Nach 7 Monaten spielt mein Körper immer noch verrückt.

Verfasst am: 01.02.2023, 01:53
ESSA111
ESSA111
Themenersteller/in
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Hallo ihr Lieben,

lange suchte ich nach einem Forum wie diesen hier. Ich hoffe hier Anschluss zu finden da ich solangsam echt am verzweifeln bin.

Ich habe im Juni letzten Jahres mit dem Rauchen aufgehört, das ist jetzt 7 Monate her und diese Zeit war so verdammt hart und ist auch noch so verdammt hart.

Anfangs hatte ich so extreme Verstopfungen da alles nichts mehr half außer der Gang zum Arzt für Einläufe und Mittel zum Einnehmen...ich konnte zum Teil 5 Tage und länger nicht auf Toilette, ich nahm 2 Monate lang Medikamente dagegen und habe meine Ernährung umgestellt. Jetzt ist es so dass ich fast jeden 2. Tag Darmschmerzen habe . Alle Gänge zu den Ärzten habe ich schon unternommen, ich bin sozusagen Stammpatientin dort. Hinzu kommen meine Lungenschmerzen, die spüre ich vor allem Abends wenn ich zur Ruhe komme...ich war auch schon beim Lungenfacharzt uns wurde geröngt und Lungenfunktionstest- alles super in Ordnung . Ich bin fauler geworden...bin nicht mehr so fokussiert wie zu der Zeit als ich noch geraucht habe.

Das Gute ist: ich kann einfach mal 2 Stunden im Sessel hocken ohne Stress und Druck das ich gleich wieder ne Kippe brauche. Ich sitz einfach nur da und kann es genießen.

Kennt das jemand ?
Ganz liebe Grüße

Verfasst am: 01.02.2023, 09:56
T.Kluender
T.Kluender
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Hallo Essa,
willkommen erst einmal und schön, dass Du uns gefunden hast. Mit den blöden Themen rund ums aufhören will man nicht seine Freunde, Bekannten und Kollegen dauernd nerven... Geht mir zumindest so. Und hier hört / liest es immer jemand. Und hat Verständnis.
Nun kenn ich mich medizinisch nicht aus und hab auch kein ähnliches Problem wie Du es beschreibst. Hört sich echt blöd und anstrengend an. Mir fällt spontan ein, vielleicht etwas mehr Bewegung machen? Gehen, Laufen, Gymnastik, Yoga... What ever... Aus meiner Erfahrung ist das in mehrfacher Hinsicht hilfreich: Power, Frische, Ausdauer, Befinden und ich habe meine ich auch schon mal gelesen zu haben, dass das bei Verstopfung hilft. Bzw. Rumsitzen ist glaube ich eher nicht hilfreich.
Na, in jedem Fall willkommen noch einmal. Und toll, dass Du die sieben Monate schon durchgehalten hast. Ich denke, damit hast Du Deinem Körper einen großen Gefallen getan.
Grüsse
Torsten

Verfasst am: 01.02.2023, 10:48
Nomade
Nomade
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Moin Essa,

willkommen und Glückwunsch gleichzeitig zu SIEBEN MONATEN ohne selst bezahlte Selbstvergiftung

Trag doch unter "Profil bearbeiten" (wenn Du auf "Community" klickst, einer der rötlich unterlegten Schalter rechts) noch Dein Rauchausstiegsdatum ein. Da könntest Du auch ein schönes Avatar-Bild runterladen - mußt ja nicht unbedingt Du selbst sein.... irgentetwas, das zu Dir paßt, Dir einfach gefällt....

Zu Deinen Fragen - Torsten hat schon sehr treffend angemerkt, daß jegliche sportliche Betätigung auch die Verdauung in Gang bringt.
Außerdem werden dabei körpereigene Glückshormone ausgeschüttet - die brauchen der Körper wie die Psyche - und das animiert zu den nächsten Aktivitäten.

