch die geschlossenen Lieder. Mir ist etwas schwindelig. Ich glaube der Pilz wirkt. Strobo, wippen, schaukeln. Meine Güte wie schön eigentlich. Verhältnismäßig nüchtern feiern ist richtig gut. Das nächste x nehme ich ein Federkissen mit.
Wir laufen rum und trinken Alkoholfreies Bier. Ich gehe genau so oft auf Toilette wie früher, aber jetzt wirklich um zu pinkeln. Ich setze mich auf die seitlichen Tribünenstufen wenn die anderen eine Rauchen gehen. Ich schreibe auch mit meinem genialen Handystift.
Oh, Dj wechsel. Die Musik wird lauter, alle stehen auf und tanzen noch wilder. Nö, ich nicht, es scheppert mir zu doll und so geil ist das jetzt auch nicht. Ich laufe wieder rum und merke, dass die Wirkung vom Pilz wieder nachlässt. Es ist 2 Uhr Nachts und ich glaube ich könnte langsam nach Hause gehen…

Jetzt scheppert die Musik nicht mehr, es ist ein dunkler, minimalistischer, existentieller Sound. Ich stelle mich wieder an die Seite auf eine Stufe. Und jetzt beginnt eine Wahnsinns Reise. Die Elementarteile der Ursuppe von Geräuschen verbinden sich und wachsen zu einer Harmonie aus treibenden Bässen, Gitarrenklängen und Klavier… Alle Härchen stellen sich gleichzeitig auf, sie lassen den Motor aufheulen im Takt des Basses, der Körper pocht, kocht und pulsiert. Es geht weiter und weiter es wird melodischer, der DJ spricht zu uns, er zeigt uns den Takt, wir hocken alle in den Knien auf dem Boden noch kurz noch kurz noch kurz und dann, jetzt springen alle gemeinsam hoch zum loop zum hopsen zum schreien. Wir klatschen, flippen aus und danken dem DJ und unserem Leben. Ich bin mir sicher ich brauche nie wieder Maßlose Drogenexzesse und Zigarettenketten, ich gebe meine Süchte her, alle, ich verzeihe mir für diese jahrelange Mißhandlung und ich danke, dass ich das jetzt nicht mehr brauche. Das ganze findet sein Ende in lieblichen Pianosolos zu peitschendem Beat, mehrere Zugaben und das mit einem total sweetem Lächeln. Meine Güte was für ein genialer Liveakt.

In kurz:
… erst wollte ich gehen und dann … 2 Stunden später, völlig verschwitzt das Make-up im Schweiß der Menge verflüchtigt, die Stimme heiser vom jubeln, die Füße taub vom Hüpfen, die Arme lahm vom galoppieren und ausschlagen, die Augen weit aufgerissen in ekstatischer Freude … THAT WAS FUCKING AMAZING …

Und alles oben ohne, na ja, verhältnismäßig nüchtern…
Klar hatte ich Rauchgedanken, interessanter Weise keine anderen Cravings, die Zeit heilt alle schlechten Angewohnheiten. Ich freue mich, dass ich es gewagt habe.
Das war eine der schönsten Parties meines Lebens. Danke Allen die mir auf dem Weg dorthin helfen und danke WorakIs

Verfasst am: 12.04.2025, 15:37
Cassiopeia3103
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Darf ich bitte unbedingt das nächste Mal mitkommen? Wie schön klingt das :heart.

Danke für den tollen Bericht. Ich habe es vor meinem inneren Auge gesehen und gefühlt. Auf dass du noch lange davon zehrst.

Konstanze

Zitiert von: Paolaxberg
Die Nacht vom 11. zum 12. April 2025, 31/32

Verhältnismäßig Nüchtern feiern
Eine Freundin hat mich gefragt, ob ich am Wochenende mit ausgehe. Erst habe ich überhaupt keine Lust. Was soll ich da im Ritter Butzke unter all den jungen Leuten. Nüchtern und ohne Zigaretten feiern? Eigentlich waren die jungen Leute dabei fast der größere Abtörn.
Aber welch eine Überraschung. Es ist richtig bunt gemischt. Viele ältere Leute. Sogar eine dicke Frau in gestreiftem T-shirt die so gar nicht in einen Club passt. Was ist los? Ich habe irgendetwas verpasst in den letzten Jahren.
Dazu wird überhaupt nicht geraucht. Überall Schilder mit Rauchverbotszeichen. Wo bin ich? Irgendwie voll Spießig aber eben richtig gut, denn man kann auf dem Danceflor atmen, man bekommt hier Luft. Es ist sogar noch frisch und wir legen sofort los zu tanzen.
Ich bin euphorisch über die gelassene Nüchternheit.
Wahnsinn heutzutage feiert man oben ohne und ungepudert zu Animal Trainer, Tim Andresen oder Schlepp Geist?
Nee nicht ganz. Kaum auf Toilette kommen 3 vom selben Klo und im Hof draußen Stapeln sich die Raucher in Gruppen und auf den Bänken.
Unsere Bekannte hat Pilz Schokolade dabei. Zartbitter mit Psylocibin, selbstgemischt. Ich nehme ein wirklich kleines Stück. Keine Suchtverlagerung, nur etwas ganz altes, hervorgekramt aus den Anfängen unserer Partyzeit.
Ich muß Gott sei Dank nicht draußen sitzen bleiben. Es ist kalt und ich gehe schnell wieder rein ins Warme. Fand ich nie besonders schlimm als Raucher in der Kälte stehen zu müssen. Heute erlebe ich es zum 1. Mal als riesen Vorteil nicht die Zigarettenlänge verschwitzt draußen sitzen zu müssen.
Je später der Abend desto Jünger die Leute. Obwohl die alte Dame ist auch noch da, ob sie öfter hier zum nüchtern feiern kommt? Ja schon, aber irgendwie muss sie dringend aufs Klo und ist schon verschwunden.
Die Musik ist gut. Rotes Licht blitzt durch die geschlossenen Lieder. Mir ist etwas schwindelig. Ich glaube der Pilz wirkt. Strobo, wippen, schaukeln. Meine Güte wie schön eigentlich. Verhältnismäßig nüchtern feiern ist richtig gut. Das nächste x nehme ich ein Federkissen mit.
Wir laufen rum und trinken Alkoholfreies Bier. Ich gehe genau so oft auf Toilette wie früher, aber jetzt wirklich um zu pinkeln. Ich setze mich auf die seitlichen Tribünenstufen wenn die anderen eine Rauchen gehen. Ich schreibe auch mit meinem genialen Handystift.
Oh, Dj wechsel. Die Musik wird lauter, alle stehen auf und tanzen noch wilder. Nö, ich nicht, es scheppert mir zu doll und so geil ist das jetzt auch nicht. Ich laufe wieder rum und merke, dass die Wirkung vom Pilz wieder nachlässt. Es ist 2 Uhr Nachts und ich glaube ich könnte langsam nach Hause gehen…

