Mit dem Zug 12/2024 in ein erfolgreiches Nichtraucherleben

Verfasst am: 16.02.2025, 17:06
Jump'in
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Einen schönen guten Tag zusammen

ich habe heute an anderer Stelle gelesen: Fast ein Jahr und plötzlich extrem Schmacht. Was wir an uns selbst erleben und was an Emotionen usw. passiert ist für außen stehende wirklich kaum zu verstehen.

Ich habe heute einen sonnigen und gemütlichen Sonntag aber irgendwie ein unbeschreibliches Gefühl von "Es fehlt irgendwas" bzw. "Ich hab was vergessen bzw. versäumt" Ohne dass ich zur Zigarette greifen möchte Unerklärlich.

War mittags spazieren und auf dem Heimweg kamen mir viele Leute entgegen.

Früher habe ich mich mit Zigarette in solchen Situationen oft geschämt. War einfach so - kam mir vor als ob ich was sehr schlechtes und schädliches tue .. Heute habe ich freundlich gegrüßt und in lauter freundliche Gesichter geschaut.

LG Anna

Verfasst am: 17.02.2025, 12:24
Mike54
Mike54
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Hallo ihr Lieben,

die Sucht und das Verlangen sind zwar noch da, haben aber auch in ihrer Heftigkeit doch merklich nachgelassen. Ich denke, dass dies bei den meisten hier der Fall sein wird, auch aufgrund des merklich nachlassenden Schreibdranges..
Es wird ruhiger - ein gutes Zeichen, da wir uns mittlerweile mit anderen Dingen des Alltags beschäftigen z.B. Gewichtsreduktion, Aufbau neuer sozialer Kontakte, neuen Hobbys, beruflichen Herausforderungen etc..
Die Zigarette spielt nicht mehr die erste Geige, zumindest nicht mehr so oft wie am Anfang der Rauchfreiheit. Könnt ihr euch noch erinnern? Es hilft und motiviert ab und an mal die alten Beiträger zu lesen.

Verlieren wir das Ziel dennoch nicht aus den Augen und wiegen uns zu sehr in Sicherheit. Das ist genau der Zeitpunkt, auf den dieser "Untermieter" zu warten scheint, um dann härter zuzuschlagen!
Wir nähern uns also dem dritten Monat Rauchfreiheit, das soll ja nach Aussage einiger hier im Forum sehr kritisch werden.
Habt Obacht, seid wachsam aber nicht ängstlich. Schreibt rein, falls ihr das Gefühl habt zu wanken. Der Gemeinschaftssinn hilft, gibt Hoffnung und kann motivieren, durchzuhalten!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schönen Wochenanfang und weiterhin Durchhaltevermögen beim Rauchstopp!

Verfasst am: 17.02.2025, 14:38
EmAy
EmAy
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Hallo Mike!

So ist es, und es tut sehr gut das so zu lesen!
Der Mensch gewöhnt sich an fast alles..
Ich muss gestehen, dass die Schmacht bei mir zwar auch weniger intensiv ist, es aber Momente gibt, in denen ich schon sehr stark hadere, mehr sls zuvor bzw. kurz davor war ein Päckchen zu kaufen..
„Mal probieren wie das denn so wäre jetzt.., wie das schmeckt ..“
Tückisch…

Der Alltag, die neuen Gewohnheiten haben mich davor bewahrt ..
Hätte ich nix zu tun gehabt, wäre es kritisch geworden!

Morgen ist der Rauchstopp Beratungstermin, den ich vor 75 Tagen gemacht habe.. um dann aufzuhören.. da ich nicht wusste, ob ichs schaffen würde habe ich den Termin belassen. Und jetzt habe ich doch einige Fragen und freue mich auf Infos… die ich selbstverständlich gern mit euch hier teilen werde.

Der Mittwoch vor 75 Tagen war ein denkwürdiger Tag. Ein netter Herr von der Gesundheitsberatung meiner Krankenkasse hatte mich angerufen und wollte sich bezüglich der Rückenschmerzen erkundigen, wegen derer er mich ein paar Monate vorher beraten hatte.
Ich erzählte ihm, dass ich eine Lungenembolie hatte und gerade andere Sorgen hatte als Rückenschmerzen. Er war so nett und motivierend- und hat sich lange mit mir unterhalten auch über einen Rauchstopp.
Er hat gesagt: Sie müssen das nicht alleine schaffen, es gibt Hilfe. Die Rauchstopp Beratung „
Nachdem Telefonat habe ich mich da angemeldet - Termin erst im Februar.. naja,.. dann bin ich einkaufen gegangen. Und gerade als ich mir ein Päckchen kaufen wollte, habe ich per Zufall eine nette Bekannte getroffen. Vor dem Kiosk. Wir haben uns ewig unterhalten, übers Leben und Gesundheit und Arbeit etc… Ich war so frustriert wegen der LE, zumal ich das ganze Jahr über Sport getrieben und mehrfach aufgehört hatte. Als Dank eine LE. Das war unfair!
Auch das war ein so überaus nettes Gespräch, dass ich mir gesagt habe, weisst du was ?
ich hör gleich auf.. !