Desweiteren sollte man - gerade auch während der Anfangsphase des Rauchstops - besonders viel trinken.
Zwei Liter Wasser, Tees, selbst gemachte Saftschorlen (1/4 guten Saft + 3/4 Wasser, nicht die fertig zu kaufende übersüßte Brühe) pro Tag im Minimum - mehr ist besser - unterstützen die Entgiftung des Körpers und die Verdauung ebenfalls maßgeblich.

Vielleicht konsultierst Du auch mal das Experten-Telefon:
Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.
* kostenfreie Servicenummer


Viel Erfolg weiterhin auf Deinem Weg in der alternativlosen Rauchfreiheit
wünscht
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 01.02.2023, 12:30
XT600E
XT600E
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Beiträge: 291 Beiträge

Hallo,

ich habe eher damit zu tun, das ich jeden Tag um 4.30 Uhr wach werde seit ca. 2 Wochen.
Egal, ob ich mich beim Sport ausgepowert habe oder sonst keinen Kaffee getrunken habe, es hilft alles nichts.
Da ich diese Phasen kenne und ich mich trotzdem fit fühle, denke ich gar nicht soo viel darüber nach.
Leider denke ich zu viel übers Rauchen nach und ob mir das in der derzeitigen Stressphase helfen würde??
Bisher bin ich standhaft geblieben. Der Gedanke, das ich dann vor dem Frühstück wieder draußen stehen würde, um zu rauchen, hält mich davon ab.
Einen schönen rauchfreien Tag wünsche ich

Verfasst am: 06.02.2023, 17:09
TrompetenkäferFrida
TrompetenkäferFrida
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Rauchfrei seit:
Beiträge: 356 Beiträge

Zitiert von: ESSA111
Hallo ihr Lieben,

lange suchte ich nach einem Forum wie diesen hier. Ich hoffe hier Anschluss zu finden da ich solangsam echt am verzweifeln bin.

Ich habe im Juni letzten Jahres mit dem Rauchen aufgehört, das ist jetzt 7 Monate her und diese Zeit war so verdammt hart und ist auch noch so verdammt hart.

Anfangs hatte ich so extreme Verstopfungen da alles nichts mehr half außer der Gang zum Arzt für Einläufe und Mittel zum Einnehmen...ich konnte zum Teil 5 Tage und länger nicht auf Toilette, ich nahm 2 Monate lang Medikamente dagegen und habe meine Ernährung umgestellt. Jetzt ist es so dass ich fast jeden 2. Tag Darmschmerzen habe . Alle Gänge zu den Ärzten habe ich schon unternommen, ich bin sozusagen Stammpatientin dort. Hinzu kommen meine Lungenschmerzen, die spüre ich vor allem Abends wenn ich zur Ruhe komme...ich war auch schon beim Lungenfacharzt uns wurde geröngt und Lungenfunktionstest- alles super in Ordnung . Ich bin fauler geworden...bin nicht mehr so fokussiert wie zu der Zeit als ich noch geraucht habe.

Das Gute ist: ich kann einfach mal 2 Stunden im Sessel hocken ohne Stress und Druck das ich gleich wieder ne Kippe brauche. Ich sitz einfach nur da und kann es genießen.

Kennt das jemand ?
Ganz liebe Grüße


Hallo, 7 Monate ist wirklich toll, vor allem wenn es so viele Hürden mit sich bringt.

Ich hatte als Kind immer wieder mit Verstopfung zu kämpfen und brauchte auch Einläufe und Medikamente . Ich glaube besser wurde es wirklich mit regelmäßiger Bewegung. Bei mir war es als Jugendlicher Ausdauersport: Laufen, Radfahren und Schwimmen.

Bewegung bringt den Kreislauf und somit auch den Stoffwechsel in Schwung. Bist du regelmäßig in Bewegung? Wenn gar nicht, dann würde ich mir einen Schrittzähler aufs Handy laden und das Ziel von 10000 Schritten setzten und mit zügigen spazieren gehen beginnen.