Jetzt scheppert die Musik nicht mehr, es ist ein dunkler, minimalistischer, existentieller Sound. Ich stelle mich wieder an die Seite auf eine Stufe. Und jetzt beginnt eine Wahnsinns Reise. Die Elementarteile der Ursuppe von Geräuschen verbinden sich und wachsen zu einer Harmonie aus treibenden Bässen, Gitarrenklängen und Klavier… Alle Härchen stellen sich gleichzeitig auf, sie lassen den Motor aufheulen im Takt des Basses, der Körper pocht, kocht und pulsiert. Es geht weiter und weiter es wird melodischer, der DJ spricht zu uns, er zeigt uns den Takt, wir hocken alle in den Knien auf dem Boden noch kurz noch kurz noch kurz und dann, jetzt springen alle gemeinsam hoch zum loop zum hopsen zum schreien. Wir klatschen, flippen aus und danken dem DJ und unserem Leben. Ich bin mir sicher ich brauche nie wieder Maßlose Drogenexzesse und Zigarettenketten, ich gebe meine Süchte her, alle, ich verzeihe mir für diese jahrelange Mißhandlung und ich danke, dass ich das jetzt nicht mehr brauche. Das ganze findet sein Ende in lieblichen Pianosolos zu peitschendem Beat, mehrere Zugaben und das mit einem total sweetem Lächeln. Meine Güte was für ein genialer Liveakt.

In kurz:
… erst wollte ich gehen und dann … 2 Stunden später, völlig verschwitzt das Make-up im Schweiß der Menge verflüchtigt, die Stimme heiser vom jubeln, die Füße taub vom Hüpfen, die Arme lahm vom galoppieren und ausschlagen, die Augen weit aufgerissen in ekstatischer Freude … THAT WAS FUCKING AMAZING …

Und alles oben ohne, na ja, verhältnismäßig nüchtern…
Klar hatte ich Rauchgedanken, interessanter Weise keine anderen Cravings, die Zeit heilt alle schlechten Angewohnheiten. Ich freue mich, dass ich es gewagt habe.
Das war eine der schönsten Parties meines Lebens. Danke Allen die mir auf dem Weg dorthin helfen und danke WorakIs

Verfasst am: 12.04.2025, 15:40
rauchfrei-lotse-klaus
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Hui, das liest sich toll.

Schöne Beschreibung.
Tabak und Alk war gestern gefeiert wird umso besser.
Vielen Dank für den tollen Post.

Verfasst am: 12.04.2025, 16:34
Paolaxberg
Paolaxberg
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Liebe Konstanze, absolut ich sag nächste x bescheid. Ich wusste gestern allerdings auch überhaupt nicht was mich erwartet. das war eine tolle Überraschung
Lieber Klaus, danke, es war aber auch eine zu gute Vorlage , ich bin immer noch so erfüllt von der Schönheit und Dankbarkeit.

Zitat meiner Freundin gestern: " Das Gehirn ist einfach nicht für die Dauerekstase gemacht. Das geht rein physisch nicht." geniessen wir umso mehr diese Momente und erinnern wir uns mit dem Herzen daran. Das Herz ist für die Liebe gemacht

Interresante "Studie" zitiert von meiner Freundin: " Es wurde ein Experiment gemacht mit einzelnen Ratten. Den hat man Kokainwasser und normales Wasser gegeben. Sie wollten sehr bald nur das Kokainwasser. Dann kam ein anderer Forscher hinzu und meinte, dass das ganze Experiment falsch aufgebaut sei. Ratten seien hochsoziale Tiere. Als das Experiment mit einer Gruppe von Ratten wiederholt wurde, hatten sie kein so großes Interesse an dem Kokainwasser mehr. Es liegt nicht nur am Suchtstoff, sondern auch an den Ungereimtheiten/Unzulänglichkeiten in unseren Leben. Manchmal können wir sie ändern und manchmal nicht. Aber wir können sie liebevoll erkennen und annehmen. Es ist also eine Mischung aus erst sein Leben aufräumen um aufhören zu können und aufhören um etwas ändern zu können... denke ich. Dicke Umarmung vor allem an alle denen es gerade nicht so gut geht. Hier fahren wir gemeinsam und teilen auch ein wenig die Sorgen

Verfasst am: 12.04.2025, 19:19
missing64
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Hey Paola,

liest sich toll von der Party und ich freue mich für dich, dass du so einen Superabend
hattest.
Melde mich für`s nächste Mal schon an.
missing, die immer noch darauf wartet, dass es uns soooo gut geht
und alles soooo schön wird.