Dabei ist es (unglaublicherweise) bis jetzt geblieben .. Ich habe mich von einer freundlichen Welle der Einsicht mitreissen lassen..

Eucv allen einen Guten Start in die Woche!

Emay

Verfasst am: 17.02.2025, 14:46
Sternchen Speedy
Sternchen Speedy
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Hallo Emay,

deine Geschichte ist sehr beeindruckend. Ich bewundere dich für dein Durchhaltevermögen und bin schon neugierig auf deinen Erfahrungsbericht nach der Beratung.

Liebe Grüße, Sternchen Speedy

Verfasst am: 17.02.2025, 15:37
Jump'in
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Hallo zusammen,

nach meinem extrem Kampf in der vergangenen Woche fühle ich mich seit Freitag Mittag viel besser.

Natürlich kommt immer wieder ein dummer Gedanken aber es spielt sich auch eine gewisse Normalität ein. Ganz zart spüre ich eine gewisse Gelassenheit und positivere Einstellung.

Ich bin aber nach wie vor vorsichtig und mache mir bewusst, dass eine Zigarette die ganze Zeit davor kaputt machen würde.

Heute habe ich im Garten zu tun gehabt, eiskalte Finger und Füße, die drinnen schnell wieder warm wurden. Das sind so die kleinen, feinen Verbesserungen. Kaum spürbar aber vorhanden.

Heute sind mir einige Leute aufgefallen, die aus einem Gebäude kamen (Physiotherapie und Supermarkt) und als erstes hektisch eine Zigarette anzündeten ... Man muss es wirklich real betrachten. Nichts Entspannendes, nichts was Munter oder sonst was macht sondern wirklich nur Suchtbefriedigung.

Ich wünsche mir, dass ich da nie mehr drauf rein falle ...

@EmAy

Ich bin gespannt auf deinen Termin,
du erfährst sicher interessantes und ich freue mich darauf.

Einen schönen Tag

Verfasst am: 17.02.2025, 18:39
Delaya
Delaya
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Hallo liebe Dezembies,

schön zu hören, dass es euch gut geht, ich hoffe, das ist auch bei Rodman so. Aber wahrscheinlich ist ja auch mit der Renovierung genug zu tun und da bleibt keine Zeit zum Schreiben

Meine Erkältung ist immer noch nicht so dolle und gestern habe ich im Grunde nur auf der Couch herumgelegen. Ich war kaputt und lethargisch und konnte mich zu überhaupt nichts aufraffen nicht mal dazu, es ins Forum zu schreiben. Aber ich habe einiges gelesen und finde auch, dass das sehr hilfreich ist.

Gestern war so eine komische Kombination aus Kranksein, Weltschmerz, teilweise Schmacht. Oder obwohl, so stimmt das gar nicht. Es kam eher wieder der Gedanke " Wozu eigentlich das Ganze? Es geht dir überhaupt nicht besser als zu Rauchzeiten"

Es geht immer wieder auch bei mir in die Richtung, dass ich es unfair finde, dass ich mich nach 75 Tagen Rauchfreiheit so mies fühle und das auskurieren gefühlt länger dauert als sonst

Ich habe mir dann aber selber gesagt, dass ich Geduld brauche und da jetzt durch muss und es mir mit Zigaretten rein logisch NICHT besser gehen könnte, auch wenn ich das so "fühle". Da muss ich gleich an Loriot denken

Mir geht es eben insgesamt noch nicht sonderlich. Normalerweise wäre ich auch noch ein paar Tage zuhause geblieben, aber dann wäre erstmal die ganze Wiedereingliederung geplatzt und das wollte ich auch nicht.

Durch die verschiedenen "Baustellen", die mich nerven, kommt dann auch eher der Gedanke an eine Zigarette hoch. Aber es geht mir wie euch. Ich will das Erreichte nicht aufgeben und hoffe, dass wir uns gemeinsam durch die vier Jahreszeiten kämpfen. Den Winter haben wir bald geschafft

Ich bin auch schon sehr gespannt auf den Bericht von deinem Termin EmAy

Jetzt wünsche ich euch allen einen schönen, erholsamen und rauchfreien Abend, liebe Grüße Petra

Verfasst am: 17.02.2025, 19:03
rauchfrei-lotse-klaus
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HI Petra

Es ist gerade eine schlimme Zeit.
Alle husten und keuchen herum,
als ob das Ende der Welt gekommen ist.
Ich kann dir nur gute Besserung wünschen.