Bei meinen vielen Rauchstopps war bis jetzt immer die Verdauung großes Thema. Mit doppelt so viel Bewegung ging es einigermaßen. Was ganz stark bei mir hilft, wenn es wiedermal ganz schlimm ist: einen doppelten Espresso ( OHNE Milch) und ein Glas Wasser, mit einer halben ausgepressten Zitrone, dazu trinkend, 30-60min später Explosion am Klo und somit große Erleichterung.

Das sind natürlich meine persönlichen Hilfswerkzeuge, ob sie bei dir oder anderen auch wirken , kann ich natürlich nicht garantieren.

Wegen deinen Lungenschmerzen...wie sind die denn abends? Knisternd, brennend oder wirklich schmerzend? Du könntest zur Sicherheit noch zu einem anderen Lungenfacharzt gehen und eine 2te Meinung einholen.
Bei mir hat auch erst der 2te gemeint und mir definitiv geholfen, dass ich allergisches Asthma habe . Der erste fand nichts obwohl ich die gleichen Symptome hatte.
Außerdem reinigt sich die Lunge ja allmählich und muss auch Arbeit leisten...anders als vorher , aber trotzdem und vor allem in der Nacht wenn wir schlafen regeneriert sich der Körper immer wieder und alle Organe arbeiten brav weiter.

Ich hoffe ich habe dich nicht genervt mit all meinen Vorschlägen.

Und ebenso hoffe ich, dass du dran bleibst, du hast ja schon einen guten Weg hingelegt.

Alles Gute dir

Verfasst am: 09.11.2023, 17:01
Lottchenvomberg
Lottchenvomberg
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Beiträge: 2 Beiträge

Guten Abend,
Ich habe mich gerade angemeldet, weil ich diese Frage hier fand.
Ich möchte es nicht versäumen, dir zu antworten.
Wie fühlst du dich jetzt?
Nun, natürlich trieb mich eine Frage zu der deinen und ich muss sagen, dass es mir, nach meinem rauchentzug, in keinster Weise besser geht.
Seit Februar letzten Jahres, nach einer Notaufnahme, wegen Verdacht auf Herzinfarkt, entschied ich mich zu diesem Schritt.
Davor hatte ich schon COPD und habe mir nachts die Lunge rausgebellt.
Fast zwei Jahre später geht es mir fast schlechter.
Ich habe keinen Elan mehr. Bin täglich sterbensmüde. Habe Durchschlafprobleme. Ich hatte immer zu niedrigen Blutdruck. Seit ich nicht mehr rauche, immer zu hohen.
Ich habe zu dickes Blut bekommen. Mein Immunsystem ist nicht besser, als davor. Ich bin depressiv und habe 10 kg zugenommen. Jetzt überlege ich schon seit einer Weile, bewusst wieder anzufangen.
Bisher konnte ich mich noch nicht dazu entscheiden.

Verfasst am: 09.11.2023, 19:24
Jutta M
Jutta M
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Beiträge: 836 Beiträge

Hallo Lottchen,

es kann durchaus passieren, dass man sich gesundheitlich nach dem Rauchstopp nicht besser fühlt. Ich persönlich denke, dass kann auch mit dem Alter zu tun haben. Ich war 65, als ich vor ca. 1 Jahr aufhörte. Da ich nicht jünger werde, kommen nach dem Rauchstopp möglicherweise Beschwerden hinzu, die ich vor dem Rauchstopp nicht hatte. Das heißt aber nicht, dass es mir ohne den Rauchstopp besser gegangen wäre.

Depressive Verstimmungen/Depressionen können nach dem Rauchstopp ebenfalls normal sein. Eine Frau in meinem Zug hatte nach dem Rauchstopp lange Antriebsschwierigkeiten und hat sich dann entschlossen, Antidepressiva zu nehmen. Die haben ihr zusammen mit einer Therapie geholfen.

Du weißt nicht, wie es dir ginge, wenn du nicht aufgehört hättest. Vielleicht hätte sich deine COPD verschlimmert und du hättest zunehmend Depressionen, weil du es nicht schaffst, aufzuhören.