Was deine Niedergeschlagenheit angeht kann ich dir
allerdings erzählen, das es vielen so ging.
(mir auch)

Es gibt da eine berühmte Depri Phase
zwischen Tag 70 und Tag 90.
Das trifft nicht alle aber viele.
Dauert mal länger mal kürzer.

Mich hatte es damals auch schwer erwischt.
Ich verlor den Sinn meiner Entscheidung.
Abmelden wollte ich mich.
Ich hatte die Nase voll.
Aber total voll.

Mir ging es total mies.
War kraftlos und schwer deprimiert
Zum Glück schrieb ich es hier hinein
und die lieben Menschen hier haben mich getröstet.

Ich fasste neuen Mut und nach ein paar
Tagen verschwand diese fürchterliche Lebenskrise wieder.
Wie ein Nebel, der sich wieder auflöst.

Ich wünsche dir Mut und Kraft

Liebe Grüße
Klaus

Verfasst am: 17.02.2025, 20:34
Mike54
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Hallo Klaus,

danke für die aufmunternden Worte und die Warnung, dass es bei weitem noch nicht ausgestanden ist. Jeder von uns hat hier seine eigene "Baustelle" und wird täglich mit der Sucht konfrontiert. Auch ich erwische mich oft genug beim Gedanken, wie es wäre, mal an der Fluppe zu ziehen. Wenn das Rauchen nicht schädlich wäre, würde ich dieser Sucht gerne frönen, frei nach Rod.

Und die Frage nach dem "Sinn" des Ganzen ist eine, die uns alle jeden Tag beschäftigt. Übrigens gute Besserung, Petra und viel Kraft bei der Wiedereingliederung.

Die "Normalität", die ich übrigens verspüre, empfinde ich eher als einen Ausnahmezustand nach dem Rauchstopp. So eine Art luftleerer Raum, in dem ich gerade schwebe.
Normalität wird erst dann einkehren, wenn neben mir geraucht wird und ich dabei kein Interesse daran verschwende bzw. der Geruch so extrem unangenehm wird und ich nur noch das Weite suchen möchte. Das wäre der Zeitpunkt der sog. "Normalität".

@Emay
auch ich bin neugierig auf dein morgiges Gespräch. Zwar 75 Tage zu spät, allerdings bekommst du sicherlich noch einige mutmachende und sinnvolle Tipps auf dem weiteren Weg zum Rauchstopp. Hingehen und alles mitnehmen an Hilfe, die man bekommen kann.

Noch eine Frage, interessehalber an die Runde. Weiß euer Umfeld eigentlich, dass ihr hier im Forum schreibt? Ich bin hier inkognito unterwegs und möchte ungern mein Innenleben meinem realen Umfeld ausbreiten. Die meisten können eh kaum nachvollziehen, wie es mir zurzeit dabei geht.

Schönen Abend

Verfasst am: 17.02.2025, 22:04
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Hallo Petra,

so, wie du deinen Weltschmerz beschreibst, ging es mir letzte Woche Klaus beschreibt es ja auch treffend. Mir hat es auch sehr geholfen, alles rein zu schreiben. Und die Antworten sind dann das, was ich in dem Moment brauche.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen für deine Wiedereingliederung und vor allem das die blöde Erkältung verschwindet.

Hallo Klaus,

danke, so treffend beschrieben.

Hallo Mike,

nein, mein Umfeld weiß nicht, dass ich hier schreibe. Ich bin noch in einer FB Gruppe, allerdings würde ich da niemals so offen schreiben wie hier.

Ich kenne im richtigen Leben und auch in der FB Gruppe niemanden, der so offen schreibt wie die Leute hier.

Morgen und Mittwoch bin ich eine Weile unterwegs, weiß noch nicht, wann ich hier vorbei schaue.

Einen schönen Abend und gute Nacht

LG von Anna

Verfasst am: 17.02.2025, 22:06
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Hallo Mike

Die Normalität wird sich einstellen.
Schleichend, irgendwann wirst du bemerken das es passiert ist.
Das Gefühl der Leere ist eine Folge der Suchterkrankung.
Sehr viele berichten das. und auch das verliert sich.

Aber...nicht von alleine
Ich hatte irgendwann den Drang neue Dinge kennenzulernen,
und habe tatsächlich ein paar neue Gewohnheiten
und auch neue Bekanntschaften gewonnen.
Das ist eine gute Sache!

Zur Anonymität.
Am Anfang lagen meine Nerven blank
und ich habe es niemandem erzählt was ich hier mache.
Als ich dann hier den Lotsendienst anfing war es mir relativ egal.
Ich bin ja auch nicht mehr ganz anonym.

Das Forum ist ja sowieso offen und ja
25 Millionen Deutsche sind Nikotin Süchtig!
So what?

Ich wünsche dir einen schönen Abend
und eine ruhige Nacht