Hast du schon mal daran gedacht, dir wegen der Depressionen und Schlaflosigkeit ärztliche Hilfe zu suchen?

Und du kannst sehr stolz sein, dass du trotz dieser Probleme nicht wieder mit dem Rauchen angefangen hast.

LG Jutta

Verfasst am: 02.09.2024, 01:49
Lottchenvomberg
Lottchenvomberg
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Rauchfrei seit: 1055 Tagen
Beiträge: 2 Beiträge

Hallo ihr lieben, ich habe gerade meinen eigenen Beitrag ergoogelt. Warum? Weil es mir immer noch nicht besser geht.
Das einzige, was besser geworden ist, dass ich nicht mehr Husten muss.
Ich war schon lange nicht mehr krank. Also erkältet. Anders krank bin ich immer mehr.
Herzrhythmusstörungen hat sich herausgestellt, kommen von den Wechseljahren. Gott sei Dank habe ich das endlich rausgefunden. Ja ich. Kein Arzt. Dazu muss ich nichts mehr sagen.
Ich habe etliches, was ich vorher in geringer Form hatte. Dazu gehört besonders körperliche Schmerzen. Brain Fog. Müdigkeit und Lethargie, sowie Flegmatismus.
Meine Lunge scheint nur noch das halbe Volumen zu haben. Das ist also nicht besser geworden. Medikamente, außer die Hormone, möchte ich nicht nehmen. Die finde ich schon schlimm genug.
Ich habe nicht wieder angefangen und bleibe auch dabei. Ich rauche jetzt seit 2,6 Jahren nicht mehr. Ich freue mich darüber, denn ich hatte einen leichten Weg. Allerdings mit Grund, singst hätte das nie funktioniert. Ich habe es 15 Jahre lang versucht.

Verfasst am: 02.09.2024, 08:44
Jutta M
Jutta M
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Beiträge: 836 Beiträge

Zitiert von: Lottchenvomberg
Ich habe etliches, was ich vorher in geringer Form hatte. Dazu gehört besonders körperliche Schmerzen. Brain Fog. Müdigkeit und Lethargie, sowie Flegmatismus.

Hallo Lottchen,

ich glaube, man muss beim Rauchstopp auch das Alter berücksichtigen. Manche, die hier aufhören, sind noch unter 40 oder sogar unter 30. Da regeneriert sich der Körper besser bzw. man hat noch weniger Probleme mit der Gesundheit.

Ich war beim Rauchstopp schon über 60. Da treten auch viele Alterserscheinungen auf, die nicht mehr zurückgehen. Ich habe z. B. mit Gelenksteifheit zu tun, da nehme ich inzwischen ein NEM, das mir meine Hausärztin empfohlen hat.

Meine Lunge hat bisher keinen sichtbaren Schaden genommen, das hat mir nach dem Rauchstopp eine Lungenfachärztin bestätigt. Kürzlich las ich, dass viele Menschen erst mit einer Sucht aufhören können, wenn der Überlebensinstinkt die Überhand über das Belohnungssystem der Sucht bekommt. Das nennt man beim Alkohol den sogenannten "Tiefpunkt". Dann ist es oft schon sehr spät und man hat bereits einen bleibenden Lungenschaden wie COPD.

Die Symptome, die du beschreibst, kenne ich auch. Sind sie seit meinem Rauchstopp schlimmer geworden? Nein, eigentlich nicht, ich spüre sie nur stärker. Wenn ich phlegmatisch bin und rauche, tue ich etwas. Jetzt muss ich mich mehr damit auseinandersetzen, was ich tun kann/will. Das klappt mal besser, mal schlechter.

Ich habe ein Deutschlandticket und mache damit Ausflüge. Die Ausflüge plane ich bereits einen Tag vorher (Abfahrt der Züge/Busse und Route). Ich freue mich bei diesen Ausflügen über die wiedergewonnene Freiheit. Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber, wann/wo ich wieder rauchen kann.

Schön, dass du dich dazu entschlossen hast, rauchfrei zu bleiben.

LG Jutta